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Fehlermeldung 9E und Luft im System

Wir haben einen Vitodens 300-W Brennwertkessel mit Solarthermieunterstützung.

Erstinstallation im Juli 2013.

 

Seit 2 Jahren haben wir Probleme mit der Fehlermeldung 9E. Offensichtlich zieht das System irgendwo Luft, denn über das Entlüftungsvertil kann ich regelmäßig größere Mengen Luft ablassen. Wenn man den richtigen Moment erwischt, zischt das dann manchmal mehrere Minuten lang, bis wieder Solarflüssigkeit kommt.

 

Das Heizungsunternehmen, das auch jährlich die Anlage wartet, konnte mir bisher keine Lösung anbieten, außer das System zu spülen und neu zu befüllen. Aber das wird auf Dauer ziemlich teuer und hält auch immer nur ein halbes Jahr. Dann ist die Fehlermeldung wieder da.

 

Hat hier in der Community jemand eine Idee, wie man das Leck identifdizieren kann?

Oder gibt es einen Weg, kleinere Lecks im System zu "stopfen" (z.B. mit einer Spezialflüssigkeit, die Undichtigkeiten von innen verklebt; ähnlich zum KfZ Bereich)?

 

Und schadet Luft im System der Anlage?

 

In den letzten 2 Jahren wurden nämnlich bereits die folgenden Teile getauscht:

- Umwälzpumpenmotor der internen Heizungsumwälzpumpe

- Kollektortemperatursensor

- Umwälzpumpe YONOS Para

- 2x der Kugelhahn der Solarthermieanlage

 

Für Hilfe wäre ich dankbar.

26 ANTWORTEN 26

Hallo,

Luft in der Anlage lässt das Fluid schneller altern und führt zum Zusammenbruch der Zirkulation,

was wiederum zum Verdampfen des Fluids und damit zu vorzeitiger Alterung führt.

Das was du da minutenlang als "Luft" ablässt, könnte auch Fluid- Dampf sein. Das darf nicht

abgelassen werden, da es später wieder flüssig wird und duch das Ablassen einfach verloren geht.

 

Ich würde Folgendes machen (EFH angenommen):

- Ausgleichgefäß solarseitig drucklos machen und Blasendruck prüfen / auf 2,5 Bar auffüllen ;

  auch prüfen, ob Flüssigkeit aus dem Blasenventil kommt (Blase defekt) -> dann Gefäß erneuern

- falls ein Schnellentlüfter vorh. ist, den Hahn darunter schließen und IMMER zu lassen (falls kein Hahn

  vorh. ist, unbedingt zuerst einen nachrüsten)

- System lange spülen und dabei fehlendes Fluid auffüllen ; zum Schluß Systemdruck auf 3 Bar bringen

- in den folgenden Tagen Manometer beobachten (immer Abends, wenn keine Sonne da ist), ob

  der Ruhedruck (3 Bar) langsam weniger wird (er sollte absolut stabil bleiben)

- falls der Druck abfällt, das Leck suchen und reparieren ; Druck wieder auf 3 Bar bringen ; weiter

  beoachten ...

- alternativ kann die Fachfirma auch die Leitungen mit 10 Bar abdrücken und ggf. das Leck sofort suchen

 

Leckabdichtungsmittel wie beim Auto werden nicht empfohlen, da sie das Fluid kontaminieren und nicht

dauerhaft helfen.

 

Hallo Fiedel,

 

vielen Dank für Deine schnelle und fachkundige Antwort. Diese hilft mir in jedem Fall schon einmal weiter, wenn ich das nächste Mal mit dem Installateur spreche.

 

Zur "Luft", die ich am Entlüftungsventil abgelassen habe:

Den Gedanken, dass es sich bei der "Luft" eventuell um in den Gaszustand übergegangene Solarflüssigkeit handelt, hatte ich auch bereits. Tatsächlich handelte es sich jedoch mehrfach auch um reine Luft und keinen Dampf. Das Thermometer im Kugelhahn ist dann am Anschlag auf 120°C, es sind leichte "Klapper-/Schnarrgeräusche" im Kugelhahn zu hören - und tzrotzdem verbrüht sich nicht an der austretenden Luft. Die ausströmende Luft ist komplett trocken.

 

Noch eine letzte Frage:

Kann durch die Luft im System etwas kaputt gehen, so dass der Mangel schnell behoben werden sollte? Der Installateur sagt nein. Man können den Fehler quittieren, dann sieht man ihn zumindest nicht mehr im Display, er könne diesen später dennoch auslesen, aber Schaden nehme die Anlage nicht. Lediglich die Effizienz bei der Energieerzeugung leide. Woanders habe ich gelesen, dass z.B. die Pumpen trocken laufen können und dann Schaden nehmen.

