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Einschaltschwelle 730E Vitotronic 200 - falsche Einheit?

Guten Abend,

nach einigem Beobachten und Testen frage ich mich, ob die im Servicehandbuch der Vitotronic 200 angegebene Einheit: [K * min] für den Parameter 730E (Einschaltschwelle) korrekt ist? Mir kommt es so vor, als würde es sich eher um [0.1K * min] handeln. Dafür spricht auch der einstellbare Maximalwert von 30000. Wenn dem so ist, sind womöglich einige Passagen im Handbuch betroffen.

Ich danke im Voraus für rasche Klärung.

Siegfried
1 AKZEPTIERTE LÖSUNG

Akzeptierte Lösungen
Hallo Siegfried,

300 K*min sind der Auslieferzustand und der Wert ist 1 K*min, nicht 0,1 K*min. Die Schwelle ist im Übrigen für das Unterschreiten des Sollwertes, nicht bei Unterschreiten der Einschalthysterese. Wird diese Unterschritten, dann schaltet der Verdichter sofort ein bzw. erfolgt eine Anforderung. Voraussetzung für die Einschaltung ist dann, ob die Mindestpausenzeit abgelaufen ist.

Ich vermute bei deiner Anlage, dass die Heizkennlinie noch nicht ideal eingestellt ist, weshalb die Wärmepumpe eine zu hohe Vorlauftemperatur erzeugt, welche nicht abgenommen wird durch die Heizkreise.

Um die optimale Einstellung der Heizkennlinie zu finden, benötigt es etwas Zeit. Normalerweise solltest du die ideale Einstellung nach einer Heizsaison gefunden haben. Am besten gehst du dabei wie folgt vor.

Stell die Raumthermostate in allen Räumen, in denen du es immer warm haben willst (Küche, Bad, Wohnzimmer, ...) auf die höchstmögliche Stufe. Die anderen Räume, wie zum Beispiel das Schlafzimmer, stellst du auf die gewünschte niedrigere Temperatur ein. Anschließend musst du die Raum-Soll-Temperatur an der Regelung auf die Temperatur einstellen, die du dir für den Wohnbereich wünscht. Jetzt nimmst du entsprechend der Temperaturen in den zu beheizenden Räumen nur noch an der Kennlinien Änderungen vor. Dadurch, dass du die Raumthermostate voll aufgedreht hast, bemerkst du die notwendigen Änderungen sofort. Die Neigung und das Niveau änderst du bitte entsprechend der Tipps unter dem nachfolgenden Link.

https://www.viessmann-community.com/t5/Innovations-Blog/Das-Viessmann-Heiztechniklexikon-H-wie-Heizk...

@damator: Auf was 730E Auswirkungen hat, hängt von der Wärmepumpe ab. Den Parameter 7312 gab es damals noch nicht, weshalb die Zuschaltung der E-Heizung über 730E lief.

Viele Grüße
Flo

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13 ANTWORTEN 13

Hier noch ein paar Details zu meiner Frage:

 

Es geht um die Vitotronic 200 im Typ WO1C, also für Wärmepumpen. Anbei zwei Fotos der entsprechenden Passagen im Servicehandbuch, aus denen klar hervorgeht, dass der Wert 730E auch tatsächlich für die WP gilt und nicht für den Heizwasser-Durchlauferhitzer. Dieser wird über 7312 bedatet.

 

Würde man z. B. den Maximalwert von 30.000 einstellen, so würde es bei  [K * min] bedeuten, dass bei einem deltaT = 10 K satte 50 Stunden vergehen müssen, bis die Freigabe zum Heizen kommt. Der Standardwert ist 300, also bei deltaT = 3 K müssten 100 min. vergehen, bis das Integral die Einschaltschwelle erreicht. Mein Gerät taktet aber eher alle 10-15 min, weshalb ich die Einheit [K*min] anzweifele. Wären es wie von mir vermutet [0.1K * min] käme das Verhalten schon eher hin.

 

Vielleicht könnte sich bitte jemand von Viessmann mal damit befassen, denn evtl. liegt hier ein Grund für häufiges Takten.

 

Danke im Voraus und viele Grüße

 

Siegfried

IMG_6627.JPG
IMG_6628.JPG

Hallo zusammen,

gibt es hier eine Antwort? Das würde mich auch interessieren. Hat 730E nur auf die Einschaltschwelle eine Auswirkung oder auch auf den Integralwert für HK? Scheint mit leider nicht eindeutig beschrieben zu sein. Allgemein wäre toll ein Diagramm zu haben, welche Größen denn auf den Integralwert einwirken.

