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Problem mit Heizkesseltemperatur-Regelung

Hallo zusammen,

 

ich bin neu hier in der Community und hätte eine Frage an die Experten unter Euch bezüglich des Regelverhaltens meines Heizkessels. Ich hoffe, ich bin hier in der richtigen Rubrik gelandet, andernfalls bin ich Euch für entsprechende Hinweise dankbar.

 

Zunächst einige Daten zu meiner Anlage:

- Vitocrossal 300 CU3A26 (26kW) mit Vitotronic 200, als Neugeräte vom HB eingebaut im Januar 2014

- WW-Speicher Buderus SU 160 (160 l)

- 1 Heizkreis (35 Radiatoren, lange Leitungswege im großen Einfamilienhaus) mit 1 Mischer

- Einstellung Heizkennlinie: Neigung 1,0  Niveau 1K

- Raumtemperatur Soll 22 GradC, keine Nachtabsenkung

- Heizkesseltemperatur +8 GradC über VL-Temperatur als Soll eingestellt

- Solltemperatur WW = 44 GradC

- Kessel- und Mischkreisregelung sind Aussentemperatur-geführt

- nach meiner Einschätzung arbeiten die WW-Bereitung und auch der Mischkreis fehlerfrei.

 

Nun zum Problem:

Die HK-Temperatur schwankt sehr stark und sinkt am tiefsten Punkt unter die Soll-VL-Temperatur. Der Mischer schafft es daher nicht, die Schwankungen im unteren Temperaturbereich auszugleichen.

Beispiel: Aussentemperatur = -5 GradC, VL-Soll = 50 GradC, HK-Soll = 58 GradC

Die Kesseltemperatur steigt auf ein Maximum von 62 GradC und sinkt dann auf 47 GradC ab, bevor sie wieder auf 62 GradC zu steigen beginnt. Beim Absinken läuft zwar der Brenner (ohne Taktung), aber anscheinend nicht auf genügender Leistung, um die Temperatur etwa auf dem Niveau von ca. 50 GradC zu halten. Vielmehr sackt die Temperatur auf besagte 47 GradC ab. Dieses Verhalten, welches über die gesamte Regelkennlinie (also bei beliebigen Aussentemperaturen) in gleicher Weise auftritt, zeigte der Kessel von Beginn an.

Da das Gebäude leidlich gut gedämmt ist, fallen die Temperaturschwankungen im Hinblick auf die Raumtemperaturen nicht gravierend auf. Allerdings müht sich der Kessel jedes Mal fast 20 Minuten lang, bis er sich vom Temperaturminimum wieder auf die Solltemperatur von 50 GradC hochgearbeitet hat.

Mein HB sagt: solange es im Haus warm wird, ist alles OK. Die Anlage lasse ich jährlich vom HB warten.

 

Ich habe dazu folgende Fragen:

1.  Ist das Regelverhalten tatsächlich normal ? Mein alter (vorheriger) Buderus-Kessel, der nur die Brennerzustände EIN und AUS kannte, schaffte es die Kesseltemperatur bei +/- 2 Grad konstant zu halten und die VL-Temperatur hinter dem Mischer bewegte sich noch nicht einmal um ein halbes Grad.

2.  Gibt es für meine Vitotronic vielleicht ein Software-Update, was den Fehler beseitigen könnte ? Ist es empfehlenswert, das vom Service aufspielen zu lassen ?

 

Schon mal herzlichen Dank im Voraus für Eure Hinweise !

 

VG BerndK2

7 ANTWORTEN 7

Zitat: ...Beispiel: Aussentemperatur = -5 GradC, VL-Soll = 50 GradC, HK-Soll = 58 GradC...(Zitatende)

 

Was soll das heissen ? Ich mein, wenn Vorlauf-Soll nur 50°C ist, wie soll der HK auf 58°C kommen ?

... der Kessel arbeitet nicht direkt auf den Heizkreis, sondern über einen Mischer. Wenn der VL vom Mischer auf 50 GradC eingeregelt werden soll, muss der Kessel eine gewisse Regelreserve vorhalten, die größer als 50 GradC sein muss. Vielleicht wären dazu ja bereits 52 GradC ausreichend. Da aber die Temperatur in meinem Kessel in jedem Zyklus unter die VL-Solltemperatur abfällt, habe ich 50 + 8 GradC vorgegeben. Aber selbst das hat nicht gereicht. Die Kesseltemperatur schwankt in der Einstellung innerhalb eines Zyklus zwischen 47 und 62 GradC.

 

VG BerndK2

Hallo Bernd,

 

wozu soll der Kessel eine Regelreserve vorhalten? Das klingt für mich etwas nach suboptimalem Gasverbrauch.

Angenommen du stellst den Kessel auf die Temperatur, welche du auch im Heizkreis haben willst und der HK sinkt dann etwas mit ab, bis der Kessel seine untere Schaltschwelle erreicht.