 

Was stimmt?

 

Die vielen Defekte, die wir zuletzt hatten, deuten darauf hin, dass die Anlage doch Schaden nimmt.

Oder der Installateur tauscht mehr oder weniger auf gut Glück Teile, in der Hoffnung, so den Fehler zu beseitigen!? Oder macht das keinen Sinn?

Hm, so vielLuft wie das bei dir zu sein scheint, könnte man sich wirklich Gedanken um die Pumpe machen.

Aber bis das Problem behoben ist könntest du die ohnehin abschalten, da es wohl keine nennenswerte Zirkulation geben wird. Erkennen kannst du das an dem kleinen Schauglas an der Pumpengruppe:

Dort ist ein kleiner Schwimmer drin, der sich bei Zirkulation dauerhaft anhebt. Fällt er gleich wieder nach unten zurück oder kommt gar nicht erst hoch, kann die Pumpe aus. Mehr (bis auf das Restfluid) sollte aber nicht in Gefahr sein. Wenn das aber länger so bleibt, kristallisiert das Fluid aus und eine teure Spülung mit Spezialreiniger wird fällig, oder die Leitung setzt sich ganz zu - also besser Druck machen in doppeltem Sinn 😉.

 

Versuche ggf. auch einen besseren Fachbetrieb zu finden, oder eigne dir das Wissen selbst an.

Das Fluid kann man frei im Netz bestellen, für das Spülen und Nachfüllen reicht eine Bohrmaschinenpumpe aus Metall oder besser eine Gartenpumpe (die nur dafür verwendet werden sollte), ein paar Stücke durchsichtiger Gewebeschlauch, ein Gartenpumpenfilter und ein paar Gardena- Schlauchanschlüsse und ca. 4 Gardena- Absperrhähne. Einen leeren 25L- Kunststoffkanister muss man sich noch organisieren, oder das Fluid gleich in einem solchen bestellen. Für das Nachfüllen der Blase gibt es spezielle "Sprayflaschen" mit Füllarmatur. Zur Not tut es aber auch der Kompressor für die Autoreifen.

Nach Möglichkeit sollte jeder  Stagnationszustand vermieden werden, bei dem das Fluid in den dampfförmigen Zustand übergeht.

 

Hat das Haus eine WW- Zirkulationspumpe?

Damit kann man relativ viel Wärme aus dem WW Speicher abführen.

 

Welche Solarregelung hast du? Vitosolic oder SM1 Modul.

Die Vitosolic hat mehrere Kühlfunktionen für den WW Speicher.

 

Wie viel Kollektorfläche  und wie viel Speichervolumen hast du?

Wie hoch ist der WW Verbrauch?

Hallo qwert089,

 

Hat das Haus eine WW- Zirkulationspumpe?

Ja, unser EFH hat eine Zikulationspumpe für das warme Wasser. Der Heizungsraum ist im Dachgeschoss. Bis in der Küche das Wasser warm bzw. heiß wird, dauert es aber leider trotzdem ziemlich lang ("gefühlte" 5 Liter). Das Haus ist 2,5-geschossig (EG+OG+DG), d.h. der Weg von der Heizung im DG bis in die Küche im EG beträgt über 10 Meter. Ist das dann normal? (Die Pumpe ist definitiv in Betrieb. Das wurde schon gecheckt.)

 

Welche Solarregelung hast du? Vitosolic oder SM1 Modul.

SM1 Modul

 

Wie viel Kollektorfläche  und wie viel Speichervolumen hast du?

Wir haben 6 Vitosol 200 Kollektoren, d.h. die Kollektorfläche beträgt insgesamt ca. 14 qm.

 

Wir haben den Vitocell 340-W Kombispeicher. Der Pufferspeicher hat ein Volumen von 708 Litern für Heizwasser und 30 Litern für Trinkwasser.

 

Wir haben diese Kollektorfläche benötigt, da wir beim Bau den KfW-70 Standard erreichen mussten. Wirklich Sinn macht das offenbar nicht, denn jetzt haben wir im Sommer viel zu viel warmes Wasser und im Winter nur wenig Ertrag. In der Übergangszeit unterstützt die Solaranlage immerhin die Fußbodenheizung.

 

Wie hoch ist der WW Verbrauch?

Gute Frage!? Wir sind 4 Personen und verbrauchen pro Jahr ca. 100 Kubikmater Wasser im Haus (Gartenwasser läuft separat). Außer für das Duschen benötigt man ja kaum warmes Wasser. Insgesamt müssten es daher ca. 200 Liter warmes Wasser pro Tag sein. Vor allem morgens.

