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BWC 301.A PV Anbindung

Dear Community,

ich besitze eine Sole WP Vitocal 300G „BWC 301.A10“ mit Vitotronic 200 Regelung, mit ZEEH Pufferspeicher, Brauchwasserbereitung und Fußbodenheizung, alles installiert 2013.

Nun ziehe ich in Betracht, eine PV Anlage mit Batteriespeicher zu installieren, wobei „natürlich“ die WP als Eigenverbraucher eingebunden werden soll, ansonsten erschließt sich mir bei Einspeisevergütungen von 8ct der ökonomische Sinn einer solchen PV Anlage nicht wirklich.

Erste Recherchen ergaben, dass die gängigen Energiemanagement Module (z.B. SUNNY HOME MANAGER 2.0) mindestens eine sogenannte  „sg ready“ Schnittstelle benötigen, an anderer Stelle bereits im Forum diskutiert. Das Nachfolgemodell meiner Anlage, die BWC 301.B.. besitzt offensichtlich ein solche Schnittstelle, was z.B. durch die Konfigurationsparameter „Eigenenergieverbrauch PV 7E00“ etc. zum Ausdruck kommt (gemäß Montage- und Serviceanleitung, vom Discounter heruntergezogen).

Meine BWC 301.A.. besitzt eine solche Schnittstelle offensichtlich nicht. Natürlich gibt es die EVU Sperre auf den Kontakten X3.6 X3.7, wo ein potentialfreier Kontakt NC anzuschließen ist. Das ist allerdings leider ein bischen wenig, weil man z.B. die „Anhebung Temp.-Sollwert Heizwasser-Puffersp. PV 7E22“ o.ä. wenigstens braucht, um bei Sonne einen zusätzlichen Wärmevorrat im Puffer zu speichern, was man aber bei Netzbetrieb nicht will.

Frage 1: Was tun? Gibt es eine Nachrüstung? Oder die Sensor Eingänge manipulieren, um der WP eine niedrigere Puffer Temperatur vorzugaukeln? Hat jemand schon vor diesem Problem gestanden?

Im übrigen hoffe ich, dass der Verdichter einen durch einen externen Wechselrichter erzeugten Drehstrom verträgt. Meiner Kenntnis nutzt die „BWC 301.A..“ keinen eigenen Wechselrichter, hat jedoch einen „Sanftanlasser“ (mit dicken Kondensatoren drauf). Ich habe vorläufig den Hybrid-Wechselrichter „Sunny Tripower Smart Energy“ ins Auge gefasst, dies ist jedoch bisher mit keinem PV Installateur verhandelt worden.

Frage 2: Sind jemandem Kompatibilitätsprobleme mit externen Wechselrichtern hinsichtlich der 3 Phasenstroms bekannt?

Und: Kommt bitte nicht mit der Heizlanze…

 

2 AKZEPTIERTE LÖSUNGEN

Akzeptierte Lösungen

Hallo zusammen, noch einmal ein Nachtrag, um diesen Thread zum Abschluss zu bringen.

 

Da ich bisher keine Antwort auf meine zweite Frage „möglicher Kompatibilitätsprobleme mit externen Wechselrichtern“ bekommen habe, habe ich nochmal das Datenblatt der BWC301.A in meinen Unterlagen aufgestöbert und mit dem Datenblatt der BWC301.B verglichen, da die letztere ja als „SG Ready“ betrachtet werden kann. Ich vergleiche jeweils die 10KW Typen.

 

Hieraus schließe ich, dass Viessmann bei der Aktualisierung von Version A auf B neben dem „SG Ready Interface“ auch an der Performance Schraube gedreht hat, mit aus meiner Sicht relevanten Änderungen für einen Anschluss an einen externen Wechselrichter mit gleichzeitig möglicher Netzeinspeisung auf derselben Leitung.

