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Problem Installation Einbaulage Vitosol-F und Vitodens 343-F

Hallo zusammen, 

 

leider muss ich mich an die Community wenden, weil die so genannten Fachfirmen anscheinend ihrer Sache nicht gerecht werden und ich nun eine Entscheidung treffen muss.

 

Hintergrund bei meinem Hausneubau wurde mir eine Vitodens 343-F eingebaut mit 2 dazugehörigen Solarkollektoren Vitosol-F. Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden mit dem System, nur leider gab es anfänglich ab und zu immer eine Fehlermeldung "9E: Solarregelung", die Augenscheinlich für mich keine Auswirkung gehabt hat.

Also habe ich der auszuführenden Firma das gemeldet und so wurden jährlich immer neue Komponenten in der Vitodens getauscht, in den letzten 4 Jahren. Auf der einen Seite super, hat mich gefreut das es damit so wenig Probleme gegeben hat, auf der anderen Seite ist der Fehler nie verschwunden. Warmwasseraufbereitung/Heizung hat immer geklappt.

Nun kam Corona, ich hatte HO und damit Zeit dem Fehler mal technisch nach zu gehen.

Dabei ist mir aufgefallen, dass obwohl die Zirkulationspumpe zwischen Vitosol und Vitodens gelaufen ist, kein Warmwasser angekommen ist, obwohl die Kollektoren >60° warm waren.

Rücksprache mit meiner Fachfirma gehalten, es wurde eine Wartung gemacht und dabei kein Fehler gefunden. Auf mein Wunsch hin wurde die Leitung gespült, erstaunlicher Weise kam jede menge Luft raus.

Und sie da, anschließend kam auch wieder Warmwasser von den Kollektoren.

Aber leider nur für 3 Monate, bzw. dann kam auch der Winter. Im Früher ging es wieder nicht mehr.

Darauf hin prüfte ich das gesamte System. Es wurde kein Entlüftungsventil im Kreislauf eingebaut, der erste Kollektor liegt auf dem Dach verkehrt herum und bei diesem sind die Anschlüsse Vorlauf/Rücklauf verkehrt herum angeschlossen (also zum verkehrt liegenden Kollektor richtig, nur leider wird das Kaltwasser oben reingedrückt und das heiße unten heraus).

Gut finde ich das das in der Montageanleitung sehr gut abgebildet ist, worauf man zu achten hat. Wurde leider nicht berücksichtigt.

 

Leider kündigte die Fachfirma nun mir den Vertrag, Garantie war abgelaufen.

Sie bietet mir noch an den Entlüfter einzubauen, weil ihrer Meinung nach sich Luft im System ansammelt und deshalb die Zirkulation nicht funktioniert.

 

Nun verstehe ich leider den Kollektor zu wenig um das zu beurteilen. Deshalb meine Frage:

Warum gibt es eine Einbaulage bei diesen Kollektor? Welche folgen ergeben sich daraus?

 

Der Vor- und Rücklauf ist ja auch vertauscht, zumindest wenn man von der Einbaulage aus geht. Da es für die Module eine max. Arbeitstemperatur gibt, der Sensor an er höchsten Stelle sitzt und ich nun aber nach unten (durch den Kollektor drücke) werden hier noch größere Temperaturen erreicht, was gegebenenfalls zum Ausgasen führen kann (?).

Gibt es hier Erfahrungen, Tendenzen, wie sich das verhält? Aktuelle Abschalttemperatur laut der Fach Firma sind 115°C.

 

Letztendlich muss ich bewerten welche Arbeiten noch Sinn machen, sich zu Streiten mit der Firma und welche nicht. Das ändern der Einbaulage der Kollektoren auf meinem Dach, wird sehr schwer umzusetzen sein und ich traue mir das persönlich auch nicht zu.

Empfehlungen?  

 

Danke für Eure Unterstützung,

Gruß Tom

6 ANTWORTEN 6

Hallo Tom,

 

eine ungünstig geplante  Solarthermieanlage verschlingt leider nicht  selten mehr an  Wartungskosten als sie einspart.

 

Kannst du genauer beschreiben welcher Typ Kollektor verbaut ist.

z.B. Vitosol 200-FM, Typ SV2F/SH2F oder Vitosol 200-F, Typ SV2D

und wie diese am Dach montiert (horizontal, vertikal) sind und wie sie verrohrt sind.

Evtl ein Bild hier hochladen.

 

Kennst du das Planungshandbuch Solarthermie von Viessmann ?

Lies dir die Seiten 83 - 97 durch.

Das beschreibt dein Problem.

 

Am besten wäre es wenn die Anlage  gar nicht in Stagnation geht.

Bei meiner Anlage schaltet sich z.b. die  WW Zirkulation ab einer gewissen Boiler Temperatur in Dauerbetrieb, dadurch geht der Kollektor nie in Stagnation.

Manche Betreiber haben spezielle Heizkörper, mit denen sie den Überschuss in den Keller ableiten.

