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Defekt der Feuerungsautomatik, Ursachen? Symptome?

Guten Morgen.

Unsere Gasbrenner- und Warmwasser-Anlage ist ca. 25 Jahre alt. Leider ging jetzt offenbar die Feuerungsautomatik (FA) kaputt. Woran könnte das liegen? Sie ist ja kein Verschleißteil, sondern reine Elektronik.
Zumindest hat das nach 1 Std. Suche der bestellte Fachmann schließlich festgestellt.

Symptom: Das Warmwasser wurde plötzlich nicht mehr aufgeheizt. Die Heizung selbst ging aber.

 

Ich habe daher nun die folgenden 3 Fragen an Sie:

1.) Wird bei einem Defekt der FA nicht grundsätzlich auf dem Display ein Fehlerkode angezeigt? Denn bei uns gab es leider keinerlei Fehlermeldung.

2.) Was könnten denn Ursachen des Ausfalls der FA sein? Sind bei Viessmann darüber Infos verfügbar? Ist daher zukünftig wieder mit einem Defekt der Feuerungsautomatik zu rechnen?...

3.) Kann eine defekte FA evtl. repariert werden, ohne sie gleich auswechseln zu müssen? Könnte sie nicht bspw. bei einen  Wackelkontakt oder Softwareabsturz weiter verwendet werden?


Anm.: Der Techniker hatte sie zuletzt leider ungefragt mitgenommen. Rechtlich sicherlich fraglich... Jedenfalls kann ich dadurch nun leider nicht mehr untersuchen, was an der FA eigentlich los war...

 

Herzlichen Dank an Sie für Ihre kompetente Rückmeldung.

 

PS: Welches Modell wir genau haben, müsste ich ggf. erst noch recherchieren - falls das wichtig wäre. Ist es das?...

9 ANTWORTEN 9

Liebes Viessmann-Supportteam.

Ich habe meinen Anfragtest oben nochmals überarbeitet.

Ich wäre Ihnen sehr dankbar für eine baldige Rückmeldung! (jetzt ist aber erst einmal WE)

Sicherlich sind meine Fragen soweit leicht beantwortbar!?...

MfG, FH

Du solltest vor allem erst mal schreiben, um welche Anlage  es sich konkret handelt. Bisher ist es in etwa so, wenn du schreiben würdest, dass der Bordcomputer deines Autos eine Fehlermeldung zeigt. Kein Mensch weiss, was du fährst.

 

Idealerweise sendest einfach die Seriennummer.

Und um es vorweg zu nehmen: Es muss nicht zwangsläufig am FA liegen. Wenn der betroffen wäre, würde auch die Heizung nicht funktionieren. Wenn ein Speicher nicht mehr aufgeheizt wird, kann dies z.B. an der ladepumpe oder am Umschaltventil liegen. Je nachdem, was verbaut ist. 

Und es ist keinesfalls so, dass Elektronik nicht defekt gehen kann. Jeder einzelne Schaltvorgang ist Stress für die Platinen. Deiner Vorstellung nach dürfte auch eine Glühlampe niemals durchbrennen. Die muss ja nur leuchten.

Okay. Ich dachte halt, dass die Feuerungsautomatik immer ähnlich aufgebaut ist... Schrieb es ja unter PS.

Jetzt also endlich die Daten:

Rescola-Triferral, Fabr.-Nr.: 7518401701294102 RTF23, CE-008598 und CE-0085AQ0128

Vermutlich sind die letzten beiden Nummern vom Heizungsofen und vom Warmwasserboiler.

 

Im Übrigen ist gerade das Beispiel einer Glühlampe ein typisches Verschleißteil - was ich ja ausschloss!

Verschleiß sind typischerweise Reibung, Zerfall und Hitze. Ein Mikrochip hingegen geht ohne äußeres Zutun bzw. Fehlbedienung wie bspw. Kurzschluss niemals kaputt. 