 

Nach meiner Erkenntnis:

 

1 - Die Version B hat jetzt ein spezifiziertes Cos phi = 0.9 (siehe Verdichter Daten). Dies geht einher mit einer Senkung des Nennstroms von 8A auf 7,4A bei vergleichbarer Wirkleistung (hier für den 10KW Typ). Die ältere Version kommt demnach mit einem höheren Blindleistungsanteil, ich schließe rechnerisch durch Quervergleich der Leistungsdaten auf ein Cos phi = 0.83. Diese Änderung hat nach meinem Verständnis mit den gesetzlichen Vorgaben zur Netzeinspeisung (2012) zu tun, auch wenn ich noch nicht genau verstanden habe wie.

 

SMA behauptet nun (auf seinen Internetseiten) in einer „Insellösung“ praktisch jedes cos phi ausregeln bzw. kompensieren zu können, also zumindest „kein Problem“ im sogenannten Backup-mode mit abgeschaltetem Netz. Das könnte gehen bzw. ist relevant, da ich in meinem Fall getrennte Netzanschlüsse für Wärme- und Hausstrom habe (s.o.), ich will ja nicht in beide, sondern z.B. nur in den Hausanschluss einspeisen. Diese Frage geht dann an den SMA autorisierten Installateur.

 

2 - Die weitere relevante Performance Verbesserung von Version A nach B besteht in der höher spezifizierten Brauchwassertemperatur (65°C statt bisher 60°C). Will man die Brauchwassererwärmung mit WP (statt Heizlanze) dazu nutzen, um Solar erzeugte Energie als Wärme zu speichern (s.o.), kommt man beim älteren Typ A eher an die Grenze. Hier muss man sich gewahr sein, dass sich die in den Datenblättern angegebenen elektrischen Leistungsdaten wohl auf den normalen Heizfall „B0/W35“ beziehen, bei dem der „Nennstrom“ (nach meiner Rechnung) nicht mal zur Hälfte ausgenutzt ist.  Nehme ich den durch meine Anlage gemessenen JAZ für Brauchwassererwärmung als mittleren COP, komme ich auf ca. 75% Ausnutzung. Die Wirkleistung (bzw. Scheinleistung) geht proportional mit dem „Außenleiterstrom“ hoch, der Nennstrom darf im nominalen Betrieb nicht überschritten werden!

 

Die Wirkleistung geht bei dieser maximalen Nutzung für Brauchwassererwärmung  rechnerisch auf über 4.5 KW, was durch das Gesamtsystem (mit oder ohne Netzanbindung) hergebracht werden müsste, nicht zu reden von der bei Version A höheren Scheinleistung. Um die WP zu schützen, wäre eine Leistungsüberwachung und aktive Beendung dieses Modus wohl ratsam, wenn man mit dem alten Typ A auf besondere Anforderung hin hart bis 60°C gehen will.

 

Anmerkung; Bei allen Berechnungen wird ein Drehstromasynchronmotor in „Dreieckschaltung“ vorausgesetzt, was ziemlich offensichtlich ist.

 

3 – Die Anlaufströme haben sich im wesentlichen nicht geändert. Ich hoffe daher, dass ich den Wechselrichter auch mit der älteren Version A nicht „kille“ ( insbesondere nicht in dem genannten „backup mode“ ohne Netzanbindung).

 

Damit schließe ich diesen Thread, nehme aber gerne auch Kritik, wenn jemand der Ansicht ist, dass ich total daneben liege. Ich hoffe nun, dass sich der PV Installateur auf Diskussionen hinsichtlich des Systemkonzepts und der Geräteauslegung einlässt… meiner Meinung nach ist es notwendig, das mit Fachexpertise zu überprüfen, wenn man bestimmte Erwartung an die Effizienz hat und es zuverlässig funktionieren soll, ohne „abzurauchen“.

Lösung in ursprünglichem Beitrag anzeigen

Hallo DPaul,

bei mir war die Netzverträglichkeitsprüfung ein Brief an meinen Strom-Versorger, der mir das gewünschte Dokument daraufhin zugestellt hat. Ohne Kosten. Wo hast du den Preis her? Es geht auch nicht um die Meinung von Dir oder deinem Nachbarn, sondern um das formale Papier vom Versorger. Du solltest das Papier bis zur Auftragsvergabe vorliegen haben, mit der Angebotserstellung hat es nichts zu tun.

