abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Anzeigen  nur  | Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Hallo Viessmann Team,

 

was steckt hinter der Codierung 90:

 

"Zeitkonstante für die Berechnung der geänderten Außentemperatur 21,3 h" ?

 

Wird die  Veränderung der Außentemperatur mit einer Trägheit von 21,3 Stunden (Durchnittswert) an die Vorlauftemperatur weitergegeben?

1 AKZEPTIERTE LÖSUNG

Akzeptierte Lösungen

Codieradresse 90 betrifft das Verhalten des Hauses auf Änderungen der Aussentemperatur: Wie schnell merkt man es drinnen (ohne Heizung), wenn es draussen kühler resp. wärmer wird. Je nach "Trägheit" des Hauses muss die Vorlauftemperatur zum Ausgleich rasch an eine geänderte Aussentemperatur angepasst werden oder eher später.


Bei einer hohen Einstellung von Adresse 90 wirken die "früheren" Aussentemperaturen noch lange nach, bei einer niedrigen Einstellung wird schon bald mit höherer Vorlauftemperatur geheizt, wenn es draussen kühler wird und umgekehrt. In Werkseinstellung 90:128 werden die letzten 21,3 Stunden mitberücksichtigt. 

Die Soll-Vorlauftemperatur richtet sich also nicht nur nach der aktuellen Aussentemperatur, sondern auch nach deren Vorgeschichte - siehe den Unterschied der Anzeige "Aussentemperatur Ist" und "Aussentemperatur gedämpft" (siehe dazu auch die Beschreibung zu Codieradresse A6).

Bei schlecht gedämmten Häusern kommt die Aussentemperatur vergleichweise rasch durch die Aussenhülle, also muss man dort in der Regel in Adresse 90 nur wenige Stunden einstellen, damit die Vorlauftemperatur entsprechend rasch auf eine Änderung der Aussentemperatur reagieren kann.

 

Wenn die Einstellung von Adresse 90 nicht zum Haus passt, merkt man dies meistens daran, dass es morgens zuwenig warm wird (zu niedrige VL aufgrund mitgeschleppter höherer Temperaturen vom Vortag) und abends zu warm (zu hohe VL aufgrund mitgeschleppter tiefer Nachttemperaturen). Wenn die Temperaturen im Tagesverlauf ziemlich gleich bleiben, hat Adresse 90 kaum Auswirkungen; bei Temperatursprüngen dagegen kann man gut überprüfen, wie gut oder schlecht die Einstellung von Adresse 90 zum Haus passt.

Lösung in ursprünglichem Beitrag anzeigen

7 ANTWORTEN 7

Codieradresse 90 betrifft das Verhalten des Hauses auf Änderungen der Aussentemperatur: Wie schnell merkt man es drinnen (ohne Heizung), wenn es draussen kühler resp. wärmer wird. Je nach "Trägheit" des Hauses muss die Vorlauftemperatur zum Ausgleich rasch an eine geänderte Aussentemperatur angepasst werden oder eher später.


Bei einer hohen Einstellung von Adresse 90 wirken die "früheren" Aussentemperaturen noch lange nach, bei einer niedrigen Einstellung wird schon bald mit höherer Vorlauftemperatur geheizt, wenn es draussen kühler wird und umgekehrt. In Werkseinstellung 90:128 werden die letzten 21,3 Stunden mitberücksichtigt. 

Die Soll-Vorlauftemperatur richtet sich also nicht nur nach der aktuellen Aussentemperatur, sondern auch nach deren Vorgeschichte - siehe den Unterschied der Anzeige "Aussentemperatur Ist" und "Aussentemperatur gedämpft" (siehe dazu auch die Beschreibung zu Codieradresse A6).

Bei schlecht gedämmten Häusern kommt die Aussentemperatur vergleichweise rasch durch die Aussenhülle, also muss man dort in der Regel in Adresse 90 nur wenige Stunden einstellen, damit die Vorlauftemperatur entsprechend rasch auf eine Änderung der Aussentemperatur reagieren kann.

 

Wenn die Einstellung von Adresse 90 nicht zum Haus passt, merkt man dies meistens daran, dass es morgens zuwenig warm wird (zu niedrige VL aufgrund mitgeschleppter höherer Temperaturen vom Vortag) und abends zu warm (zu hohe VL aufgrund mitgeschleppter tiefer Nachttemperaturen). Wenn die Temperaturen im Tagesverlauf ziemlich gleich bleiben, hat Adresse 90 kaum Auswirkungen; bei Temperatursprüngen dagegen kann man gut überprüfen, wie gut oder schlecht die Einstellung von Adresse 90 zum Haus passt.

