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Vitodens 200: Modulation springt spontan auf 33% und resultiert in zu hoher Kesseltemperatur

Hallo Experten,

ich habe seit 4 Monaten eine Vitodens 200-W, die für meine Begriffe ein ungewöhnliches Modulationsverhalten zeigt. Wenn sich die Modulation in einem niedrigen Bereich bewegt (12-20%) passiert es hin und wieder, dass sich der Modulationwert auf exakt 33% innerhalb weniger Sekunden erhöht.  Der Brenner läuft dann 1-2 Minuten mit diesen 33% bevor er abschaltet. In dieser Zeit steigt die Kesseltemperatur deutlich über den Sollwert, zB auf 60° statt 44°. Nach wenigen Minuten startet der Brenner neu, moduliert aber nach der Startphase nicht auf die üblichen 12% runter, sondern bleibt bei wieder exakt 33% stehen. Das Ergebnis ist wieder eine zu hohe Kesseltemperatur mit Abschaltung nach wenigen Minuten. Das ganze Prozedere wiederholt sich mehrfach, bis der Brenner dann doch irgendwann auf 12% runtermoduliert. An Tagen, wo dieses passiert, habe ich 20-40 Starts mehr als üblich und einen erhöhten Gasverbrauch.

Eine Suche im Internet ergab, dass sich ältere Anlagen offenbar bei starken Wind ähnlich verhalten. Bei mir tritt dieses Verhalten allerdings auch ohne Wind an ruhigen Herbsttagen auf.

Hat jemand eine Idee womit sich diese  "33%-Modulation" erklären lassen und was man dagegen tun kann?

Besten Dank im vorab für Eure Hilfe,

Wolf

238 ANTWORTEN 238

>> Wieviel Takte hattest du heute?

 

ich hab Viessdata noch nicht angeschlossen. muss ich mal machen. aber ich hab den Brenner kein einziges mal ausgehen oder seine ~15% verlassen sehen.

 

>> so schnelle Peaks die im Selbstbau-Manometer nicht zu sehen sind.

 

ich könnte einen dünneren Schlauch nehmen, damit dürft das Ganze schneller werden. ich kann auch mal gucken, ob ich noch eine Differenzdruckzelle im PA Bereich finde. Aber wir mitteln bei den elektronischen Geräten auch über diverse Wandlungen (einstellbar), um das Rauschen wegzufiltern. ich kann mir schlecht vorstellen, dass eine 20eu Zelle da besser ist, als eine für 300..500eu...

 

Grüsse!

Eine kurze Böe reicht um den Brenner zu veranlassen auf 33% zu springen. Dieser Wert wird eingefroren und bei meinem 333 ca 10 min gehalten. Die Haltedauer bleibt auch nach Temperaturabschaltung stehen. Daher die Wiederholungen. Was man dagegen tun kann? Wir suchen alle. Scheint eine Viessmann Eigenart zu sein, von anderen Fabrikaten habe ich noch nichts gehört.

 

Also was mir bekannt ist zum Thema Sturmschaltung:
Für meinen Vitodens 200W 13KW B2HB Bj2019 gilt folgendes:


- Die Sicherungstechnik schaltet beim beim Erkennen von Unregelmässigkeiten beim Flammbild auf eine höhere statische Modulationsstufe (Stufe1 ca 33%).

- Dieser Zustand wird für ein Zeitfenster von 30 Minuten aufrechterhalten. Die gleitende Modulation wird dadurch abgeschaltet.

- Sollten innerhalb der Stufe1- Bedingung erneut Unregelmässigkeiten im Flammbildverhalten auftreten tritt die Stufe2 in Kraft. Für weitere 30 Minuten wird die Modulation statisch auf 55% gesetzt.


Die Beobachtungen bei meiner Installation sind nun folgende:
1) Das Gerät ist nicht in der Lage bei Modulation kleiner ca 18% dauerhaft betriebssicher zu laufen.
2) Ausgelöst wird die Sturmschaltung wenn Druckschwankungen von ca 10 Pascal zwischen Ringspalt und Abgasleitung am Kessel auftreten. Siehe Video oben.

