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Warmwasser erreicht nicht den Sollwert

Hallo

Seit 5 Jahren betreibe ich die Wärmepumpe VIESSMANN vitocall 222 S AWBTME 10 mit 200l Pufferspeicher.

Schon immer erreicht das System NICHT die eingestellt WW-Temperatur von 50°. ich habe schon mehrfach den Installateur angesprochen, der dann meint das sei normal, weil eine Wärmepumpe das gar nicht schaffen könne. Stimmt das? Wir haben hier an der Küste so gut wie nie Temperaturen unter 0° und die Vorlauftemperatur erreicht 60°. Der elektrische Zusatzheizer ist deaktiviert.

Heute habe ich den Test gemacht (Außentemp 21°) und habe bei einer WW-IST-Temp von 44,6° den Sollwert von 45° auf 50° erhöht. Sofort schaltet die WP ein und innerhalb von 13 Minuten steigt die Vorlauftemp auf 59°, dann schaltet die WP wieder ab, obwohl die WW-Temp sich noch nicht geändert hat. Kurz danach erhöht sich die angezeigte WW-Temp auf 45,6°, ein Test am Wasserhahn zeigt eine gezapfte Wassertemp von 44,8°. Offensichtlich hatten die 13 Minuten WP-Laufzeit so gut wie keinen Effekt auf die WW-Speicher-Temp. Auch jetzt, nach 2 Stunden ist der angezeigte Wert immer noch auf 45,6° bei einem Sollwert von 50°.

Woran kann das liegen? Wer kann mir helfen?

Herzliche Grüße aus der Bretagne

43 ANTWORTEN 43

Hallo,

 

Hierzu gibt es schon eine Möglichkeit, woher das kommen könnte. Kannst Du bitte die Nennleistung Deiner Wärmepumpe mitteilen, sowie ein Foto vom Typenschild des WW Speicher.

 

lg

Guennie

Hallo Guennie,

 

danke für deine Hilfe. Die Split-WP hat einen im Innenteil integrierten 210l-WW-Speicher. Ein Typenschild kann ich an der Anlage nicht finden. Laut Rechnung hat die WP eine Leistung von 10 kW. Ich hoffe, das hilft dir weiter.

 

HG

Harald

Hallo,

genau, die Type bei Dir hat ja den WW Speicher integriert…sorry hab ich übersehen…….

 

Erstmal ist das nicht richtig, das die WP keine 50°C am WW schaffen kann…Bei dieser WP Type sind bei den Aussentemperaturen problemlos noch 55°C drinnen. Wenn es hoch hergeht, ist die Grenze dann bei ca. 60°C erreicht….aber das Stresst dann den Verdichter, bzw. die Anlage schon ordentlich (ziemlich hoher Druck im Kältemittel), und würde ich deswegen auch nicht machen…..


Das Ganze funktioniert ja folgendermaßen: 

Du hast nur einen Verdichter, der zwei Sachen erledigen muss: WW bereiten, und die Räume beheizen.

Diese beiden Sachen kann er aber auf Grund der unterschiedlichen Temperaturniveaus nicht gleichzeitig sondern nur entweder/oder erledigen. Diese entweder/oder Umschaltung ist über ein 3-Wegeventil innerhalb der WP Realisiert, und das Heizwasser wird durch eine Sekundärkreispumpe entweder durch den Wärmetauscher im WW Speicher, oder durch die Heizkreise transportiert.

 

Wenn der Sekundärkreis VL Richtung WW Speicher zu schnell heiß wird, ist das ein Anzeichen dafür das aus irgend einem Grund zu wenig Strömung im Kreislauf zwischen WP Verflüssiger und WW Wärmetauscher vorhanden ist.

Das kann zwei Ursachen haben: Entweder hat das 3-Wegeventil nicht komplett umgeschalten, hängt bei der WW Beladung in einer Zwischenstellung, und “bremst” somit den Wasserfluss…..müsstest dadurch bemerken, das bei der WW Beladung auch der VL zu den Heizkreisen warm wird. Das zweite was auch möglich ist, die Drehzahl der Sekundärkreispumpe ist bei der WW Beladung zu niedrig eingestellt, dann wird der VL des Sekundärkreislauf zu schnell heiß. Bei der WW Beladung sollte die Sekundärkreispumpe mit 100% Drehzahl laufen. Sehen kannst die aktuelle Drehzahl der Sekundärkreispumpe wärend der WW Beladung z.b. in der Grafik des Kältekreisregler oder in der Anlagenübersicht.

