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Duomatik-FL (7450 231): Heizöl sparen, bspw. durch Senken der maximalen Kesseltemperatur

Hallo zusammen. Meine Frau und ich haben vor einigen Jahren ein altes Reihenhaus gekauft. Es ist eine Ölheizung von 1994 vorhanden. Die Heizung soll getauscht werden, sobald wir Angebote und Liefertermine für eine Wärmepumpe haben. Aufgrund der Energiekrise möchte ich die vorhandene Anlage aber so effizient wie möglich betreiben. Zudem ist der Tank nur noch 1/4 voll und ich möchte nicht noch nachtanken, bis eine neue Heizung geliefert und eingebaut wurde (Lieferzeit für Wärmepumpen aktuell ein Jahr). Die Idee ist daher, u. a. die maximale Kesseltemperatur von 75°C zu senken.

 

Zu den Specs der Anlage:

  • Steuerung: Duomatik mit Fuzzy Logic (7450 231), derzeit ohne Außentemperatursensor
  • Speicher und Kessel Kombination VitoCell VLB18
  • Speicher: VitoCell VLB, 165l Speicherinhalt
  • Kessel: Vitola-uniferral VNE18, untere Kesseltemperatur 35°C
  • UWP: Neue GRUNDFOS ALPHA2 (die alte war defekt) in der AutoAdapt Einstellung
  • Zweirohr-Heizungssystem mit Flachheizkörpern (außer ein Röhrenheizkörper und eine Fußbodenheizung im Bad)
  • Intelligente Heizkörperregler (AVM FRITZ!DECT)
  • Einen hydraulischen Abgleich habe ich durchgeführt

 

Rahmenbedingungen zum Heizen:

  • Im Winter nutze ich das Betriebsprogramm "Normalbetrieb/Abschaltbetrieb", im Sommer "Trinkwassererwärmung"
  • Normalbetrieb der Heizung und der Thermostate ist jeweils von 6 bis 22 Uhr programmiert
  • Im EG heize ich überwiegend mit einem Kaminofen. Die Heizkörper im EG bleiben dadurch immer aus, auch wenn es deutlich unter 0°C Außentemperatur hat
  • Durch die Heizung werden in der Regel nur zwei bis drei Räume tagsüber auf mehr als 19°C beheizt
  • Als maximale Vorlauftemperatur sind 60°C mehr als ausreichend. Auch wenn ich den Kaminofen nicht schüre und alle Heizkörper maximal aufdrehe werden alle Räume gleichmäßig und deutlich über 20°C warm. Das habe ich getestet, indem ich den Temperaturregler für die maximale Kesseltemperatur an der Duomatik-FL (7450 231) temporär auf ca. 60°C begrenzt habe (unterste Aussparung am TR).

 

Rahmenbedingungen Warmwasser:

  • Warmwassererwärmung (Kanal 3) ist analog des Heizbetriebs von 6 bis 22 Uhr eingestellt
  • Bei den genutzten Betriebsprogrammen erfolgt nachts KEINE Trinkwassererwärmung
  • Es ist ein 4-Personen-Haushalt (meine Frau, zwei Kleinkinder und ich)
  • Die Kinder baden ein bis zwei Mal pro Woche
  • Es sollten sich keine Legionellen bilden, die dann mit den Kindern Schwimmen gehen...
  • Verschiedene Experten empfehlen wegen der Legionellen mindestens 60°C im Warmwasserspeicher (siehe bspw. https://www.br.de/nachrichten/wissen/faktenfuchs-gas-sparen-beim-warmwasser-steigt-das-legionellen-r...)

 

So, nun zurück zum Thema. Ich würde gerne die maximale Kesseltemperatur senken, um Heizöl zu sparen. Eine maximale Kesseltemperatur von 60°C würde zum Heizen locker ausreichen. Die eingestellte Kesseltemperatur wirkt sich aber auch auf den Warmwasserspeicher aus. Hier habe ich bereits Folgendes herausgefunden, wenn alle Codierschalter auf 0 stehen (Auslieferungszustand; die Trinkwassertemperatur ist dabei auf 50°C gestellt):

  1. Die maximale Kesseltemperatur im Auslieferungszustand ist 75°C. Der Warmwasserspeicher wird bei dieser Temperatur zwischen ca. 48°C und 61°C gehalten. Allerdings bleibt im Kessel ein großer Wärmeüberschuss, den die Heizkörper bei den aktuellen Temperaturen gar nicht zeitnah abnehmen.
  2. Wenn ich die maximale Kesseltemperatur auf ca. 60°C stelle (unterste Aussparung), wird der Speicher noch maximal ca. 53°C warm. Kessel- und Speichertemperatur sind dabei gleich bei 53°C.
  3. Stelle ich die maximal Kesseltemperatur auf 70°C (mittlere Aussparung am TR), wird der Speicher ca. 56°C warm. Im Kessel verbleiben dabei auch noch deutlich über 60°C, welche die Heizkörper aktuell ebenfalls nicht abnehmen.

