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Guten Tag,

Eine Frage zu VITODENS 200-W 60kW, ca.4Jahre in Betrieb.
Das Gerät dient zur Versorgung 2er Häuser mit insgesamt ca. 1600 m²
beheizter Wohnfläche.Es arbeitet gemeinsam mit einer therm. Solaranlage
auf 3 Pufferspeicher je 1600 m³.
Am Ausgang der Gastherme ist ein Wärmemengenzähler (Kamstrup Multical 602)
vorhanden.
Nun vergleiche ich seit einigen Monaten den Input an Gas mit dem Output
an Wärme. Dabei ergeben sich folgende Wirkungsgrade:

Gasverbrauch[kWh] Wirkungsgrad [%]

20267 90,14
22205 89,65
16985 86,45
16161 84
7231 84,08
6169 86,72
4439 82,9

Wie ist der Wirkungsgrad zu bewerten?

 

Danke A.T.

1 AKZEPTIERTE LÖSUNG

Akzeptierte Lösungen

Hallo 7sd522,

 

eine zuverlässige Bewertung Wirkungsgrade kann auf Basis des lediglichen Gasverbrauchs leider nicht vorgenommen werden, da vielfältige Einflussgrößen (Heizverhalten, Vollast,-Teillastbetrieb, Wärme-Bbereitschaftsverluste etc.). Um den Wirkungsgrad des Brennwertgerätes überprüfen zu können, gibt es eine dennoch eine Möglichkeit.
Durch die Abkühlung der Abgase nutzen Brennwertgeräte den Energiegehalt des Brennstoffs um etwa 15 Prozent besser aus als herkömmliche Brenner.
Bei der Verbrennung entsteht neben Kohlendioxid auch Wasser - pro Kubikmeter Erdgas etwa 1,6 Liter. Bei konventionellen Brennern verlässt das Wasser den Kamin als unsichtbarer Wasserdampf. Gleichzeitig verpufft eine Menge ungenutzter Energie - nämlich der Betrag, der nötig war, um das Wasser bis zum Siedepunkt zu erhitzen und zu verdampfen. Die Brennwerttechnik stellt diese Verschwendung ab: Sie kühlt die Abgase so weit ab, dass der Wasserdampf kondensiert und flüssig in den Abfluss tropft.

Mit geringem Aufwand ist eine Kontrolle über den wirtschaftlichen Betrieb möglich: Statt das Kondensat unbesehen in den Abfluss zu leiten, kann man es einfach auffangen und seine Menge messen. Daran zeigt sich, ob der Kessel optimal arbeitet.
Wenig Kondensat heißt schlechter Brennerbetrieb. Wer dagegen viel Wasser misst, hat die im Wasserdampf enthaltene Energie gut ausgenutzt. Wer Mängel feststellt, sollte den Fehler jedoch nicht beim Hersteller suchen, sondern zunächst die Einstellungen prüfen.
So funktioniert die Messung
Sinnvolle Auswerte-Zeiträume sind ein Jahr, eine Heizperiode oder ein Sommer. Da dabei große Wassermengen anfallen, beginnt man zunächst mit einer Kurzzeitmessung. Dazu benötigt man einen Zehn- oder besser 20-Liter-Eimer. Dann gilt es, den Kondenswasserschlauch des Brenners zu suchen und ihn zu lösen. Meist ist die Seite am Siphon besser zugänglich als am Brenner. Der Schlauch wird nun so platziert, dass das Wasser in den leeren Eimer läuft. Nun liest man den Zählerstand des Gaszählers mit einer Nachkommastelle ab. Nach ein bis zwei Tagen schließt man den Schlauch wieder normal an den Siphon an und liest erneut den Gasstand ab. Aus dem Unterschied der Zählerstände berechnet man den Gasverbrauch. Die Wassermenge ermittelt man an der Eimerskala oder besser durch Abwiegen auf der Personenwaage. Mit Hilfe dieser beiden Angaben lässt sich ermitteln, um wie viel Prozent der Brennwertkessel die Energie besser genutzt hat als ein herkömmlicher Kessel. Entweder man nutzt folgende Faustformel,
Brennwertgewinn = 13,5 % x (Kondensatmenge in Liter) / (1,6 x Gasmenge in Kubikmeter)
die auch die erniedrigte Abgastemperatur berücksichtigt, oder orientiert sich anhand der nebenstehenden Grafik: Wer bei einem Gasverbrauch von sieben Kubikmeter eine Kondensatmenge von zehn Litern misst, hatte einen Brennwertgewinn von zwölf Prozent (siehe Grafik). Ein solcher Wert liegt in der Spitzenklasse, maximal sind 13,5 Prozent möglich. Bleibt der Eimer leer, war der Brennwertbetrieb wirkungslos. Es ist sinnvoll, die Messung öfters oder über einen längeren Zeitraum zu wiederholen.