Danke Achat,
das muß einem natürlich von einem Heizungsbauer gesagt werden. Ich wundere mich schon seit Wochen das die Volauftemperatur "Ist" mit der "Soll" laut Heizkennlinie nicht übereinstimmt bzw. schwankt wie verrückt.
Mit Codieradresse 90 hat "verrücktes" Schwanken der Soll-VL ziemlich sicher nichts zu tun, mit der Ist-VL noch viel weniger.

Beschreibe bitte, was du unter "verrücktem Schwanken" verstehst (Beispiele von abgelesenen Werten), wann dies auftritt und was betroffen ist (Soll-VL oder Ist-VL (Mischerkreis), Soll-Kesseltemperatur oder Ist-Kesseltemperatur; Heizbetrieb oder WW-Bereitung). Ist- und Soll-Temperaturen kannst du am besten in der Diagnoseabfrage auslesen.
Hallo Achat,
wenn die Außentemperatur in kürzester Zeit um ca, 8 Grad steigt, dann möchte eine Veränderung der Vorlauftemperatur sehen. Unsere Heizung war unglaublich träge da tat sich nichts. Ist auch nicht besonders hilfreich, wenn die komplette Grundeinstellung der Heizung nicht stimmt. Verwirrt nur !
OK, die träge Reaktion auf Änderungen der Aussentemperatur hängt tatsächlich mit Codieradresse 90 zusammen; ich dachte, du meinst ein ganz anderes Verhalten.

Da du anscheinend ein schlecht gedämmtes Haus hast, passte die Werkseinstellung schlecht. Es wäre zu begrüssen, wenn der HB auch Adresse 90 "einigermassen" passend einstellen würde. Gut, wenn die Einstellung bei dir jetzt passt.
Wie findet man den korrekten/passenden Wert für die Neigung der Heizkennlinie in Kombination mit der Zeitkonstante? Wie würde man z.B. eine viel zu steile Neigung bemerken, wenn die Zeitkonstante immer nur auf den Werkseinstellungen (128) eingestellt war und immer nur Niveau und Neigung angepasst wurden? Man kann Niveau und Neigung am Heizkörper mit einem Thermometer nachmessen (Differenz zwischen Soll- und Ist-Vorlauftemperatur). Was macht man jetzt mit der Zeitkonstante? Wenn wegen der Zeitkonstante eine zu geringe Vorlauftemperatur produziert wird sollte man das ja nicht mit Niveau und Neigung korrigieren.
Eine für das Haus schlecht passende Codieradresse 90 bemerkt man v.a. am unpassenden Heizverhalten bei geänderten Aussentemperaturen, z.B. bei Temperatursprüngen, oder auch im normalen Tagesverlauf, wenn es tagsüber etliche Grad wärmer ist als nachts: Passend ist ausreichend schnelle/langsame Reaktion der VL auf den Wärmebedarf und somit "immer" die gewünschte Raumtemperatur; unpassend ist, wenn es regelmässig drinnen z.B. morgens zu kühl und abends zu warm wird (ohne dass dies auf Fremdwärmeeinfluss (Abend) oder zu späten Heizbeginn (Morgen) zurückzuführen wäre).

Bei Heizkörpern und einem nicht wirklich gut gedämmten Haus ist die Werkseinstellung für Codieradresse 90 normalerweise viel zu lang.

Die Differenz zwischen Soll- und Ist-VL schaut man am besten im Diagnosemenü nach, an den Heizkörpern ist u.U. die Ist-VL "unterwegs" gegenüber der Soll-VL gesunken, z.B. bei fehlender Dämmung der Heizungsleitungen. Die Soll-VL ist der von der Regelung errechnete Wert; die Ist-VL die Temperatur, die das Gerät gerade liefert (beim Sensor gemessen, also normalerweise beim Mischer).

Die für das Haus passende Soll-VL (also die passenden Einstellungen für Neigung und Niveau) kann man nur durch Versuch und Irrtum bei tiefen Aussentemperaturen und ohne Fremdwärmeeinfluss herausfinden, siehe dazu auch
http://www.viessmann-community.com/t5/Experten-fragen/Welche-Temperatur-ist-ideal-f%C3%BCr-den-Vorla...
Top-Lösungsautoren