 

Wenn das alles nicht möglich ist und die Anlage in Stagnation geht,  müssen alle in dem Handbuch genannten  Voraussetzungen passen, damit sich die Dampfblasen von alleine wieder zurück bilden.

 

Auch wenn das funktioniert, altert das Solarfluid mit jeder Stagnation. 

 

Welcher Solar Regler ist verbaut? SM1 oder eine  Vitosolic mit eigenem Display?

 

VG Michael

 

 

 

 

 

Hallo qwert089,

 

danke für deine schnelle Antwort.

Und vor allem Danke für das Planungshandbuch. Das bringt mich weiter, bin aber noch beim lesen und verstehen.

Ich habe probiert die Informationen zu beschaffen, aber leider komme ich an den Aufkleber von den Kollektoren nicht ran. Ich habe mal ein Bild von diesen mit ran gehangen.

Der Solarregler ist in der Vitodens 343-F mit verbaut, siehe Bild. 

Auf dem Regler selber steht keine Bezeichnung, ich kann nur die aus dem Handbuch (Solarmodul SM1).

Ich bin mir jetzt unschlüssig was genau du mit Stagnation meinst? Das es die Pumpe nicht mehr schafft, die Sole nach unten zu drücken oder die Temperatur, bei der die Pumpe abschaltet und die heiße Sole oben im Kollektor lässt?

Aktuell, scheint es gar keinen Durchfluss zu geben, da weder 40°C, noch 110°C in meinem Speicher ankommt.

Und ab 115°C, was in den Warmen Sommermonaten ab 11 Uhr sehr schnell erreicht ist, wird die Sole auch nicht mehr zum Speicher gepumpt (Max. Temp. erreicht). Eine andere Möglichkeit die Wärme zu speichern oder zu vernichten habe ich leider nicht.

 

Wenn du noch was zu den Kollektoren und der (falschen?) Ausrichtung  sagen könntest, bzw. warum diese eine Einbaulage hat, wäre ich dankbar.

 

Danke für die Unterstützung.

Gruß Tom

 

Kollektor_1.JPG
Kollektor_2.JPG
Solarpumpe.JPG
Solarregler.JPG

Hallo Tom,

Danke für die Bilder.
Ja das sieht nach SM1 Regler aus.

Stagnation heißt, dass der WW Speicher nichts mehr aufnehmen kann und der Kollektor immer heißer wird.
Je nach Vordruck im Solarkreis fängt der Frostschutz bei 120 -150 Grad zu sieden an.
Es entsteht Dampf im Kollektor
Wenn die Rohre konsequent nach unten weg gehen, drückt der Dampf den Kollektor schneller leer, wenn es einen Flüssigkeitssack gibt dauert es länger.
Das wird auch in dem Handbuch genau mit Bildern beschrieben.

Normalerweise bildet sich die Dampfblase im Kollektor wieder zurück, wenn das System am Abend wieder abkühlt.
Luft Einschlüsse oder eine altes Solarfluid können diese Rückbildung verhindern.

Ja vielleicht würde ein spezieller Entlüfter das Problem lösen.
Das muss aber ein spezieller Entlüfter sein
z.b.
https://www.haustechnikonline.de/Mikroluftblasenabscheider-SpiroVent-Solar-Autoclose-Entluefter-22mm...
Ein normaler Schnellentlüfter reicht nicht.

Damit sich die Blasen wieder zurückbilden ist auch der richtige Vordruck am Ausdehnungsgefäß wichtig.
An einen trüben kalten Tag sollte der Vordruck an der Anzeige des Solarkreis ca 2 bar sein, wenn der Kollektor ca 10m höher als der Vitodens ist. (siehe beiliegende Planungsanleitung).

 

Wenn du z.b. einen Vitosol 200-F, Typ SV2C hast ist der symmetrisch aufgebaut.
Ich sehen keinen Grund warum man den nicht auf dem Kopf stehen einbauen kann.
Er darf nur nicht quer verwendet werden.

Du könntest auch den Verbrauch im Sommer erhöhen, in dem du die WW Zirkulationspumpe bei Hitzeperioden 24h laufen lässt.
Oder einen WW Anschluss für WAMa oder Geschirrspüler legen lässt.


VG Michael

 

 

Hallo Michael :),

 

Heute habe ich nun die Seiten vollständig gelesen und hätte nun Lust gern noch mal bei der Planung dabei sein zu wollen 🙂

Heute habe ich Planungsunterlagen (von Viessmann, nicht vom Hausbau, siehe Anhang) für das Solarmodul gefunden, aber die Informationen ähneln sich mit dem aus deinem Planungsbuch.

Danke für die neuen Infos. Ich denke damit sollte ich mir um das drehen der Module keine Gedanken mehr machen. Wie sieht es aber mit dem Vorlauf/Rücklauf aus?