In der Zeit macht dein Mischer einfach voll auf und beim nachheizen dann langsam wieder zu. Ist ja bei jedem Heizkreis ohne Mischer auch so, dass dieser zyklisch mit den Aufheiz- und Abkühlphasen schwankt.

Oder habe ich hier etwas übersehen?

 

VG Lutz

Vitodens 333 (WS3A), 7177362, 1 Heizkreis ohne Mischer, mit WW-Bereitung, nur Radiatoren.

Hallo Lutz,

vielen Dank für Deine Antwort !

Du hast recht, die Kesseltemperatur darf natürlich beim Aufheizen und Abkühlen etwas schwanken. Bei meinem Vitocrossal schwankt sie allerdings immer zyklisch zwischen 47 und 64 Grad hin und her bei einer Soll-Temperatur im Heizkreis von 50 Grad.

 

Immerhin hat der Vitocrossal ja einen stufenlos arbeitenden Brenner, der auch bei wechselndem Wärmebedarf die Kesseltemperatur bis auf wenige Grad konstant halten sollte. Bei manchen Anlagen arbeitet der Kessel ja auch ohne Mischer direkt auf den Heizkreis.

 

Ich habe versucht, das Problem zu beseitigen, in dem ich bei o.g. Solltemperatur von 50 gradC im Heizkreis die Kesseltemperatur auf +8 Grad (also 58 Grad) eingestellt habe. Aber selbst bei dieser Einstellung fällt die Kesseltemperatur immer wieder unter die 50 Grad ab.

 

Ich meine, dass der Kessel bei absinkender Temperatur viel zu langsam auf höhere Leistung geht. Das kann eigentlich nur ein Fehler in der Regelung sein. Am Mischkreis liegt es jedenfalls nicht, der tut sein Bestes, kann aber aus 47 Grad keine 50 Grad machen.

 

Viele Grüsse Bernd

Ich versteh das mit den Temperaturen auch nicht.

"Einstellung Heizkennlinie: Neigung 1,0 Niveau 1K"

Was hat die Kennlinie? Der Kessel?

Und was ist das dann mit 8°C Erhöhung?

 

Oder hat der Kessel und der Mischer jeweils eine eigene Regelung?

Dann passt ggf. das Zusammenspiel Kesselregelung und Mischerregelung nicht.

Dann könnte möglich sein, dass der Kessel mehr Wärme erzeugt als der Mischerkreis weg bekommt.

Folge Mischer macht zu, Kesseltemperatur steigt, Modulation geht stark runter und Kesseltemperatur fällt. Bis das wieder gegensteuert indem der mit Mischer merkt, dass zu kalt ist und auffährt und weiterhin dann die Rückwirkung auf den Kessel wirkt dauert es schon eine Weile.

 

Zudem erschließt sich mir nicht, warum ein Mischer bei einem Radiatorenheizkreis mit einem modulierenden Kessel eingebaut ist. Das war ggf. noch beim "alten" Kessel nötig.


@fg100  schrieb:

 

 

Zudem erschließt sich mir nicht, warum ein Mischer bei einem Radiatorenheizkreis mit einem modulierenden Kessel eingebaut ist. Das war ggf. noch beim "alten" Kessel nötig.


Dem kann ich zustimmen. Ein Mischer macht bei Radiatoren keinen Sinn. Er hält zwar die Temperatur im Heizkreis stabil, beschränkt aber dadurch den Kesselkreis.

fg100 hat das ganz gut beschrieben.

Hallo zusammen,

 

der Mischer mag zwar eine nicht unbedingt notwendige Komforteinrichtung sein, erklärt aber nicht, warum der modulierende Kessel bei einer Solltemperatur von 50 Grad ständig zwischen 47 und 64 Grad schwankende Heizwassertemperaturen liefert. Ohne Mischer hätte ich diese Schwankungen sogar komplett im Heizkreis.

 

Dieselbe Anlage wurde zuvor 30 jahre lang mit einem einfachen Buderus Niedertemperaturkessel betrieben. Der konnte zwar nicht modulieren, kannte nur Aus oder Vollast, war aber trotzdem imstande, die Kesseltemperatur auf +/- 2 Grad stabil zu halten, der Rest wurde vom Mischer aufgefangen, mit dem am Ende +/-0 Grad Abweichung von der Heizkreissoll-Temperatur im Heizkreis erreicht werden konnte und das sogar auch dann, wenn der Kessel gleichzeitig den Warmwasserspeicher beladen musste.

 

Der alte Kessel hatte darüber hinaus auch noch ein wesentlich kleineres Kesselvolumen, wohingegen der Vitocrossal stolze 50 Liter zur Verfügung hat.

 

Vielleicht ist das Problem ja trotz Viessmann-Hightech wirklich unlösbar, aber meint Ihr denn, dass ein Software Update der Vitotronic möglich bzw. sinnvoll wäre ?

 

Viele Grüße Bernd

Top-Lösungsautoren