 

Zitat: "müsste man mehr wissen, als SMA offiziell herausgibt.", „überinterpretiert“

Du kannst dich aber nur auf offiziell zugesicherte Eigenschaften verlassen.

 

Vorraussetzung für die Einspeisung in zwei getrennte Netze ist die offizielle Bestätigung (elektrische Isolation des Backups) in einem anzuwendenden Dokument zum WR.

 

Zitat: "Das von Dir vorgeschlagene, ... kann ich ebenso nicht akzeptieren."

Brauchst du auch nicht, es war lediglich ein -> Vorschlag.

 

Viel Spaß bei deinen weiteren Interpretationen.

Siechfried

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6 ANTWORTEN 6

Hallo DPaul,

ich erkenne, daß die aus meiner Sicht wesentlichen Stolpersteine benannt sind. Wann soll aber geheizt werden?

 

Fall 1) Wohnung kalt, nachts. Hier geht die Initiative von der Heizungsanlage aus, die WP startet und zieht Strom aus der "Steckdose". Dies sollte ein Energiemanager mit Zugriff auf die Situation am Stromzähler erkennen und die Batterie zur Rückspeisung animieren, bis der Kaufstromzähler zur Ruhe kommt (oder die Batterie leer ist :-)).

Fall 2) Wohnung warm, die Sonne scheint. Der Energiemanager (an der Batterie) soll Kaufstrom vermeiden, sonst die Batterie laden und den Rest einspeisen. Das folgende ist davon aus meiner Sicht elektrisch unabhängig: Falls am Stromschnüffler (Einspeise-Strommessung mit Daten per Modbus an die Vitotronic) ausreichend Rückspeiseleistung erkannt wird (7E04), wird das Hamstern aktiviert und die WP zieht Strom, der statt verkauft zu werden, als Wärme im Puffer landet, bis dieser voll ist.

 

SGready ist nach meinem Verständnis nur eine sture Steuerungsmöglichkeit. Hier bei entfiele die von der Vito berücksichtigte 15 Minuten Energie Bilanz incl. einstellbar geduldetem Kaufstrom (z.B. bei kleiner Wolke oder Teewasser Bereitung). Die Steuermöglichkeit über EVU* schaltet m.E. hart, ohne Softshutdown. Vgl. Handbuch. Klingt nach Abrieb.

 

Siechfrieds Gedanken

 

Hallo Siechfried

 

Fall 1 Nachts muss in der Regel die Wärmepumpe nicht unbedingt laufen, da der Puffer genügend Wärme vorhält. Dies habe ich seit ca. 3 Jahren durch eine 3K Nachabsenkung so vorgegeben, aber aus anderen Gründen, nämlich weil mich das 50 Hz Brummen zu sehr gestört hat, was mich z.Z. zusätzliche 2ct/KWh für den Tagstrom kostet. Zusätzlich werde ich ggf. die Fußbodenventilaktuatoren der einzelnen Raumheizkreise mit einer separaten Steuerung („Homecenter“) nachts schließen, auch das Haus hält genügend Wärme, auch das haben wir zumindest im Schlafzimmer durch manuelles Herunterdrehen der Thermostate manchmal gemacht. Meine Hoffnung ist daher, zumindest bei moderaten Temperaturen die durch Sonne gewonnene Wärme sogar noch bis zum nächsten morgen „aufzubewahren“. Die Batterie steht dann präferiert für den Hausstrom zur Verfügung.

