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Vitodens 200: Modulation springt spontan auf 33% und resultiert in zu hoher Kesseltemperatur

Hallo Experten,

ich habe seit 4 Monaten eine Vitodens 200-W, die für meine Begriffe ein ungewöhnliches Modulationsverhalten zeigt. Wenn sich die Modulation in einem niedrigen Bereich bewegt (12-20%) passiert es hin und wieder, dass sich der Modulationwert auf exakt 33% innerhalb weniger Sekunden erhöht.  Der Brenner läuft dann 1-2 Minuten mit diesen 33% bevor er abschaltet. In dieser Zeit steigt die Kesseltemperatur deutlich über den Sollwert, zB auf 60° statt 44°. Nach wenigen Minuten startet der Brenner neu, moduliert aber nach der Startphase nicht auf die üblichen 12% runter, sondern bleibt bei wieder exakt 33% stehen. Das Ergebnis ist wieder eine zu hohe Kesseltemperatur mit Abschaltung nach wenigen Minuten. Das ganze Prozedere wiederholt sich mehrfach, bis der Brenner dann doch irgendwann auf 12% runtermoduliert. An Tagen, wo dieses passiert, habe ich 20-40 Starts mehr als üblich und einen erhöhten Gasverbrauch.

Eine Suche im Internet ergab, dass sich ältere Anlagen offenbar bei starken Wind ähnlich verhalten. Bei mir tritt dieses Verhalten allerdings auch ohne Wind an ruhigen Herbsttagen auf.

Hat jemand eine Idee womit sich diese  "33%-Modulation" erklären lassen und was man dagegen tun kann?

Besten Dank im vorab für Eure Hilfe,

Wolf

238 ANTWORTEN 238

"Eine Suche im Internet ergab, dass sich ältere Anlagen offenbar bei starken Wind ähnlich verhalten. Bei mir tritt dieses Verhalten allerdings auch ohne Wind an ruhigen Herbsttagen auf."

Das machen neue Anlagen auch noch. Die Regelung fährt in solchen Fällen die Mindestleistung für eine Stunde hoch. Hintergrund: Flamme bläst bei niedriger Leistung aus und die höhere Leistung soll eine stabile Verbrennung sicherstellen.

Das Verhalten ist grundsätzlich nicht normal und deutet auf ein Problem hin. Möglicherweise stimmt etwas mit der Abgasanlage nicht. Gibt es irgendwelche Störungsmeldungen? Einen Wert != 0 in Adresse 38?

Hallo KarlZei,
Danke für die Antwort.
Störungsmeldungen gibt es keine, Adresse 38:0
Es gibt in der Tat eine Besonderheit mit der Abgasanlage. Während des Einbaus hat der Monteur beschlossen die17 Jahre alte Abgasanlage von Buderus im Schornsteinzug zu belassen. Da der Durchmesser des Buderusrohrs größer war, erfolgte die Anpassung mittels eines Adapters (laut Rechnung: AZ-Adapter D=60/100 auf 80/125). Die Raumluftunabhängige Abgasanlage geht vom Kessel zunächst durch eine Wand, gefolgt von einem 90° Winkelstück und danach in den Schornsteinzug. Länge des Abgasrohrs ist vom Keller über EG, 1. Etage, Spitzdach in den Schornstein.

Heute Nacht war es etwas windiger und die Anlage hat sich in der Tat immer wenn ich geschaut habe im "33%-Modulationsmodus" bei zu hoher Kesseltemperatur befunden, bzw. der Brenner war aus. Heute Morgen ebenso: die Anlage scheint da momentan nicht wieder raus zu kommen.

Was kann ich tun?

Mehr als überprüfen lassen fällt mir dazu nicht ein; Gewährleistung.
Hat der Schornsteinfeger die Anlage so abgenommen?

Ja, die Anlage wurde abgenommen. Sie ist ja auch nicht immer in diesem Modus.
Da dieser "33%-Modus"" nicht ständig auftritt ist meine Befürchtung , dass wenn der Heizungsmonteur zur Überprüfung kommt, die Anlage in diesem Augenblick funktionieren könnte und nichts festgestellt werden kann.

Hat jemand noch andere Vorschläge? Eventuell Einstellungen verändern?

