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Ein- und Ausschalthysterese Beheizung Pufferspeicher (Parameter 7203 und 7209)

Hallo zusammen,

 

meine Anlage ist eine Vitocal 200-S AWB-E-AC 201.D16 mit einem Vitocell 120-E SVW 600 L. Sie ist neu und läuft jetzt gut eine Woche im Heizbetrieb. Ich bin sehr zufrieden. Einen Schönheitsfehler gibt's aber...

 

Auf dem Bild seht ihr die Systemtrennung zur Fußbodenheizung. Unten vor dem Wärmetauscher seht ihr einen Mischer und oben am anderen Ende den Temperaturfühler vom Vorlauf. Ihr seht auch, dass der Mischer bis zum Anschlag offen ist. Das bedeutet, dass die Vorlauftemperatur, die erreicht werden sollte, im Moment nicht erreicht wird. Der Heizwasservorlauf ist nicht warm genug.

 

Dieser Zustand tritt am Tag derzeit 2-3 mal auf und dauert etwa anderthalb Stunden an. Währenddessen springt irgendwann der Verdichter auf Signal von Parameter 7203 an und macht Heizwasser. Das macht er gemächlich und mit passend modulierter Leistung und schließlich geht dann der Mischer auch zu. Er schafft es gut 3/4 des Wegs, dann wird der Pufferspeicher vom Parameter 7209 ausgeschaltet,

 

Ich habe 7203 schon auf den Minimalwert 2°K runtergesetzt (ALZ ist 5°K). Richtig wäre aus meiner Sicht 0°K, aber da ist 2°K der Mindestwert.

 

Den 7209 habe ich schon auf 10°K hochgesetzt (ALZ ist 4°K).

 

Durch dieses Temperaturfenster zwischen 7203 und 7209 von 12°K läuft der Verdichter schön lange, aber trotzdem würde ich nach der Erhitzung des Heizwassers gerne noch weiter Richtung "Mischer zu" kommen. Gefühlt müsste ich dafür 7209 noch 2°K höher setzen. Ich möchte aber lieber erstmal fragen, ob das okay ist. Einen relevanten Grenzwert gibt es hier nicht bzw. der liegt komischerweise sehr hoch bei 40°K.

 

Also: Gibt es eine Lösung für die lange Zeit am Anschlag "Auf" des Mischers? Kann ich mich bedenkenlos dem Anschlag "Zu" weiter nähern? Hier wäre ich sehr dankbar für zwei Antworten.

 

Liebe Grüße

AlexanderZwo

Systemtrennung.jpg
1 AKZEPTIERTE LÖSUNG

Akzeptierte Lösungen

Hallo AlexanderZwo,

 

es spricht nichts dagegen, dass du die Ausschalthysterese weiter erhöhst. Du musst nur darauf achten, dass es dadurch nicht zu einem Taktverhalten kommt. Denn je der Mischer zu macht, desto schneller ist auch der Sollwert im Puffer erreicht. Im Idealfall ist es so eingestellt, dass die Wärmepumpe schön lang ein Betrieb bleibt und wenige Einschaltungen pro Tag hat. 

 

Viele Grüße
Flo

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8 ANTWORTEN 8

Vielleicht noch ein Hinweis: Es gibt keine Einzelraumregelung. Der Vorlauf bestimmt direkt die Temperatur in den Räumen... 

Hallo AlexanderZwo,

 

es spricht nichts dagegen, dass du die Ausschalthysterese weiter erhöhst. Du musst nur darauf achten, dass es dadurch nicht zu einem Taktverhalten kommt. Denn je der Mischer zu macht, desto schneller ist auch der Sollwert im Puffer erreicht. Im Idealfall ist es so eingestellt, dass die Wärmepumpe schön lang ein Betrieb bleibt und wenige Einschaltungen pro Tag hat. 

 

Viele Grüße
Flo

Hallo Flo,

 

vielen Dank für Deine Antwort und sorry, dass ich das Thema 2x gepostet hatte... ich werde anscheinend alt.

 

Wie an anderer Stelle versprochen, habe ich mich am Wochenende nochmal in Ruhe mit den Einstellungen der Eckwerte befasst und dabei auch mal den Sensorabgleich auf der Codierebene 1 näher angeschaut.

