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Heizkreispumpe bei tiefen Außentemperaturen ausschalten, Vitocrossal 300

Hallo,

 

leider in der Serviceanleitung Vitocrossal 300 nichts gefunden zu dem Thema, deshalb hier die Frage und zunächst Problemstellung. Die Heizung ist Witterungeführt. Die Schwerkraftzirkulation in unserem Haus funktioniert bei tiefen Außentemperaturen (=hohe Heizleistung) so gut, dass auch bei Heizkreispumpe mit minimaler Leistung die Strömungsgeschwindigkeit in einigen Heizkörpern zu hoch ist, so dass dort Geräusche entstehen. Nun wäre der Wunsch, die Heizkreispumpe bei tiefen Außentemperaturen ganz abzuschalten, bzw. würde es reichen, wenn diese nur bei minimaler Heizleistung oder beim Systemstart mitläuft, und sich danach abschaltet. Der Parameter A5 reagiert nur auf hohe Außentemperaturen auf die Abschaltung, und würde hier nicht greifen. Habe ich irgendeine Möglichkeit der Steuerung das gewünschte Verhalten vorzugeben?

6 ANTWORTEN 6

Hallo nuexn,

gib zunächst bitte die Herstellnummer deiner Anlage mit an.

Die Schwerkraftzirkulation würde voraussetzen, dass auch geheizt wird, obwohl die Pumpe nicht läuft.
Eine solche Einstellung gibt es nicht.
Über die Codieradresse A3 gibt es eine erweiterte Einstellung für den Frostschutz.
Wenn allerdings die Pumpe und der Brenner nicht laufen, kann auch nur schwer eine Zirkulation stattfinden.

Wenn es zu Strömungsgräuschen in deiner Anlage kommt, sollte ggf. mal ein hydraulischer Abgleich durchgeführt und die Hydraulik geprüft werden.

Gruß Benjamin vom Customer-Care-Team

Hallo Herr Reuter,

 

ich bin noch ein bisschen mit der Begriffsbezeichnung Herstellernummer unbeholfen. Mit was ich dienen kann, ist die Seriennummer 7776310001314125. Es ist eine Kessel CU3A-13. Die Anlage ist seit Sommer 2020 in Betrieb und auf meinem Wunsch wurde bei der Installation die vorhandene Hocheffiizenzpumpe alpha-pro beibehalten. Könnte sein, dass hier auch das Problem liegt. Ich überlege hier mit einer dIfferenzdruckgesteuerten Pumpe  zu ersetzen.

 

"Wenn allerdings die Pumpe und der Brenner nicht laufen, kann auch nur schwer eine Zirkulation stattfinden." Das kann ich nicht bestätigen. Für die Schwerkraftzirkulation braucht es nur den Brenner, also eine Wärmequelle. Ein geeignetes Rohrleitungssystem (im Bestand) ist hinreichend und für diese Schwerkraftfunktion wurde das System in unserem Haus sicherlich ausgelegt. Dies konnte mit dem Vorgängerkessel demonstriert werden, und es gibt keinen Anlass zur Annahme, dass es mit dem neuen Kessel nicht funktionieren würde. Einzig möchte ich vermeiden, dass ohne Pumpe beim Systemstart und bei geringen Brennerleistung der Kessel außerhalb der zulässigen Durchflussparameter betrieben wird, da die Schwerkraftzirkulation (thermik) ja von Temperaturdifferenzen lebt. Dazu wäre dann die Pumpe notwendig. Ich denke, dass System würde in der Lastsituation weiterhin stabil laufen. Das Abschalten der Pumpe in dieser Situation würde mir den Wechsel der Pumpe ersparen. 

 

Leider ist es so mit dem hydraulischen Abgleich, dass erst dieser zu diesem Problem geführt hat. Der Abgleich selbst ist vom Ergebnis zufriedenstellend und sollte imho so bleiben. Dadurch, dass danach im Erdgeschoss der Durchfluss durch die Heizkörper begrenzt ist, bleibt nun mehr Druck für das Obergeschoss übrig und dort tritt jetzt das Problem auf. Es ist einfach unnötig viel Zirkulation vorhanden, zumindest bei den Außentemperaturen der vergangenen Tage, und die Pumpe könnte in diesem Zustand ruhig abgeschaltet werden.

 

Ich werde mir den Parameter A3 ansehen, ob dort eine sinnvolle Einstellung möglich ist.  Dann würde ich mich wieder melden. Wahrscheinlich wird es nicht möglich sein, aber es gibt mit dem Wechsel der Pumpe noch eine weiteren Ansatzpunkt, der dann hoffentlich eine Lösung darstellt. Gerne nehme ich aber weitere Hinweise und Unterstützung von ihrer Seite an.