Ausnahmen sind Elektronikbauteile, die eine begrenzte Lebensdauer haben können. Da fallen mir aber gerade nur Elkos ein! Ansonsten können noch Schaltungs-Fehlberechnungen/Fehldimensionierungen (Folge bspw. zu heiß werdende Widerstände oder Halbleiter im Grenzbetrieb) oder seltene Haarrisse auf Leiterplatten bzw. Lötstellen verantwortlich sein. 

Elektronik hält in allen anderen Fällen praktisch ein Menschenleben lang. 😉

Typische Fehler sind aber noch oxidierende Kontakte, was also zu 'Wackelkontakten' führt...

 

Da Sie aber bereits jetzt ausschlossen, dass bei Defekt der Feuerungsautomatik der Heizungsofen noch laufen kann, scheint für mich jetzt bereits festzustehen, dass der Fachmann etwas anders angab, als es war. Oder?

 

Nun bin ich gespannt auf Ihre Antwort auf meine 3 Fragen.

Vielen Dank im voraus.

In deinem Fall würde ich eher einen Defekt der Ladepumpe oder des Speicherfühlers vermuten.  Da die meisten Heizungen so eingestellt sind, dass entweder WW oder Heizung läuft, kann es in deinem Fall so sein, dass der Kessel zwar Wärmeanforderung vom Speicher bekommt(der Fühler wäre also in Ordnung), die grosse Wärmemenge aber aufgrund einer defekten Ladepumpe nicht weggeschafft werden kann. Die Temperatur im Kessel steigt sehr schnell an und lässt den STB ansprechen. Das würde auch erklären, warum keine Fehlermeldung kommt. Beim STB wird die Stromzufuhr zum Brenner unterbrochen. Da die Regelung aber nicht ,,weiss,, dass die Pumpe gar nicht läuft(Spannung wird ja über ein Relais(wenn es schaltet) an die Pumpe gegeben), zeigt sie einen Fehler am Feuerungsautomaten.

Man kann also davon ausgehen, dass , wenn nur die WW-Bereitung ausfällt, nicht der Feuerungsautomat einen Fehler hat, sondern der Defekt woanders zu suchen ist. Der FA käme für mich erst in Betracht, wenn auch der Heizbetrieb nicht mehr funktioniert.

Und sollte es tatsächlich der Feuerungsautomat geschaffft haben, kann dieser nicht repariert werden. Es muss dann ein Ersatzteil besorgt werden. 

7383150

Feuerungsautomat

 

Und sicherlich ist die Elektronik ansich nicht das klassische Verschleissteil.Sie verbraucht sich nicht, aber die Elektronik altert. Und wie gesagt, jeder Schaltvorgang bedeutet Stress für die Elektronik. Beim Pumpeneinschalten Spannungsspitzen und ähnliches. Lötstellen können zu heiss werden. Transistoren können durchschlagen. Sprich, das eine oder andere Bauteil zeigt z.B.Einschränkungen in der Leitfähigkeit. Ist dann nur noch eine Frage der Zeit. Um bei der Glühlampe zu bleiben: Eine Glühlampe brennt zu 99% aller Fälle im Moment des Einschaltens durch. Sehr selten mitten im Betrieb. Auch Starter einer Leuchtstoffröhre. Wenn die einmal leuchtet, geht sie nicht während des Leuchtens kaputt. Schaltet man sie aus und später wieder ein, kann der Starter schon einen Defekt haben.Obwohl man den gar nicht angefasst hat.Die Folge davon wäre ein mehr oder weniger starkes Flackern.

Oh, vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort! Wirklich sehr gut.

Mittlerweile ist sich meine Mutter nicht mehr richtig sicher, ob die Heizung noch gegangen war. Es war draußen auch recht warm gewesen...

Alle Fragen hätten sich ggf. klären können  - auch in Ihrem Sinne. Denn ein Blick in die Feuerungsautomatik hätte doch sicherlich auch Sie interessiert? Oder ist Ihnen gut bekannt, was an ihr ausfallen kann?... Was denn genau?...

 

Zweitens nochmal in diesem Zusammenhang:

Was sagen Sie dazu, dass es bei Handwerkern offenbar üblich ist, die defekten Teile einfach zu 'stehlen', damit man ihnen nichts nachweisen kann? Gerade auch bei Autoreparaturen fiel mir das schon sehr unangenehm auf.

