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Ist es sinnvoll (oder zumindest unschädlich), die Raumthermostaten einer Fußbodenheizung alle auf den Punkt (mittlere Position) zu stellen?

Guten Abend,

ich habe eine Wärmepumpe (Vitocal 300-G) mit Pufferspeicher, die über einen (1) Heizkreis zwei Wohnungen mit Fußbodenheizung versorgt. Die Spreizung im Heizkreis ist im Mittel 4 K.

Eine Wohnung ist vermietet, der Mieter möchte den Thermostaten auf mittlere Position stellen, um die Raumtemperatur zu erhöhen wenn ihm gerade mal kalt ist (normalerweise müsste es in der Wohnung 21-22 Grad haben). Dass das so schnell nicht geht habe ich bereits mehrfach erläutert, nichtsdestotrotz hätte er gerne eine "Reserve".

Nachdem das immer wieder mal aufkommt, würde mich interessieren, ob aus technischer Sicht etwas dagegen spricht? Im Normalfall sind die Stellventile dann ja zu, die Heizkreis-Pumpe (müsste eine WILO Statos PARA sein, wenn ich das Gerät richtig zuordne) läuft also gegen ziemlich zugestopfte Rohre (es kommt dazu, dass ich es in meiner Wohnung kühler habe, da sind die Stellventile also sowieso meist zu. Den Monteur werde ich noch fragen, ob wir nicht den hydraulischen Abgleich anpassen sollten). Der Effizienz würde es wohl nicht gut tun? Die Heizkurve ist bereits recht hoch eingestellt (Raumtemp 20, Niveau 7, Neigung 0,3; wobei eine JAZ von 5,1 angezeigt wird, bin mir nicht sicher ob ich das glauben soll). Bei den bisherigen Änderungen an der Heizkurve (Niveau erhöht, Neigung verringert) hatte ich nicht den Eindruck, dass es sich auf den Stromverbrauch groß auswirkt. Die Vorlauftemperaturen waren auch so unterschiedlich nicht.

Danke für das Interesse

1 AKZEPTIERTE LÖSUNG

Akzeptierte Lösungen
Hallo purach,

da ein Pufferspeicher vorhanden ist, ist es dadurch erstmal nicht so tragisch für die Wärmepumpe. Es würde sich aber die Laufzeit verringern, da der Puffer-Sollwert durch anheben der Raum-Solltemperatur erhöht, die Ventile der Raumthermostate durch runterregeln früher schließen und dadurch die Abnahme sinkt.

Im Idealfall ist es im Raum immer so warm, wie es der Mieter und du es gerade haben willst. Wie warm will dein Mieter es in seiner Wohnung und du in deiner Wohnung denn haben?

Viele Grüße °fl

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8 ANTWORTEN 8
Hallo purach,

da ein Pufferspeicher vorhanden ist, ist es dadurch erstmal nicht so tragisch für die Wärmepumpe. Es würde sich aber die Laufzeit verringern, da der Puffer-Sollwert durch anheben der Raum-Solltemperatur erhöht, die Ventile der Raumthermostate durch runterregeln früher schließen und dadurch die Abnahme sinkt.

Im Idealfall ist es im Raum immer so warm, wie es der Mieter und du es gerade haben willst. Wie warm will dein Mieter es in seiner Wohnung und du in deiner Wohnung denn haben?

Viele Grüße °fl
Hallo Flo

vielen Dank für die schnelle Antwort.

Die Frage bezog sich allerdings auch auf die Heizkreis-Pumpe, die dann ja gegen einen höheren Staudruck (ist das so?) arbeiten muss?

Wenn sich die Laufzeit verringert, die Raumtemperatur aber höher sein soll, dann wird die Maschine wahrscheinlich häufiger anspringen (takten nennt sich das wohl. Im Moment ca. alle anderhalb Stunden und läuft dann eine halbe Stunde, in der Woche macht das 40-50 Stunden)? Oder fängt die höhere Temperatur im Pufferspeicher das auf?

