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Dilemma - Grundstellung des Umschaltventils bei abgeschaltetem Brenner

Moin Freunde!

 

Ich habe mit der Grundstellung des Umschaltventils bei abgeschaltetem Brenner rumgespielt und dabei festgestellt, dass bei Defaulteinstellung (Grundstellung WW) jede Nacht nicht unerheblich Wärme aus meinem Warmwasserspeicher durch den Schornstein geblasen wird 😲

 

HerrP_0-1617442555269.png

Grün - WW Speichertemp, Orange - Kessel/VL Temp, Grau - Abgastemp, Hellgrau - Stellung Umschaltventil

 

Deutlich zu erkennen ist, dass nach dem Abschalten des Brenners (und damit der Pumpe) durch den Auftrieb/Zug aufgrund des noch warmen Abgasrohres der Kessel abgekühlt wird. Die WW-Speichertemperatur fällt währenddessen zunächst gemäßigt ab. Die entweichende Wärme hält den Zug aufrecht.

 

Um 2 Uhr passiert offensichtlich etwas (das passiert jede Nacht, mal etwas früher, mal etwas später): Meiner Meinung nach bildet sich eine Schwerkraftumwälzung im Speicherladekreis, und der Kessel wird von der Speicherwärme erwärmt. Man erkennt, dass ab diesem Zeitpunkt der Abfall der Speichertemperatur doppelt so schnell oder schneller erfolgt.

 

Nun habe ich die Ruhestellung des Umschaltventils geändert:

 

HerrP_1-1617443323482.png

 

Deutlich zu erkennen, dass der Speicher beim gemäßigten Temperaturabfall bleibt. Dieser Temperaturabfall entspricht etwa den angegebenen 'Bereitschaftsverlusten'.

 

Auf Ruhestellung "WW" sind die Verluste mehr als doppelt so groß.

 

Soweit so gut, aber jetzt wird statt dem Speicher der Heizkreis abgekühlt und die Energie durch den Schornstein geblasen. Ich hoffe, dass aufgrund des niedrigeren Temperaturniveaus die Verluste hierbei geringer sind, und vielleicht eine Schwerkraftumwälzung auch stärker gebremst ist. Aber wie so oft hat der Anwender nur die Wahl zwischen dem kleineren Übel, kann aber nicht das Optimum einstellen.

 

Das Beste, und das wäre auch mein Vorschlag an Viessmann, der aber wahrscheinlich wie so oft ungehört verhallen wird, wäre, dem Umschaltventil eine zusätzliche Stellung "Kessel abgesperrt" zu verpassen. In dieser Stellung würde nur der Kessel auskühlen und nicht weiter mit Energie bespeist. Die Verluste durch den Schornstein wären eingeschränkt.

 

Ein Kompromiss wäre der Einbau einer Schwerkraftsperre in den Speicherladekreis. Das werde ich mal erwägen.

 

beste Grüsse & schöne Ostern!

Phil

 

11 ANTWORTEN 11

Eine zusätzliche Funktion ist nicht nötig. In die Speicherladeleitung(Rücklauf) gehört eine Schwerkraftbremse.

das sag mal meinem Heizungsbauer. Er rühmt sich damit, dass er 4 oder 5 Meistertitel hat (Heizung, Wasser, Gas, keine Ahnung, was noch), aber die hat er nicht vorgesehen...

ps. und eine solche ist auch von Viessmann erstmal nicht vorgesehen...

 

HerrP_0-1617444907508.png

 

Die Schwerkraftbremse wird zu jedem Speicher mitgeliefert. Wenn dein Installateur die nicht einbaut, hat er ein Problem.

Eine Ausnahme kann man machen, wenn der Speicher über eine separate Ladepumpe verfügt. Hier verhindert die Pumpe selbst ein Auskühlen des Speichers.

Kann aber auch gut sein, dass dein Umschaltventil nicht richtig abdichtet. Dass also bei Heizbetrieb ein kleiner Teil auch über die Speicherladeleitung geht.

Es wurde dieses Komplett-Set, bestehend aus Therme mit Steuerung, Speicher und Ausgleichgefäß bestellt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie so ein Ventil nicht eingebaut hätten, wenn es dabei gewesen wäre... Der Speicher war auch der mit der etwas schlechteren Isolierung (CVA statt CVAA). Billiger ist nicht immer günstiger...

 

ps. eine Pumpe bremst auch lediglich den Durchfluss aber verhindert ihn nicht. Das 'Schaufelrad' wird durchströmt..

Ist kein richtiges Ventil, wie man vermuten könnte. Die Bremse ist sehr häufig in einem Anschlusswinkel zum Speicher integriert. Bei einem Standspeicher  gibts meist zwei Anschlusswinkel. Äusserlich gleich aussehend hat nur einer diese Bremse. Benutzt man diese Winkel nicht(aus Platzgründen z.B.), sollte eine separate Bremse verbaut werden. Die Bremse ist im Prinzip nur eine federbelastete Scheibe oder kegelförmiger Körper, welcher nur durch den Pumpendruck bewegt wird.