3) Es dauert genau 10 Sekunden vom Auftreten der Druckschwankung bis zum Hochmodulieren des Brenners.

4) Die Stufe1 der Sturmschaltung beträgt 33% Brennermodulation.
5) Durch die erzwungene erhöhte Wärmeproduktion wird schneller die Kessel-Abschalttemperatur erreicht wodurch der Brenner anfängt zu Takten. (*)

 

Das wir uns hier richtig verstehen:
Eine Sicherungseinrichtung zur Flammstabilisierung halte ich für notwendig. Die Aufzeichnungen zeigen auch, das niemals der Brenner unplanmässig aus ging.
Wenn sich aber herausstellt, das nur bei Wind kleiner 2Bft keine Sturmschaltungen stattfinden und damit die versprochene leistungsangepasste Modulation habe ich das Gefühl das irgendwas nicht stimmt.

Da es keinen Referenzwert gibt obliegt es dem Gefühl des Betreibers ob eine solche Heizung gut ist. In ViCare wird jedenfalls angezeigt "Ihrere Heizung geht es gut".

 

Grüsse Leuchtturm83

 

(*) Um diese Temperaturschwankungen aufzufangen habe ich eine Kesselwassereihenpufferfunktion realisiert. Bei Bedarf dazu später mehr.

 

so, ich habe tatsächlich einen Differenzdruckmesser mit PA Auflösung gefunden und auch angeschlossen

 

 

Ich logge grade im Halbsekundentakt mit und nachher gibt's ne Grafik. Tatsächlich sehe ich hier Anzeigen bis auch mal 4..5 PA. Sie Filterrate weiss ich aktuell nicht. Ich hab das Ding allerdings vom kalten Dachboden geholt und es ist am aklimatisieren. ich werde nachher beim Abstöpseln noch mal den Nullpunkt kontrollieren.

 

Viessdata läuft grad noch nicht mit, aber ich hab schon mal die Brennerstarts geloggt:

 

IMG_20201227_175038.jpg

Modulation aktuell 16%.

 

mehr später.

so, Viessdata auch am Laufen. Seltsam ist, dass im Display Modulation 16% steht und VD 21% ausliest - @Leuchtturm83  ist da bei dir auch ein Unterschied? Ist 55D3 die richtige Adresse bei einer 300-W Vitotronic HO2C?

 

nochwas:

>> Das Messgerät funktioniert so, das jeder der 2 eigenständigen Kanäle gegenüber der Gehäuseumgebung kalibriert wird. Die Differenzanzeige zeigt dann die Differenz dieser 2 Einzelmessungen an.

 

das hiesse, du hast keine Differenzdruckzelle, sondern zwei g-Zellen (Relativdruckzellen). d.h. du misst mit jeder den Unterschied zwischen Messpunkt und deiner Umgebung. Wenn bei deratig unruhigen Verhältnissen die beiden Zellen nicht exakt synchron erfasst werden, misst du möglicherweise was ganz anderes als die Verhältnisse an deiner Messstelle?!

 

Grüsse!

Hallo HerrP,

 

--- Ist 55D3 die richtige Adresse bei einer 300-W Vitotronic HO2C? ---

 

Ich nutze auch die 55D3 allerdings habe ich einen Vitodens 200W B2HB mit 13 KW und Vitotronic 200 HO1B.
Viessdata 2.06 ist mit der Optolink- Schnittstelle verbunden.

 

Zum Druckdifferenzmessgerät:
Ein Kanal ist mit dem Ringspalt oben am Kessel verbunden. Der zweite Kanal auf gleicher Höhe im Abgasrohr. Das Gerät steht auf dem Kessel praktisch auch auf gleicher Höhe. Ich messe damit die Differenz zwischen den Messpunkten. Was oben am Kamin passiert ist nicht relevant, da der "Reiz zur Sturmschaltung" im Kessel stattfindet. Sollte sich der Druck beider Kanäle gleichmässig ändern z.B durch Positionswechsel des Gerätes so wirkt es sich nicht aus weil nur die Differenz angezeigt wird. Bin aber darin kein Fachmann. Wenn man es mir anders nachvollziehbar erklärt nehme ich das gerne auf. Bei deinem U-Rohr Manometer dürfte die Umgebung auch keine Rolle spielen.