Oft habe ich auch schon beide (KFZ- und Installateur-Branche) beim teils krassen Aufbohren der Rechnung inkl. eigener Fehler erwischen können!...
Meines Wissens sind sie rechtlich nicht befugt dazu. Ich tendiere dazu, die teure Feuerungssautomatik jetzt zurückzuverlangen. Mir egal, wie sie das machen, wenn sie schon entsorgt worden sein soll!...

Und drittens nochmal die Frage:
Wenn die Feuerungsautomatik defekt ist, wird dann nicht immer im Display eine Fehlermeldung angezeigt?
Wann ggf. nicht?...

Man sieht es einem Feuerungsautomaten nicht immer an, ob er defekt ist.  Mit Ausnahme des berühmt-berüchtigten LGM XX. Hier sorgen immer wieder bestimmte Elkos und die Zündung für untrügliche Zeichen.

Ob und wann eine Fehlermeldung erscheint, kann ich nicht genau sagen. Dafür ist die Fülle an Geräten einfach zu gross.

Wobei ich ja in deinem Fall eh der Meinung war, dass es eigentlich nicht am FA liegen kann. Da der FA letztlich nur ausführende Komponente ist. Der Befehl, dass er tätig werden muss, kommt von der Regelung.  Wenn man sich im Nachhinein nicht mehr ganz sicher ist, ob tatsächlich noch Heizbetrieb möglich war, käme der FA wieder in den Focus.

  Im Normalfall fragt man eigentlich den Kunden, ob man die ausgebauten Teile entsorgen soll. Ausnahmen gibts nur im Garantiefall. Hier gehen die Teile direkt an der Hersteller des Heizgerätes. Möglicherweise liegt ja ein Fertigungsfehler vor. Falls er es nicht eh weiss.

Erneut vielen Dank für Ihre Erläuterungen.

Worüber ich mich nach konkreter Angabe des Modelles jetzt allerdings sehr gefreut hätte, wäre, wenn Sie anhand dieser Daten in der Viessmann-Datenbank nachgeschaut hätten, ob die angeg. Feuerungsautomatik öfter ausfällt bzw. ob ggf. eine Schaltungsschwäche vorliegt, bspw. ein Elko o.ä.

Viessmann hat doch ein eigenes Interesse, seine Elektronik zu optimieren!?

 

Könnten Sie das denn bitte noch versuchen/recherchieren?

Kam es denn bisher oft vor, dass dieser Typ FA ausfällt?... Konnte man die Ursache dafür finden?...

Ganz vielen Dank dafür!

Beim besagten LGM kommt es häufiger vor, dass die verwendeten Elkos auslaufen und so den Rest der Platine schädigen können. Ausserdem werden die Lötstellen im Bereich des Zündtrafos ( vor allem die 24V-Variante) schwer belastet. Dafür wurde dann auch ein Umrüstsatz auf 240V angeboten, welcher deutlich weniger Probleme machte. Kalte Lötstellen waren hier öfters die Folge.. Ab und an werden auch Widerstände richtig heiss.

Allerdings werden diese Schäden vor allem bei älteren Geräten gesehen. Bei uns waren es vor 3 oder 4 Jahren gleich 3 Vitodens 200, welche innerhalb einer Woche den gleichen Fehler anzeigten(hier F:E ) Alle Geräte waren deutlich über 20 Jahre alt. Die Reparaturen an den Platinen führen wir aber nicht selbst durch. Es wird nur die ganze Platine gewechselt. Mit einem etwas unguten Gefühl, weil uns mal bei einer Schulungsmassnahme eingetrichtert wurde, dass an Feuerungsautomaten keinerlei Lötarbeiten vorgenommen werden dürfen. Im Übrigen halte ich mich persönlich noch heute daran.

Die Feuerungsautomaten anderer Geräte wie z.B. dem Vitogas 100 sind ganz anders aufgebaut und in einem Kunststoffgehäuse versteckt. Die werden nur im Stück getauscht. Ob die nun länger halten, kann ich nicht genau sagen. Dafür haben wir nicht genug in der Wartung.

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