 

lg

Guennie

Hallo Guennie,

 

jetzt habe ich nochmals den Test gemacht. Wenn ich richtig verstehe schaltet sobald der Heizprozess einsetzt als erstes das 3-Wegeventil, dann schaltet sich die Zirkulationspumpe ein und erst nach einer Weile fängt die WP an. Das Schalten des Ventils ist ein Brummen/Summen, so wie wenn eine Magnetspule unter Strom kommt. Das Brummen bleibt die ganze Zeit und es gibt kein Geräusch, das darauf hindeutet, dass ein Schieber bewegt wird, oder gar einrastet. Da ich das Gehäuse selbst nicht öffnen möchte, kann ich nichts genaueres sagen. Der Heizwasser-Vorlauf auf der Seite des Gerätes wird deutlich heiß. Die Sekundärpumpe läuft anfangs mit 100, dann mit 83%.

 

Ist das das Bild, das du erwartet hast?

 

Herzlichen Dank und viele Grüße

Harald

IMG_20231003_124812.jpg

Hallo,

 

Genau so ist es - Du hast es vollkommen richtig verstanden:

 

1) Die WW Bereitung wird (auf Grund von eingestellter Sollwertunterschreitung) angefordert

2) Das 3-Wegeventil schaltet von Heizungsbetrieb auf WW-Betrieb um. Das erfolgt vollkommen leise, und hier darf nichts Brummen / Summen oder Quietschen oder sonst etwas.

3) Die Sekundärpumpe startet (das hört man eindeutig)

4) ca. 3 Minuten nach Sekundärpumpenstart beginnt der Verdichter zu arbeiten.

5) ist der WW Sollwert erreicht - schaltet der Verdichter ab, und das Ventil schaltet zurück auf Heizbetrieb

6) nach ca. 3 Minuten Sekundärpumpennachlauf ist die WW Beheizung abgeschlossen.

 

Wenn Du hier bei der WW-Beladung ständig irgendwelche "Geräusche" vom Ventil hörst, und noch dazu der Heizungsvorlauf heiß wird, ist das ein eindeutiges Zeichen dafür, das etwas mit dem 3-Wege Umschaltventil nicht stimmt.....Das schaltet mit absoluter Sicherheit nicht vollständig um.....wäre übrigens nicht die erste WP dieser Serie, wo ein Umschaltproblem mit diesem 3-Wegeventil hier gepostet wurde......

 

Somit solltest Du das Ventilproblem Deinem HB melden. Da der HB selber die WP mit Sicherheit nicht selber reparieren wird, wird er dann den Technischen Dienst von VM beauftragen (das kannst leider selber nicht machen). Dann wirst Du einen Termin bekommen, wann der TD von VM bei Dir auftauchen wird, um dieses Problem zu beheben.....

 

Das Bild hier zeigt die "Erzeugerseite".....hier gibt es noch eine zweite Seite, das ist dann die "Verbraucherseite".

 

lg

Guennie

 

 

Vielen Dank für die Hilfe!

 

Wenn du sagst dass da Ventil nicht zu hören sein soll, dann ist das definitiv anders. Ich habe den Installateur eben angerufen und er kommt morgen vormittag vorbei.

 

Ich bin jetzt ein bisschen beunruhigt wegen der Kosten, weil das eigentlich seit Anfang genauso war, ob Viessmann nach 5 Jahren dafür noch die Garantie übernehmen wird? Wir werden sehen.

 

Nochmals ganz herzlichen Dank für die Hilfe

Harald

Hallo,

 

heute war/en der/die Heizungstechniker im Haus und haben sich die Anlage angesehen. Es stört sie nicht, dass das VL-Rohr heiß wird und dass der Pufferspeicher im nicht benutzten Zustand ständig annähernd 30° hat. Sie meinten das 3-Wegeventil arbeitet richtig. Stattdessen tippten die beiden auf falsche Einstellungen, sie haben jetzt (sofern ich alles richtig verstanden habe) die Abschalttemperatur des Kompressors angehoben und die elektrische Zusatzheizung aktiviert. Tatsächlich hat sich jetzt die angeforderte Temperatur von 52° genau eingestellt, allerdings mit erhöhtem Stromverbrauch. Ich werde mal beobachten wie es sich die nächsten Tage verhält.