Hallo numwolf,

das von dir beschriebene Verhalten kann durchaus mit dem Windeinfluss bzw. mit einem abgasseitigen Widerstand in Verbindung stehen. Hierfür muss es nicht zwingend zum Flammenabriss kommen. Das Gebläse ist in der Lage diesen Zustand anhand der Widerstände zu erkennen. Dabei wird dann entsprechend die Leistung erhöht.

Die Überhöhung des Sollwertes geschieht, damit die Pausenzeit des Brenners überbrückt werden kann. Wenn es am Widerstand liegt, dann können nur bauseitige Maßnahmen getroffen werden.

Grüße °pa


Viele Grüße
Patrick vom Customer-Care-Team

Hallo Patrick,
Danke für die Antwort und die Infos!
Der Windeinfluss scheint hauptverantwortlich für den Effekt zu sein. Ein genaueres beobachten ergibt, dass die 33%-Modulation an ruhigen Tagen selten auftritt und wenn, dann tatsächlich nur wenn draußen gerade eine leichte Brise wehte. An etwas windigeren Tagen kommt die Anlage allerdings kaum aus dem 33% Modus heraus. Insgesamt scheint meine Anlage also extrem windempfindlich zu sein.
Kann dies an der verbliebenen Buderus-Abgasanlage mit dem größeren Rohrdurchmesser liegen? Sollte die alte Abgasanlage doch noch gegen die Original Viessmann Anlage getauscht werden?

Danke schon mal für die Ratschläge.
Grüße, Wolfgang

Hallo Wolfgang,

ich kann dir an dieser Stelle nicht versichern, dass mit dem Umbau des Abgassystem, auf einen geringeren Durchmesser, der Windeinfluss auf den Vitodens geringer wird. Letztendlich ist dies jedoch die einzige Möglichkeit einer Änderung. Auf das Verhalten des Vitodens bei Windeinfluss, kann durch ändern von Codieradressen kein Einfluss genommen werden.

Grüße °pa

Viele Grüße
Patrick vom Customer-Care-Team

Hallo numwolf,

Herr Zarges von Viessmann hat mich auf deinen Beitrag aufmerksam gemacht. Offensichtlich geht es um das gleiche Problem. Meinen ursprünglichen Beitrag findest du hier.

https://www.viessmann-community.com/t5/Experten-fragen/Vitodens-200-Thema-Brennerstarts/qaq-p/119834... 

Ich habe meinen Vitodens 200-W 13 Kw jetzt genau 1 Monat. Es gibt Tage, an denen der Brenner dauernd an und aus geht und es gibt Tage, an denen er nur nach jeder BW- Aufladung einmal kurz ausgeht. Wie so etwas aussieht habe ich in folgenden Grafiken festgehalten.

Bild1: Gesamter Tag 27.11.2019, Außentemp 8 - 5 Grad, schwacher Wind, in Böen vielleicht Windstärke 3.

VH1 27.11.19.jpg

 

Die obere Linie beschreibt die Brennerstarts, die schwarze Linie ist die Vorlauftemperatur und die untere Linie ist die Brauchwasseranforderung.

 

Bild2: Gesamter Tag 4.12.2019, Temperaturniveau deutlich kälter mit 3,5 bis -2 Grad und absolut Windstill.

VH1 04.12.19.jpg

Diese, praktisch perfekte Aufzeichnung zeigt mir, das meine Anlage völlig OK ist.

Aber woran kann das liegen?

Es ist zu lesen, das es eine Sturmschaltung gibt, die nach Windböen für einen begrenzten Zeitraum von 1 Stunde die Modulierung kleiner 33% abschaltet. in der Grafik Bild1 sind keine auf 1 Stunde begrenzten Phasen zu erkennen. Möglich währe jedoch, das bei jeder noch so kleinen Windböe die Phase erneut gestartet wird. Das sind alles Vermutungen. Hilfreich währe auch eine Anzeige ob die Sturmschaltung aktiv ist.

In den nächsten Tagen ist Sturm angesagt. Dann wird sich zeigen ob das der Auslöser ist.

Gibt es vielleicht eine einfache Lösung dafür? Für Tip bin ich dankbar.

Viele Grüße

Leuchtturm83

 

 

 

Nachtrag:

Bild3: Ganzer Tag 6.12.2019, Temperaturniveau 4,5 bis -2 Grad, am späten Abend zug ein Regengebiet durch mit leichten Böen aber keinesfalls Sturm.