Ich habe gemütliche 18-19 Grad (im Wohnzimmer), in der Mietwohnung müssten es 21-22 Grad sein. Finde ich auch in Ordnung, ich halte das nicht für überzogene Ansprüche. Für den Mieter ist es im Normalfall auch in Ordnung (denke ich), nur will er eben die Möglichkeit haben, die Temperatur auch mal höher zu stellen. Auch wenn es länger dauert bis diese Temperatur erreicht wird.

Ich habe ihm neulich eine Tabelle ausgehändigt, damit er die Temperaturen in den verschiedenen Räumen bei verschiedenen Außentemperaturen und die Wunschtemperatur einträgt. Es ging auch darum, dass es unterschiedlich warm wird (unter anderem daher auch die Überlegung mit dem hydraulischen Abgleich, und wegen der beiden Wohnungen). Das hatten wir letztes Jahr auch schon mal, ich habe die Heizkurve verändert, danach war es auf ausdrückliche Nachfrage in Ordnung, auch in der Übergangszeit (also Jahreszeit, das war auch als "zu kalt" moniert worden).

Die Soleeintrittstemperatur ist bei -1,4 Grad, wie die letzten Jahre um die Zeit auch, und die Heizung hat durchgehalten (Tiefpunkt letztes Jahr war bei Tin -3,2, Tout -6,2). Austesten wollte ich das aber nicht, und vielleicht wird ein Winter auch mal wieder geringfügig kälter. Erdkollektor TerraQ600.

Danke für die ausführlichen Infos.

Als erstes empfehle ich dir, einen hydraulischen Abgleich durchführen zu lassen. Das spart dir im Nachhinein bares Geld, da nicht unnötig hohe Temperaturen durch die Heizkreise geführt werden müssen, um alle Räume zu bedienen.

Dann sollte die Kennlinie so eingestellt werden, dass die Wohnung deines Mieters bei komplett offenen Ventilen 22°C in den zu beheizenden Räumen erreicht. Dementsprechend sollte die Raum-Soll-Temperatur an der Regelung eingestellt werden. Anschließend muss die Kennlinie anhand der Empfindungen oder Temperaturmessungen deines Mieters vorgenommen werden. Die Einstellung kann durchaus eine Heizsaison lang dauern. Wann du dabei was einstellen musst, kannst du unter dem nachfolgenden Link erfahren. Voraussetzung für eine ideale Einstellung ist natürlich ein durchgeführter hydraulischer Abgleich.

https://www.viessmann-community.com/t5/Innovations-Blog/Das-Viessmann-Heiztechniklexikon-H-wie-Heizk...

Jetzt hast du für die Wünsche deines Mieters einige Möglichkeiten im Bedarfsfall die Temperatur weiter zu erhöhen. Nehmen wir an, dein Mieter möchte eine Reserve von 2K haben.

Dann kannst du die Raum-Soll-Temperatur am Regler der Wärmepumpe direkt auf 24°C einstellen und über die Raumregler wird der Rest erledigt, indem er dort einfach eine höhere Temperatur einstellt. Der Nachteil ist, dass die Wärmepumpe immer eine unnötig hohe Temperatur zur Verfügung stellt, die Ventile in deiner Wohnung fast immer geschlossen sind, zumindest aber selten alle offen sind und auch die Ventile in der Wohnung deines Mieters nie durchgehend geöffnet sind. Dadurch wird die durchschnittliche Laufzeit verringert und deine Einschaltungen werden erhöht.

Alternativ kannst du deinem Mieter eine Fernbedienung zur Verfügung stellen (Vitotrol 200-A kabelgebunden oder 200-RF für den Funkbetrieb). Über diese kann er zum Beispiel den Partybetrieb aktivieren, bei welchem die Raum-Soll-Temperatur für eine gewisse Zeit auf einen frei wählbaren Wert angehoben werden kann. Nach 8h wird diese Funktion automatisch beendet, sollte er es nicht manuell getan haben. Ein Vorteil ist, dass die Wärmepumpe auch nur die Wärmemenge produziert, die benötigt wird. Der Nachteil ist, dass der Mieter die Raum-Soll-Temperatur und Heizzeiten frei verändern könnte und sich dies auch auf deine Wohnung auswirkt, da beide über einen Heizkreis laufen.

