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Hallo in die Runde,

 

ich bin etwas verwirrt von der Aussage des Heizungsinstallateurs, der kürzlich unsere 2 Jahre alte Vitocrossal 300 gewartet hat. Da wir sehr unregelmäßig und spontan zu Hause sind, programmieren wir die Heizung tagsüber nicht sondern schalten auf Partybetrieb, wenn wir nach Hause kommen. Der Installateur meinte nun, dass das ineffizient sei, weil die Heizung dann auf hoher Leistung läuft. Leider konnte ich im Handbuch nichts dazu finden, was der Partybetrieb ganz genau macht - es sieht für mich aber so aus als würde beim Partybetrieb die Heizung auf die normale Solltemperatur regeln. Mit anderen Worten als Frage formuliert: Kann ich anstatt 5 Stunden Programmierung auch 5 Stunden Partybetrieb einschalten? Oder gibt es irgendwelche Unterschiede?

 

Vielen Dank für die Hilfe

 

Herwig

1 AKZEPTIERTE LÖSUNG

Akzeptierte Lösungen

Das siehst du entweder indem du dich vor die Anlage setzt und schaust wie oft der Brenner an und aus geht...Nein, Scherz 🙂

 

Notiere dir zu einem beliebigen "Startzeitpunkt" (z. B. morgens) die Werte des "Betriebsstundenzählers" und der "Brennerstart". Dann liest du die Werte später (z. B. abends) noch einmal ab. Wenn sich der Wert für die Brennerstarts erhöht hat, taktet die Anlage. Ausnahmen sind Brennerstarts für die WW-Bereitung. Die lassen sich nicht vermeiden und können / müssen akzeptiert werden.

 

Jetzt kannst du noch die Differenz der Brennerstarts durch die Differenz der Betriebsstunden teilen. 2 Brennerstarts pro Stunden halte ich persönlich gerade noch für akzeptabel besser eigentlich nur 1 Brennerstart pro Stunde. Aber da wirst du vermutlich sehr unterschiedliche Aussagen hören was "gut" und was "schlecht" ist. Im Idealfall läuft die Anlage den ganzen Tag durch, ohne ein einziges Mal zu takten.

 

Viele Grüße, Thomas 

Lösung in ursprünglichem Beitrag anzeigen

3 ANTWORTEN 3

Hallo Herwig,

 

dein Installateur hat im Prinzip Recht. Nur hat er die Sache stark vereinfacht bzw. unvollständig dargestellt.

 

Wenn du keine Zeiten für die Heizung programmiert hast, die Anlage aber in der Betriebsart "Heizen und Warmwasser" läuft, dann arbeitet die Heizung permanent im reduzierten Betrieb. Dass heißt, die Räume werden entsprechend der reduzierten Raumsolltemperatur beheizt und kühlen entsprechend aus.

 

Der Partybetrieb hebt den reduzierten Betrieb auf und die Heizung arbeitet jetzt im normalen Betrieb mit einer entsprechenden normalen Raumsolltemperatur. Da die Räume vorher ausgekühlt waren, braucht die Heizung am Anfang relativ viel Energie, um die normale Raumsolltemperatur zu erreichen (das kann mehrere Stunden dauern). Dazu wird der Brenner mit relativ hoher Leistung (Modulation) betrieben. Außerdem ist standardmäßig beim Umschalten vom reduzierten in den normalen Betrieb der "Boost"-Modus aktiv. Dabei wird für die erste Stunde nach der Umschaltung die Vorlauftemperatur um 20 % erhöht, was nochmal zu einer höheren Brennerleistung führt. Ich denke das ist es, was dein Installateur meinte.

 

Es macht aber (fast) keinen Unterschied aus, ob du die Anlage 5 Stunden im Partybetrieb laufen lässt oder ob du für 5 Stunden eine Heizzeit programmierst. Der einzige Unterschied ist, dass im Partybetrieb auch noch Warmwasser bereitet wird (falls die Speicheristtemperatur unterhalb der Speichersolltemperatur liegt).

 

Du solltest allerdings mal in deine Betriebsanleitung oder die Serviceanleitung schauen, ob der Partybetrieb nach einer bestimmten Zeit (ich glaube es waren 2 Stunden) automatisch wieder ausgeschaltet wird. Ggf. müsstest du das entsprechend deinen Bedürfnissen anpassen.

 

Generell kann es auch günstiger (oder zumindest nicht schlechter) sein, die Heizung durchlaufen zu lassen, also ständig im Normalbetrieb. Dann arbeitet die Heizung irgendwann mit minimaler Brennerleistung und die Aufheizphasen fallen weg. Das kommt allerdings sehr auf die Gebäudeeigenschaften (Isolation) bzw. dein Nutzungsverhalten an. Das musst du einfach ausprobieren. Kritisch wird es immer dann, wenn selbst die kleinste Brennerleistung (niedrigste Modulation) noch zu viel ist. Dann fängt die Anlage an zu takten, also Brenner "An", Brenner "Aus", Brenner "An", usw. Das ist weder gut für den Gasverbrauch noch für den Verschleiß der Anlage. Da die Vitocrossal eine minimale Brennerleistung von 2,5 kW hat, dürfte das Takten bereits bei Außentemperaturen oberhalb von 5 °C einsetzen (eventuell sogar schon vorher).

 

Viele Grüße, Thomas

 

 

Lieber Thomas,

 

vielen Dank für die ausführliche Antwort. Das hilft mir sehr weiter. Kannst Du mir noch kurz sagen wie ich erkennen kann, ob die Vitocrossal taktet?

 

Viele Grüße

Herwig

Das siehst du entweder indem du dich vor die Anlage setzt und schaust wie oft der Brenner an und aus geht...Nein, Scherz 🙂

 

Notiere dir zu einem beliebigen "Startzeitpunkt" (z. B. morgens) die Werte des "Betriebsstundenzählers" und der "Brennerstart". Dann liest du die Werte später (z. B. abends) noch einmal ab. Wenn sich der Wert für die Brennerstarts erhöht hat, taktet die Anlage. Ausnahmen sind Brennerstarts für die WW-Bereitung. Die lassen sich nicht vermeiden und können / müssen akzeptiert werden.

 

Jetzt kannst du noch die Differenz der Brennerstarts durch die Differenz der Betriebsstunden teilen. 2 Brennerstarts pro Stunden halte ich persönlich gerade noch für akzeptabel besser eigentlich nur 1 Brennerstart pro Stunde. Aber da wirst du vermutlich sehr unterschiedliche Aussagen hören was "gut" und was "schlecht" ist. Im Idealfall läuft die Anlage den ganzen Tag durch, ohne ein einziges Mal zu takten.

 

Viele Grüße, Thomas 

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