 

soviel zur Info

HG

Harald

Hallo,

 

hoffentlich wurde hier nicht etwas “verwechselt”……der VL zu den Heizkreisen, bzw.Heizungspuffer wird erst kurz nachdem die WW Beladung abgeschlossen wurde, warm…..das wäre ok, siehe dazu meine letzte Beschreibung Punkt 5 und Punkt 6.

Nach Beladungsende schaltet das Ventil zurück, und die Sekundärkreispumpe läuft noch ca. 3 Minuten nach…….in dieser Zeit wird das noch vorhandene heiße Wasser aus dem Verflüssiger, und dem Sekundärkreis VL in den Heizkreis geliefert, die Heizkreisleitungen, und der Heizkreispuffer werden warm…..

 

Siehe hierzu die Messungen, die ich an meiner Anlage sowieso immer mitlaufen habe.......(hier ein Ausschnitt einer kompletten WW-Beladung)

 

während der Beladung sinkt sogar noch die Temperatur im Heizungspuffer weiter......somit läuft hier keinerlei Heißwasser rein.......erst nach Beladungsende, wenn das Umschaltventil zurück auf Heizkreis geschalten hat, und der Sekundärkreis "abgekühlt" wird, steigt die Temperatur im Heizungspuffer leicht an......

 

@Flo_Schneider ich liege doch hier richtig, das während der WW Bereitung der Heizkreis eigentlich nicht warm werden dürfte. Wenn das 3-Wegeventil richtig arbeitet, wird doch während der WW Bereitung der Heizkreisvorlauf gesperrt ? Oder ist das bei der Vitocal 222-S etwa anders ?

 

lg

Guennie

 

 

Heizung.jpg

Hallo,

 

heute habe ich extra an meiner Anlage folgenden Versuch unternommen, damit Du entsprechende Unterlagen in der Hand hast:

An allen 5 Rohren, die an der WP angeschlossen sind, direkt an den Anschlüssen Temperatursensoren angebracht, und eine komplette WW-Beladung aufgezeichnet.......

 

Anbei das Diagramm......

 

Was ich hier übersehen habe, das der Anschluss des Heizung VL sehr knapp direkt neben dem VL in den WW Speicher sitzt.....der gelbe Sensor (Heizung VL) hat somit dummerweise die Abstrahlung des sehr heißen WW-VL mit erfasst,........

Deswegen habe ich während der Aufzeichnung den Sensor entlang des Heizung VL Rohres ca. 20 cm weiter weg verschoben, um nur die Temperatur des Heizung VL- Rohres zu messen, und nicht die Abstrahlung des WW-VL mit zu messen......(deswegen leider der Knick in der Aufzeichnung). Wenn dieser stören sollte, kann ich gerne die nächste WW-Beladung (in 2 Tagen) noch einmal neu aufzeichnen.......ich denke jedoch um was es hier letztendlich geht, ist auch so eindeutig ersichtlich......

 

Was hier eindeutig ersichtlich ist:

Wenn das Umschaltventil korrekt arbeitet, ist während der WW-Beladung der tatsächliche Temperaturanstieg des Heizung VL in der Realität sehr gering. Es sind gerade mal 3.5°C im Heizung VL

Diese stehen hier einem Anstieg von 32.6°C im WW-VL gegenüber.

 

Nach Beladungsende (Verdichterstop) ist im Diagramm auch sehr gut die Umschaltung des Ventils, die dadurch folgende sehr schnelle Abkühlung des Sekundärkreislaufs, und der leichte Anstieg der VL Temperatur im Heizungskreislauf zu erkennen.

 

Wenn somit der HB von Dir behauptet, das ein heißer Heizkreis VL während der WW-Beladung "normal" ist, dann solltest Du ihm mal dieses Diagramm zeigen, wie  ein wirklich "normaler" Ablauf einer WW-Beladung aussieht....😉

 

lg

Guennie

 

 

Temperaturen an den Rohren bei der WW Beladung.jpg

Hallo Guennie,

 

ganz herzlichen Dank für deine Mühen, das macht mir die Sache wirklich klarer.