VH1 06.12.19.jpg

Sehr wahrscheinlich handelt es sich hier um eine durch eine Windböe ausgelöste Sturmphase. Ich werde jetzt den Fokus auf die Schornsteinmündungen legen.

Viele Grüße

Leuchtturm83

 

P.S.: Meine Frau sagt, das es der Nikolaus war der zugegebenermassen recht spät unterwegs war und jetzt trotz mehrfacher Versuche einfach nicht mehr durch das nun zu dünne Rohr im Schornstein passt.   Schicksal !

 

 

Hallo Leuchtturm83,

Danke für die Einbindung deines Beitrags, es scheint sich in der Tat um die gleiche Windproblematik zu handeln. Seit gestern Abend (6.12) war es bei uns in Göttingen wieder etwas windiger und prompt hatte ich statt 0-3 Brennerstarts gleich wieder um die 40 Starts in 24 h. (Der Nikolaus hatte sich auch nicht im Rohr breitgemacht 🙂
Ist bei Dir die original Viessmann Abgasanlage verbaut, oder etwas anderes?
An die Community: darf man an der Schornsteinmündung etwas verändern, oder gibt das Ärger mit dem Schornsteinfeger?

Hallo numwolf,

Ich denke auch das es bei dir ums gleiche geht wie bei mir.
Meine neue Abgasanlage ist eine Jeremias Anlage mit 60 mm Abgasrohr und ich schätze es als ganz einfache Anlage ein.
Sie gehörte zum Komplettpreisangebot des Heizungsbauers.
Ich habe einen alten Schornstein mit einem Durchlass von 20x20 cm. Das neu eingezogene Rohr ist ca 8 m lang.
Zum Testen ob es ein Thema ist habe ich den viel zu grossen Kamin leicht verändert.
Kann jetzt noch nichts dazu schreiben weil sich alle beim Thema Schornstein sofort aufregen.
Seitdem gab es aber kein takten mehr. Kann und will aber heute noch nichts belastbares sagen weil die Aussentemperatur derzeit relativ niedrig ist weswegen der Brenner nicht auf minimum läuft.
Warte jetzt ein paar Tage ab bis es wieder bis zu 9 Grad warm wird aussen.

Gruß
Leuchtturm83

Hallo numwolf,

Hallo Herr Zarges,


Ich habe mich letzten Monat dem Thema "vermehrtes Takten durch Phantom- Sturmschaltung" noch einmal angenommen. In einem anderen Beitrag hatte ich gelesen, das es sich dabei ja nur um Druckschwankungen zwischen der Ansaugleitung und der Abgasleitung handeln kann. Um das zu sehen habe ich mir ein Differenzdruckmanometer für 30 Euro zugelegt und es an den beiden Meßstellen direkt oben am Vitodens 200 angeschlossen die sonst der Schornsteinfeger benutzt.

Bild Meßaufbau:

Bild Bklein.jpg


Nach meinem Verständnis wird so der Druck in Pascal über der Ventilator- Brenner- Kombination angezeigt. Positive Werte bedeuten Strömung zum Abgasrohr, negative Werte Strömung zur Abgasseite hin. Dieses sind Annahmen da ich darin kein Fachmann bin.

Dann habe ich ein Video von so einem Übergang von 12% Modulation auf 33% Modulation gemacht.

Video Strömungsschwankung (https://youtu.be/-X81Nxuet-4)

Zu sehen ist:
1. Modulation mit 12%. Messwerte von 0-2 Pascal.
2. Erst schwache, dann starke Strömungsschwankungen von bis zu -12 Pascal.
3. Nach 10 Sekunden erhöht der Ventilator hörbar die Drehzahl und versucht dadurch den Luftstrom wieder zu stabilisieren.
4. Beruhigung der Strömung bei Messwerten von 6-8 Pascal. Entspricht 33%.

Windeinfluss kann ich ausschliessen.

Ich habe dann folgende Theorie entwickelt basierend auf Thermik in der Ansaugleitung.

Luftkampf im Ringspalt 1.jpg

 

In einem zweiten Video habe ich dann festgehalten was eigentlich in einer Brenner- bzw Ventilatorpause passiert. Das Video geht 5 Minuten über eine Brennerpause und den folgenden Neustart hinweg. Es beginnt als der Brenner nach einer Brauchwasserbereitung schon abgeschaltet hat und der Ventilator sich in der 50-Sekündigen Nachlaufphase befindet.