 

Noch eine Frage zur Solarenergie:

Die Therme zeigt im System auch an Tagen, an denen die Fehlermeldung 9E aufgetreten ist, einen Energieertrag. Meist so um die 50 kWh (bei blauem Himmel auch mehr). Bedeutet dies, dass die Energieerzeugung trotz der Fehlermedlung 9E weiter funktioniert

Hallo Fiedel,

 

Erkennen kannst du das an dem kleinen Schauglas an der Pumpengruppe:

Dort ist ein kleiner Schwimmer drin, der sich bei Zirkulation dauerhaft anhebt.

Meinst Du dieses Sichtfenster direkt unterhalb der Pumpe?

TB71_1-1630237923021.jpeg

 

Noch eine Frage zur Solarenergie:

Die Therme zeigt im System auch an Tagen, an denen die Fehlermeldung 9E aufgetreten ist, einen Energieertrag. Meist so um die 50 kWh (bei blauem Himmel auch mehr). Bedeutet dies, dass die Energieerzeugung trotz der Fehlermedlung 9E weiter funktioniert?

 

Versuche ggf. auch einen besseren Fachbetrieb zu finden

Habe ich schon gemacht. Wir sind jetzt bei einem Fachbetrieb, der regelmäßig Viessmann verbaut. Die machen eigentlich einen kompetenten (soweit ich das beurteilen kann) und auch seriösen Eindruck. Ist ein mittelgroßer Laden mit ca. 25 Mitarbeitern aus dem Nachbarort.

 

Oder eigne dir das Wissen selbst an. Das Fluid kann man frei im Netz bestellen, für das Spülen und Nachfüllen reicht eine Bohrmaschinenpumpe aus Metall oder besser eine Gartenpumpe ...

Ich fürchte, da überschätzt Du meine technischen und handwerklichen Fähigkeiten maßlos. 😀

 

Hallo TB71

 

>>insgesamt ca. 14 qm.

ok das erklärt alles.

 

>>Wirklich Sinn macht das offenbar nicht, denn jetzt haben wir im Sommer viel zu viel warmes Wasser und im Winter nur wenig Ertrag.

Genau das wir seit 2 Jahren wieder staatlich gefördert.  😞

Die  Wartungsaufträge der HB mit stagnierten Anlage  sind die nächsten 10 Jahre gesichert

 

Gut den Ertrag von 14m² wird man mit der Zikulation nicht mehr los.

Das ist auch zu viel für Kellerheizkörper die den Überschuss abführen.

Modul SM1 kann auch Nachts nichts über den Kollektor abführen.

 

Das müsstest du fast wie hier 

http://www.kaminfeuerfan.de/komponenten_kuehlung.html

nach draußen abführen

Oder die Hälfte der Kollektoren im Sommer abdecken.

 

 

VG Michael

 

 

Ja, das ist das Schauglas was ich meine. Darin sieht es auch schon ganz schön dunkel aus, was auf verschlissenes Fluid schließen läßt. Mein Tipp dazu: Etwas Fluid ablassen und ansehen. Wenn es dunkelbraun bis schwarz ist - raus damit, spülen und neues Fluid rein. Der Fachbetrieb kann auch den verbliebenen Frostschutz mit dem Refraktometer bestimmen.

 

Wie @qwert089 schon schreibt, wird deine Anlage wegen der großen Fläche öfter in Dampf gehen.

Wenn die Anlage dann Druck- Leck- und Zirkulationsmäßig wieder i.O. ist, hast du deshalb im Wesentlichen 2 Möglichkeiten:  Das Fluid einfach häufiger kontrollieren und wechseln, oder (was vielfach gemacht wird) elektrische Rolläden über die Kollis bauen lassen. Die fährst du automatisiert zu, wenn der Puffer voll ist.

Hallo Michael,

 

vielen Dank für Deine Antworten - die für mich leider nicht besonders ermutigend klingen ... 😟

 

Ich habe verstanden, dass die Kollektoren im Sommer überhitzen, was dann zur thermischen Stagnation führt (offenbar fließt dann das Fluid nicht mehr). Dies scheint ein verbreites Problem zu sein. Wohl auch deshalb gibt es von Viessmann inzwischen die Kollektoren mit ThermProtect Ausstattung. Unsere sind jedoch von 2013 und haben diese Ausstattung noch nicht.

 

Etwas Irritiert bin ich davon, dass wir die Anlage schon seit 2013 in Betrieb haben, die Probleme aber erst seit 2019 auftreten (nachdem die Anlage wegen eines defekten Kugelhahns teilweise ausgelaufen ist). Eigentlich hätten wir das Problem mit der thermischen Stagnation dann doch schon früher haben müssen!?