 

Ich habe heute Vormittag nochmals genauer die Funktion des 3-Wegeventils angeschaut und sieheda, nachdem die beiden gestern daran gewerkelt haben, haben sie es offensichtlich wieder gangbar bekommen: zuvor hatte ich dir ja berichtet, das das Brummen des Ventilstellers deutlich vernehmbar war und auch nicht aufgehört hat über die ganze Periode des Aktorentests (wie auch während der ganzen Heizperiode). Jetzt fährt das Ventil tatsächlich viel leiser und und kommt nach einigen Sekunden auch deutlich hörbar an der anderen Position an und verstummt. Es scheint, für den Moment wenigstens, dieser Fehler behoben zu sein. Allerdings haben sie mir jetzt das Heizprogramm verstellt, was weniger ein Problem wäre, aber sie haben auch die Parameter für den Kältekreis geändert, wo ich nicht weiß was genau sie da gemacht haben, und sie haben den Elektrozusatzheizer aktiviert. Leider war ich heute Nachmittag, als das erste und einzige Mal heute die  WP ansprang, unterwegs und konnte somit nicht überprüfen, was genau passiert ist, ob das Heizungs-VL- Rohr warm wurde und ob der Durchlauferhitzer tatsächlich angesprungen ist. Die Daten des Wechselrichters der Solaranlage zeigen mir aber, dass die WP von 16:00 bis 16:25 ca. 3 kW verbraucht hat und dabei das Wasser von ca. 46° auf 52,3° erwärmt hat. Das scheint mir vernünftig zu sein.

 

Ich werde mir die Sache morgen nochmal genau ansehen. Vielleicht hat ja ein manueller Druck auf den Stellhebel des Ventils schon etwas bewirkt, schön wärs. Für den Moment will ich noch nichts wieder verstellen, weil die Heizungsmonteure vielleicht per Fernwartung noch drauf sind.

 

Bis dahin nochmals ganz herzlichen Dank für deine Mühen

HG

Harald

Hallo,

Super, wenn das Ventil jetzt sauber schaltet……also hat doch hier etwas nicht funktioniert…….das Heizregister ist eigentlich nur dazu da wenn die Außentemperatur zu kalt wird, das die WP es nicht mer schafft, das Haus noch über den Verdichter ausreichend beheizen zu können, dann wird über die Heizregister sozusagen Zugebessert…..

 

Die zweite Funktionsmöglichkeit: Da der Verdichter technisch bedingt das WW auf max. 55°C-60-°C aufheizen kann, und man möchte zb. das WW über diese Temperatur hochheizen, dazu kann man ebenfalls die Heizregister nutzen……

 

Der Nachteil: die Heizregister haben eine sehr schlechte JAZ von nur 1, und sind dadurch Energietechnisch mit Bedacht einzusetzen…..Du siehst ja bereits an Deiner Anlage: in nur 25 Minuten sind hier mit den Heizregistern gleich mal 3kWh “verbraten”…..die gleiche Wärmeenergie bekommst über die WP für unter 1kWh an elektrischer Energie……

 

Ich habe bei meiner Anlage genau aus diesem Grund die Elektroheizregister seit Anfang an deaktiviert, und das Ganze funktioniert auf diese Weise mit entsprechend weniger elektrischem Energiebedarf.

Ich würde an Deiner Stelle versuchen, das Ganze ohne Heizregister hinzubekommen……eventuell funktioniert das Ganze jetzt alleine schon dadurch, weil das Ventil jetzt sauber schaltet……eifach testen, kann ja nix passieren……..😉

 

lg

Guennie

Hallo,

 

genauso sehe ich das auch. Ich bekomme zwar den Strom vom Dach, aber nutzlos verbraten will ich ihn deshalb auch nicht. Nachdem ich heute nochmals beobachtet habe, was beim WW-Erwärmen passiert, habe ich wieder meine Zweifel, ob alles mit dem 3-Wegeventil in Ordnung ist. Aber alles der Reihe nach.

 

Nach der Anforderung 52° startet die WP korrekt, der VL steigt nach und nach. Statt bei 60° wie bisher, schaltet sie sich jetzt bei 64° mit der Meldung 20 ab. Kurz danach schaltet sich der Zusatzheizer ein. Ich hab dann die Solltemp auf 50° gesenkt, weil es mir im Moment nicht darum geht heißes Wasser zu haben, sondern dass die WP korrekt ihren Dienst versieht.

 

1. Nach wie vor wird der Heizungs-VL deutlich warm (ich habe leider kein Kontakt-Thermometer).

2. Nach wie vor läuft die Sekundärpumpe nur auf 83%

3. Nach wie vor ist die WP überfordert, die 52° mit eigener Kraft zu erreichen.

 

Die Veränderungen der Heizungsmonteure haben nur Symptome bekämpft, aber die Ursache scheint nach wie vor zu bestehen. Ich werde jetzt versuchen, sie dazu zu bringen den Viessmann France Service hinzuzuziehen.