Video Brennerpause( https://youtu.be/cEQHVlmVQ-g)

Zu sehen ist:
1. Kraftvolle Strömung zur Abgasmündung hin weil zuletzt mit ca 70% modulation Brauchwasser erwärmt wurde (37 Pascal).
2. Nach Abschalten des Ventilators schlägt die Strömung sofort zur Ansaugseite hin um mit stabilen -6 Pascal.
3. Minutenlange stabile Druckverhältnisse leicht abschwächend von -6 bis -4 Pascal.
4. Der Ventilator bereitet den Neustart mit 64% Modulation vor (+35 Pascal).
5. Nach der Zündung und einer Stabilisierungsphase wird bei 31 Pascal die Drehzahl zurückgefahren bis eine minimale Modulation von 12% erreicht ist bei 0-2 Pascal.

Aufgrund der Theorie der Druckschwankung durch Konvektionsströmungen im Ringspalt habe ich dann eine Theorie zur Thermikvermeidung entwickelt die z.Zt. im Test erfolgreich läuft.

Zum Thema Beschaffenheit und Größe des Ringspalts habe ich nur sehr wenig im Netz gefunden bzw gar nichts zur möglichen Thermik.

Für mich sieht es so aus, das der Vitodens 200 13 KW in niedrigster Modulationsstufe an einen großen Kamin mit 20x20 cm Ringspalt mit nur einem 6 cm Abgasrohr darin nicht korrekt betrieben werden kann.

Auch dürfte die Installation eines Aufsatzes am Abgasmündungsrohres erfolglos sei, da das Problem in der großen unsymmetrie Ansaugleitung liegt.

 

Wie sehen Sie das ?

Grüße

Leuchtturm83

 

 

Hallo Wolfgang,

Ich habe einen Vitodens 333f B3TE mit 19 KW. Bei schwacher Last habe ich ebenfalls das Windproblem, sogar schon beim Wind mit 15km/h. Auch ich habe eine 80/125er Abgasleitung belassen. Hast du die Abgasleitung tauschen lassen und hat das einen Erfolg gebracht?

Hans

Hallo Hans,

Nein, die alte Abgasleitung ist nach wie vor drin geblieben. Im Frühjahr war ein Experte von Viessmann zusammen mit unserem Heizungsmonteur vor Ort. Man hat einige Teile des Brenners getauscht, aber das Problem ist nach wie vor vorhanden. Meine Frage, ob die alte Abgasleitung  die Ursache sein könnte wurde verneint. Die Techniker meinten sogar, dass ein größerer Rohrdurchmesser sich tendenziell eher positiv auswirken sollte. Mittlerweile habe ich resigniert und werde wohl mit einer energetisch sehr uneffizienten Anlage leben müssen.

Grüße,

Wolfgang

Moin @Leuchtturm83  !

 

Sehr interessanter Beitrag und schön die Idee mit dem Differenzdruckmesser und den Dokumentationen und so!!

 

Ich hab auch so einen dicken alten Schornstein... Zugegebenermassen hab ich die Anlage nicht so genau im Blick, dass ich eine Aussage darüber treffen könnte, ob sowas bei mir auch auftritt.

 

Mal ne ganz dumme Frage - ich hab die alten Wartungsklappen im Schornstein, eine unten im Keller und eine oben auf dem Dachboden. Könnte es vielleicht was bringen die eine oder andre (wahrscheinlich eher die im Keller) offen zu lassen? Das mit der Raumluftunabhängigkeit ist dann zwar wohl nur noch semi-gegeben, aber vlt bekommt man dadurch ja stabilere Druckverhältnisse hin?

 

Wobei ich an dem Zugregler an dem Kamin für unseren Ofen auch sehe, dass Wind, der seitlich gegen das Haus drückt, auch für Bewegung des Zugreglers sorgt -> offene Klappe könnte also vielleicht auch für mehr Unruhe im Schornstein sorgen?

 

beste Grüsse!