 

Würdet ihr mir denn generell empfehlen, die Kesseltemperatur zu senken?

  • Bspw. auf Option 3? Oder sogar 2?
  • Ist der Kessel so konstruiert, dass er so gespült wird, sodass sich durch die regelmäßige Warmwassernutzung keine Legionellen bilden können, auch wenn die Kesseltemperatur nie über 60° liegt? Wie beschrieben erfolgt zumindest von 22 bis 6 Uhr, also 8h insgesamt pro Tag, gar keine Warmwassererwärmung. Die Temperatur im Speicher kann je nach Nutzung in diesem Zeitraum deutlich unter 50° liegen.
  • Oder lasse ich lieber die Standardeinstellung bei 75°C und dafür passiert bezüglich Legionellen definitiv nichts?

 

Seht ihr noch andere Möglichkeiten, um die Kesseltemperatur zu senken?

  • Bspw. durch Begrenzen der Kesseltemperatur auf 70°C und gleichzeitigem Anheben der Trinkwassertemperatur auf 60°C?
  • Was meint ihr zum Programmieren einer "Legionellenschaltung" mit Codierschalter S1.1, S1.4 und S1.8 jeweils auf 1 und einer Zeitschaltung für die Trinkwassererwärmung (Kanal 3) einmal täglich bspw. von 6 bis 7 Uhr? Würde bei dieser Schaltung die Anlage irgendwann Amok laufen, z. B. wenn ich nicht zu Hause bin, es eine kurze Stromabschaltung gab und die Zeitschaltung auf Kanal 3 wieder im Standard von 6 bis 22 Uhr ist?

 

Gibt es neben dem Senken der Kesseltemperatur weitere Möglichkeiten, Heizöl zu sparen?

  • Würde ein ATS etwas bringen?
  • Im Abschaltbetrieb/Frostschutz wird die UWP nicht abgeschaltet. Macht es Sinn, Codierschalter S2.2 auf 1 zu stellen?

 

Ich freue mich auf Antworten 😀

 

2 ANTWORTEN 2

Hallo ViktoTola,

 

kleiner Tipp für ggf. zukünftige Anfragen: Fasse dich kurz, dann werden mehr User darauf reagieren.

 

  • Bspw. auf Option 3? Oder sogar 2?
  • Ist der Kessel so konstruiert, dass er so gespült wird, sodass sich durch die regelmäßige Warmwassernutzung keine Legionellen bilden können, auch wenn die Kesseltemperatur nie über 60° liegt? Wie beschrieben erfolgt zumindest von 22 bis 6 Uhr, also 8h insgesamt pro Tag, gar keine Warmwassererwärmung. Die Temperatur im Speicher kann je nach Nutzung in diesem Zeitraum deutlich unter 50° liegen.
  • Oder lasse ich lieber die Standardeinstellung bei 75°C und dafür passiert bezüglich Legionellen definitiv nichts?

Würdet ihr mir denn generell empfehlen, die Kesseltemperatur zu senken?

 

Seht ihr noch andere Möglichkeiten, um die Kesseltemperatur zu senken?

 

Gibt es neben dem Senken der Kesseltemperatur weitere Möglichkeiten, Heizöl zu sparen?

 

Da das deine eigentlichen Fragen sind, werde ich auch nur darauf eingehen.

 

Die Kesseltemperatur zu reduzieren, ohne einen Einfluss auf die Warmwasserbereitung ist nicht möglich.

Über den TR kannst du die maximale Kesseltemperatur reduzieren was allerdings zur Folge hat, dass auch die Warmwasserbereitung länger dauert.

Ggf. solltest du anhand der Dippschalter erstmal prüfen, ob der Sollwert für das Warmwasser auf 50 oder auf 60 °C eingestellt ist.

Hier dazu ein Auszug aus der zugehörigen Monatgeanleitung.
 