Das war natürlich für mich eine Offenbarung und die Erfüllung meiner Wünsche, denn hier kann ich den Pufferspeicher und den HK2-Vorlauf separat einstellen. Dabei muss man auch wissen, was man tut, aber im Ergebnis war es nach ein paar Tagen perfekt.

 

Der Mischer arbeitet jetzt über den vollen Regelbereich und steckt auch nicht in "rot" fest. Der FBH-Vorlauf ist  damit sehr gleichmäßig und meinen Workaround mit dem abgesenkten HK1 konnte ich natürlich wieder abschalten. 

 

Ein Zyklus von "Verdichter an" bis "Verdichter erneut an" dauert vier Stunden und mit der Modulation des Verdichters ist seine Laufzeit im Vier-Stunden-Zyklus fast 90 Minuten bei extrem milden Außentemperaturen. Erst dann hat der Pufferspeicher genug  - und das mit der großen Heizung.

 

Mittlerweile bin ich jetzt bei Parameter 7209 bei 15°K. Der maximale Vorlauf im HK-Kreis ist auf 45° C limitiert und das ist völlig genügend, denn in den Räumen, wo HK sind, arbeiten sie nur neben der Fußbodenheizung. Somit wird die Puffer-Temperatur nie über 60° C gehen wollen.

 

Ich hab' den Eindruck, dass ich jetzt eine gute Basis habe, um mich mit Themen wie "Niveau" und "Neigung" zu befassen, aber das wird sicher noch Monate gehen. Bei den sehr milden Außentemperaturen im Moment, arbeitet die Anlage aber wirklich sehr schön. Auch die Steuerung über das "Langzeitmittel Außentemperatur" (PArameter 7002) macht sich in der Übergangszeit gut.

 

Der Verbrauch für Oktober liegt per heute hochgerechnet unter 450 kWh für Heizung und Warmwasser. Das ist ein Viertel von dem, was mit einer Gas-Brennwertheizung günstig war. 

 

Nachts senke ich die FBH für 10 Stunden um 2 °C ab. Für mehr ist sie eh zu träge. Das spart aber im Nachtbetrieb Strom, weil der Mischer erstmal zufährt. Die Photovoltaik bzw. der Batteriespeicher sollten auf diese Weise mit weniger Stromzukauf klarkommen. Ich bin sehr gespannt, wie sich das entwickelt. Wenn es an den Einbau des Smartgrids geht, brauche ich bestimmt nochmal viel Hilfe. Ich hoffe, dass die PV-Anlage nun bald geliefert wird.

 

Also, im Moment alles sehr gut! Vielen Dank für die zahlreichen Hilfen!

 

Liebe Grüße

AlexanderZwo

Hallo AlexanderZwo,

die eingestellten Werte, von denen du im ersten Absatz sprichst, würden mich doch sehr interessieren. Auch die zugehörigen Zeitprogramme wären interessant. Meine Heizung ist ähnlich aufgebaut. Ich habe auch einen zweiten Heizkreis, an dem nur Heizkörper in den Bädern und im Keller hängen. 
Ich nutze auch dieses Workaround mit der um etwa 2K höher eingestellten Solltemperatur im Heizkörperkreis (ohne Mischer), damit die Puffertemperatur möglichst nicht unter die Solltemperatur des Fußbodenheizkreises (mit Mischer) sinkt.

Wenn ich nun eine angemessene Vorlauftemperatur im Heizkörperkreis möchte, muss ich sowohl die Raumtemperatur als auch das Niveau der Heizkennlinie dieses Kreises um insgesamt etwa 20K erhöhen. Das ist doch recht umständlich.

Lieber wäre mir, dass ich den Heizkörperkreis nur dann über die App einschalte, wenn ich warme Heizkörper möchte. Denn ein (ständig) eingeschalteter Heizkörperheizkreis mit der angemessenen Vorlauftemperatur dafür führt ja zu einer ständig unnötig viel zu hohen Puffertemperatur. Wenn die Heizkörper aber geschlossen sind, weil diese ja nur als Zusatzheizung oder zum Handtuchtrocknen dienen, dann ist das doch wie Vollgas bei gleichzeitig angezogener Handbremse.

 

Kannst du (oder jemand sonst) mir da weiterhelfen?