Phil

Hallo Phil, hallo Numwolf,

Habe ich ausprobiert. Nach Rücksprache mit dem schorni habe ich die Revisionsklappe der AGL im Keller geöffnet (und das Fenster) und raumluftabhängig betrieben. Erfolg null. Windproblem genau wie vorher. Es scheint, dass der Wind in die Abgasleitung drückt und den Brenner zum Notbetrieb Veranlasst. Deshalb die Idee den Abgasquerschnitt von 80 auf 60 zurück zu bauen. Schliesslich hat die 80er Leitung fast den doppelten Querschnitt und damit bei gleicher Luftmenge die halbe Geschwindigkeit. Bleibt die Frage ob das Problem der Windempfindlichkeit eine Frage der Strömung im Kanal oder eine Frage der Brennerempfindlichkeit bei geringer Last ist. Bei höherer Last ist auch die Strömungsgeschwindigkeit höher. Ich meine, das sollte Viessmann Mal dringend klären. Die Besuche des Viessmann Technikers und des HB sind hier nicht zielführend ( bei mir auch nicht!)

Hans

Hallo HerrP,

Nach wie vor gibts bei mir die unschöne Eigenschaft des Brenners bedingt durch Luftdruckschwankungen in die "Sturmschaltung" zu gehen.


Meine Analyse weiter oben war zwar richtig aber nur die halbe Miete. Nachdem ich die Abgasleitung als konzentrische Verbindung vom Kessel zum Schornsteinkopf (innen 60 mm) umbauen habe lassen war das Phänomen zwar nicht mehr bei gar keinem Wind sondern nach wie vor bei Wind. Es ist halt so, das bei einer Druckschwankung von 10 Pascal zwischen Ringspalt und Abgasleitung oben am Kessel gemessen die Sturmschaltung anspringt.

 

Zum Einordnen:
Wenn man ein Kind beruhigen will und auf sein "Aua" moderat pustet sind das ca 50 Pascal Druck. 10 Pascal ist der 500ste Teil davon.

 

Es gibt nur einen Weg bauseits Druckschwankungen abzustellen. Im Idealfall müssen die Abgasleitung und die Ansaugleitung auf gleicher Höhe enden und die Abgasleitung genau mittig in der Ansaugleitung sein. Das ist leider nicht zulässig! Man könnte aber mit dem Schornsteinfeger reden um eine genehmigte Lösung zu finden die dem Idealfall so nahe wie möglich kommt.

 

Die eigentliche Ursache liegt allerdings beim Viessmann Gerät, welches einfach bei niedriger Modulation (unter ca 18%) nicht betriebssicher läuft. Es gibt wohl auch keinen entsprechenden technischen Wert der eingehalten werden muß. Ich bin davon überzeugt das Viessmann das wissen muss.

 

Wenn auch die Brennerhardware konstruktionsbedingt nicht mehr hergibt bestände noch die Möglichkeit der Sicherungstechnik anzupassen. Um letzte Gewissheit zu bekommen ob es nicht doch ein individueller Fehler an meinem Gerät ist währe es notwendig die Brenner/Gebläse/Steuerungseinheit einfach mal auszutauschen. Da das bei offenem Ausgang für mich nur Kosten bedeuten würde bleibt dieser Schritt offen. Viessmann hat sicher kein Interresse daran und überhaupt habe ich das Vertrauen verloren. Stand Heute gäbe es jetzt nach 25 Jahren keine Viessmann Heizung mehr.

 

Meine inoffizielle Aufzeichnungseinrichtung läuft immer noch mit und ich habe eine Grafik vom Beginn dieser Woche mal analysiert in der das Verhalten mit und ohne "Sturmschaltung" zu sehen ist.

 

3 Tage Grafik 

Die rote Linie zeigt die Brennermodulation. Brenner aus bei 0%.

 

Grüsse Leuchtturm83

Hallo Leuchtturm83, die Aufzeichnungen sind beeindruckend. Ich bin mir aber nicht sicher, dass die Druckdifferenz zwischen ansaug und Abgasleitung als Schalter von dem Feuerungsautomat genutzt wird. Es kann auch sein, dass die Ionisations Überwachung hier zuständig ist. Die würde auch auf einen Gegendruck in der Abgasleitung ansprechen. Meine Erfahrung mit raumluftbhängigem Betrieb, der keine Veränderung gebracht hat deutet darauf hin.

