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Viotovalor PT 2 erzeugt keinen Strom

Sehr geehrte Damen und Herren,

meine Vitovalor PT 2 ist am 4.11.2020 ans Netz gegangen. Bis vorige Woche hatte ich auch keine Probleme.

Die Anlage soll ja all 48 Stunden in die "Ruhephase" gehen. Seit eben ca. 10 Tagen geschah das dann täglich. Seit vorgestern startet die Zelle gar nicht, oder nur kurz. Aktuell wird wieder kein Strom produziert.

Ich habe mal geprüft woran das liegen mag. Richtet sich die Brennstoffzelle nur nach dem Warmwasser, unterer Bereich? Ich habe festgestellt, dass die Brennstoffzelle ihre Wärmeenergie nicht in die Heizsystem abgibt sondern nur an die Warmwassererzeugung. Das ist doch wiedersinnig. Die Energie kann man gerade im Winter doch auch in den Heizkreisen (2 Heizkreise, Radiatoren und Fußbodenheizung) gebrauchen. Warum ist das so eingestellt? Und wie wird sichergestellt, dass die Anlage wieder normal produziert?

Die Heizungsanlage war ja nicht gerade preisgünstig. Daher will ich schon, dass Strom regelmäßig produziert wird. Aus dem Grund habe ich ja die Anlage gekauft!

Freundliche Grüße

Martin

 

1 AKZEPTIERTE LÖSUNG

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Danke für die prompte und umfassende Antwort!

Die Aufschaltung am 4.11.2020 erfolgte durch einen Mitarbeiter der Firma Viessmann. Evtl. angestoßen vom Fachbetrieb. Meinen Fachbetrieb habe ich eine Kopie deiner Antwort zugesandt. Ich hoffe, dass dieser sich kurzfristig meldet!

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4 ANTWORTEN 4
Hallo mgwe,

leider stehen keine Informationen über eine Inbetriebnahme zur Verfügung. Daher gehe ich davon, dass dein Fachbetrieb die Initiative ergriffen hat.

Über die Aufschaltung habe ich dennoch ein paar Infos zur Verfügung stehen, die mir auf den ersten Blick grenzwertige Temperaturen innerhalb der hydraulischen Weiche aufzeigen. Durch die hohen Systemtemperaturen wird die Laufzeit der Brennstoffzelle beeinträchtigt. Informiere deinen Fachbetrieb, dass die heizkreisseitige Wärmeabnahme überprüft werden muss, gegebenenfalls müssen primäre und sekundäre Volumenströme angepasst werden.

Zum allgemeinen:
Wie schon in anderen Beiträgen erwähnt, ist für die Freigabe der Brennstoffzelle klar die Speicherschichtung in erster Linie verantwortlich. Sind 2 Stunden Mindestzeitlauf gegeben und der Energiemanager gibt je nach eingestellter Betriebsart das "GO" kann es losgehen mit der Stromproduktion. Primär versorgt die Brennstoffzelle als erstes den oder die Heizkreise, wenn keine aktive Warmwasserbereitung über das Zeitprogrammm eingestellt ist. Wird die Umschaltgrenze vom heizkreisseitigen Systemrücklauf erreicht, schaltet die Brennstoffzelle die Wärmeversorgung auf den Warmwasserspeicher. Ist auch hierüber keine weitere Wärmeabnahme möglich und der Heizkreis ist weiterhin gesättigt (Beispiel im Sommer) erreicht die Brennstoffzelle die magischen 50°C im Prozesskreis und schaltet ab.

Die Regenerationphase der Brennstoffzelle dauert 2,5 Stunden und tritt erst ein, wenn die Brennstoffzelle 45,5 Stunden am Stück gelaufen ist. Sollte die Brennstoffzelle vorher schon abgeschaltet haben, weil die oben beschriebene Systemgrenze erreicht wurde, zählt das als normale Regelabschaltung. Berücksichtigen sollte man auch, dass diese Generation Brennstoffzelle maximal zweimal am Tag starten kann, wenn die Voraussetzungen durch Speicherschichtung und Energiemanager gegeben sind.

Hier in der Community gibt es genügend Beiträge mit grundlegenden Informationen. Man muss lediglich zwischen der Vitovalor 300-P , PT2 und PA2 unterscheiden. Einfach mal durchstöbern. 😉

Beste Grüße Robin

Danke für die prompte und umfassende Antwort!

Die Aufschaltung am 4.11.2020 erfolgte durch einen Mitarbeiter der Firma Viessmann. Evtl. angestoßen vom Fachbetrieb. Meinen Fachbetrieb habe ich eine Kopie deiner Antwort zugesandt. Ich hoffe, dass dieser sich kurzfristig meldet!

Bei meiner ist es ebenso, deshalb bin ich auf die Info gespannt.

 


Hallo Claus911,

 

Beiträge die "Basics" aufzeigen gibt es mittlerweile genug. Ich kann zeitlich leider nicht jede Anlage online bewerten, mache aber dennoch nochmal eine Ausnahme. 😉

 

Verbesserungspotential sehe ich bei dem eingestellten Warmwasser-Sollwert. Die aktuell eingestellten 55°C würde ich auf 50°C eindrosseln, was positiv auf die Speicherschichtung und somit Freigabe der Brennstoffzelle einwirkt. Wer jetzt die Legionellen thematisiert, kann ich beruhigen. Bei regelmäßiger Warmwasserentnahme sind diese bei dem Schichtladesystem nicht zu erwarten. Bei längerer Abwesenheit wie Urlaub etc. sollte aber dennoch die Hygienefunktion einmalig ausgeführt werden. Am besten zu den Zeiten, wo direkt auch eine größere Warmwasserentnahme erfolgt.

 

Das zweite Potential wäre dass Warmwasser-Zeitprogramm. Ich persönlich würde separate Zeitfenster für die Stoßzeiten mit dem größten Warmwasserbedarf festlegen, als Beispiel 6-8 Uhr, 11-13 Uhr und 18-20 Uhr. Anstatt als Dauerläufer und Energievernichter programmiert, würde die Zirkulationspumpe selbiges Zeitfenster bekommen. Zu berücksichtigen gilt, dass außerhalb des Warmwasser-Zeitprogramms das Gas-Brennwertgerät nicht zuschaltet, zumindest was die Speicherbeladung angeht. Darüber hätte die Brennstoffzelle bei gesättigten Heizkreisen (Beispiel Sommer) weiteres Wärme- und Laufpotential über den Warmwasserspeicher.

 

Kurzum wer das maximale rausholen will, muss auch seine Gewohnheiten ein bisschen anpassen. Fakt ist, man bekommt nicht jede Anlage auf maximale Laufzeiten getrimmt, da zusätzlich neben den Parametern auch viele bauseitige Dinge wie Rohrnetz und die Auslegung von Heizflächen eine wichtige Rolle spielen. Ebenfalls ist eine ausreichende Warmwasserentnahme ein wichtiger Freischaltfaktor für die Brennstoffzelle, wo wir wieder bei dem Thema Gewohnheiten sind. Derjenige der nur das legendäre Samstagsbad zelebriert oder länger wegen Arbeit abwesend ist, wird nur schwierig auf Laufzeiten kommen.

 

Ich denke das passt erstmal. Mir ist auch klar das die Vitovalor nicht einfach zu verstehen ist, dennoch hier in der Community sind einige fitte User unterwegs die jederzeit mit unterstützen und gerne Ihre Erfahrungen teilen. 

 

Beste Grüße Robin