 

Fall 2 Sonne scheint: jetzt möchte ich einen zusätzlichen Wärmevorrat in meinem Puffer anlegen, indem der Energiemanager eine Startempfehlung gibt und die Vorgabe für den Pufferspeicher Sollwert leicht erhöht. Außerdem könnte man Brauchwasser erzeugen, wenn man die Hysterese für das Brauchwasser groß zulässt, d.h. die Brauchwassertemperatur darf bei bewölkten Tagen bis 50° C absinken, dann kommen wir auch 1-2 Tage damit aus. Es reicht legionellenmäßig, das Brauchwasser alle paar Tage (d.h. wenn die Sonne scheint) auf 60° zu bringen. (Wir haben einen sogenannten Kombipufferspeicher). Dies ist vielleicht nur ein „heißer Tee“, viel mehr kommt aber im Winter PV mäßig nicht zustande, und im Sommer braucht man die ganze Wärme sowieso nicht (und schon gar nicht im Keller).

 

Anmerkung: Wenn ich den Jahresverbrauch der WP auf den mittleren Wintertag umrechne, brauche ich 2-3 Stunden Sonne mit 5KWpeak, um diesen Tagesbedarf zu decken. Ich würde wahrscheinlich der WP die Präferenz geben, dann der Batterie, das muss ich dann sehen.

 

Anmerkung: Bei Sonneneinstrahlung ist es (aus Erfahrung) ebenso sinnvoll, die Fußbodenheizkreise in den beschienenen Räumen abzuriegeln, das würde ich unabhängig vom Energiemanager mit Hilfe des „homecenter“ machen. Wärmepufferung und augenblicklicher Heizbedarf wären damit stark entkoppelt.

 

Soweit die theoretische Strategie, nun aber das Interfaceproblem. Mein Vitocal Typ hat, wie gesagt noch nicht einmal die SG ready Steuerungs-Schnittstelle, geschweige denn den „Modbus“ oder den Parameter 7E04. Der Unterschied liegt im Versionsbuchstaben „A“ statt „B“, bitte beachten!!!!! Auch widerspreche ich, dass man mit SG ready nichts anfangen kann, dort gibt es den Betriebszustand 3 „Betrieb der WP mit angepassten Werten“, das haben sich wohl „schlaue“ Normierer vor einigen Jahren ausgedacht, um meines Verständnissen nach genau die obige Strategie realisieren zu können. Außerdem kann man über Betriebszustand 2 (EVU-Sperre, Verdichter AUS) den Nachtstrom sperren, wenn ein Sonnentag vorhergesagt ist, ansonsten kann präferiert der Nachtstrom verwendet werden.

 

Meine 1. Frage ging also um das smarte Hardware Interface zwischen Energiemanager und WP, nicht um die Speicherstrategie.

 

Anmerkung: Beim Energiemanagement gibt es noch das zusätzliche Problem, das die WP z.Z. an einem anderen Zähler (und Vertrag) als der Hausstrom hängt. Das liegt daran, dass man 2013 bei der Errichtung der Anlage den Wärmestrom ohne Abführung der EEG Umlage bekam, das waren ca. 10 ct weniger. Der Energiemanager „schnüffelt“ aber nur auf einem Stromkreis, oder? Diese zusätzlichen Kopfschmerzen wolle ich hier auch gar nicht diskutieren, weil ja meiner Kenntnis nach Viessmann keinen Energiemanager anbietet, und das daher nicht ins Viessmann Forum gehört.

 

Nun habe ich mir gestern die erste Frage teilweise selbst beantwortet, den „Betriebszustand 3“ des SG ready kann man tatsächlich simulieren, in dem man am Sensoreingang für die Puffertemperatur 25kOhm parallel schaltet, das entspricht  beim PTC 500 etwa einer vorgetäuschten Temperatur Reduktion von ca. 5K. In dem Moment, wo man den Parallelwiderstand zuschaltet, geht die angezeigte Temperatur mit einer Zeitkonstante von ca. 10 Sekunden (Glättung durch die Gerätesoftware) 5K herunter, der Startvorgang läuft danach los, erst die Primärkreispumpe und Sekundärkreispumpe,  dann nach 1-2  Minuten der Verdichter, wie gewohnt. Der Puffer erreicht das Soll scheinbar nicht ganz, die Vorlauftemperatur steigt so etwa bis 37° (statt typisch 32°). Nimmt man den Parallelwiderstand weg, geht die Puffertemperatur wieder auf den tatsächlichen Wert hoch, das Soll ist überschritten, der Verdichter wird hart abgeschaltet, die Sekundärpumpe läuft noch ein bischen weiter und stoppt dann, auch wie üblich. Das kann man alles im Diagnosemenü „Anlagenübersicht“ beobachten. Jetzt müsste ich nur eine entsprechende Mimik „löten“, die ich an das (Kommando) Interface Modul des Energiemanagers anschließe.