 

Wie könnten Lösungen aussehen?

- Auf eine weitere Anlage (einen künstlichen Verbraucher), um im Sommer Wärme abzuführen, habe ich keine Lust (einen Keller haben wir nicht). Dann schalte ich den Schrott lieber komplett ab; das kostet ohnehin alles mehr als es einspart.

- Kollektoren im Sommer abzudecken funktioniert bei uns nicht. Dafür bräuchte ich jedes Mal einen Kran (2,5 Geschosse)

- Größere Ausdehnungsgefäße? Bringt das was?

- ThermProtect nachrüsten? Geht das?

- Abschalten der Solaranlage im Sommer (mit Ende der Heizperiode, also wenn keine Energie mehr für das Heizen abgenommen wird)? Ginge das irgendwie? Oder würde sich das Fluid in den Kollektoren auf dem Dach dann trotzdem bis zum Verdampfen aufheizen?

- "Warmwasser Soll" steht auf 60° (wegen Legionellen); aktuelle läuft bei Bedarf aber auch noch die Gas-Therme. Könnte man die Gas-Therme im Sommer auch komplett abschalten? Ich habe mich bisher nicht getraut, da ich befürchte, dass wir dann am Morgen nicht genug warmes Wasser zum Duschen haben!?

- Maximaltemperatur des Pufferspeichers erhöhen; bringt das was und wie geht das?

- 2 der 6 Kollektoren dauerhaft abklemmen (oder gegen Photovoltaik tauschen). Würde das voraussichtlich genügen?

- Kann man die überschüssige Wärme nicht auch irgendwie sinnvoll in Strom umwandeln?

 

>> Modul SM1 kann auch Nachts nichts über den Kollektor abführen.

Würde es Sinn machen, das Modul SM1 gegen Vitosolic zu tauschen?

 

Sorry für die vielen Fragen ...Ist alles ganz schön kompliziert für einen Laien wie mich ... Darum ganz vielen Dank für Eure Hilfe!

 

VG,

Thorsten

Hallo Thorsten,

lade dir bitte das Planungshandbuch STA von Viessmann herunter

https://www.viessmann.rs/content/dam/vi-brands/DE/PDF/Planungshandbuch/ph-solarthermie.pdf/_jcr_cont...

und ließ dir die Kapitel
B.3.4 Wärmeträger
B.3.5.1 Stagnation von Solaranlagen
durch.

 

-Möglicherweise hat sich 2019 etwas des gecrackten Solarfluid in den Kollektoren abgelagert.
Das Solarfluid enthält Glykol bzw. Zucker.
Das verhält sich ähnlich wie Zucker auf einem Ceran-Kochfeld.

 

>>Wie könnten Lösungen aussehen?

-Wenn das Dach so steil ist kommt der Vorschlag von Fiedel mit der Rollladen denke ich weniger in Frage.
Das kostet bei der Fläche einige 1000€ und wenn etwas klemmt brauchst du auch wieder einen Kran.
-ThermProtect: hier im Forum findest du Besitzer von diesen Kollektoren die sich exakt auch mit deinem Problem rumschlagen.
-Abschalten der Solaranlage  - - das macht überhaupt keinen Unterschied.
-"Warmwasser Soll" steht auf 60°- Das Miss-Verhältnis von 14m² zu den 700l Speicher ist einfach sehr groß. Zu dem Speicher würden 7m² gerade passen.
- (wegen Legionellen) bei 30 Wasserinhalt in dem Wellrohr würde ich mir disbezüglich überhaupt keine Gedanken machen. Bei 4 Personen tauschen sich diese 30 l mehrmals am Tag aus. Die Legionellen brauchen ein paar Tage um sich zu vermehren, die Zeit habe sie bei dir gar nicht.
-2 der 6 Kollektoren dauerhaft abklemmen -  Ich würde sagen die Häfte der Kollektoren würden dir für WW völlig ausreichen. 3 Kollektoren weg und dafür PV drauf, das ist wesentlich "pflegeleichter"  .Auf Heizungs- Unterstützung auszulegen bringt nicht viel, wie du selbst sagst.

 

Die Vitosolic kann bei Flachkollektoren das unter 1/3 der Speichers (dort wo der Wärmetauscher ist) gegen den Nachhimmel abkühlen, in dem sie Nachts die Pumpe weiter laufen lässt.
Das wäre dann so als hättest du ca. 230 Liter mehr WW Verbrauch.

Die Auswirkung kann man mit einem Simulationsprogramm testen
Schreib mir mal in welcher Stadt die Kollektoren ungefähr stehen (wegen Breitengrad und Sonnenstunden)
und wie steil das Dach ist.