 

 

Für Trinkwasseranlage >400l gibt es bezüglich Legionellenbildung keine Vorgabe seitens des DVGW. Bei regelmäßiger Warmwasserentnahme ist das Risiko als sehr gering anzusehen, dass sich Legionellen bilden. Denn Legionellen entstehen nur bei stagnierender Wärme und stehendem Wasser.

 

Die einfachste Möglichkeit Energie zu sparen ist die Sollwerte zu reduzieren. Wenn du also den Raumtemperatursollwert reduzierst, reduzierst du damit die angeforderte Kesseltemperatur und somit den Verbrauch.

Der Einsatz eines Außentemperatursensor kann ggf. dazu führen, dass die Anlage effizienter läuft, allerdings sollte man auch den Anschaffungspreis mit berücksichtigen, wenn man hier etwas sparen möchte. 

 

Gruß Benjamin vom Customer-Care-Team

Halle Benjamin. Sorry, dass du soviel lesen musstest und danke für die schnelle Antwort.

 

Folgendes hatte ich bisher eingestellt:

  • Kesseltemperatur 75°C
  • Trinkwasser 50°C
  • Trinkwassererwärmung (Kanal 3) von 6 bis 22 Uhr (Standardeinstellung)

Ich habe dich so verstanden, dass du in dieser Einstellung einfach die Kesseltemperatur auf 70°C oder sogar 60°C reduzieren würdest. Der Vorteil bei dieser Einstellung ist, dass alles out of the box immer gleich, wenn aus irgendeinem Grund der Strom weg war. Einzig die Uhr sollte halt korrekt eingestellt werden.

 

Aktuell teste ich:

  • Kesseltemperatur 70°C
  • Trinkwasser 60°C (S1.8 auf 1)
  • Nachlauf Ladepumpe aus (S1.4 auf 1)
  • Trinkwassererwärmung (Kanal 3) von 6 bis 7 Uhr und von 17 bis 18 Uhr

Mir gefällt hierbei, dass morgens der Kessel einmal heiß gemacht wird und die Restwärme nach der Trinkwassererwärmung zum Heizen genutzt wird. Im Sommer kann man die Trinkwassererwärmung von 6 bis 7 Uhr vielleicht sogar weglassen. Abends zum Baden ist auch warmes Wasser da. Zudem ist sichergestellt, dass das Trinkwasser 2x auf 60° pro Tag zum Legionellenschutz geht. Der Kessel ist bei den aktuellen Außentemperaturen auch nur zwei mal am Tag bei 70°C, wenn nicht viel Wärme zum Heizen benötigt wird. Nachteilig ist, dass das Trinkwasser ggf. zusätzlich erwärmt wird, wenn nach einer Stromabschaltung die Schaltuhr zur Trinkwassererwärmung nicht eingestellt wird (Standard: 6 bis 22 Uhr). Ich denke aber, dass das vielleicht ein oder maximal zwei zusätzliche Erwärmungen sind. Ist diese Einstellung sinnvoll oder würdest du lieber das Trinkwasser wieder auf 50° reduzieren?

 

Was ich theoretisch auch interessant finde:

  • Kesseltemperatur auf 60°C
  • Trinkwasser auf 60°C (S1.8 auf 1)
  • Nachlauf Ladepumpe aus (S1.4 auf 1)
  • Ladepumpe sofort starten (S1.1 auf 1)
  • Trinkwassererwärmung (Kanal 3) von 6 bis 7 Uhr und von 17 bis 18 Uhr

Ich habe diese Szenario noch nicht getestet und keine Ahnung, ob das richtig arbeiten würde. Aber ich kann mir vorstellen, dass die Anlage zumindest nach einer Stromabschaltung sehr häufig Trinkwasser aufbereitet, wenn die Trinkwassererwärmung in den Standard von 6 bis 22 Uhr zurückgestellt wurde. Lohnt es sich, das einmal auszuprobieren?

 

Das mit dem ATS versuche ich. Ich organisiere mir dafür einen Gebrauchten. Mit den Kosten hast du natürlich Recht. Aber selbst wenn ich damit nur ein paar Liter Heizöl bis zum Auswechseln der Anlage spare, wäre es mir der Aufwand für den Einbau wert. Der Tank ist nicht mehr wirklich voll ist und ich möchte nicht mehr tanken. Tanken ist mit Anfahrt deutlich teurer als ein gebrauchter ATS, den ich selbst einbaue.

 

Sorry, dass ich mich wieder nicht ganz so kurz gefasst habe...

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