Habe schonmal eine Aufnahme als Zwischenstand gemacht von Viessdata der letzten 2 Tage auf der der Windeinfluss eindeutig zu sehen ist. Warte aber noch bis der Logfile um 24 Uhr abgeschlossen wird.

 

27.12.2020 Sturmeinfluss 

 

Grüsse Leuchtturm83

 

P.S. Kann mir mal jemand erklären wie man Bilder hier einstellt so das man sie direkt im Text sehen kann? Danke

 

 

@Hlbot 


Hublot schrieb:


Die Takte zähle ich schon nicht mehr, ich habe seit Juni 1100 Betriebsstunden und 11500 Starts.
Was denkt ihr über die Idee einen Pufferbehälter einzubauen, dann wird das Takten gedämpft?

 

Diese Zahlen sind ja der Horror!
Wenn sie stimmen bedeutet das, das eine Brennerbetriebsstunde erst nach 10,5 Takten erreicht wird ?!?
Und während eines Taktes die durchschnittliche Brennerlaufzeit bei 5,7 Minuten liegt.

Was sagt der HB dazu?

 

Es kommen aber verschiedene Ursachen in Frage wie z.B. Überdimensionierung oder zu geringer Volumenstrom. Hast du eine Historie mal angelegt z.B. die Zähler 1x pro Woche festgehalten?

 

Was denkt ihr über die Idee einen Pufferbehälter einzubauen, dann wird das Takten gedämpft?

 

Ganz sicher wird das Takten reduziert. Ich bin auch diesen Weg gegangen gegen jede Menge Widerstand.
Pufferspeicher sind in der Fachwelt umstritten. Bei mir hat es so funktioniert wie ich mir das vorgestellt habe. Ist aber mit Kosten verbunden.

 

GRüsse Leuchtturm83

ich schieb die Bilder mit der Maus einfach in den Text rein. benutze aber Laptop und nicht Smarfon.

 

Ich bin erstaunt! erste grafische Darstellung meiner auf neue Weise gewonnenen Daten:

 

diffpress.jpg

 

vdata.jpg

 

an den V-Daten fehlt gegenüner etwa die erste Stunde gegenüber oben. Genaueres/mehr später, es is grad Besuch gekommen.

 

Grüsse!

Phil

 

@HerrP 

 

Glückwunsch, prima Aufzeichnung.

 

Zu der Druckdifferenz:

Du kannst ja mal die Kanäle tauschen, dann müsstest du die Peaks nach oben haben.

So wie es aussieht ist bei mir jetzt der Wind stark am abflauen.

 

Zu Viessdata:

Du brauchst dir keine Sorgen machen. Dein Kessel arbeitet durchgehend bei und über 20% Brennerleistung. Da gibt es keine Sturmschaltung.

 

Ich probier das mal mit meinem letzten Bild. Auf dem kannst du sehen, das die Hochmodulation auf 33% immer aus 18% und weniger Modulationsgrad heraus passiert.

 

 

27.12.20 12h.jpg

Grüsse Leuchtturm83

 

@Leuchtturm83 

 

>> das die Hochmodulation auf 33% immer aus 18% und weniger Modulationsgrad heraus passiert.

 

oki, dann hätten wir das ja auch geklärt. ich hatte vorhin auch gelesen, dass die im Display angezeigte Modulation irgendeine schöngerechnete ist, und dass die unter 55D3 die ist, die sich in Gasverbrauch umrechenen lässt (was dann auch passt).

 

ich hatte absichtlich +p an das innere Rohr und -p an das äussere angeschlossen, da ja gewöhnlich aussen (an)gesogen und innen (weg)gedrückt wird - die Messung ist also vorzeichenrichtig.

 

Was man recht deutlich sieht, ist dass auch ich mir Böen mit Wirkung >10PA einfange, wobei die nicht in das Abgasrohr sondern aussen in den Schornstein reindrücken - "Rückenwind" sozusagen. Und du hattest wahrscheinlich Recht, als du sagtest, dass ich die mit meinem Hobbythekmessaufbau nicht sehe. Allerdings hab ich da auch nicht stundenlang ununterbrochen draufgeguckt 😉.