Hallo Siegfried,

300 K*min sind der Auslieferzustand und der Wert ist 1 K*min, nicht 0,1 K*min. Die Schwelle ist im Übrigen für das Unterschreiten des Sollwertes, nicht bei Unterschreiten der Einschalthysterese. Wird diese Unterschritten, dann schaltet der Verdichter sofort ein bzw. erfolgt eine Anforderung. Voraussetzung für die Einschaltung ist dann, ob die Mindestpausenzeit abgelaufen ist.

Ich vermute bei deiner Anlage, dass die Heizkennlinie noch nicht ideal eingestellt ist, weshalb die Wärmepumpe eine zu hohe Vorlauftemperatur erzeugt, welche nicht abgenommen wird durch die Heizkreise.

Um die optimale Einstellung der Heizkennlinie zu finden, benötigt es etwas Zeit. Normalerweise solltest du die ideale Einstellung nach einer Heizsaison gefunden haben. Am besten gehst du dabei wie folgt vor.

Stell die Raumthermostate in allen Räumen, in denen du es immer warm haben willst (Küche, Bad, Wohnzimmer, ...) auf die höchstmögliche Stufe. Die anderen Räume, wie zum Beispiel das Schlafzimmer, stellst du auf die gewünschte niedrigere Temperatur ein. Anschließend musst du die Raum-Soll-Temperatur an der Regelung auf die Temperatur einstellen, die du dir für den Wohnbereich wünscht. Jetzt nimmst du entsprechend der Temperaturen in den zu beheizenden Räumen nur noch an der Kennlinien Änderungen vor. Dadurch, dass du die Raumthermostate voll aufgedreht hast, bemerkst du die notwendigen Änderungen sofort. Die Neigung und das Niveau änderst du bitte entsprechend der Tipps unter dem nachfolgenden Link.

https://www.viessmann-community.com/t5/Innovations-Blog/Das-Viessmann-Heiztechniklexikon-H-wie-Heizk...

@damator: Auf was 730E Auswirkungen hat, hängt von der Wärmepumpe ab. Den Parameter 7312 gab es damals noch nicht, weshalb die Zuschaltung der E-Heizung über 730E lief.

Viele Grüße
Flo

Wie der Parameter bzw der Integralwert für HK beeinflusst wird ist für mich auch noch ein Rätsel. Bei mir stellt sich die Situation wie folgt dar:

- Überschreitet die Vorlauftemperatur die Vorlauf-Solltemperatur fängt das Integral an kleiner zu werden, verharrt dann aber bei 9% und die Wärmepumpe geht nie aus. Erst das Überschreiten der Hysterese von 4K schaltet die Wärmepumpe das Heizen ab.

- Unterschreitet die Vorlauftemperatur die Vorlauf-Solltemperatur passiert gar nichts mit dem Integralwert, erst wenn die Vorlauftemperatur die Hysterese von 2K unterschreitet, springt das Integral auf 41% und die Wärmepumpe legt los.

 

Wie genau wird das Integral für HK bestimmt und welchen Einfluss auf Start/Stop der Wärmepumpe hat es?

Hallo Slammer,

 

was hast du denn für eine Wärmepumpe? Bitte teil mir die Seriennummer deiner Anlage mit.

 

Viele Grüße
Flo

Hallo Flo

Es ist eine Vitocal 300 G BWC301 C06 - in der Systeminformation steht allerdings VC 333-G. Als Seriennummer hätte ich jetzt diese Nummer interpretiert 7727817101156128.

 

Vielen Dank!

- Slammer

Modulierende Wärmepumpen werden bei großen Abweichungen vom Vorlauftemperatur-Istwert zum Sollwert im Sekundärkreis auf eine Verdichterleistung von 100 % geregelt. Erst wenn diese Abweichung geringer ist, wird die Verdichterleistung verringert. Der eingestellte Wert für das Leistungsintegral gibt die Stärke der Verringerung an. Ein großer Wert bewirkt eine starke Verringerung.

 

Es ist im Grunde genommen so, dass hierbei bei jedem Temperaturhub um 1K neu berechnet wird. Je größer die Differenz, desto geringer die Zeit für die Wärmepumpe, den nächsten Hub zu erreichen.

