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Vitodens 300W B3HF Probleme im Heizbetrieb nach Warmwasserbereitung

Hallo liebe Community,

 

leider habe ich ein Problem, welches mich ratlos, aber aufgrund des mangelnden Feedbacks des Heizungsbauers auch ein wenig verärgert zurücklässt. Ich hoffe, hier ggf. einige Tipps zu erhalten um der Lösung meines Problems näher zu kommen.

 

In meinem Elternhaus wurde im Mai 2021 der Austausch einer Ölheizung vorgenommen. Es wurde von einem bekannten Installateur (deutschlandweit tätig) eine Vitodens 300W als Wandgerät (witterungsgeführt) sowie eine hauseigene Solarthermieanlage inkl. 600l Pufferspeicher verbaut. Diese Anlage bespeist zwei Heizkreise (FHB und Heizkörper)

 

Im Sommerbetrieb war kein fehlerhafter Betrieb der Therme festzustellen, dies zeigte sich erst als der Heizbetrieb in der Übergangszeit  begann.

 

Dem vorausgeschickte Mängel:

1. Druckverlust im Heizungskreislauf, da Wasseraustritt, an einem Heizkörper durch vergessene Pressung am neu eingebauten Regelventil.

2. Falschrum eingebauter FHB-Verteiler im Dachgeschoss des Hauses, im Erdgeschoss war es bullig warm, im DG kam keine Wärme an.

Beides wurde durch den Installateur behoben.

 

Nun zu meinem eigentlichen Problem:

Meine Eltern schilderten mir, dass die Fussbodenheizung phasenweise (mehrere Stunden) kalt bleibt und die Vorlauftemperatur im Heizkreis für mehrere Stunden deutlich unter der eingestellten Heizkurve liegt. Gleiches Problem auch an den Heizkörpern im Keller. 

 

Die Vitodens verhält sich wie folgt:

Wenn die Warmwasseraufbereitung abgeschlossen ist und die Therme den Aufbereitungsbetrieb abstellt, verbleibt im Speicher der Wandtherme heißes Wasser, welches innerhalb der nächsten 10 Minuten von z.b. 78 Grad noch weiter ansteigt auf rund 83 Grad. Die Steuerung der Therme schaltet die Heizkreise direkt nach der Warmwasserbereitung wieder wieder an. Die Umwälzpumpen innerhalb der Heizkreise nehmen den Betrieb wieder auf.

 

Jedoch erhalten die Heizkreise kein aufgeheiztes Wasser durch die Therme und die Vorlauftemperatur der Heizkreise sinkt deutlich ab (FHB z.B. laut Heizkurve Solltemperatur 40 Grad, Isttemperatur im Vorlauf 29-30 Grad)

 

Die Therme zeigt im Speicher weiterhin die hohe Temperatur von rund 80 Grad an. Die Temperatur des Wassers in der Therme fällt dann über 2-3 Stunden, bis bis diese am Beispiel der FHB unter rund 37-38 Grad sackt und erst dann springt die Therme in den Heizbetrieb und versorgt die Heizkreise.

 

Dies passiert nach jeder Warmwasserbereitung, es ist also nicht möglich einen ordentlichen Heizbetrieb zu gewährleisten, wenn man tagsüber auch den Komfort genießen möchte, dass das Brauchwasser eine Temperatur von 60 Grad halten soll.

 

Der Fehler lässt sich aus meiner Sicht darauf eingrenzen und auch jederzeit nachstellen. Notlösung ist derzeit, dass die Therme 1x nachts um 01:00 Warmwasserproduziert und 1x mittags. Danach läuft der aktive Heizbetrieb immer erst nach mehreren Stunden, wie oben geschildert, an. Noch zu erwähnen ist, dass die Heizung ohne Absenkungszeiten betrieben wird, das Heizprogramm der FHB steht für 24/7 auf 22 Grad Raumtemperatur.

 

Ich habe mir die Verrohrung der Therme angeschaut und bin stutzig geworden. Hier vermute ich einen Anschlussfehler. Laut Installateur wäre dies aber nicht an dem. Die Therme besitzt unten 5 Anschüsse, von links nach Rechts :

Heizungsvorlauf

Speichervorlauf

Gasanschluss

Speicherrücklauf

Heizungsrücklauf

 

Der Speichervorlauf der Therme wird in den Heizungsvorlauf geführt. Der Speicherrücklauf der Therme ist nicht angeschlossen. Lediglich der Heizungsrücklauf.