 

Viele Grüße nuexn

 

Hallo Herr Reuter,

 

den Parameter A3 habe ich mir gerade angesehen  - er lässt gerade die umgekehrte Funktion zu und ist wahrscheinlich der Vermutung geschuldet, dass man bei mehr Heizleistung mehr Pumpleistung benötigt. Das ein System thermische Zirkulation macht und dies das Verhalten umkehren kann, hat man wahrscheinlich bei der Programmierung nicht gedacht. Kann man für eine solche Funktion irgendwann ein Firmware-Update erwarten? Ich denke, was ich bei mir im Haus vorfinde wird nicht die einzige Anlage sein, die so gestrickt ist. Im Gegenteil werden wahrscheinlich einige Häuser aus den 70ger Jahren und älter so ausgelegt sein - nur werden die wenigsten Besitzer dort keinen hydraulischen Abgleich durchgeführt haben, bzw. wenn dann ein solches Problem auftritt, dieses akustisch nicht wahrnehmen. Ich nehme es in dem hohen Frequenzbereich auch nicht wahr, aber habe Mitbewohner, die stört es ungemein. Ich denke, ich werde nun einen Pumpenwechsel verfolgen, wobei es nicht feststeht, ob dies zur Lösung führen muss: Die thermische Zirkulation könnte alleine schon zu stark sein. Schön wäre es, wenn ich jetzt in ViCare einfach mal probehalber die Pumpe abschalten könnte, um dies zu testen.

Ich denke nicht, dass für die Regelung deiner Anlage eine solche Funktion noch zu erwarten ist.

Für diesen Programmierungsaufwand wäre auch die nachfrage einer solchen Funktion viel zu gering.

Kann ich nachvollziehen. Welcher Kunde wird schon so tief in die Funktion der Anlage eindringen oder alternativ, welcher Heizungsbauer sollte daran ein Interesse haben, solche Anlagen aus fast Urzeiten optimal in Betrieb zu bringen - damit wird es auch keine Nachfrage geben. Neue Rohre mit kleineren Querschnitt legen wäre eine Option. Jetzt habe ich erstmal die Pumpe temporär über den Parameter A9 herausgenommen. Der Pfeifen ist weg. Also ein eindeutiger Beweis, dass es besser geht. Vielleicht geht ein Workaround über A9, indem man im Zeitprogram alle 15 Minuten die  Soll-Temperatur um 1 Grad herauf und herunter ändert. Sollte man nur im Sommer wieder herausnehmen.

Ich möchte hier Rückmeldung geben über den Stand der Dinge, da ich vermute, gar nicht so alleine mit dem Problem zu sein, so wie es zunächst aussieht. Die thermische Selbstzirkulation in Gebäuden mit mehr als nur einer Ebene bei hohen Heizleistungen kann nämlich nicht wegdiskutieren werden, den sie bleibt ein physikalischer Vorgang, egal wie hoch der Leitungswiderstand ist. Zunächst ist es so, dass die Pumpe zwar von der Vitocrossal angesteuert wird, aber nicht vernünftig abgeschaltet werden kann, wenn die thermische Zirkulation hoch genug ist. Damit dürfte ich hier nicht ein Einzelfall sein, wobei ich zugeben muss, das Problem mittlerweile zu einem erträglichen Verhalten verbessern gekonnt zu haben.

 

Die Verbesserung besteht darin, das Regelverhalten der Pumpe auszuschalten. Bisher lief die Heizkreispumpe mit Proportionaldruckregelung und je stärker die Zirkulation wurde (bei tiefen außentemperaturen/hoher Heizkleistung), desto mehr meinte die Pumpe leisen zu müssen. Das Umschalten der alpha pro auf Konstantkennlinie mit minimaler Leistung reduziert die Pumpleistung nun fast um den Faktor 2 und die Strömungsgeräusche gehen damit auf ein erträgliches Maß herunter. Das Maß ist natürlich Heizleistungs- bzw. Außentemperaturabhängig, d.h. bei 0Grad ist zwar ein leises Pfeifen noch zu vernehmen, aber es geht im allgemeinen Umweltrauschen irgendwie unter. Nun weiß ich nicht, was bei .-5Grad (oder tiefer) sein wird. Zu vermuten ist, dass das Pfeifen wieder lauter wird. Abhilfe wäre jetzt eine Pumpe mit kleinere Leistung oder ein mechanischer Differenzdruckregler. Ersteres gibt es zwar mit der alpha 2, aber leider ist die geringere Leistung hier nur einem besseren Wirkungsgrad geschuldet, die Leistungskennlinien für den Konstantbetrieb sind nämlich gleich.

 

Das Problem mit der Kennlinie der Pumpe hätte ich natürlich früher erkennen können. Letztlich stellt sich die verbleibende Situation aber so dar, dass ein gänzliches Abschalten der Pumpe (irgendwo unter 10 Grad Außentemperatur) die saubere Lösung wäre. Wir werden es wahrscheinlich in den nächsten Tagen bei noch etwas niedrigeren Temperaturen erfahren, wie sie das Pfeifen stört. Könnte so ausgehen, dass wir es einfach die ein oder zwei Tage mit Außentemperaturen unter -5 Grad aushalten und das Problem in Zukunft mit etwas größeren Heizkörpern weiter entschärfen  - denn dann könnten wir mit geringerer Kesseltemperatur fahren, vielleicht sogar auch die Strömungsgeschwindigkeit im Obergeschoß weiter absenken.

 

Grüße nuexn

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