Hier wäre Viessmann gefragt:

Wie hoch ist min Last die Luftgeschwindigkeit am austritt des 60er Rohres? (Gedanke: wenn die Windgeschwindigkeit größer als die Austrittsgeschwindigkeit ist kann es ganz leicht Probleme mit der Strömung geben)

Welches Kriterium schaltet, Differenzdruck oder Ionisation oder was ganz anderes?

Warum Tritt das Problem nicht an allen Geräten auf?

Hans

Hallo Hlbot,

 

Danke für die Antwort.

 

Ich gehe davon aus, das schwankungen des Ionisationsstroms die Sicherungstechnik ansprechen lassen.

Ich hatte mal während eines richtigen Sturms (5-6 Bft) die Mündungen auf gleiche Höhe gesetzt. Die Bäume sind geflogen, der Brenner lief unbeeindruckt mit 12-15% durch. Daher denk ich das der Gegendruck keine Rolle dabei spielt sondern die Abweichung von der optimalen Symmetrie der Mündungen. Und das ist bauseits bei jeder Installation anders.

 

Ich habe mich auch gefragt ob das nur mein Gerät so empfindlich ist. Ein Bekannter hat ein Vitodens 200 19KW Gerät aus BJ2018. Bei dem habe ich mal die Aufzeichnungseinrichtung angeschlossen und es gab genauso Sturmschaltungen, die allerdings nicht ganz so oft aufgetreten sind aber auch weit entfernt vom Sturm. Ihn stört es allerdings nicht.

 

Tiefer in die Problematik wollte ich aber nicht gehen. Die Differenzdruckanzeige reicht mir als "Fehlerindikator" aus. Möglich für die besondere Empfindlichkeit währe ja auch z.B. eine fertigungsbedingte Unregelmässikeit wie z.B. eine unsauber entgratete Naht am Brenner. Das kann man aber nur durch Tauschen vor Ort herausfinden was ich aber nicht bezahlen will.

 

Ich versuche hier nochmal die Grafik hochzuladen da im vorigen Beitrag wohl nur das Vorschaubild zu sehen ist.

3 Tage Grafik 

 

oder direkt "https://ibb.co/RBkjdb4"

 

Grüsse Leuchtturm83

>> Welches Kriterium schaltet, Differenzdruck oder Ionisation oder was ganz anderes?

 

oben schrieb @Patrick_Zarges  ja, "Das Gebläse ist in der Lage diesen Zustand anhand der Widerstände zu erkennen." Das würde also auf Differenzdruck hindeuten, weil das Gebläse ja die Differenz 'sieht'.

 

>> Warum Tritt das Problem nicht an allen Geräten auf?

 

ich würde vermuten das hängt mit der 'Schornsteinsituation' zusammen. Bilden sich wohlmöglich irgendwelche Wirbel oder besondere Druckverhältnisse? ...

 

>> ...habe ich das Vertrauen verloren. Stand Heute gäbe es jetzt nach 25 Jahren keine Viessmann Heizung mehr.

 

das geht wahrscheinlich vielen Leuten so, wenn man alleine hier im Forum von den ganzen Problemen liest. Fairerweise muss man wahrscheinlich zu Gute halten, dass die Heizungen früher einfach 'robuster' waren, weil sie mit weniger Hitech nicht im Optimalfall das letzte bisschen Effizienz rausgekitzelt haben.

 

Gerade deshalb täte aber Viessmann gut daran, einen möglichst optimalen Support zu leisten, um Vertauen zurück / zu gewinnen und die Leute nicht mit den Problemen alleine zu lassen, sondern mit Leibeskräften dazu beizutragen, dass die Problematiken erklärt und durchleuchtet werden und so möglicherweise Abhilfemassnahmen gefunden werden können!

 

Grüsse!

Moin!

 

Ich habe auch mal einen Differenzdruckmesser an den Ringspalt meiner Heizung gebaut. Zwar einen a la Hobbythek, aber der funktioniert auch 😎. Ein bisschen Spüliwasser, etwas Lebensmittelfarbe, Wasserwaage, Steigung 1:10 -> 1mm = 1 PA.

 

IMG_20201226_210409.jpg

 

Durchzug eines Tiefdruckgebietes. Im Radio sprechen sie von orkanartigen Böen, Händi und Windfinder sagen Wind 45km/h, Böen von bis 75km/h. Der Zugregler vom Ofenkamin schaukelt ordentlich und geht teilweise gut steil. Die Klappe der Dunstabzugshaube macht sich ebenfalls bemerkbar. Draussen braust es, die dicken Äste der blätterlosen Bäume schaukeln. Es ist definitiv ziemlich windig.

