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Raumtemperatur ohne Sensor

Hi, mir ist klar, das die Höhe der Vorlauftemperatur durch die Heizkurve geregelt wird.

Diese wiederrum wird eingestellt mittels Neigung und Niveau und der Abgleich mit der aktuellen Außentemperatur ergibt dann die Vorlauftemperatur.

 

Wie aber spielt nun diese fiktive Raumtemperatur da mit rein?

Ich kann an der Heizung eine gewünschte Raumtemperatur einstellen, es gibt allerdings keine Raumtemperaturfühler.

Das heißt, dieser eingestellte Wert beeinflusst wiederum o.g. Vorlauftemperatur, aber in welcher Weise?

 

Danke für eure Hilfe!

12 ANTWORTEN 12

Die Raumtemperatur dient hier nur als Berechnungshilfe.

Erst, wenn die Anlage durch hydraulischen Abgleich genau eingestellt wurde, wird die Temperatur im Display mit der tatsächlich erreichten Temperatur übereinstimmen.

Die Raumtemperatur wird hier also nur berechnet und zur Orientierung im Display abgebildet.

 

Hmm, aber es ist ja keine Anzeige der aktuellen Raumtemperatur.

Sondern ich kann die gewüschte Raumtemperatur selbst einstellen! Für die Hauptzeit und die Nebenzeit (Nachtabsenkung, Urlaub) sogar getrennt.

Diese Einstellung muss ja dann in irgend einer Weise noch zusätzlich zu Außentemp. und Heizkurve Einfluss auf die Vorlauftemp. haben.

Oder was meinst du/ihr dazu?

 

Gerät ist eine Vitoligno 300-P.

Natürlich kannst du die Raumtemperatur einstellen. Die Frage ist, ob diese auch erreicht wird ?

 Voraussetzung dafür, dass fiktiver und Real-Wert übereinstimmen, ist natürlich auch , dass die Heizkörper ansich den Raum ausreichend beheizen können. Dafür gibts die Heizlastberechnung.

Du musst deine Heizkurve so einstellen, dass sich die Raumtemperatur von alleine ergibt. Also, wenn du z.B 20°C eingestellt hast es sich aber eine Raumtemperatur von 18°C einstellt, dann ist die Heizkurve zu niedrig. Der Angleich bei verschiedenen Außentemperaturen erfolgt durch Neigung und Niveau. 

Bei Nachtabsenkung wird dann entsprechend die Heizkurve automatisch abgesenkt. Funktioniert erstaunlicherweise sogar alles sehr gut.

Vorraussetzung sind passend hydraulisch abgeglichene Volumenströme.

Such hierzu im Internet mal nach thermischen Abgleich.

Hallo nochmal. Ich verstehe es leider immer noch nicht so recht und versuche es mal anders:

Mal angenommen, die Heizkurve ist sehr "hoch" eingestellt.


Sagen wir bei einer Außentemperatur von 5 Grad wird eine Vorlauftemperatur von 70 Grad erreicht.

 

Nehmen wir auch an, die Heizlastberechnung und die Heizkörper sind alle ausreichen groß dimensioniert und der hydraulische Abgleich wurde korrekt vorgenommen.

 

Nehmen wir weiter an, ich drehe im Haus alle Heizungsthermostate voll auf.

 

Nun habe ich noch die Einstellung an der Heizung "Raumtemperatur".
Wenn ich diese nun auf 21 Grad stelle, was passiert dann?

 

Regelt die Heizung die Vorlauftemperatur (trotz obiger Einstellung der Heizkurve) soweit runter, das es im Haus lediglich 21 Grad warm wird?

Nein,die Therme regelt die Vorlauftemperatur nicht selbst runter. Sonst könntest ja gleich alle Geräte auf Maximum stellen.

In der Software der Regelung ist z.B. festgelegt,dass ( fiktive Werte!) bei einer Außentemperatur.von 0'C,einer Heizkurve von 1,4,Niveau von 0  eine Raumtemperatur von 20'C erreicht werden müsste. Thermostate werden hier als offen bewertet.  Die Vorlauftemperatur dürfte sich hier bei um die 50'C bewegen.Nun ist es aber so,dass die Heizkörper nicht genau nach Berechnung,sondern nach Standardbaugrössen eingesetzt werden. Bei einer FBH kann ich durch den Abstand der Rohrleitungen Einfluss auf die Heizleistung nehmen .Reicht nun die Heizleistung des HK nicht aus( weil der z.B. dafür ausgelegt ist,dass er bei 75 'C die volle Leistung bringt, kann ich versuchen,durch Voreinstellung den Durchfluss zu erhöhen oder eben,falls es zu warm würde,den Durchfluss zu drosseln. Hier muss ich aber gleichzeitig drauf achten,dass ich nicht zuviel drossle,,da ich sonst den Mindestvolumenstrom nicht mehr erreiche. Moderne Geräte können bis minimal 1,9kW runter modulieren. Diese Wärmemenge muss aber auch abgenommen werden. Der Mindestvolumenstrom.dürfte sich hier bei 210l /h bewegen. Wird er nicht erreicht,fängt das Gerät an,zu takten. Brenner an,Brenner aus.

 Nur Räume,welche ich gar nicht heize bzw. nur temperierten will,erhalten einen Thermostat. Alle anderen,wo ich mind 20'C haben möchte,sollten ganz aufgedreht werden.