 

Ich werde dich auf dem Laufenden halten.

HG

Harald

Hallo,

zum Vergleich:

Da ich das über KNX komplett von außen steuern kann, läuft das bei mir so ab:

1) Sollwert hoch auf 60°C —> WP startet die Beladung

2) Wenn Istwert 53°C überschreitet —> Sollwert runter auf 55°C

3) Wenn Istwert 55°C erreicht hat —> Beladungsstop

 

Bei Beladungsstop (55°C im Speicher) hat der Sekundärvorlauf gerade mal 57,5°C, ist somit nur 2,5°C über der Ist- Temperatur im Speicher…..außerdem sind die Heizregister komplett deaktiviert.

 

Morgen im Laufe des Vormittag, wird das nächste mal WW geladen……dann mache ich noch einmal eine Aufzeichnung, damit auch der “Knick” vom letzten Durchlauf nicht drinnen ist…..dann hast ein ordentliches Diagramm in der Hand, wie das Ganze eigentlich aussehen sollte……

 

lg

Guennie

...So.....anbei nun die Diagramme von der heutigen WW-Beladung

 

lg

Guennie

WW-Beladung.jpg
Temperaturverlauf im WW-Speicher.jpg
Verdichterleistung WW-Beladung.jpg

Hallo Guennie,

 

vielen Dank für die Diagramme! Wenn ich deine Einstellungen richtig verstehe, würde dein Kompressor auch an die Belastungsgrenze fahren, wenn du nicht vorher mit deinem externen Programm mit der Absenkung des Sollwerts die Leistung reduzieren würdest. Was ist das denn für eine Regelung?!

 

Ich habe jetzt ein weiteres Problem: Beim Aufheizen ist folgendes passiert

WW-Temp 45,3° WP springt an

Pufferspeicher-Temp 26,7°

VL-Temp 63,4° WP schaltet ab und meldet Fehler D6 (Paddelschalter)

WW-Temp 49,5°

Durchlauferhitzer schaltet sich ein biss WW-Temp 50,7°

Pufferspeicher-Temp 27,3°

 

Kann ich den Fehler erstmal durch Aus- und Einschalten beseitigen, oder brauch ich gleich den Notdienst?

Noch einige Zusatzgedanken:

 

Wenn in dem Sekundärkreis

1. die Pumpe statt 100% nur 83% schafft,

2. das 3-Wegeventil nicht richtig schließt,

3. der Strömungswächter mangelnden Durchfluss meldet

dann hat das doch eine gemeinsame Ursacht, oder liege ich da falsch?

 

Also entweder

a) Luft im System oder

b) Schmutz im System

 

Und zur Einstellung zwei Verständnisfragen:

Warum wird bei einem derart nahe am Limit laufenden System die Hysterese auf 5 K eingestellt? Wäre das mit einer kleineren Differenz nicht weniger stressig für die WP?

 

Und wo ist die Leistungsregelung der WP um ein Abschalten wegen Überdrucks zu vermeiden?

 

Vielleicht liest ja ein Viessmann-Techniker mit und kann mir diese Fragen beantworten, danke!

Hallo,

 

ich habe in meine WP eine KNX Schnittstelle eingebaut, und in mein Eigenbau Energiemanagementsystem (Basierend auf einem Raspberry Pi) eingebunden. Da mir die On Board Regelung der WP verschiedene Features nicht bietet, habe ich sie mir einfach über den Raspby selber dazuprogrammiert…😉

 

Der zweite Punkt, die Reduzierung bei Beladungsende habe ich mir anfangs nur deswegen dazugebaut, um ein “Überschwingen” bei Beladungsende zu verhindern. Mittlerweile bin ich aber draufgekommen, das die WP in ihrerer Regelung bereits so etwas in der Richtung integriert hat, und ich das von meiner Seite garnicht gebraucht hätte…..ist aktuell somit doppelt vorhanden……

 

Der Verdichter fährt mit 55°C noch nicht in die Belastungsgrenze……darüber würde ich mir erst bei 60°C gedanken machen……deswegen auch zur Sicherheit der Sollwert auf 55°C.