 

Dies ist, wie Du sagst, „Nur“ eine Steuerungsmöglichkeit, in Anbetracht der zwei zu managenden Stromkreise aber mehr als nichts.

 

Nun ist das jedoch nur die halbe Miete, denn meine Befürchtung ist, dass Viessmann bei der Aktualisierung von Version A auf B auch drastische Hardwareänderungen vorgenommen hat, um eine Anbindung an die PV Anlage bzw.  Wechselrichter zu ermöglichen und entsprechend zu qualifizieren. Auch die Leistungsklassen sind etwas anders gestaffelt, was auf drastische Versionsänderungen hinweist. Und hier rede ich von „richtiger“ Hardware, nicht von smarten Interface-Mimiken.

 

Verwende ich also meine Anlage mit einem Wechselrichter, so ist das außerhalb des bestimmungsmäßigen Gebrauchs und geht auf meine Kappe. Nur möchte ich natürlich nicht sehenden Auges den Verdichter oder den Wandler zerstören, oder ein Feuer verursachen, und versuche hier, noch ein paar Details herauszukitzeln. Das war der zweite Teil meiner Frage.

 

Meine Fragen sehe ich daher erst mal nicht beantwortet. Ein Hinweis wäre auch, ob die Anlagen des Typs  BWC 301.B immer noch hart abschalten. Bei mir (Version A) macht das große Relais im vorderen Abteil „buff“ und der Verdichter steht (auch im Nominalbetrieb). Ist das bei der Version B nicht mehr der Fall, ließe das darauf schließen, dass auch die Drehstromversorgung des Verdichters (im vorderen Abteil) massiv re-designed wurde, um diesen zukünftigen Kundenanforderungen gerecht zu werden.

 

Noch mal zum Verständnis: Nachdem ich für die smarte Ansteuerung der WP glaube, eine Notlösung zu haben, hängt meine Entscheidung zu einer PV Anlage immer noch davon ab, ob diese meine WP (zer)störungsfrei (-; mit Wandler Drehstrom versorgen kann. Erst danach kann ich dann mit dem PV Installateur noch darüber reden, ob ich sogar einen getrennten Hausstrom und WP (Drehstrom) Stromkreis mit nur einem Energiemanager (wie auch immer) managen kann.

Hallo zusammen, noch einmal ein Nachtrag, um diesen Thread zum Abschluss zu bringen.

 

Da ich bisher keine Antwort auf meine zweite Frage „möglicher Kompatibilitätsprobleme mit externen Wechselrichtern“ bekommen habe, habe ich nochmal das Datenblatt der BWC301.A in meinen Unterlagen aufgestöbert und mit dem Datenblatt der BWC301.B verglichen, da die letztere ja als „SG Ready“ betrachtet werden kann. Ich vergleiche jeweils die 10KW Typen.

 

Hieraus schließe ich, dass Viessmann bei der Aktualisierung von Version A auf B neben dem „SG Ready Interface“ auch an der Performance Schraube gedreht hat, mit aus meiner Sicht relevanten Änderungen für einen Anschluss an einen externen Wechselrichter mit gleichzeitig möglicher Netzeinspeisung auf derselben Leitung.

 

Nach meiner Erkenntnis:

 

1 - Die Version B hat jetzt ein spezifiziertes Cos phi = 0.9 (siehe Verdichter Daten). Dies geht einher mit einer Senkung des Nennstroms von 8A auf 7,4A bei vergleichbarer Wirkleistung (hier für den 10KW Typ). Die ältere Version kommt demnach mit einem höheren Blindleistungsanteil, ich schließe rechnerisch durch Quervergleich der Leistungsdaten auf ein Cos phi = 0.83. Diese Änderung hat nach meinem Verständnis mit den gesetzlichen Vorgaben zur Netzeinspeisung (2012) zu tun, auch wenn ich noch nicht genau verstanden habe wie.