 

Aber am Ringspalt herrscht Ruhe. Ab und zu 'schaukelt' es 1..2 PA hin und her. Die Heizung läuft mit aktuell 15%. Wenn ich die Heizung ganz aus mache (Luftklappe zu?), werden es auch schon mal 3 PA Schaukeln.

 

Ich habe mal in der Rechnung geschaut: Es ist ein 60mm Flex-Rohr eingebaut im alten Schornstein (gut 20x20?). So ein Flexrohr ist ja ziemlich ribbelig - vielleicht hilft das auch zur Dämfung? Wir haben zwei Vollgeschosse + 45° Spitzdach, der Schornstein sitzt nahezu direkt am First. Die Rohrlänge dürfte auf etwa/gut 3 1/2 Geschosshöhen rauslaufen.

 

Wahrscheinlich dämpt ein langes Rohr schon gut, und ein Schornstein am First mit Mündung (ca. dreiviertel Meter) oberhalb bewirkt, dass kein 'gestauter' Winddruck auf die Mündung wirkt. Vielleicht ist das das 'Rezept' für Ruhe? Wie sitzt bei euch der Schornstein?

 

beste Grüsse!

Phil

 

ps. bei Volllast ("99%", 19kW Gerät 300-W mit Kugelbrenner) messe ich übrigens nur 20 bis max 23 PA im Ringspalt. Eine Strömungsumkehr nach Abschalten habe ich nicht bemerkt. Ich arbeite mit Präzisionsdruckmessgeräten und weiss, dass schon nur ein ordentlicher Sensor im Bereich mehrerer hundert Euro kostet und selbst da der Nullpunkt vor jeder Benutzung re-kalibriert wird. @Leuchtturm83  hast du mal die Schläuche abgezogen und den Nullpunkt kontrolliert?

Hallo Zusammem,

 

Der Tag heute ist ideal zum Dokumentieren der Sturmschaltungsfunktion.

 

Seit 4 Uhr bis 12 Uhr sind schon mehr als 40 Takte angefallen. Die Aufzeichnung läuft noch. Ich habe aber mal so eine Auslösung der Sturmschaltung mit dem Handy festgehalten.

 

 

Bild

 

Dies erstmal vorab. Analyse dann später wenn es wieder ruhiger geworden ist.


@HerrP

Ich hatte es auch mal mit einem U-Rohr Manometer versucht.
Die Ergebnisse waren jedoch unbrauchbar. Ich habe mir dann dieses einfache Differenzdruckmessgerät was runter bis auf Pascal- Ebene geht für ca 30 Euro geholt.


Zu sehen sind damit aber so schnelle Peaks die im Selbstbau-Manometer nicht zu sehen sind.

Was den Nullpunkt angeht kann der per Tastendruck kalibriert werden. Das Messgerät funktioniert so, das jeder der 2 eigenständigen Kanäle gegenüber der Gehäuseumgebung kalibriert wird. Die Differenzanzeige zeigt dann die Differenz dieser 2 Einzelmessungen an.

 

Wieviel Takte hattest du heute?

 

Grüsse Leuchtturm83

Heute ist ein informativer Tag zum testen die Sturmfunktion. Damit es bei dem Sturm noch warm wird habe ich die Heizung ordentlich hoch gestellt. Damit wurde die Wärme auch bei hoher Modulation abgenommen. So stellte sich heraus, dass es sogar mehrere Sprungpunkte der Modulation gibt.der erste bei den berühmten 33%, bei der nächsten stärkeren Böe 48%, dann nach nochmal stärkerer Böe 57%. Die einzelnen Schritte stehen dann wenn keine Böe mehr kommt für ca 10 min, dann wird abgeregelt. (Vitodens 333f B3TE). Sogar im Warmwasserbetrieb hat das Ding heute getaktet. Bravo Viessmann! Das braucht man als Heizung! (Ironie)

Die Takte zähle ich schon nicht mehr, ich habe seit Juni 1100 Betriebsstunden und 11500 Starts. Was denkt ihr über die Idee einen Pufferbehälter einzubauen, dann wird das Takten gedämpft?

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