 

Wenn die VL Temperatur bei Dir so weit hoch geht, bringt die WP ihre Energie nicht ordentlich aus dem Verflüssiger…..das kann passieren, wenn die Strömung im Sekundärkreis zu gering ist, und das kann wiederum den Paddelschalter auslösen. Denn genau dieser ist dafür zuständig um zu überwachen, das immer genügend Strömung im Sekundärkreis vorhanden ist……

 

Deswegen auch die Hochlaufreihenfolge 1) Sekundärpumpe hochfahren - die stellt sozusagen den Energietransport über die Waserströmung im Sekundärkreislauf  zur Verfügung. 2) ca. 3 Minuten später wird der Verdichter gestartet - der liefert nun die Heizenergie ins Wasser des Sekundärkreislauf. 3) Bei Beladungsende - Stop des Verdichter —> Umschalten des 3-Wegeventil —> Die Sekundärpumpe liefert nun das kalte Wasser aus dem Heizkreis in den Sekundärkreis/Verflüssiger —> der Sekundärkreis kühlt dadurch sehr rasch ab. 4) nach ca. 3 Minuten Nachlaufzeit der Sekundärpumpe ist genügend weit abgekühlt —> Sekundärpumpe Stop.

 

Den Fehler kannst mal durch Aus/Ein Schalten beseitigen.

 

Was meinst Du eigentlich mit 5K Hysterese ?

 

Ich werde nun mal schnell den einen oder anderen Parameter aus dem Handbuch nachschlagen, dann schauen wir mal, wie diese bei Dir eingestellt sind….….

 

lg

Guennie

 

 

 

Hallo Guennie,

 

nochmals vielen Dank für deine Mühen und deine ausführlichen Erklärungen, die mir wirklich vieles erhellen.

 

Offensichtlich ist aber bei meinem System etwas nicht in Ordnung, des es schaffr die WW-Temp von 55° nie ohne Zusatzheizer und immer mit einer zusätzlichen Meldung im Logbuch.

 

Hysterese ist der Wert 6007, der Wert legt die Unterschreitung des SW um 5 Grad fest. Wäre es nicht sinnvoller die Schwankung des Warmwassers in kleineren Grenzen zu halten?

 

LG

Harald

Zum Parameter 6007:

Den 6007 habe ich zb. sogar auf 100 und somit auf 10K

Dieser Wert ist dazu da um den Startpunkt der Nachladung zu definieren:

Beispiel :

55°C Sollwert und 6007 = 50 (5k) bedeutet, das die Nachladung bei 50°C wieder startet  

55°C Sollwert und 6007 = 100 (10k) bedeutet, das die Nachladung bei 45°C wieder startet  

 

Bei mir im normalen Tagesbetrieb ohne PV Unterstützung (lange Schlechtwetter):

45°C Sollwert und 6007 = 100 (10k) bedeutet, das die Nachladung bei 35°C startet, und bis 45°C hochgeladen wird. (habe ich durch Tests ermittelt - ist für einen Tag inkl. Duschen von 2 Personen vollkommen ausreichend)

 

Bei mir mit PV Unterstützung (bei Schönwetter):

bei 42°C IST-Wert und genügend PV Überschuss wird der Sollwert auf 60°C hochgestellt und da 6007 = 100 (10k) bedeutet, das die Nachladung sofort startet, da ja 60°C  minus 10K für die WP einen Startpunkt von 50°C bedeutet, und im Speicher nurmehr 42°C vorhanden sind.

 

Durch dieses temporäre "Virtuelle verschieben" des Sollwertes bei PV Überschuss über KNX erreiche ich, das ich den Pufferspeicher maximal ausnutzen kann, da ich von 42°C (bis zu dieser Temperatur runter ist Duschen noch problemlos möglich) auf 55°C somit um 13K hochladen kann, und die komplette Wassermenge im Speicher bis 13K unter Soll ausnutzen kann....dadurch nur eine Ladung alle 2 Tage notwendig.

 

zum Thema Abschalten und Übertemperatur im Sekundärvorlauf:

 

Die folgenden Parameter sollten für die WW-Bereitung eigentlich folgendermaßen eingestellt sein, denn diese Einstellungen sind dafür notwendig, damit es nicht zum Überschwingen der Sekundärvorlauftemperatur kommt. (Was bei mir sogar "Doppelt gemoppelt" ist - einmal über KNX und einmal in der WP Regelung)

 

5001 : 600 (Maximale Sekundärvorlauftemperatur) 60°C

 

6019 : 80 bedeutet das 8K vor 60°C (5001) die Verdichter Leistung auf 100% begrenzt wird.

601A: 30 bedeutet das 3K vor 60°C (5001) die Verdichter Leistung auf 65% begrenzt wird.
601B: 20 bedeutet das 2K vor 60°C (5001) die Verdichter Leistung auf 30% begrenzt wird.