 

Hier nochmal die beiden Grafiken mit etwa passender Zeitachse. ich hatte die Aufzeichnung der Druckmessung ca. 1/2 Stunde nach Anstarten der Viessdataaufzeichnung wegen Wechsel zu einem andren Programm neu gestartet.

 

both_longer.jpg

Sehr interessant ist auch der Zeitpunkt kurz vor 23:00, als die Nachbarn (Raucher) wieder gegangen waren, und ich oben und unten im Haus Durchzug zum Lüften gemacht hab. Ich hätte nicht gedacht, dass sich das so schlagartig und deutlich in der Heizungsregelung bemerkbar macht.

 

soweit. ich lass das spasseshalber mal die Nacht durchlaufen.

 

beste Grüsse!

Phil

PS. "Differenzdruck im Ringspalt" ist natürlich Blödsinn - es müsste "Differenz zwischen Ringspalt und Abgasrohr" heissen.

Mist, wenn ich das gewusst hätte mit der 18% Grenze und dem falsch angezeigten Modulationswert im Display hätte ich irgendwas gedrosselt, um unter die 18% zu kommen. Interessant wäre auch noch, warum ich 'Rückenwind' und du 'Gegenwind' hast (hast du wirklich?) und ob das nen Unterschied macht...

Hallo Zusammen,

 

Hier ist die 2-Tages Grafik der Viessdata Aufzeichnung die deutlich macht wie sich Windeinfluss auf das Betriebsverhalten auswirkt.

 

Wind 27.12. mit Kommentar1.jpg

 

Die rote Linie beschreibt den Grad der Brennermodulation:
0 = Brenner aus
12 = minimalste Brennerleistung
33 = Sturmschaltung Stufe 1

Deutlich ist wie eine Imaginäre Linie die Sturmschaltung bei 33% zu sehen bei erhöhter Taktung.


Bevor wir hier weiter ins Detail gehen würde ich gerne eure Einschätzung dazu erfahren.

1.) Ist das ein Grund zur Reklamation?

2.) Wie würdet ihr vorgehen wenn es eure Heozung währe.

 

Grüsse Leuchtturm83

Guten Morgen @Leuchtturm83  ,

 

du meinst eine Reklamation aufgrund des 'Prospektfehlers' - dass nirgends erwähnt ist, dass die versprochene minimale Leistung nur bei annähernd Windstille erreicht werden kann?

@HerrP

Ich habe mir mal dein Bild von den Betriebsstunden und den Takten angesehen.
Demnach sind 3922 Takte angefallen bei 4132 Brennerbetriebsstunden.
Das bedeutet, das während eines Taktes der Brenner im Schnitt 1,05h läuft = 63 Minuten.


Damit kann man zufrieden sein. Jedenfalls hast du kein windbedingtes Problem. Ich schätze mal das deine Anlage ca 12 Monate in Betrieb ist und das du weitgehend Radiatorenheizung hast.


Katastrophal hingegen die Zahlen von @Hlbot, bei denen die Brennerlaufzeit eines Taktes bei 5,7 Minuten liegt.


Bei meiner Anlage lag die Brennerlaufzeit während eines Taktes in der ersten Betriebswoche bei 16,6 Minuten.
Währe das so weiter gegangen hätte ich heute 3,6x so viele Takte wie Brennerstunden. Ein Ziel war aber durch Optimierungen erstmal einen Gleichstand der Zähler hinzubekommen. Dieses wurde jetzt in der 50.KW nach knapp 15 Monaten erreicht. Die Viessdata- Aufzeichnung zeigt das in dieser 50.KW (max 168h) eine Laufzeit von 166,8h erreicht wurde bei ganzen 14 Takten. Da ist der tägliche Systemcheck auch mit bei. Das sind Brennerlaufzeiten pro Takt von 11,9h = 715 Minuten. In dieser Woche war eben nur eine Sturmschaltung.

