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Zusammenhang Raumsolltemperatur und Isttemperatur?

Hallo,

es gibt ja schon viele Beiträge zum Thema Raumsolltemperatur und Heizkennlinien. Und trotzdem ist mir ein Zusammenhang noch nicht klar: wie kann ich über die Einstellung der Raumsolltemperatur zentral die wirkliche Temperatur in meinen Räumen beeinflussen. Nehmen wir an ich stelle von 21 auf 19 Grad. Die Heizkörper oder Raumthermostate wissen doch von dieser reduzierten Einstellung gar nichts. Diese Thermostate würden also weiterhin Wärme für die dort immernoch eingestellten 21 Grad anfordern. Zwar hat sich die Vorlauftemperatur wohl aufgrund der Reduzierung auf 19 Grad abgesenkt aber es würde ja wahrscheinlich noch reichen die 21 Grad in den Räumen zu erreichen, auch wenn die Pumpe länger arbeiten muß um die 21 Grad zu erreichen. Solange also die Vorlauftemperatur noch ausreichend ist würde die zentrale Absenkung doch durch die Raumtermostate aufgehoben. Wo ist mein Gedankenfehler?

Vielen Dank im Voraus.

1 AKZEPTIERTE LÖSUNG

Akzeptierte Lösungen

Das Erreichen der Raumtemperatur ist von einigen Faktoren abhängig.

- Wärmedämmung

- Leistung der Heizkörper

- eingestellte Heizkurve und Einstellung der Thermostate

- Volumenstrom

- hydraulischer Abgleich

um die wichtigsten zu nennen.

Wenn die Heizkörperventile auf 21° C stehen, dann schließen sie das Ventil erst, wenn diese Temperatur an dieser Stelle erreicht ist. Wenn ich weniger Temperatur des Heizmediums einstelle, kann am Heizkörper nicht mehr herauskommen, vorrausgesetzt die Heizkörper sind richtig dimensioniert und nicht nach der Methode der passt in die Nische rein. Wenn die Heizkörper zu groß sind erreiche ich die Raumtemperatur mit weniger Vorlauftemperatur. Umgekehrt, wenn sie zu klein sind muß man mit höheren Temperaturen fahren.

Die Vorlauftemperatur ist ein theoretischer Wert der sich aus der Außentemperatur und der eingestellten Heizkurve ergibt. Entsprend den o.g. Bedingungen ist sie anupassen.

Ich hoffe etwas zu Erhellung beigetragen zu haben.

Frohes Fest

W.F.

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6 ANTWORTEN 6
Thermostate fordern keine Wärme an. Sie blockieren nur die Wärmezufuhr zu den Heizkörpern, wenn der Raum wärmer wird, als durch die Thermostateinstellung vorgegeben ist.
Dein Szenario passt letztlich nur dann, wenn die Heizkennlinie zu hoch ist. Die Heizung produziert trotz Absenkung immer noch mehr Wärme, als benötigt wird, um die Räume auf die gewünschte, jetzt niedrigere Temperatur zu bringen und dort zu halten.
Vielen Dank. Ich glaube es zu verstehen. Das heißt bei optimal eingestellter Heizkennlinie auf ca 21 Grad ausgerichtet, würde bei Absenkung auf 19 Grad nur soviel Wärmeproduktion zugelassen und zu den Heizkörpern geschickt dass gerade einmal 19 Grad in den Räumen erreicht werden kann. Den Raumthermostaten ist die Absenkung egal, da sie wie Du beschrieben hast nur nach oben abriegeln, sie stehen sozusagen auf Durchfluß und machen nicht zu - ergo sinkt das Temperaturniveau im ganzen Haus. Was passiert umgekehrt wenn ich die 21 Grad zentral nicht verändere aber jetzt die Raumthermostate hochstelle auf 23 Grad? Die Thermostate riegeln erst bei 23 Grad ab. Wärme wird weiter durch die Heizkörper gelassen. Der Brenner produziert mehr Wärme - richtig ? Das dürfte aber ja nicht bei zental eingestellten 19 Grad der Fall sein. Denn wenn ich im obigen Beispiel schon nicht die 21 Grad erreiche dann ja logischerweise auch keine 23 Grad - die Temperatur sollte auf 19 Grad bleiben. Eine Erhöhung der Raumthermostate würde gar keinen Effekt haben. Warum funktioniert das Hochstellen der Raumthermostate auf 23 Grad bei zental eingestellten 21 Grad aber nicht bei zentral eingestellten 19 Grad?