Welche max Heizleistung  hat das Haus ca.?
Ich gebe das morgen mal ein. 

 

 

 

VG Michael

Hallo Michael,

 

erneut vielen Dank für Deine Antworten!

 

>> Schreib mir mal in welcher Stadt die Kollektoren ungefähr stehen (wegen Breitengrad und Sonnenstunden)

Unser Haus steht im Kölner Süden.

Die Ausrichtung der Solaranlage ist in Richtung Süd-Ost.

TB71_0-1630304952063.png

 

>> und wie steil das Dach ist.

45°

 

>> Welche max Heizleistung hat das Haus ca.?

??? Keine Ahnung ??? Wo kann ich diese Infomation finden / wie ermitteln?

Wir haben eine Viessmann Gastherme Vitodens 300-w und im gesamten Haus Fußbodenheizung.

Das Haus hat insgesamt einen Bruttorauminhalt von 764 Kubikmetern (12,0m x 7,35m; 2,5 Geschosse + Spitzboden).

 

>> Auf Heizungs- Unterstützung auszulegen bringt nicht viel, wie du selbst sagst.

Tatsächlich habe ich mich da offenbar missverständlich ausgedrückt. Ich dachte bisher, dass so ein System wie unseres gerade zur Heizungsunterstützung sinnvoll sein kann - v.a. in den Übergangsmonaten (März - Mai; Sept.-Nov.), wenn der Ertag schon/noch ok ist, aber es darußen schon kühl werden kann.

 

VG,

Thorsten

Hallo Thorsten,

 

wenn du mit der Heizungsunterstüzung zufrieden bis ist es etwas anderes.

Dann solltest du versuchen die Anlage so zu optimieren, dass siw mit möglichst wenig Wartungskosten auskommt.

 

Anbei 2 Bilder der Simulation mit einem Trinkwasserverbrauch 200l und 430l pro Tag.

Die Tage an denen die Anlage in Stagnation geht werden weniger, sind aber immer noch da.

Die Variante 430l wäre dann die Rück-Kühloption der Vitoslic.

 

Wenn du möchtest kann ich dir auch das ganze Ergebnis als PDF per PN schicken.

 

Mit einer zusätzlichen Kühlvorrichtung  wir auf der vorher genannten Webseite, würde die Stagnation auf 0 gehen.

So ein

https://www.amazon.de/hallenheizung-warmwasser/s?k=hallenheizung+warmwasser

Lufterhitzer kann locker 10kW abführen.

Das ist etwa die max Leistung deiner 14m².

 

Dann ist das Solarfluid kaum mehr einer thermischen Belastung ausgesetzt und hält mehrere Jahre.

 

VG Michael

 

 

WW_430l_60_Grad.PNG
WW_200l_60_Grad.PNG

Hi Michael,

wenn er den Anlagendruck noch etwas erhöht (Ausgl. 3bar / System 3,5 bar), den Speicher auf 70°C erhitzen lässt und dazu WW- Zirk und/oder Nachtrückkühlung, kommt er doch fast um den Außenlüfter drumrum, oder?

Hallo Fiedel,

 

habe die Simulation mit  max Speichertemepratur 95 Grad und den 430 l WW gerechnet.

Damit würde tatsächlich keine Stagnation mehr auftreten.

 

Wie sieht es bei dem Speicher dann mit der Verkalkung  des WW aus? Ist das ein Wellrohr?

 

VG Michael 

 

 

WW_430l_60_Grad_Puffer95.PNG

Hi Michael,

sieht doch gut aus! Ist diese Soft. frei erhältlich? Würde mich auch interessieren.

Meine Erfahrung zur Verkalkung: Durch die thermisch bedingte Bewegung der Wendel (bei mir einfache Rohrwendel, Vitocell 100-W von 2002) platzt und fällt der Kalk immer ab, sodass er bei der Wartung durch die untere Öffnung leicht entnommen werden kann. Ich fahre mit unseren 2 Panels auch bis ca. 80 °C.

 

Grüße

Fiedel

Hallo Fiedel,

ja so sieht es schon besser aus.

 

Das ist GetSolar. Da gibt es auch  eine Demoversion.

Ich hatte mir vor x Jahre eine von einem anderen deutschen Hersteller gebrandete  kostenlose Version heruntergeladen, die kann aber nur Komponenten von dem Hersteller .

Ob das Tool mit 14 m² Flachkollektor von Hersteller x oder y rechnet ist ja weitgehend egal.

Kann ich dir gerne schicken.

 

Was ich gesehen habe ist der Speicher von Thorsten mit innenliegendem Wellrohr.