 

KW50 Takte.jpg

 

Ich habe mal seit Wiedereinschalten der Heizung im Herbst die Daten wöchentlich in eine Tabelle eingetragen. In den letzten 3 Monaten habe ich demnach ca 1000 Brennerstunden gegenüber den Takten gut gemacht.

Statistik KW 52 2020 mit Kommentar.jpg

 

Bin mal gespannt wie die Bilanz in einem Jahr aussieht.

Grüsse Leuchtturm83

Guten Morgen,

 

>> Ich schätze mal das deine Anlage ca 12 Monate in Betrieb ist und das du weitgehend Radiatorenheizung hast.

 

Richtig geschätzt. Anlage seit Ende 2018, ca. 6 Monate/Jahr Heizen (alles Radiatoren). Dazu kommt natürlich noch die WW Bereitung im 'Sommer'. Seit ein paar Monaten habe ich sie so eingestellt, dass sie nur 2x am Tag nachläd, sagen wir, sie braucht 15 min (wahrscheinlich kürzer), dann sind das 4 Starts/1 Brennerstunde oder mehr. Die ersten 1,5 Jahre eh mehr... Im Heizbetrieb hat sie also längere 'Taktzeiten' als den rechnerischen Durchschnitt.

 

Nun ist das aber auch eine 300-W. 'Mein Heizungsmeister' (ich glaube er hat mehrere Meistertitel) hat mir aus Erfahrung gesagt, dass abseits der minimalen Datenblattleistung die 300 das mit der niedrigen Teillast besser hinbekommt als die 200, und mir folglich zu der 300 geraten. Bisher bin ich damit recht zufrieden. Auch ist er begeistert von dem Kugelbrenner, die Frage ist, warum Viessmann da wieder von abgerückt ist.

 

Bei @Hlbot  ist definitiv irgendwas im Argen. Hier müsste man mal genauer anasysieren, was da los ist.

 

Was hast du gemacht zur Optimierung? Den Pufferspeicher hast du ja schon erwähnt. Und sonst?!

 

Wohnst du eigentlich an der Küste ('Leuchtturm'...)? Da is es ja eh windiger als im Inland...

 

Grüsse!

Phil


 

Wohnst du eigentlich an der Küste ('Leuchtturm'...)? Da is es ja eh windiger als im Inland...

 

Das sollte eigentlich nichts ausmachen, wenn das Abgassystem i.O. ist.

Mein 300-W aus Ende 2018 wohnt keine 10km von der Küste entfernt und hat diese Sturmschaltung erst 3x gesehen. Ansonsten moduliert er super vor sich hin; ca. 1.100 Starts/Jahr.

Hallo Phil,

an meiner Anlage ist mehrerer nicht in.o. Die Anlage reagiert schon auf Wind mit etwa 15km/h, z.b. heute. Sie steht weit von der Küste in Bottrop, also nicht so windgbetroffen. Zum Windproblem kommt bei meiner Anlage ein Startproblem hinzu. Bei Aussentemperaturen über 10 Grad versucht die Anlage mit 67% zu starten, regelt nach 10 sek herunter und schaltet bei 20% Modulation nach weiteren 10 sek ab. Nach 4 min Abkühlung beginnt das Spiel aufs neue. An mangelnder Wärmeabnahme liegt es nicht: wenn ich die Anlage mit erhöhtem Sollwert starten lasse, kommt sie problemlos in Betrieb, regelt auf min Modulation (1,9kw) ab und zieht nach kurzer Zeit auf geregelte Last hoch. Sobald die min Modulation erreicht ist,kann ich den Sollwert zurücknehmen und die Anlage läuft geregelt weiter, sogar mit mehr als min Modulation. Das spielt mit der windproblematk Pingpong.