 

Viele Grüße,

VitocaldensNutzer

Hallo VCD-Nutzer,

 

über den Sensorabgleich kannst Du die Sensoren relativ frei kalibrieren. So kannst Du auch den Sensor vom Pufferspeicher nach unten verstellen, das heißt die Steuerung glaubt, dass das Wasser im Pufferspeicher kälter wäre als in Wirklichkeit. Bei mir steht dieser Wert auf  -4,2 °K.

 

Auf den ersten Blick ist das furchtbar viel, aber auch der Temperatursensor am Vorlauf der Fußbodenheizung ist um   -3°K abgesenkt, einfach weil es der tatsächlichen Vorlauftemperatur und der auf der Heizkurve geforderten Vorlauftemperatur entspricht.

 

Die 4,2 °K habe sich dann ergeben, wenn ich erreichen wollte, dass um den Zeitpunkt, wo der Mischer auf "Ganz auf" anschlägt, der Verdichter anspringt. Und das war eben bei -4,2 °K. Ist ein bisschen Probiererei, hat sich aber bislang sehr bewährt.

 

Aber sei vorsichtig beim Verstellen dieser Werte. Wenn noch Fragen sind, melde Dich.

 

Freundliche Grüße

AlexanderZwo

 

P.S:: Deshalb hatte ich beim Workaround die Absenkungstemperatur des Heizkörperkreises zur Definition der Wärmeforderung missbraucht. Wenn ich morgens den Heizkörper im Bad anschalten wollte, ging das über das automatische Hochfahren auf Normaltemperatur. Insofern war das kein Problem, aber ich freue mich natürlich, dass ich den Workaround nicht mehr brauche.

Hallo AlexanderZwo,

 

vielen vielen Dank für die Erklärung.

 

Meine Antwort hat jetzt etwas auf sich warten lassen. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich es zeitlich geschafft habe, deinen Vorschlag umzusetzen. Dann habe ich ein bisschen rumprobiert und ich wollte auch schauen, wie gut es bei welcher Einstellung klappt. Dazu habe ich mir ein Auswertungstool gesucht und bin dann auf iOBroker gestoßen. Damit rufe ich die Werte über dieses API ab. (Dadurch hat sich dann nach einiger Zeit die Anzeige-Genauigkeit einiger Temperaturwerte in der ViCare-App verringert; ich habe auch das Gefühl, dass hier immer mal wieder bei einem weiteren Wert die Anzeigegenauigkeit herabgesetzt wird. Dazu gibt es im Developer-Bereich allerdings einige Beiträge.)

 

Aber jetzt das wichtigste: Es klappt!! Vielen, vielen Dank. Die Korrektur beträgt jetzt -3,0K beim Sensorwert des Pufferspeichers. Und damit erhalte ich jetzt folgende (reale) Kurven für die jeweiligen Temperaturen. Der Mischer beim FBH-Kreis hat jetzt was zu mischen und den Heizkörperkreis schalte ich über die App nur dann zu, wenn ich z.B. im Bad den Heizkörper laufen lassen will.

 

Die Warmwassererwärmung macht mir manchmal noch einen Strich durch die Rechnung. Die Wärmepumpe und der Verdichter schalten manchmal aus, wenn das Brauchwasser durch den Gasbrenner erwärmt wird. Da muss ich noch schauen, wie ich das besser in den Griff bekomme.

 

Vielen Dank, viele Grüße und einen guten Rutsch ins neue Jahr,

Vitocaldens-Nutzer

Bildschirmfoto vom 2022-12-29 10-04-54.png

Hallo, Wie hast du den VL bei dem FBH Kreis eingestellt damit der Mischer nicht in "rot" feststeckt?

LG Micha 

Hallo Flo,

ich habe ein ähnliches Anliegen, wie AlexanderZwo. Folgende Eckdaten:

WP: Vitocal 200-A

Pufferspeicher: 200l

Meine FBH läuft morgens für 5 Stunden und abends für 5 Stunden. In dieser Zeit soll die WP bzw. der Verdichter ohne Pause laufen (bei geringer Heizkurve).

 

Welche Einstellungen muss ich verändern, damit der Verdichter in dieser Zeit nicht ausgeht?

 

Besten Dank im Voraus!

Mates

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