 

Viele Grüße
Flo

Hallo zusammen,

ich habe auch schon mit dem Parameter experimentiert, da das Verhalten der WP bei großen Abweichungen zur Vorlauftemperatur irgendwie unsinnig ist. Unsere Vitocal 222 A verringert die Leistung so langsam, dass sie teils noch bei über 60% auf die Ausschalthysterese läuft. Heute morgen habe ich es noch einmal beobachtet: Bis Vorlauf-Soll mit 100%, dann Leistungsreduktion bis ca. 60%, dann Ausschalthysterese erreicht. Und das -5 Grad Außentemperaturen. Das ist doch Unsinn! Die WP könnte doch viel schneller reduzieren und dabei eine Menge Energie sparen. Der Parameter 703E bewirkt meiner Einschätzung nach für die Leistungsverringerung gar nichts. Habe ihn mal 3000 gestellt, aber keine Änderung beobachtet. Ich kann auch die Auswirkung auf die Einschaltschwelle nicht einschätzen, aber die Erhöhung auf das 10-fache kann hier ja auch nicht sinnvoll sein. Von daher war für mich die Anpassung des Parameters ohnehin nur ein Experiment, das am Ende keine wirkliche Erkenntnis gebracht hat.
Wir haben Heizkörper ohne Pufferspeicher. Mag sein, dass mit größerem Puffer das Problem so nicht auftreten würde. Aber es müsste doch möglich sein, die WP dazu zu kriegen, die Leistung schneller zu verringern?

 

Viele Grüße,

Frank

Hallo Flo, danke für deine Antwort - das ist dann der Effekt des Integrals im Betrieb. Das funktioniert bei mir zumindest schon mal recht gut. Die Leistung der Wärmepumpe reduziert früh genug und durch die FBH kommt es da nicht zu Schwankungen.

 

Im Handbuch steht aber auch, wie oben ein Screenshot zeigt:

" Um ein sofortiges Einschalten der Wärmequelle bei kurzzeitigem Unterschreiten des Temperatur-Sollwerts zu vermeiden, verwendet die Wärmepumpenregelung als zusätzliches Einschaltkriterium das Leistungsintegral"

 

Wie ist dann dies zu interpretieren?

- zusätzlich im Sinne von: Einschalthysterese und das Integral müssen passen und Wärmepumpe startet

- zusätzlich im Sinne von: Einschalthysterese überschritten --> Wärmepumpe startet oder Integral überschritten --> Wärmepumpe startet

 

Und im Zuge dessen kommt auch die Frage auf, ob die Wärmepumpe wenn das Integral auf 0 läuft ausgeht. Als Beispiel:

Vorlauf Soll 25°C, Vorlauf Ist 26°C. Integralwert 100 K*min.

Nach 100 min müsste ja dann der Wert des Integrals 0 sein? Was passiert dann?

Ich habe das nun auch nochmal länger während der warmen Temperaturen über Weihnachten beobachten können. Das Wärmepumpenintegral unter Parameter 730E hat keinerlei Funktion als zusätzliches Einschaltkriterium, geschweige denn als Auschaltkriterium für die Vitocal 300 G BWC 301 C06.

Ist der Verdichter aus, Vorlauf Soll 25°C und Vorlauf Ist 23°C (Estrichtemperatur) verharrt der Integralwert für HK bei 0. Erst durch unterschreiten der Einschalthysterese springt dann wieder das Integral, hat aber keine nachvollziehbare Funktion/Effekt auf das Einschalten.

 

Hallo Slammer,

 

der Parameter hat nur Einfluss auf die Einschaltbedingungen von Wärmepumpen, wenn es sich dabei um eine Anlage mit zweistufigem Kältekreis, Kaskade oder einer Folgewärmepumpe handelt. 

 

Die Erste Stufe einer Kaskade, der ersten Stufe eines mehrstufigen Kältekreises oder einer einstufigen Wärmepumpe werden über die bekannte Einschalthysterese angefordert.

 

Viele Grüße
Flo

Hallo Flo,

schade schade. Ich hätte das Handbuch (siehe oben) so interpretiert, dass mit Wärmepumpe auch der Verdichter einer einstufigen Wärmepumpe gemeint ist. Über das Integral wäre es möglich die Wärmepumpe viel genauer zu steuern und Takten zu verhindern, da sich auch kleine Abweichungen vom Vorlauf soll über die Zeit aufsummieren. Da ist eine Schaltung über Hysterese einfach viel grober.

 

Gäbe es denn eine Möglichkeit der Wärmepumpe etwas durch ein Anlagenschema vorzugaukeln, dass das Integral 730E einen Einfluss auf das Startverhalten hat?

Kein Puffer, keine Einzelraumregelung

Nein, die Zuschaltung erfolgt über die Ein. und Ausschalthysterese, welche in 0,1K Schritten eingestellt werden kann.

 

Viele Grüße
Flo

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