 

SMA behauptet nun (auf seinen Internetseiten) in einer „Insellösung“ praktisch jedes cos phi ausregeln bzw. kompensieren zu können, also zumindest „kein Problem“ im sogenannten Backup-mode mit abgeschaltetem Netz. Das könnte gehen bzw. ist relevant, da ich in meinem Fall getrennte Netzanschlüsse für Wärme- und Hausstrom habe (s.o.), ich will ja nicht in beide, sondern z.B. nur in den Hausanschluss einspeisen. Diese Frage geht dann an den SMA autorisierten Installateur.

 

2 - Die weitere relevante Performance Verbesserung von Version A nach B besteht in der höher spezifizierten Brauchwassertemperatur (65°C statt bisher 60°C). Will man die Brauchwassererwärmung mit WP (statt Heizlanze) dazu nutzen, um Solar erzeugte Energie als Wärme zu speichern (s.o.), kommt man beim älteren Typ A eher an die Grenze. Hier muss man sich gewahr sein, dass sich die in den Datenblättern angegebenen elektrischen Leistungsdaten wohl auf den normalen Heizfall „B0/W35“ beziehen, bei dem der „Nennstrom“ (nach meiner Rechnung) nicht mal zur Hälfte ausgenutzt ist.  Nehme ich den durch meine Anlage gemessenen JAZ für Brauchwassererwärmung als mittleren COP, komme ich auf ca. 75% Ausnutzung. Die Wirkleistung (bzw. Scheinleistung) geht proportional mit dem „Außenleiterstrom“ hoch, der Nennstrom darf im nominalen Betrieb nicht überschritten werden!

 

Die Wirkleistung geht bei dieser maximalen Nutzung für Brauchwassererwärmung  rechnerisch auf über 4.5 KW, was durch das Gesamtsystem (mit oder ohne Netzanbindung) hergebracht werden müsste, nicht zu reden von der bei Version A höheren Scheinleistung. Um die WP zu schützen, wäre eine Leistungsüberwachung und aktive Beendung dieses Modus wohl ratsam, wenn man mit dem alten Typ A auf besondere Anforderung hin hart bis 60°C gehen will.

 

Anmerkung; Bei allen Berechnungen wird ein Drehstromasynchronmotor in „Dreieckschaltung“ vorausgesetzt, was ziemlich offensichtlich ist.

 

3 – Die Anlaufströme haben sich im wesentlichen nicht geändert. Ich hoffe daher, dass ich den Wechselrichter auch mit der älteren Version A nicht „kille“ ( insbesondere nicht in dem genannten „backup mode“ ohne Netzanbindung).

 

Damit schließe ich diesen Thread, nehme aber gerne auch Kritik, wenn jemand der Ansicht ist, dass ich total daneben liege. Ich hoffe nun, dass sich der PV Installateur auf Diskussionen hinsichtlich des Systemkonzepts und der Geräteauslegung einlässt… meiner Meinung nach ist es notwendig, das mit Fachexpertise zu überprüfen, wenn man bestimmte Erwartung an die Effizienz hat und es zuverlässig funktionieren soll, ohne „abzurauchen“.

Hallo DPaul,

im Normalfall wird der Wechselrichter der PV-Anlage mit deinem Hausstromnetz verbunden und dieses über einen rückstromfähigen Stromzähler mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden. Eigenstromnutzung bedeutet, dass die Energie vom Dach selbst verbraucht wird. Nicht selbst genutzte Energie wird ins öff. Stromnetz eingespeist ("verkauft").


Zitat: "mit aus meiner Sicht relevanten Änderungen für einen Anschluss an einen externen Wechselrichter mit gleichzeitig möglicher Netzeinspeisung auf derselben Leitung."