 

Zu meinem Problem habe ich nun folgende Vermutung. Die Pumpe innerhalb der Terme springt nur an, wenn die Speichertemperatur der Therme eine Temperatur unterhalb der Solltemperatur des Heizkreislaufes liegt. Dann springt die Pumpe an und die Therme kann das Heizungswasser aufheizen. Jedoch wird das Warmwasser des Speichers nach der Warmwasserbereitung nicht herausgedrückt, da der Rücklauf des Speichers gar nicht angeschlossen ist und die Umwälzpumpen lediglich gegen den Heizungsrücklauf drücken, die nicht angesteuerte Pumpe der Therme aber nicht reagiert, da das sich im Speicher der Therme befindende Wasser ja ordentlich warm ist und somit keine Anforderung für Heizwasser entsteht.

 

Ich hoffe ich habe es einigermaßen verständlich erklärt. Lösung aus meiner Sicht ist vom Heizungsrücklauf abgehend den Speicherrücklauf anzuschliessen (analog Heizungsvorlauf und Speichervorlauf).

 

Ein Bild zu den Anschlüssen der Therme vor Ort füge ich einmal anbei.

 

Ich würde mich freuen, wenn ihr mir evtl. weiterhelfen könntet und bedanke mich bereits im Voraus für die Mühen.

 

edit: Ich vergaß zu erwähnen, das die Vorlauftemperatur der Therme sowie die Abgastemperatur ebenfalls meist bei 82 Grad im Vorlauf sowie rund 78-80 Grad in der Abgastemperatur liegen. Laut Heizkurveneinstellung wird eine Temperatur so um 40 Grad benötigt (Eingestellte Heizkurve bei 0,7 / Niveau bei +2). Auch hier stelle ich mir die Frage weshalb die Therme so hohe Wassertemperaturen im Heizbetrieb bereitstellt, meinem Verständnis nach wäre das nicht erforderlich. 

 

 

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31 ANTWORTEN 31

Hi,

das sieht wirklich seltsam aus. Ich würde fast denken, das ist ein System, welches mit der Therme ausschließlich den Speicher erwärmt und daraus dann die Heizung versorgt. Das würde auch die hohen Vorlaufemp. erklären. Versuche doch mal vom Heizungsbauer ein Anlagenschema zu bekommen, zeichne die gesamte Verrohrung im Heizungsraum mal auf und mache noch mehr Fotos aller Elemente um Therme, Speicher und Solarpumpe herum.

 

Gruß

Fiedel

Danke, das werde ich schnellstmöglich nachreichen, wird jedoch etwas dauern, da ich nicht in direkter Nähe wohne und daher immer nur verzögert zu der Anlage komme.

 

Sowas hab ich noch nie gesehen geschweige denn, sowas gebaut zu haben. In der Therme befindet sich ganz sicher ein Umschaltventil, welches das Heizwasser entweder in den Heizkreis oder in den Speicherkreis lenkt. Dieses Ventil ist durch diese sehr merkwürdige Konstruktion ausser Betrieb gesetzt worden.

Das ganze Konstrukt kann so niemals so funktionieren wie gedacht. Und das war echt ein gelernter Heizungsbauer ? Ich mache ganz bestimmt auch nicht alles richtig, aber dieser Monteur soll mal erklären, wie die Heizung funktionieren soll. Hier hilft nur, die Therme so anzuschliessen, wie vorgesehen. Sprich, Heizungsvorlauf und -rücklauf an die Anschlüsse aussen der Therme und den Speichervor-und Rücklauf an die innenliegenden Anschlüsse der Therme. Mitte natürlich Gas. Alles andere ist Murks.

Guten Abend in die Runde, hab Glück und meine Schwester ist wieder im Lande, sie hat Fotos von der Anlage gemacht die ich nun einstelle. Vielleicht kann man dann schon deutlich mehr erkennen. Nicht wundern, habe das Label der Firma auf den Bildern geschwärzt. 

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Noch mehr Photos und die Info die mich heute über meine Schwester erreicht hat.