Aktuell wird das kalte Wasser oben in den Kollektor drückt (wo der Temp-Sensor sitzt). Jetzt wo ich das schreibe fällt mir auch schon auf, wie lustig sich das auf die Regelung Auswirkung muss.

Aber trotzdem, von meinem Verständnis aus, manipuliere ich damit die Max. Abschalttemperatur, weil die gemessene Temperatur der Flüssigkeit, dann noch durch den heißen Kollektor geht und damit noch heißer wird, ggf. zu Gas wird? Welche Auswirkungen könnte das haben?

Und noch eine Frage, vielleicht hast du/jemand der mitliest hierzu aktuellere Informationen. In den Unterlagen finde ich unterschiedliche Angaben zur Max. Abschalttemperatur. 145°C/130°C, du schreibst ab 120°C und meine damalige Fachfirma hat mir 115°C mitgegeben (vielleicht wegen der falschen Einbaulage?!)

Einbauen wollen Sie bei mir übrigens den Standard Entlüfter (siehe Bild), den haben Sie schon bei mir gelassen.

Worin genau siehst du das Problem, dass es einen speziellen bedarf?

Aktuell gehe ich davon aus, da ich sowas noch nicht drin habe, bereit mehrfach gespült wurde - ohne zu Entlüften - das damit auch nie das Problem beseitigt wurde.

Achso, mein Kollektoren liegen ca. 7-8m über der Heizung und genau auf der gegenüberliegenden Seite vom Haus. Also die Leitungen gehen hoch bis auf dem Dachboden und dann einmal waagerecht 6-7m über den Dachboden bis zu den Modulen. Und auf der Strecke Dachboden zu Modulen, also der letzte Knick von Waagerecht zum Anschluss der Module hier soll der Entlüfter rein. 

Mist, der soll ja in den WW-Vorlauf, der bei mir ja wiederum unten ist, und damit nicht mehr der höchste Punkt.

Mhh, wäre also wieder nur eine halbe Lösung.

Mit den neuen Infos glaube ich auch das meine Sole (Wasser/Glykol), welche nun schon 5 Jahre in meinem System verbracht hat, mit einer menge an Stagnation und Temperatur (den gesamten Sommer jetzt z.B. ohne Bewegung) nicht mehr "sauber" ist. Ich würde gern beim Einbau den PH-Wert messen lassen und dann diese Tauschen. Ich gehe von Ablagerungen aus und hoffe, dass die Leitungen im Kollektor nicht zu fein sind um zu verstopfen.

Hast du Erfahrung mit sowas, also gibt es eine Prüfmethode ob der Durchfluss gegeben ist, da die beiden Kollektoren parallel geschlossen sind, sicherlich nicht ganz einfach? Eventuell mit einer Wärmebildkamera? Bei der Fußbodenheizung geht es ja auch, nur die Höhe ist problematisch.

 

Ich danke schonmal für die Unterstützung, an der Theorie mangelt es jetzt nicht mehr, hoffentlich 🙂

Gruß  Tom

 

Hallo Tom,

 

der Sensor muss dort sein wo das warme Wasser aus dem Kollektor kommt.

Sonst stimmt die ganze Regelungslogik und Abschaltung nicht korrekt.

Siehe Planungsanleitung 

 

Der Abschaltpunkt hängt wie gesagt vom Vordruck ab.

ich bin mir nicht sicher ob man den bei deinem Vitodens überhaupt einstellen kann. Laut Anleitung nicht.

 

Der Entlüfter kann man auch verwenden. Der ist aber mit Handbedienung (roter Kugelhahn)

Der Spirovent Solar holt kontinuierlich kleinste Luftbläschen raus. Sobald es über 100 Grad wird schließt er automatisch damit kein Dampf verloren geht.

https://www.haustechnikonline.de/mediafiles/Datenblaetter/spirotech_solar_deu.pdf

 

Ja wenn das Fluid schon 5 Jahre ist lass es tauschen.

Den Vor und Rücklauf tauschen und den Entlüfter einbauen.

Die normalen Viessmann Solarstationen haben ein Schauglas mit Schimmer. Dort kann man den Durchfluss in L/min ablesen.

Das hat der Vitodens 343 glaube ich nicht.

--> Google : tacosetter.

so ein Schauglas kann man aber auch nachrüsten.

 

z.B. Mit einem Schraubenzieher als Stethoskop könntest du an der Leitung nach Fließ Geräuschen suchen.

Ob beide gleichmäßig durchströmt werden bekommst du so leider nicht heraus.

Ja mit der Wärmebild Kamera am Dach (angeseilt)  würde funktionieren

 

VG Michael

 

 

 

Siedepunkt Frostschutz.PNG

Danke Michael, für deine sehr gute Unterstützung.

Ich habe jetzt einen Fahrplan und probiere Ihn, mit der Firma, umzusetzen.

Sobald es Neuigkeiten gibt, würde ich diese hier mitteilen.

 

Gruß Tom

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