Wenn da der Kalk abbröckelt hat er den in den Perlatoren.

 

@TB71  hast du  einen Verbrüh-Schutz am WW Speicher Ausgang?

 

Eine Vitoslic 200 SD4 könnte man jetzt gebraucht ganz gut bekommen.

Da die alten Solar Regler zum Plus-BUS des neuen Vitodens nicht mehr kompatible sind.

 

VG Michael

 

Hallo Michael,

 

>> Was ich gesehen habe ist der Speicher von Thorsten mit innenliegendem Wellrohr. Wenn da der Kalk abbröckelt hat er den in den Perlatoren.

Genau so war es. Wir haben in Köln sehr hartes Wasser und hatten entsprechend viel Kalk in den Leitungen und Perlatoren. Deswegen wurde eine Enthärtungsanlage eingebaut (Grünbeck, Softliq). Die ist auf DH5° eingestellt. Seitdem ist das kein Problem mehr. Kann hier ein Zusammenhang mit den Problemen mit der Solaranlage bestehen? Ich wüsste zwar nicht welcher, aber zeitlich würde es passen und die Materie ist ja insgesamt etwas komplexer ... !?

 

>> @TB71  hast du  einen Verbrüh-Schutz am WW Speicher Ausgang?

Nicht dass ich wüsste. Kann man den einfach nachrüsten?

Liefen wir, wenn die Temperatur des Speichers auf 95°C erhöht würde, Gefahr, uns beim Duschen zu verbrühen? Gerade im Sommer wird das Wasser schon jetzt gerne mal knallheiß.

Zudem beträgt laut Bedienungsanleitung der Armaturen die maximale Temperatur für das zugeführte Warmwasser 80°C. Wäre das ein Problem?

 

>> Eine Vitoslic 200 SD4 könnte man jetzt gebraucht ganz gut bekommen.

Was darf so ein Teil denn ca. kosten? Und wie aufwändig ist der Einbau?

Hallo Fiedel,

das sieht ja schon einmal sehr vielversprechend aus! Danke für die Simulationen!

 

Noch 3 hoffentlich einfache Fragen:

 

  1. Wie und wo kann ich die Maximaltemperatur des Pufferspeichers einstellen? Oder kann das nur der Fachbetrieb machen?
  2. Sollte die Warmwasser-Zirkulation auf "automatisch" eingestellt sein? Oder in meinem Fall auf 0:00 Uhr bis 24:00 Uhr (also dauerhaft), damit möglichst viel Wärme durch die Zirkulation verloren geht? Oder geht dann wiederum die Zirkulationspumpe in die Knie, schneller kaputt und frisst viel Strom?
  3. Was hältst Du von Thermovoltaik, um die überschüssige Energie zu verwenden?

VG,

Thorsten

Hallo Michael,

das Planungshandbuch habe ich mir heruntergeladen, und die von Dir genannten Kapitel werde ich mir ansehen (ich hoffe, ich verstehe das auch ...). Vielen Dank!

 

Eine Antwort auf eine meiner Fragen würde mich auch noch interessieren:

Derzeit springt wie gesagt noch die Therme an, wenn jemand morgens duscht, was aber ja kontraproduktiv ist, wenn wir mehr Wärme aus dem Speicher abführen wollen. Könnte man die Gas-Therme im Sommer also auch komplett abschalten? Oder hätten wir dann morgens nicht genug warmes Wasser zum Duschen, da ja nur 30 Liter Warmwasser im Pufferspeicher sind? Oder funktioniert das ganze dann trotzdem, da das Wasser beim Durchfließen des Wellrohrs im Pufferspeicher ausreichend erwärmt würde? (Was ich kaum glauben kann, aber fragen wollte ich es dennoch einmal - wer weiß, ich bin in den letzten Tagen schon mehrfach von der Heizungsrealität überrascht worden.)

 

VG,

Thorsten

Hallo Thorsten.

 

>>Zusammenhang mit den Problemen mit der Solaranlage bestehen?

nein

 

>>Kann man den einfach nachrüsten?

JA. das kostet vielleicht  100-300 € je nach Modell plus Einbau. Das hat leider auch eine begrenzte Lebensdauer.

 

 

>>vitoslic 200 SD4

etwas über 550 € 

https://www.loebbeshop.de/viessmann/vitosolic-200-sd4

die Montage und das Umklemmen von Pumpe und Sensoren max 1h.

Die Regler Parameter des SM1 auf die Logik der Vitosolic zu übersetzen, dürfte eine größere Herausforderung sein.

https://www.viessmann.com/etapp/parts/de/0500/7538789

 

VG Michael

 

 

Hallo Thorsten,

 

...Deswegen wurde eine Enthärtungsanlage eingebaut (Grünbeck, Softliq). Die ist auf DH5° eingestellt.