Das Erreichen der Raumtemperatur ist von einigen Faktoren abhängig.

- Wärmedämmung

- Leistung der Heizkörper

- eingestellte Heizkurve und Einstellung der Thermostate

- Volumenstrom

- hydraulischer Abgleich

um die wichtigsten zu nennen.

Wenn die Heizkörperventile auf 21° C stehen, dann schließen sie das Ventil erst, wenn diese Temperatur an dieser Stelle erreicht ist. Wenn ich weniger Temperatur des Heizmediums einstelle, kann am Heizkörper nicht mehr herauskommen, vorrausgesetzt die Heizkörper sind richtig dimensioniert und nicht nach der Methode der passt in die Nische rein. Wenn die Heizkörper zu groß sind erreiche ich die Raumtemperatur mit weniger Vorlauftemperatur. Umgekehrt, wenn sie zu klein sind muß man mit höheren Temperaturen fahren.

Die Vorlauftemperatur ist ein theoretischer Wert der sich aus der Außentemperatur und der eingestellten Heizkurve ergibt. Entsprend den o.g. Bedingungen ist sie anupassen.

Ich hoffe etwas zu Erhellung beigetragen zu haben.

Frohes Fest

W.F.

Bei idealer Einstellung der Heizkennlinie ist das Thermostat praktisch offen, wenn Raum-Soll / Raumtemperatur und Thermostateinstellung identisch sind (21°C). Es regelt nur Fremdeinflüsse weg. Wird das Thermostat hochgestellt (23°), wird nur der Regelbereich des Thermostaten nach oben verschoben; es bleibt offen, bis eben die Raumtemperatur 23°C erreicht und diese überschreitet.
Die Vorlauftemperatur, die von der Regelung abhängig von der Außentemperatur über die Heizkennlinie eingestellt wird, hat sich trotz Öffnen der Thermostate nicht geändert, weil eben das Raum-Soll (21°C) als Vorgabe nicht geändert wurde. Der Brenner erzeugt daher nicht mehr Wärme und es kommt auch nicht mehr Wärme in die Heizkörper. Die Temperatur im Raum steigt nicht, das Thermostat bleibt offen.

Tatsächlich ist es aber etwas komplizierter, weil neben der Heizkennlinie auch die Heizkreispumpe und deren Einstellung eine Rolle spielt. Sie transportiert ja die Wärme zu den Heizkörpern. Ihre Leistung legt fest, wie schnell das Wasser im Heizkreis zirkuliert (Volumenstrom) und damit wie viel Wärme wie schnell zum Heizkörper kommt. Auch hat das Thermostat einen nennenswerten Regelbereich zwischen auf und zu (z.B. 1 oder 2 Grad). Die Heizkennlinie wird zudem nie ideal eingestellt sein, sondern eher zu hoch.
Real verändern sich beim weiteren Öffnen der Thermostate daher die Volumenströme und damit auch der Durchfluss durch den Brenner sowie der Wärmetransport zu den Heizkörpern. Es wird also in der Regel eine Temperaturänderung geben.

Für einen möglichst effizienten Betrieb der Heizung sollten alle Räume gleich gut versorgt sein (hydraulischer Abgleich) und sollten die Thermostate nicht übermäßig zum 'Vernichten' von wegen der Heizkennlinie zu viel erzeugter Wärme genutzt werden.
Vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen. Ich denke jetzt ist der Groschen gefallen. Hintergrund warum ich es verstehen möchte ist, dass ich viel unterwegs bin und seit Kurzem die Möglichkeit der Remote Steuerung meiner Heizung habe (Vitodens333 WS3A (2007), ein Heizkreis mit hauptsächlich FB-Heizung (Heizkreisregler) und wenigen Heizkörpern). Das Haus wird aber manchmal von Gästen während meiner Abwesenheit benutzt. Ich wollte verstehen ob es reicht, wenn ich bei Abwesenheit die Solltemperatur absenke (oder auf Ferienbetrieb stelle) und wenn sich Gäste anmelden ich einfach remote die Solltemperatur wieder anhebe. Damit spare ich mir den teuren Austausch der Raumthermostate durch Funkthermostate. Bin nach den Ausführungen zum Schluss gekommen, dass es völlig ausreicht die Raumsolltemperatur zu steuern.

Danke nochmal und ein frohes Weihnachtsfest,
Raboe

Aus meiner Sicht genau die richtige Entscheidung.

Gerne und gleichfalls.