 

Das ist die AT abhängige Verdichter Leistung, da es ja so ist, das es, je wärmere AT vorhanden sind, je weniger Verdichter Leistung wird für die WW Bereitung benötigt:

 

601C (Verdichter Leistung bei -15°C AT) : 100%

601D (Verdichter Leistung bei +15°C AT) : 60%

 

Wenn Du Dir hierzu meine Aufzeichnungen ansiehst, wird Dir der Zusammenhang sofort auffallen:

lt. den oberen Werten müsste es ja so sein, das wenn ich bei PV Überschuss auf 60°C hochstelle, ja die Verdichter Leistung eigentlich 100% sein müsste, da ich ja ständig weit weg von den 3K vor der max. VL Temp bin....die Verdichter Leistung ist aber über die fast komplette Dauer der WW Beladung auf nur ca. 70%. Das kommt daher da die Außentemperaturen noch so hoch sind, das die Verdichter Leistung über die beiden Werte 601C und 601D begrenzt wird.

 

erreicht die Sekundär VL Temp auf 57°C, wird genau zu diesem Zeitpunkt die Verdichter Leistung reduziert, und die Vl Temp kann somit nicht Überschwingen, sondern die Kurve wird flach.

 

Guennie_0-1696690405733.png

 

Somit solltest Du bitte die oben genannten Parameter mal überprüfen, ob die Passen, wer weis was Dir hier alles verstellt wurde......diese Parameter sind in der Codierebene 2.

 

Die "Codierebene 2" öffnet sich, indem du folgende Schritte befolgst:

 

Guennie_1-1696690626507.png

 

 

In der "Codierebene 2" sind im Gegensatz zur "Codierebene 1" alle Adressen der Anlage aufgeführt.

 

das PW dafür ist 3442541331

 

Vorsicht !

Bitte nichts verstellen, wo nicht genau bekannt ist, was man damit macht......nur ablesen und die Werte mitteilen....in dieser Ebene kannst die komplette WP Regelung verstellen, und zwar sogar soweit, das es zu Schäden an der WP kommen kann.......

 

Nachtrag:

In der Codierebene 1:

 

Parameter 7900 : Hier ist mit 1 der Durchlauferhitzer freigegeben - schadet nicht, da bei 0 auch der Frostschutz deaktiviert sein würde.....aber......7901 kannst auf 0 Stellen, dann ist zwar die Trinkwassernacherwärmung über den Durchlauferhitzer deaktiviert, und pfuscht in die WW Bereitung nicht mehr hinein, aber der Frostschutz dennoch aktiv....

 

der Zweite Punkt zu diesem Thema, der Parameter 6008 und 6015:

dieser legt fest, ab welcher Abweichung des WW Istwert (in 0,1K Schritten) im Speicher zum Sollwert, mit der Zuheizung "nachgeholfen" werden soll. Dieser ist aber nur dann wirksam, wenn der 6015 auf 1 steht, der 6015 ist quasi der Hauptschalter für das Elektroheizregister zur WW-Bereitung.

Ich habe zb. den 6015 seit jeher zur Sicherheit auf 0 stehen, damit die WW Bereitung auf keinem Fall mit dem Heizregister durchgeführt wird.

 

lg

Guennie

Hallo Guennie,

 

leider kann ich in die Codierebene 2 nicht einsteigen, da wir dur FACHMANN angezeigt und verschindet wieder, ohne dass ich sehe wo ich einen Code eingeben könnte.

 

Der Wert 5001 scheint auf 640 zu stehen, denn ich sehe den VL immer bis 63° steigen bevor die Abschaltung kommt. Für die anderen Werte habe ich keine Vorstellung. Wie gesagt, ursprünglich war die Abschaltung bei 60°, die Monteure haben 5001 wohl höher eingestellt, was sie sonst verstellt haben weiß ich eben nicht, das haben sie mir nicht sagen wollen.

 

Den Fehler habe ich jetzt quittiert und hoffe, dass er morgen nicht wieder auftritt, bzw. erst dann, wenn das WW wieder aufgeheizt ist, so wie heute.