Dann könntest du wirklich mit der Temperatur etwas hochgehen. Der Kalk ist ja nicht mehr das Problem.

Eingestellt wird das im Solarmenü der Heizung hier auf Seite 3 (Speichermaximaltemp.).

Auf S. 11 gibt es auch noch eine "Stagnationsunterdrückung".

Zusätzlich den Druck auf 3 / 3,5 bar heben (was bei deinem hohen Haus ohnehin nicht verkehrt ist)

und du hast schon einen Teil der Stagnationen erschlagen.

 

... Könnte man die Gas-Therme im Sommer also auch komplett abschalten? Oder hätten wir dann morgens nicht genug warmes Wasser zum Duschen, da ja nur 30 Liter Warmwasser im Pufferspeicher sind?

Das geht vermutlich nicht, aber nur deswegen, weil deine Solarsteuerung direkt an der Therme hängt.

Falls du auf die autarke Steuerung umbauen solltest, kann die Heizung im Sommer aus.

Die Wärme im Speicher erwärmt das Trinkwasser im Durchlauferhitzerprinzip.

Vermutlich muss sie in der Übergangszeit dann aber wieder an sein, damit die Solarunterstützung für die Heizung klappt - ideal wäre es, wenn man das auch autark hätte. Ich weiß aber nicht ob es das so gibt.

Andererseits verbrauchen die aktuellen Heizungen auch recht wenig Standby- Strom und die Pumpen sind hocheffizient. Also nicht wirklich ein Problem...

 

... Etwas Irritiert bin ich davon, dass wir die Anlage schon seit 2013 in Betrieb haben, die Probleme aber erst seit 2019 auftreten (nachdem die Anlage wegen eines defekten Kugelhahns teilweise ausgelaufen ist). Eigentlich hätten wir das Problem mit der thermischen Stagnation dann doch schon früher haben müssen!?

Wenn die Anlage "normal" arbeitet, bekommt man die Stagnation gar nicht mit, außer man guckt öfter auf das Manometer. Die Wärme ist ja immer vorhanden und Fehlermeldungen gibt es auch nicht. Man hört es auch nicht. Am nächsten Tag ist das Fluid wieder flüssig und die Anlage läuft normal weiter.

 

...Sollte die Warmwasser-Zirkulation auf "automatisch" eingestellt sein? Oder in meinem Fall auf 0:00 Uhr bis 24:00 Uhr (also dauerhaft), damit möglichst viel Wärme durch die Zirkulation verloren geht? Oder geht dann wiederum die Zirkulationspumpe in die Knie, schneller kaputt und frisst viel Strom?

Dazu würde ich auch gern wissen, wie Michael das macht. Bei mir hängt die Pumpe an der Hausautomatisierung und ich könnte programmieren "Wenn Speicher voll aufgeheizt starte WW- Zirk. für Zeit X" oder ähnlich. Du könntest sie eher dauerhaft durchlaufen lassen, was in der Regel nicht schadet und auch der Stromverbrauch hält sich in Grenzen. 

Noch sinnvoller wäre aber die Rückkühlung in der Nacht, da diese abhängig vom Solarertrag gesteuert wird.

Die WW- Zirkulation würde ja dann auch durchlaufen, wenn mal trübes Wetter ist und du die Wärme nicht loswerden willst.

 

...Was hältst Du von Thermovoltaik, um die überschüssige Energie zu verwenden?

Damit habe ich keine Erfahrung, aber es klingt besser als die Wärme per Außenkühler abzublasen.

Morgen,

 

meine Zirkulationspumpe läuft normalerweis auch zu den Zeiten die in der Regelung programmiert sind.

Zusätzlich hat der Solarregler eine Funktion bei Übertemperatur ein Relais zu schalten.

Ab 65 Grad geht die Zirkulationspumpe an. bis der Speicher wieder auf 64 Grad ist.

 

 

Das Simulationsprogramm rechnet mit durchschnittlichen  Wetterdaten.

im Juli 2013 und Juli 2019 hatten wir ein Omega Hoch mit 4 Wochen Dauer-Sonnenschein.

So etwas berücksichtig das Programm nicht. 

 

Wenn in so einer Zeit das Haus auch noch 2 Wochen kein WW braucht, weil alle in Urlaub sind,

wirst du mit großer Wahrscheinlichkeit auch mit nächtlicher Rückkühlung und 95 Grad Puffer wieder Luft/Dampf ins System  bekommen.