Eine Alternative zur Fernbedienung ist die Vitoconnect mit der ViCare-App. Hierüber kann dein Mieter und du, ähnlich zur Vitotrol Fernbedienung, die Komfortfunktion aktivieren und die Raum-Soll-Temperatur nach Bedarf anheben. Der Vorteil zur Fernbedienungslösung ist, dass du die Änderungen ebenfalls über die App einsehen kannst. In dem Fall rate ich dir aber dazu, ein separates E-Mail-Konto zu verwenden, da dein Mieter sich über dieselben Zugangsdaten einwählen muss.

Die letzte und aufwendigste Lösung wäre, dass die Wohnung deines Mieters einen eigenen Heizkreis bekommt. Dein Heizkreis würde aufgrund der geringeren Temperaturen mit einem Mischer ausgestattet werden. Jetzt wird für jeden Kreis die gewünschte Raum-Soll-Temperatur eingestellt. Über eine Fernbedienung in der Wohnung kann dein Mieter, wie bereits weiter oben beschrieben, das Partyprogramm aktivieren und auch die Heizzeiten für seine Wohnung frei einstellen. Der Vorteil dabei ist, dass die Einstellungen keine Auswirkungen auf den Heizbetrieb deiner Wohnung haben.

Viele Grüße °fl
Hallo Flo,

danke, die erste Hälfte ist das was ich mir auch überlegt hatte. Vielen Dank für die Mühe und die Bestätigung. Ich werde weiter Überzeugungsarbeit betreiben, dass die 22 Grad bei offenen Ventilen die beste Lösung sind.

Nur interessehalber (die Heizung soll noch mindestens 15 Jahre halten), würde eine Invertermaschine evtl. mit Steuerung über die Rücklauf-Temperatur, mit/ohne Pufferspeicher und Stellgliedern mit mehreren Stufen (statt nur auf/zu) an der Stelle was bringen? Ein zweiter Heizkreis würde ja auch Bauarbeiten bedeuten, nehme ich.
Den Aufwand, den bisherigen einen Heizkreis auf zwei aufzuteilen, sehe ich weitaus geringer und günstiger, als einen neuen Wärmeerzeuger zu installieren. Hinzukommt, dass die Vitocal 300-G dann zur reinen Beheizung für deine Wohnung überdimensioniert wäre und somit die durchschnittliche Laufzeit weiter abnimmt und die Takthäufigkeit zunimmt.

Für die Umrüstung auf einen zweiten Heizkreis muss in den Hauptstrang zu deiner Wohnung ein Mischer mit Pumpe eingebaut werden. Die bisherige Heizkreispumpe ohne Mischer würde dann in die Hauptleitung der Wohnung des Mieters eingebaut werden. Hierbei muss durch deinen Fachbetrieb geprüft werden, ob die bestehende Pumpe dann nicht zu groß wäre. Die Anschlussleitung der Pumpe und des Mischers sowie ein Vorlaufsensor werden dann zur Regelung der Vitocal geführt und direkt aufgelegt.

Viele Grüße °fl
Ich meinte einen Austausch der 300-G durch eine Invertermaschine. Nicht weil ich das vorhätte, sondern um eine Vorstellung von den Auswirkungen zu bekommen.
Ein Mischer ist schon da, der sitzt direkt nach dem Pufferspeicher zusammen mit der Heizkreispumpe ("Divicon Heizkreisverteilung mit Mischer". Sind zwei Thermometer dran, da habe ich die Spreizung her), also bevor in eine Wohnung abgezweigt wird.
Ach so, dann hatte ich das anders verstanden.

Also der Austausch zu einer Inverterwärmepumpe, welche derzeit als Vitocal 300-G ohne integrierten Speicher noch nicht erhältlich ist, würde grundsätzlich nur die Laufzeit verändern. Diese verlängert sich durch das Modulieren. Aber im Grunde genommen sehe ich auch diesbezüglich keinen Bedarf bei deiner Anlage.

Wenn ein Mischer schon vorhanden ist, würde es reichen, nur noch eine Umwälzpumpe in den Hauptstrang deines Mieters einzusetzen. Der Mischer mit Pumpe müsste dann versetzt werden in den Hauptstrang deiner Wohnung.

Viele Grüße °fl
Dankeschön
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