Solange die Verbindung ins öff. Stromnetz besteht, haben die Punkte Anlaufstrom und cos phi keine Bedeutung für den PV-Wechselrichter und auch keine Bedeutung für deine WP. Das öff. Stromnetz puffert alles ab.

Erst im Fall einer Insellösung, bei der die Kombination PV und WP keine elektrische Verbindung mehr zum öff. Stromnetz hätte, würden diese beiden Werte relevant. Bei dieser Insellösung würde aber auch die Einspeisung entfallen, und damit auch jegliche Einspeisevergütung. Darüber hinaus ist ein Inselbetrieb aus steuerlichen Gründen in Deutschland meines Wissens grundsätzlich auch nicht erlaubt.


Zitat:" ..., da ich in meinem Fall getrennte Netzanschlüsse für Wärme- und Hausstrom habe (s.o.), ich will ja nicht in beide, sondern z.B. nur in den Hausanschluss einspeisen.""

Zitat:" in Anbetracht der zwei zu managenden Stromkreise"

Ist es richtig, dass du derzeit zwei tarifrelevante Stromzähler hast? Falls ja, dann darf keine elektrische Verbindung dazwischen bestehen. Einen Wechselrichter mit zwei Ausgängen gibt es nicht. Darüber hinaus müssten dessen Ausgänge auch noch elektrisch isoliert sein. Ich habe keine Idee, warum SMA so etwas entwickeln sollte. Im Fall der Einspeisung in den Hausanschluss stünde der WP diese PV Energie nicht zur Verfügung, sondern müsste über den Hausanschlusszähler an den Versorger verkauft und dann über den Wärmestromzähler wieder eingekauft werden. Mit Eigenstromnutzung hat das aber nichts mehr zu tun.


Als Vorschlag folgender Gedanke: alle Geräte (PV-WR, WP, Herd, PC, ...) werden an das Hausnetz angeschlossen und nutzen den PV-Strom, wenn die Sonne scheint, andernfalls wird Kaufstrom genutzt. Über die Vito Zeitsteuerung (Nachtabsenkung) läuft die WP tagsüber und nutzt automatisch den PV-Strom soweit die Sonne scheint. Und du stellst die Brauchwasser Temperatur ggf. etwas höher ein, um noch mehr Energie zu puffern. Der Wärmestromzähler wird an das EVU zurückgegeben und Du sparst die Gebühr für diesen zweiten Zähler. Und keine Diskussion mit den Installateuren.


Hinweis: hol dir vorher von deinem EVU schriftlich die Netzverträglichkeitszusage für die von dir angestrebte PV-Leistung


Siechfried

Hallo Siechfried

 

Danke erst mal für den Hinweis auf die Netzverträglichkeitsprüfung. Ich muss sichergehen, dass dies mit oder vor der Angebotserstellung erfolgt.

 

Beim Anschluss des Hausnetzes sehe ich bei einer PV Leistung von 5KWp kein Problem kommen, mindestens ein Nachbar hat (per Augenschein) bestimmt das Dreifache auf dem Dach, obwohl ich mir vorstellen kann, dass die Kapazität in der Summe irgendwann ausgeschöpft ist. Also prüfen muss man natürlich!

 

Bevor ich aber 1500 Euro für die Prüfung ausgebe, fehlt mir immer noch das schlüssige Konzept. NOCHMALS, wie mehrfach angedeutet, aus den folgenden Gründen:

  • Den Wärmestrom erhalte ich z.Z. für 22,2ct (HT) bzw. 19,0 ct (NT), den grünen Hausstrom für über 38ct (nach allbekannter Stromio Verdünnisierung). Wenn ich also den Wärmestrom abbestelle, wie vorgeschlagen, verdoppele ich für diesen Anteil erst mal meine Kosten fast. Dass muss ich mit Solar im Winter und begrenzten Sonnenstunden erst mal wieder hereinholen. Natürlich ist die Lösung mit einem Anschluss technisch einfacher, aber wie Du siehst, ökonomisch ist es eben keine Lösung. Diese Situation ist politisch in die Welt gesetzt worden und gilt bestimmt für Tausende PV Installationswillige, bitte mal zur Kenntnis nehmen!
  • Das von Dir vorgeschlagene, ich nenne es mal „vereinfachte Energiemanagement“, nämlich, einen Zeitslot für die WP zu reservieren, da auf Sonne zu hoffen, und ansonsten die Solltemperatur für Puffer und Speicher pauschal hochzudrehen, kann ich ebenso nicht akzeptieren. Ich verschlechtere ja das COP auch für die netzversorgten Zeitanteile deutlich. Das muss man mit wenigen Sonnenstunden im Winter auch erst mal wieder hereinholen, aus ökonomischer Sicht. Außerdem laufe ich ja permanent mit erhöhtem Leistungsrating, aus Zuverlässigkeits-Sicht. Da gehört eine Steuerung her, die ein intelligentes Leistungsmanagement zulässt, und auch „abwürgt“, wenn die nominalen Ratings drohen, überschritten zu werden.

 

Daher leider erst mal ganz platt meine Schlussfolgerungen als Hausbesitzer, der investieren soll: Wenn das so wäre, lägen Wunsch und Wirklichkeit noch weit auseinander. Selbst wenn man auch noch in eine aktuelle WP investieren würde (oder eben eine Steuerungs-Notlösung bastelt, s.o.), wäre der erste Bullet NICHT behoben.

 

Daher habe ich außerhalb dieses Posts Hoffnung in SMA Lösungen gesetzt. Der Hybrid-Wechselrichter „Sunny Tripower Smart Energy“ bietet einen sogenannten 3 Phasen „Backup“ Anschluss, der automatisch aktiviert wird, sobald der Netzanschluss ausfällt. Dies würde er sicherlich auch tun, wenn man – aber nur bei Sonne - den (günstigen) Wärmestrom Netzanschluss absichtlich wegschaltet. Der benötigte Anlaufstrom von 20 A wird von diesem Wundergerät (gemäß Datenblatt) am „Backup“ Anschluss auch gerade so verdaut.

 

Natürlich darf man dabei die beiden Netzanschlüsse nicht miteinander verbinden (wie Du richtig feststellst), und das auch nicht im Fehlerfall. Das würde kein Regulierer zulassen, und eine Zulassung würde für dieses Gerät oder einer solchen Anwendung verweigert. Um die Machbarkeit und Zulässigkeit einer solchen Lösung zu beurteilen, müsste man mehr wissen, als SMA offiziell herausgibt. Deine anderen Hinweise in Bezug auf „Inselbetrieb“ habe ich mal registriert, und gucke, ob das mit diesem Gerät wirklich relevant ist, wenn ich mehr weiß, oder ob ich da was „überinterpretiert“ habe. Das gehört aber jetzt gar nicht mehr in diesen Post, und ja wohl auch nicht unbedingt in die Viessmann Community.

Hallo DPaul,

bei mir war die Netzverträglichkeitsprüfung ein Brief an meinen Strom-Versorger, der mir das gewünschte Dokument daraufhin zugestellt hat. Ohne Kosten. Wo hast du den Preis her? Es geht auch nicht um die Meinung von Dir oder deinem Nachbarn, sondern um das formale Papier vom Versorger. Du solltest das Papier bis zur Auftragsvergabe vorliegen haben, mit der Angebotserstellung hat es nichts zu tun.

 

Zitat: "müsste man mehr wissen, als SMA offiziell herausgibt.", „überinterpretiert“

Du kannst dich aber nur auf offiziell zugesicherte Eigenschaften verlassen.

 

Vorraussetzung für die Einspeisung in zwei getrennte Netze ist die offizielle Bestätigung (elektrische Isolation des Backups) in einem anzuwendenden Dokument zum WR.

 

Zitat: "Das von Dir vorgeschlagene, ... kann ich ebenso nicht akzeptieren."

Brauchst du auch nicht, es war lediglich ein -> Vorschlag.

 

Viel Spaß bei deinen weiteren Interpretationen.

Siechfried

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