 

hm, die Anschlusstücke sind bei mir glaubich T-Stücke (ich hab sie mit Isolierung umwickelt, sonst würde ich jetzt Fotos machen). An dem oberen sitzt noch ein Schnellentlüfter am T, am unteren ein kleiner Ablasshahn. Platz zur Wand ist eigentlich kein Problem, da sind so noch ~10cm

 

doch noch ein Foto

IMG_20210403_151746.jpg

Hallo Phil,

 

das mit der durch Schwerkraft bedingten Entnahme von Wärme aus dem WW-Speicher war bei mir auch so. Das passiert aber nur wenn die Umwälzpumpe pausiert z.B. Nachts.

 

Bei meiner Regelung B2HB gibt es den Parameter 66, der die Stellung des 3WV im Ruhezustand des Kessels vorgibt. Werksseitig steht der auf "Speicherladen" was natürlich kontraproduktiv ist wenn keine Schwerkraftbremse eingebaut ist. Das sich im Modus"Heizen" der Heizkreis als "Wärmequelle" erweist halte ich aber für wenig wahrscheinlich.

 

Da bei mir die Heizung 24/7 durchläuft habe ich im Normalbetrieb diesen Effekt nicht. Wenn allerdings die Solaranlage die Wärmeproduktion übernommen hat und die Heizkreise abgeschaltet sind war deutlich zu sehen wie das "Nachtleben" so aussieht. Folgende Grafik zeigt 2 Tage im Juni 2020 mit Viessdata an denen der Brenner gar nicht lief. Die Abgastemperatur ist auch mit drauf.

 

Schwerkraft1.png

 

Umstellung des Parameters 66 bringt bei mir nichts da bei meiner eigenwillige Hydraulik der Heizkreis und der Speicherladekreis eine Verbindung haben. Nachdem ich eine einfache Rückschlagklappe vor dem oberen Anschluß der WW- Tauscherschlange eingebaut habe ists vorbei mit der Schwerkraftzirkulation.

 

 

Das eigentlich lustige an der Grafik besteht darin, das die Kesselregelung die Soll- VLT wohl aus Sympathie mit der Kessel-Ist Temperatur anhebt. ???  Und das obwohl der Brenner gar nicht läuft oder auch gar nicht angefordert werden wird.

 

Eigentlich dürfte die Umstellung auf 3WV Heizkreis im Ruhezustand bei dir ausreichen. Ansonsten lass dir eine Schwerkraftbremse einbauen.

 

Grüsse Leuchtturm83

Moin Leuchtturm!

 

Ich versuch's erstmal mit der geänderten Ruhestellung. Für so eine Schwerkraftbremse muss ja wahscheinlich wieder das ganze Wasser runter. Die Jungs ham in der Wasserleitung 3 Hähne hintereinander eingebaut, aber an sinnvollen Stellen wie bei der Heizung ziemlich damit gespart... Und ob ich die Kosten jemals wieder rausbekäme?...

 

Wie bekommst du mitten in der Nacht ohne Brenner diese Zacken in die Kesseltemperatur? Durch Solar doch wohl nicht, oder?

 

Dass die Solltemp mit hoch geht, ist wirklich lustig. Ein 'Verdunklungsmechanismus' zum Kaschieren falls die Regelung nicht funktioniert? 😁 Und warum nicht bei Tag? 🤔

 

Grüsse!

Phil

Hallo Phil,

 

Also wenn ich das richtig verstanden habe passieren die Zacken bei mir aus dem gleichen Grund wie die um 2 Uhr bei deiner ersten Grafik. Schön zu sehen ist bei meinen Zacken noch das sie von der Höhe her genau an die aktuelle Speichertemperatur herangehen.

 

Das passiert wenn bei stehender Pumpe die Temperatur im Kessel durch Verluste runtergeht und somit der tiefste Punkt in der Verrohrung mit kälterem Wasser geflutet wird und so heisses Wasser aus dem Speicher in der Installation hochsteigen kann. Es entsteht eine Schwerkraftkonvention. Wenn die Kesselanschlüsse oben währen gäbe es das nicht. Wieviel die Verluste dadurch tatsächlich sind kann ich nicht einschätzen.

 

Wenn du den Ruhezustand des 3WV auf Heizen einstellst ist sehr wahrscheinlich dein Problem weg.

Ich habe das bei mir durch eine Rückschlagklappe lösen müssen wegen meiner speziellen Hydraulik.

 

Grüsse Leuchtturm83

 

P.S.: Habe heute nochmal meinen Schornsteinkopf verändert und würde gerne noch ein paar Tage die Druckdifferenzen aufzeichnen.

 

Ansonsten Frohe Ostern

 

Hallo Phil,

 

habe bei meinem Gerät auch die Grundstellung im ersten Sommer geändert.

Wenn man einen bivalenten Speicher hat und der Vitodens nicht täglich das WW erhitzt, pumpt sonst der Pumpen-Kick  für kurze Zeit  unnötig Wärme vom Speicher in den Vitodens.

 

VG Michael