Beste Grüße Hansi

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Brennwertgrafik350.jpg
2 ANTWORTEN 2

Hallo 7sd522,

 

eine zuverlässige Bewertung Wirkungsgrade kann auf Basis des lediglichen Gasverbrauchs leider nicht vorgenommen werden, da vielfältige Einflussgrößen (Heizverhalten, Vollast,-Teillastbetrieb, Wärme-Bbereitschaftsverluste etc.). Um den Wirkungsgrad des Brennwertgerätes überprüfen zu können, gibt es eine dennoch eine Möglichkeit.
Durch die Abkühlung der Abgase nutzen Brennwertgeräte den Energiegehalt des Brennstoffs um etwa 15 Prozent besser aus als herkömmliche Brenner.
Bei der Verbrennung entsteht neben Kohlendioxid auch Wasser - pro Kubikmeter Erdgas etwa 1,6 Liter. Bei konventionellen Brennern verlässt das Wasser den Kamin als unsichtbarer Wasserdampf. Gleichzeitig verpufft eine Menge ungenutzter Energie - nämlich der Betrag, der nötig war, um das Wasser bis zum Siedepunkt zu erhitzen und zu verdampfen. Die Brennwerttechnik stellt diese Verschwendung ab: Sie kühlt die Abgase so weit ab, dass der Wasserdampf kondensiert und flüssig in den Abfluss tropft.

Mit geringem Aufwand ist eine Kontrolle über den wirtschaftlichen Betrieb möglich: Statt das Kondensat unbesehen in den Abfluss zu leiten, kann man es einfach auffangen und seine Menge messen. Daran zeigt sich, ob der Kessel optimal arbeitet.
Wenig Kondensat heißt schlechter Brennerbetrieb. Wer dagegen viel Wasser misst, hat die im Wasserdampf enthaltene Energie gut ausgenutzt. Wer Mängel feststellt, sollte den Fehler jedoch nicht beim Hersteller suchen, sondern zunächst die Einstellungen prüfen.
So funktioniert die Messung
Sinnvolle Auswerte-Zeiträume sind ein Jahr, eine Heizperiode oder ein Sommer. Da dabei große Wassermengen anfallen, beginnt man zunächst mit einer Kurzzeitmessung. Dazu benötigt man einen Zehn- oder besser 20-Liter-Eimer. Dann gilt es, den Kondenswasserschlauch des Brenners zu suchen und ihn zu lösen. Meist ist die Seite am Siphon besser zugänglich als am Brenner. Der Schlauch wird nun so platziert, dass das Wasser in den leeren Eimer läuft. Nun liest man den Zählerstand des Gaszählers mit einer Nachkommastelle ab. Nach ein bis zwei Tagen schließt man den Schlauch wieder normal an den Siphon an und liest erneut den Gasstand ab. Aus dem Unterschied der Zählerstände berechnet man den Gasverbrauch. Die Wassermenge ermittelt man an der Eimerskala oder besser durch Abwiegen auf der Personenwaage. Mit Hilfe dieser beiden Angaben lässt sich ermitteln, um wie viel Prozent der Brennwertkessel die Energie besser genutzt hat als ein herkömmlicher Kessel. Entweder man nutzt folgende Faustformel,
Brennwertgewinn = 13,5 % x (Kondensatmenge in Liter) / (1,6 x Gasmenge in Kubikmeter)
die auch die erniedrigte Abgastemperatur berücksichtigt, oder orientiert sich anhand der nebenstehenden Grafik: Wer bei einem Gasverbrauch von sieben Kubikmeter eine Kondensatmenge von zehn Litern misst, hatte einen Brennwertgewinn von zwölf Prozent (siehe Grafik). Ein solcher Wert liegt in der Spitzenklasse, maximal sind 13,5 Prozent möglich. Bleibt der Eimer leer, war der Brennwertbetrieb wirkungslos. Es ist sinnvoll, die Messung öfters oder über einen längeren Zeitraum zu wiederholen.

Beste Grüße Hansi

Brennwertgrafik350.jpg
S.g. Herr Buentgens,
besten Dank für Ihre ausführliche Antwort.

Freundliche Grüße
A.T. 7sd522
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