Der Heizungsbauer und der Servicemann von Viessmann haben mir schriftlich gegeben, dass es sich nur um normales thermisches Takten aufgrund geringer Wärmeabnahme handele, und etwas von Hydraulik gemurmelt.. Einen Kessel mit geringerer mindestleistung habe ich nicht gefunden. Außerdem habe ich einen Schichtladespeicher (auf Anraten des HB) mit einer schlecht isolierten Zirkusleitung kombiniert, was auch schon zu 10 bis 12 Starts am Tag führt. Takten kann man bei diesem Kessel die zirkupumpe auch nicht mehr, einen Thermoschalter habe ich schon eingebaut. Ich denke, mir wird nicht viel anders über bleiben als die Anlage jetzt nach 2 Jahren Kampf und Krampf zu ersetzen. 

@Hlbot 

Deine Beschreibung gleicht genau meiner Ausgangssituation von vor 15 Monaten nach der Installation.
Was hast du genau Installiert bekommen, ggf mit Skizze Hydraulikschema (Thema Puffer) und ein Bild vom Schornsteinkopf währe prima.

 

Meinst du mit:

 

"wenn ich die Anlage mit erhöhtem Sollwert starten lasse"

 

eine künstlich herbeigeführte erhöhte Vorlauftemperatur?

 

Wenn ja ist das Verhalten für mich voll nachvollziehbar.

Der Startwärmeüberschuss ist so gross das der Brenner manchmal nach nur 45 Sekunden seine Abschalttemperatur erreicht.


" Das spielt mit der windproblematik Pingpong."

hast du sehr schön und zutreffend ausgedrückt.

 

Grüsse Leuchtturm83

Vitodens 333f B3TE. Beheizt Warmwasser und über einen plattenwärmetauscher eine Fußbodenheizung mit 14 Kreisen, davon 5 ungeregelt, die anderen mit raumthermostaten. Keine Heizkörper. Fussboden Rohre nicht diffusionsdicht. 

Im Moment betreibe ich die Heizung manuell, bzw mit Niveau Auf +5, minimiert er Wasserumlaufmenge um ein grosses Delta T zu erzeugen und einer Solltemperatur von 20 Grad. Damit läuft es jetzt bei diesen Temperaturen einigermaßen (bis wieder ein leichter Windstoß kommt)

Die Abschaltung nach 45sek ist nicht durch wirkliche Überhitzung bedingt, sondern durch zu enge schalthysterese, die man ja bei Viessmann auch nicht mehr einstellen kann. Daher die Möglichkeit mit der erhöhten Solltemperatur zu tricksen und die Hysterese zu vergrößern.

@Hlbot 

Ich habe einen Vitodens200W 13KW B2HB aber die Problematik ist die selbe.

Anstelle eines Plattenwärmetauschers habe ich eine hydraulische Weiche hinter der allerdings  neben dem FBH- Kreis noch ein Radiatorenkreis angeschlossen ist. Der Volumenstrom im Heizbetrieb beträgt statisch 900L/h angezeigt an einer alten Warmwasseruhr im Heizkreis.

Welche Heizkurve fährst du?

 

Als es mir damals auffiel das die Anlage so viel Taktete war mir nicht klar, das es eigentlich 2 Probleme sind. Ich bin dann erstmal an die zu schnell erreicht Abschalttemperatur herangegangen.

 

Ich hatte mir als Lösung vorgestellt eine Wärmepufferfunktion einzubauen. Früher hatten die alten Kessel noch einen großen Gussblock mit ordentlich Wasser drin. Da gab es keine schnellen temperaturschwankungen. Heute nur noch eine Handvoll Blech mit vielleicht 3 Liter drin.

Um diesen Wärmepuffereffekt zu erreichen habe ich den ganz normalen Brauchwasserspeicher umgebaut in der Form, das der Vorlauf immer durch die Heizschlange läuft und der eigentliche Vorlauf der Heizung der Rücklauf des Puffers ist. Hier mal das Bild dazu mit Beschreibung.

 

Puffer Beschreibung1.jpg

Heute habe ich einen besser dafür geeigneten Speicher verbaut, das Schema ist aber das gleiche.

Seitdem hat die Kurztakterei ein Ende.

 

Leider Taktete die Heizung immer noch, jedoch unter anderen Bedingungen. Es waren die Sturmschaltungen, die erst für mich ab diesem Zeitpunkt sichtbar waren. Dann habe ich Kamin testweise (illegal) umgebaut und dadurch die Windempfindlichkeit verringert auf ein erträgliches Maß.