 

Der Heizungsbauer wird am kommenden Mittwoch die Anlage anschauen. Leider kann ich an dem Termin nicht teilnehmen, wenn ihr auf den Bildern ggf. noch Dinge erkennt, die nachgearbeitet werden sollten, wäre ich sehr dankbar für eure Hinweise.

 

Wünsche ein schönes Restwochenende.

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Was soll der schwarze Kasten unter der Therme sein ?

Cool! Da war wohl ein ziemlich cleverer "Heizing." am Werk, der irgendwann keine Lust mehr auf Probleme mit dem anfälligen Umschaltventil hatte. Das hat er nämlich durch das "Y" am Vorlauf und Nutzung nur eines RL- Anschlusses außen vor gelassen und läd den Speicher stattdessen mit einer ext. Ladepumpe.

Ich hätte die ja klassisch in den RL gesetzt, aber durch die Platzierung im VL in Verbindung mit dem fallenden Rohrstück, verhindert er vermutlich auch noch das Problem der Speicherauskühlung durch "parasitäre Zirkulation". Die Pumpe und das Rohrstück wirken dabei als Schwerkraftbremse.

 

Du hast das Problem wahrscheinlich schon genau richtig erkannt: Nach der WW- Bereitung muß die interne Pumpe erst mal wieder anlaufen (und auch die Heizkreispumpen + deren Mischer, die etwas auffahren müssen), damit das heiße Wasser im WT langsam über die Mischer abgebaut wird. Dann geht auch der Brenner wieder rein.

 

Warum das scheinbar nicht passiert ist nun die Frage. Ich würde zuerst mal testen, ob die Pumpe wirkich nicht läuft (z.B. "Schraubenzieherstehtoskop" wie im Film "Das Boot" an die Pumpe halten) und ob die Mischer auffahren (Isolierung dazu mal abnehmen). Darauf aufbauend kann man dann weiter suchen.

 

Gruß

Fiedel

Danke für eure Hinweise. 

Photos vom schwarzen Kasten sind angehängt. Scheint mir eine Art Wäremtauscherkonstruktion zu sein, so ganz schlau werde ich da nicht draus.

 

Heizkreispumpen laufen, Mischer fahren auf und zu, das konnte ich vor einigen Tagen schon prüfen. Jetzt wäre noch die Pumpe (innerhalb der Therme) mit dem "Stethoskoptest" zu prüfen, korrekt?

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Ja das ist der Plattenwärmetauscher. Genau, jetzt auf die Pumpe konzentrieren.

Vielleicht ist es nur eine Codiereinstellung. Kenne mich dafür aber zu wenig mit der Thermengeneration aus.

Danke Dir für die Erläuterung Fiedel, bin jetzt vor Ort, just hat die eingestellte Warmwasserbereitung begonnen. Pumpe läuft, zudem wird der Betrieb ergänzend über eine Leuchtdiode an der Pumpe angezeigt.

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Die aktuellen Werte aus der App sowie aus dem Serviceprogramm der Therme füge ich ebenfalls bei. Interessant ist, daß in der Diagnose das Umschaltventil auf Heizen steht. Heizkreispumpen sind, wie es in der Warmwasserbereitung aus meiner Sicht korrekt ist, aus.

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Warmwasserbereitung ist abgeschlossen, Heizkreispumpen wieder an, Mischer ist aufgefahren.

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Und hier die Infos aus der App, die deckungsgleich zur Therme sind.

 

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Das sieht soweit gut aus: Pumpe hat eine LED und wird auch angezeigt - dann musst du nicht lauschen.

Umschaltventil ist egal, da nicht genutzt. Mischer und HK- Pumpen machen alles richtig.

Der Volumenstromsensor ist noch interessant: Daran sieht man, dass wirklich nichts fließt.

Der Sensor für die Hydraulische Weiche könnte eine Rolle spielen.

Ok, ich gehe davon aus, dass die hydraulische Weiche irgendwo in der Therme sitzt. Dann werde ich wohl nichts weiter ausrichten können...

Die sitzt eigentlich außerhalb. Ich hab sie nur noch nicht entdeckt.

Ich selbst würde mich jetzt intensiv in die Codierung und den Programmablauf (Servicemanual) einlesen.