Wenn auch nach Voreinstellung der Hauptaufenthaltsraum zu warm wird,ist die Heizkurve zu hoch eingestellt und kann in Einzelschritten nach unten korrigiert werden. Werden nur einzelne Räume zu warm,kann man noch das Niveau beeinflussen. Damit bewegst vor allem den Fusspunkt.

Hi und danke für deine ausfürliche Erklärung.

 

Nur leider erklärt es mir nach wie vor nicht, was genau diese Einstellung "Raumtemperatur", die ich an der Heizung vornehmen kann, tut?

Was passiert, wenn ich diese Einstellung verändere?

Wird die Vorlauftemperatur geändert? Wird der Volumenstrom geändert?

Irgend einen Einfluss muss doch diese Einstellung habe, da ich sie ja ändern kann.

 

Und so viele Stellgrößen gibt es ja nicht.

 

Ich stehe auf dem Schlauch 🙂

Die fiktive Raumtemperatur beeinflusst zu einem gewissen Teil nur die Vorlauftemperatur.  Wäre die Anlage hinreichend genau hydraulisch eingestellt, sollte die Temperatur im Display mit der tatsächlich erreichten Temperatur übereinstimmen.

Die Anzeige im Display wird halt nur berechnet(also ein theoretischer Wert). Ob die praktisch erreicht wird, ist eben auch noch von Aussentemp., der Heizkurve und dem Niveau abhängig.

Ich kann jetzt nicht sagen, zu wieviel Prozent die Raumtemp. Einfluss nimmt, sie wirkt aber sicher auf die Vorlauftemperatur.(liegt diese also bei 20°C Raumtemp. bei 50°C, dürften es bei 22°C eben 52 oder 54°C sein.

Der Volumenstrom ändert sich hierbei nicht.

 

 

"Nun habe ich noch die Einstellung an der Heizung "Raumtemperatur".

Wenn ich diese nun auf 21 Grad stelle, was passiert dann?

Regelt die Heizung die Vorlauftemperatur (trotz obiger Einstellung der Heizkurve) soweit runter, das es im Haus lediglich 21 Grad warm wird?"

 

Nein, wie Fränky schon geschrieben hat. Es stellt sich irgend eine Temperatur ein die sich als Gleichgewicht zwischen Heizleistung und Wärmeverlust des Raumes ergibt.

 

 

"Was passiert, wenn ich diese Einstellung verändere?

Wird die Vorlauftemperatur geändert? Wird der Volumenstrom geändert?"

 

Was jetzt genau bei Viessmann als Regelstrategie programmiert ist weiß ich auch nicht. Aber angegeben in der Anleitung ist, dass steuerungstechnisch nur die Vorlauftemperatur geändert wird. 

D.h. wenn in deinem Beispiel die eingebrachte Wärmemenge in einem Raum bei 70°C Vorlauftemperatur höher ist als die die für den Raum für 21°C bei den 5°C Außentemperatur nötig ist, dann wird der Raum wärmer. So weit bis sich hier ein Gleichgewicht zwischen eingebracht Wärmemenge durch die Heizung  und Wärmeabfluss durch Wände, Fenster, usw. einstellt.  Ich sag jetzt mal als Beispiel 23°C.

 

Die Heizkurve bei bei 5°C Außentemperatur muss halt jetzt so eingestellt werden dass es im Raum genau die 21°C ergibt. Dann reichen z.B. 68°C als Vorlauftemperatur bei den 5°C außen.  Es soll sich halt genau der eingestellte Wert ergeben. 

 

Wenn das dann passt und du senkst die Raumtemperatur dann von z.B. 21°C auf 18°C, dann wird die Vorlauftemperatur von der Regelung abgesenkt. Aus physikalischen Zusammenhängen weiß man, dass sich die Vorlauftemperatur um eine bestimmte Gradzahl absenken muss. Das ist in der Steuerung (Heizkurvenverschiebung) hinterlegt.

 

Das selbe Spiel muss auch bei -10°C Außen funktionieren. Deshalb die Kurve mit Niveau und Steigung sowohl bei niedriger als auch bei hoher Außentemperatur anpassen.

 

Ganz so einfach ist es in der Praxis nicht ganz, denn da spielen auch noch regelungstechnische Rückkopplungen auf z.B den Volumenstrom eine Rolle. 

 

 

Hi,

 

vielen Dank nochmal für eure ausführlichen Antworten und die ganzen Zusatzinfos!

 

Jetzt ist es klarer geworden, die Einstellung nimmt Einfluss auf die Vorlauftemperatur.

 

Dankeschön! 🙂

In dieser Diskussion wird offenbar davon ausgegangen, dass es keinen Temperatursensor im Wohnbereich gibt. Diesen gibt es eben doch, wenn eine Fernbedienung angeschlossen ist. Und dann lässt sich irgendwo in den Codierungen der Anlage bestimmen, wie groß  deren Einfluss ist.


@HeiPfei  schrieb:

In dieser Diskussion wird offenbar davon ausgegangen, dass es keinen Temperatursensor im Wohnbereich gibt. Diesen gibt es eben doch, wenn eine Fernbedienung angeschlossen ist.


Davon konntest hier aber nicht ausgehen , denn: Zitat:...

Ich kann an der Heizung eine gewünschte Raumtemperatur einstellen, es gibt allerdings keine Raumtemperaturfühler.

Das heißt, dieser eingestellte Wert beeinflusst wiederum o.g. Vorlauftemperatur, aber in welcher Weise?(Zitatende).