 

Wenn du sehen willst wie sich die Pufferfunktion auf das Taktverhalten auswirkt brauchst du nur meinen Mitschnitt vom Sonntag ansehen wo ich vorübergehend mal den Puffer abgeschaltet habe.

 

Schick mal ein Bild von deinem Schichtspeicher und vom Schornsteinkopf.

 

Grüsse Leuchtturm83

 

Der Schichtspeicher ist in den Vitodens 333 f integriert. Der Schornsteinkopf ist der serienmäßige von Viessmann, allerdings steht das abgasrohrende fast 20cm heraus. Gerades, starres 80er Rohr in einem alten schornsteinzug. Den alten Zug habe ich mit einer Zinkplatte abdecken lassen.  Zuluft scheint nicht behindert, da raumluftabhängige Fahrweise keine Änderung brachte. Deine Lösung kann ich nicht umsetzen, da der Speicher integriert ist. Außerdem habe ich eine max Vorlauftemperatur auf der Fussbodenseite von 40 Grad, das verträgt sich nicht mit der WW Temperatur, einen Mischer habe ich nicht.

@Hlbot  vielleicht kann dir @KarlZei  ja bezüglich deiner Abgasanlage weiterhelfen?! Ich glaub (auch aus andren Beiträgen aus andren Foren - wenn es der gleiche ist) der hat richtig Ahnung 👍

 

Grüsse! Phil

@KarlZei 

 

Mein Standort ist in Mittelhessen und ich habe hier ganz "normale" Windverhältnisse.

 

Du schriebst:
"Ansonsten moduliert er super vor sich hin; ca. 1.100 Starts/Jahr."

 

Das sind doch gute Werte. Auf 200 Heiztage verteilt sind das 5,5 Takte pro Tag.
Wenn man bedenkt das das Gerät in der Übergangszeit takten muß. Hast du einen Puffer drin?

 

Das Problem bei meiner Heizung besteht darin, das bei weniger als ca 20% Brennermodulation oft die Sturmschaltung ausgelöst wird und damit für 30 Minuten eine Überdimensionierung stattfindet.

Den Auslöser dafür habe ich lokalisieren können und auch hier mit Video dokumentiert. Wenn zwischen den 2 Messpunkten am Kaminbeginn eine kurze Druckschwankung von etwa 10 Pascal oder mehr auftritt kommt es zur Sturmschaltung.

 

Zur Info:
Ein kurzes, beherztes Drücken auf die Mitte des Gehäusedeckels meines Vitodens 200 erzeugt eine Druckdifferenz von ca 25 Pascal an den Meßpunkten und führt während 12% Modulation ebenfalls zur halbstündigen Sturmschaltung.


Du schriebst weiter:
"Das sollte eigentlich nichts ausmachen, wenn das Abgassystem i.O. ist."

 

Bei meinem Abgassystem wurden diese Bedingungen schon bei ganz wenig Wind erreicht. Die Aufzeichnungen haben gezeigt, das an ca 80% der Tage mehrfach Surmschaltungen auftraten.

 

Und jetzt kommt die Gretchenfrage ! Liegt es am Kamin oder liegt es am Vitodens ??

 

Ich habe dann angefangen zu experimentieren weil ich in meinem vergangenen Berufsleben immer technische Systemanalysen gemacht habe. Man muss sich vorstellen, das der LAS ja wie ein ca 8m hohes U-Rohr Manometer ist. Je weiter die oberen Öffnungen vertikal auseinander liegen desto kräftiger sind die durch Böen auftretenden Luftbewegungen im Rohr. D.h. im Umkehrschluss, das wenn die Mündungen gleiche Höhe haben und dabei noch Konzentrisch angeordnet sind gibt es keinerlei Druckdifferenzschwankungen im U-Rohr egal was oben passiert. Die absolute Symetrie. Und so ist es auch wirklich: Bei gleicher Höhe gibt es keine Sturmschaltung, auch nicht bei 6Bft in Böen bis 8.