Bei solchen Extrem-Situationen schütz nur der Außenkühler  --- sofern kein Stromausfall ist 😉

 

VG Michael

Hallo Michael,

 

sorry, dass ich nochmal nerven muss. Aber ich möchte vermeiden, unseren Heizungsbauer mit Verbesserungsvorschlägen unnötig zu verwirren. Und verwirrt bin ich gerade selber schon genug, nachdem ich jetzt am WE dazu gekommen bin, im Viessmann-Planungshandbuch zu lesen ...

 

Was ich nicht verstehe:

 

1. Systemdruck

  • Auf Seite 89 steht im Kapitel B 3.5.1.: "Bezüglich des Stagnationsverhaltens hat sich ein niedriger Systemdruck als vorteilhaft erwiesen. Daher ist es wichtig, den Anlagendruck optimal einzustellen: 1 bar Überdruck (bei Befüllung und einer Temperatur des Wärmeträgermediums von ca. 20 °C) am Kollektor ist völlig ausreichend."
  • Im Gegensatz hierzu haben Du und Fiedel empfohlen, den Druck der Anlage auf 3,0/3,5 bar zu erhöhen!?
  • Habt Ihr dies aufgrund der Höhe unseres Hauses empfohlen? (1,5 bar + Höhendifferenz x 0,1 bar je Meter)?
  • Ich einer früheren Nachricht hatte ich jedoch geschrieben, dass sich unser Heizungsraum im Dachgeschoss befindet. Der Höhenunterschied zwischen Heizungsanlage und Kollektoren beträgt somit ca. 3 Meter. Gilt Eure Druckempfehlung dann immer noch? Und warum empfehlt Ihr einen höheren Druck?

 

2. Thermische Stagnation

  • Ich habe auch Kapitel B.3. des handbuches gelesen. Wie es zur Stagnation kommt habe ich verstanden. Dass unsere Solaranlage speziell im Sommer, wenn die Energie nur für die Warmwassererwärmung genutzt werden kann, überdimensioniert ist, habe ich auch verstanden. Folglich kommt es bei uns im Sommer fast zwangsläufig zu einer thermischen Stagnation. Dies wird ja auch in Kapitel B.3 anhand der Phasen der Stagnation beschrieben (Phase 4 "Überhizung") und scheint ja offenbar normal zu sein. Und damit, dass das System in den Ruhemodus geht und das Fluid schneller altert, könnte ich grundsätzlich auch leben.
  • Was ich dann noch immer nicht verstehe und mich stört ist, dass bei uns andauernd die Fehlermeldung/STÖRUNG 9E auftritt ("Fehler Solarregelung") !? Habt Ihr noch eine Idee, woran das liegen könnte? Ich frage dies, da ich den Heizungsbauer bitter möchte, die richtigen Tests zu machen.

3. In diesem Zusammenhang auch nochmal eine Frage zum Schauglas an der Pumpengruppe:

>> Dort ist ein kleiner Schwimmer drin, der sich bei Zirkulation dauerhaft anhebt.

Ich habe dort noch nie (!) einen Schwimmer drin gesehen, obwohl die Pumpe darüber definitiv arbeitet und auch das Warmwasser deutlich heißer ist, wenn die Sonne scheint.

 

Nochmals vielen Dank im voraus für Eure Hilfe uns Geduld.

 

VG,

Thorsten

 

Hallo Thorsten,

 

zu

1) ja das ist widersprüchlich.

Der Siedepunkt des Solarfluid ist abhängig vom Druck (Dampfkochtopf). Wenn die Anlage nur leicht an der Grenze zur Stagnation ist, kann dass Auskochen durch einen höheren Druck gänzlich vermieden werden.

Wenn die Anlage sehr überdimensioniert ist und sie schnell und oft in Stagnation geht, bietet ein niedrigerer Vordruck dem Dampf mehr Volumen im Ausdehnungsgefäß als "Rückzugsort"  - so meine Erklärung der Aussage von Viessmann.

 

2) Fehler 9E heisst es gibt nicht genügt Durchfluss. Die Regelung erkennt das in dem sie die Pumpe laufen läßt, der Kollektor aber nicht kühler wird, obwohl der WW Speicher noch Wärme aufnehmen könnte.

Ursache: Luftblase oder Defekt an der Pumpe.

 

3) das ist seltsam.

Vielleich ist er verklemmt, oder das Glas verschmutzt.

https://www.viessmann-community.com/t5/Sonstige-Produkte/Wie-Durchflussmenge-am-Solar-Divicon-richti...


Wenn der HB die Anlage mal wieder spült, schau dir an ob sich der Schwimmer dann bewegt.

Die  "Umwälzpumpe YONOS Para" war di Solarpumpe. d.h die ist neu?

 

 

VG Michael

 

 

 

 

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