 

Zum Thema Einschalthysterese hab ich verstanden, dass du diese hochgesetzt hast, damit deine externe Regelung freie agieren kann. Da ich die nicht habe, muss die Vitotronic das alleine schaffen. Zum Duschen müsste ich keine 50° einstellen, da würden ja auch 35 reichen. Aber ich will auch Abspülen oder mal ein Wischwasser haben, das mit unter 50° einfach nicht ganz optimal ist. Vielleicht wäre es ja viel effizienter, die WP nur für die 35° zu nutzen und dann 2 Liter heißeres Wasser mit dem Elektrokocher zu bereiten, bevor ich mit der Heizungsanlage 200 Liter mit dem Durchlauferhitzer auf 50° hochheize (?) Das werde ich aber erst dann versuchen einzustellen, wenn die Anlage endlich 100% läuft.

 

Da jetzt Wochenende ist, kann und will ich die Heizungsmonteure nicht anrufen, also werde ich bis Montag damit warten müssen. Dann werde ich mit ihnen zusammen die Parameter überprüfen und vor allem sie dazu bringen den Viessmann-Service hinzuzuziehen, bevor noch mehr schief läuft...

 

Nochmals vielen Dank für deine ausführliche Hilfe!

 

HG und schöne Wochenende

Harald

Die Meldung FACHMANN kommt nur dann, wenn Du einen Fehler bei der Codeeingabe gemacht hast.

Als erstets die Tastenkombination drücken, und wenn Du das Schwarze Display mit der ersten Ziffernreihe siehst, die Ziffern nur mit den “Pfeiltasten” rauf runter auswählen, und mit der rechten Taste eine ziffer weitergehen…..….dann funktioniert es auch….

 

640 bedeutet 64°C max. Sekundär VL Temperatur…….das ist für eine WP mit R410 Kältemittel zu hoch, und nicht gut für den Verdichter….hier ist 600 bzw. 60°C richtig.

 

Das mit der Hysterese ist ja auch nur ein Beispiel, wie es bei mir eingestellt ist, und wie das Ganze Zusammenhängt…..muss natürlich dann auf den individuellen Bedarf getestet, und angepasst werden……

 

Hier gibt es auch noch andere Möglichkeiten mit den Boardmittel…..wie zb. das man Standard mit 45°C arbeitet, und über einen zweiten programmierten Sollwert über die Schnellauswahl “Einmalige WW Erwärmung” nur bei Bedarf den WW-Speicher “über einen Tastendruck einmalig auf 50°C oder 55°C hochheizen kann…..oder zu bestimmten programmierbaren Uhrzeiten / Wochentagen u.s.w. hochheizen kann, u.s.w. ist eben eine Individuelle Sache, wie man das benötigt, bzw. haben möchte…….

 

 

 

 

 

 

 

So jetzt hab ich das System auch kapiert 🙂

 

die Werte sind bei mir anders:

5001 600 also 60° (?)

6019 0

601A 0

601B 0

601C 40

601D 40

 

Kann es sein, dass hier von Anfang an etwas falsch eingestellt war?

Das wurde hier im Forum schon öfters berichtet, das hier die falschen Einstellungen drinnen sind, und welche Werte hier eingestellt gehören….

 

Mit Deinen aktuell eingestellten Werten passiert folgendes:

Mit 5001 : 640 übersteuert der Verdichter schon mal um 4°C über sein eigentlich zulässiges maximum……somit auf 600 zurückstellen……

 

Mit 6019, 601A und 601B auf 0 fährt Deine WP sozusagen zusätzlich mit Vollgas, ohne jedes Einregeln bis auf die ohnehin schon zu hohen 64°C bildlich gesprochen an die Wand……

 

und nicht zuletzt 601C und 601D auf 40 bedeutet, das die WP zwischen -15°C und +15°C sozusagen mit 40% Verdichterleistung für die WW Beladung “eingeklemmt” ist……

 

Somit ist das Ganze komplett schief eingestellt, so kann das nicht funktionieren……

 

Bitte stell mal die Parameter

5001 auf 600

6019 auf 80

601A auf 30

601B auf 20

601C auf 100

601D auf 60

 

und damit das Heizregister nicht dazwischenfunkt

 

6015 auf 0

7900 auf 1

7901 auf 0

 

und dann mal eine WW Bereitung mit 55°C Sollwert durchlaufen lassen……

 

Jetzt müsste die WP das Wasser anfangs mit genügend Leistung auf 52°C bringen, und dann rechtzeitig vor Beladungsende bei 55°C die Leistung entsprechend reduzieren, um ein Überschwingen zu verhindern……

 

Lg

Guennie

 

 

 

Super! das scheint die Lösung zu sein.

 

Schönes Wochenende 🙂

LG Harald

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