 

Derzeit habe ich einen Überstand des Abgasrohres von genau 4cm und das ohne Regenhaube. In diesem Zustand sind auch die Aufzeichnungen letzte Woche entstanden. Das Verhalten bei Sturm an diesem Tag würde ich noch als "Normal" akzeptieren, zumal die Pufferfunktion das Taktverhalten ordentlich einschränkt (ca 1 Takt pro Stunde). Es ist aber nur möglich bei unerlaubter illegaler Modifikation des Schornsteinkopfes.


Oder liegt es doch am Vitodens ??

 

Interressant war auch, das @HerrP  spontan ein loggendes Druckdufferenzmessgerät bei sich angeschaltet hat. Auf dem waren auch Peaks >10 Pascal zu sehen, was bei meinem Gerät sicher auch wieder zur  . . . . na sie wissen schon.

 

Das zum Thema: Das sollte eigentlich nichts ausmachen, wenn das Abgassystem i.O. ist.

 

Grüsse Leuchtturm83


@Leuchtturm83  schrieb:

@KarlZei 

 

Mein Standort ist in Mittelhessen und ich habe hier ganz "normale" Windverhältnisse.

 

Du schriebst:
"Ansonsten moduliert er super vor sich hin; ca. 1.100 Starts/Jahr."

 

Das sind doch gute Werte. Auf 200 Heiztage verteilt sind das 5,5 Takte pro Tag.
Wenn man bedenkt das das Gerät in der Übergangszeit takten muß. Hast du einen Puffer drin?


Nein. Dafür habe ich aber günstige Rahmenbedingungen; großes Haus, nur einen Heizkreis (FBH + HK) ohne Weiche, Mischer oder so, einen guten hydraulischen Abgleich. Daher taktet das Teil im Heizbetrieb auch erst ab gut 13°C AT, wenn es nicht gerade stürmig ist, wie vor ein paar Tagen; siehe Bild.

 

Bezüglich des Abgassystems kann ich nicht wirklich weiterhelfen. Bei mir sind nur Standardteile verbaut und ich habe nicht daran rumexperimentiert, weil es eben keine Probleme gibt. Die Mündung des LAS liegt bei mir auf einer Dachseite knapp unterhalb des Firstes. 

Ich mag ja eine Fehlfunktion des Vitodens nicht ausschließen (Sensorik, Gebläse...). Aber nach dem, was man so im Web finden kann, ist irgendetwas mit dem LAS sehr wahrscheinlich. Du kannst das Verhalten ja selbst per Modifikation des LAS beeinflussen...

sturm1.png

@Hlbot 

Du schriebst:

"Der Heizungsbauer und der Servicemann von Viessmann haben mir schriftlich gegeben, dass es sich nur um normales thermisches Takten aufgrund geringer Wärmeabnahme handele, und etwas von Hydraulik gemurmelt."

 

Hat der HB denn Vorschläge gemacht zum Thema Hydraulik?

 

Stell dir mal vor du hättest keine Gasheizung sondern einfach einen Boiler mit Elektroheizstab der gleitend so zwischen 2KW und 10KW angesteuert werden könnte. Was meinst du ob diese Variante auch vergleichbar takten würde?  Hier gäbe es jedenfalls keinen Startwärmeüberschuss.

 

Also wenn du den Startwärmeüberschuss in den Griff bekommen willst kommst du um einen Puffer nicht drumrum. Möglich währe folgendes: (Willkürliches Bild aus dem Netz als Beispielvorschlag eines Laien)

 

Puffer 50l.jpg

Puffer 50L b.jpg

 

Das ist einfach ein Pott mit 50L Wasser drin der rein gar nichts macht als nur da zu sein.

Man könnte auch sagen es ist ein Wärmetauscher der Wärme mit sich selbst tauscht.

 

Jetzt must du erstmal für dich entscheiden ob du zur Verbesserung der Situation Geld in die Hand nehmen willst.

 

Was den Schornsteinkopf angeht: Hattest du den Schornsteinfeger auch Involviert?

Vielleicht kann man ihm die Situation mal erklären um eine bessere noch genehmigte Lösung zu finden.

 

Grüsse Leuchtturm83

 

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