Aber vielleicht antwortet ja auch noch jemand, der das Gerät besser kennt.

 

Wichtig ist aber auch, dass du dem Monteur dann alle diese hier zusammengetragenen Fakten nennen kannst, sodass er möglichst schnell auf die richtige Spur kommt.

Danke für die Hilfe, ich vermute das es dieser schwarze Kasten unterhalb der Heizkreismischer ist.

 

Die Therme/Serviceanleitung bietet leider die altbekannte Tiefe der Experteneinstellung nicht mehr an. Man sieht zwar im Servicemenü das man noch tiefer gehen könnte, aber da alles passwortgeschützt ist kommt man da zum Schauen/anpassen nicht rein, da das Passwort nicht bekannt ist und die Ebene in der Serviceanleitung gar nicht aufgeführt ist :-). 

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Ich hätte hier den Systemtrenner(der schwarze Kasten unter der Therme) weggelassen, die Therme so aufgebunden, wie vorgesehen und einen Magnetit-Abscheider verbaut. Der Systemtrenner fungiert hier als hydraulische Weiche, denk ich mal.

Und wenn der Installateur hier tatsächlich soweit gedacht hat, die Konstruktion zur Umgehung des internen Umschaltventils zu erstellen, wurde hier schlicht die falsche Therme verbaut.

 

übrigens ist das ein offizielles Schema

https://static.viessmann.com/resources/vitodesk/schemes/4802729_02/Documents/4802729_2004_02.pdf

 

Die  Hyd. Weiche wurde durch den WT ersetzt.

 

Vermutlich ist der Grund für den WT eine alte FBH ist, die Sauerstoff ins Wasser lässt.

 

Ist aktuell ein  WW Vorrang für die beiden Heizkreise definiert?

Wenn ja würde ich den auskodieren.

 

Es ist außerdem hoffentlich ein WW Speicher hinter der Hyd. Weiche kodiert.

 

 

VG

 

Hallo qwert089, danke für das Schema. Ja, die FBH ist Baujahr 1977. 

 

Heute ist es zumindest um Hannover ja etwas kälter. Habe eben den Hinweis bekommen das die Heizung wieder deutlich ausgekühlt ist. Schnell mal ein paar Screenshots aus der App. Sie ließ sich aus der Ferne leider nur mit einer deutlichen temporären Erhöhung des Niveaus zum Brennerstart bewegen. Mir ist das total suspekt. Als ob die Elektronik sich schlafen legt. 

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Hallo,

 

gibt es diese Bild mit dem Sollwert und der Temp der  Weiche

qwert089_0-1637610150148.png

 

auch von dem Fall wenn die Heizung auskühlt?

 

kannst du bitte auch die Seriennummer des Geräts posten( wird glaube ich in der App angezeigt)

Dann kann jemand von Viessmann mal die Kurven anschauen.

 

VG 

Moin, mit der Seriennummer kann ich dienen, das Photo bei ausgekühlter FBH wird leider dauern, da nicht vor Ort.

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@Timo_Bruessing , könntest du mit dieser Seriennummer in die  Vicare Daten Aufzeichnung schauen ob dir etwas auffällt, warum die Anlage nach der WW Bereitung so lang Pausen macht. 

 

Die Anlage scheint nach dem Schema gebaut zu sein

https://static.viessmann.com/resources/vitodesk/schemes/4802729_02/Documents/4802729_2004_02.pdf

aber mit einem Systemtrenner anstatt der Weiche.

WW Bereitung hinter der  "Weiche" mit extra Pumpe.

 

Danke

VG Michael 

Hallo alle zusammen,

 

ich kann die Daten auslesen. Unmittelbar nach der WW-Bereitung fällt die Vorlauf-Temperatur des Wärmeerzeugers auf ca. 55°C ab. Was mir aber aufällt ist, dass die Kesseltemperatur an allen Tagen über 80°C beträgt und das meistens von 05:00 Uhr mogens bis 12:00 Uhr mittags.

 

In dieser Zeit sind im Mischerkreis 2 ca. 38 °C und im Mischerkreis 3  ca. 35-37°C.

 

Wenn barca75 nichts dagegen hat, kann ich dieses Diagramm hier posten.

 

freundliche Grüße
Timo Brüssing