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Gastherme mit WP nachrüsten

Liebe Community,

 

wie viele beabsichtige auch ich meine Heizkosten zu senken und meine Gasbrennwertheizung mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe zu ergänzen. Das bietet sich insofern für mich an, da ich bereits glücklicher Besitzer einer PV-Anlage bin.

Da im Moment niemand weiß wo die Reise hingeht, was die Kosten der Energieträger betrifft, würde ich gerne 2-gleisig (bivalent) heizen, d. h. mit was ich gerade heize würde ich vom aktuellen Preis abhängig machen.

Ziel wäre es dazu die bestehende Gastherme zu erhalten, um an kalten Tagen (unter 5°?) die WP zu unterstützen, wenn der COP sinkt und es teuer wird.

Jetzt wüsste ich natürlich gerne, wie hoch der Aufwand für die Nachrüstung der Gastherme zu einem Hybridsystem wäre. Ich habe zwar keine Fußbodenheizung, würde allerdings erst einmal davon ausgehen, dass ich keine neuen Heizkörper brauche. Ich werde daher mal als 1. Maßnahme die Vorlauftemperatur auf 55° begrenzen und sehen, ob das den Heizkörpern ausreicht.

Anbei die Eckdaten meiner EFH und meiner Heizanlage.

3-stöckiges EFH:

- Baujahr 2009, Zu beheizende Fläche. 158 m², Radiatoren (wie damals üblich flach, ob die allerdings überdimensioniert sind weiß ich nicht, keine Fußbodenheizung)

- von 2 Personen bewohnt

- das Gebäude (Wände und Dach) ist gut gedämmt und hat 3-fach-Verglasung

- Gasverbrauch 10.000 kwh pro Jahr (war mit ca. 700 Euro recht günstig, bevor der Wahnsinn um sich schlug)

Viessmann-Heizungsanlage:

- Gasbrennwertkessel Vitodens 200-W, Typ WB2B (Seriennr.: 7194473820871100)

Pmin (80/60°) 4,3 kW, Pmax (80/60°) 17,2 kW

- Trinkwasserspeicher Vitocell 100-W CVA 160 Liter (Seriennr.: 7176899806656105)

 

Ich wäre für jeden Tipp dankbar, ob es sich rentiert so eine Anlage mit einer Wärmepumpe nachzurüsten und wie hoch der damit verbundene Aufwand wäre. Vielleicht hat ja Jemand schon Erfahrung mit einem nachgerüsteten Wärmepumpenmodell von Viessmann und weiß welche zusätzlichen Komponenten benötigt werden (z. B. Schichten-/Pufferspeicher, neue Regelung etc.)

Vielleicht kann mir dazu ja direkt ein Experte von Viessmann auch was sagen und ggf. ein Fachbetrieb im Umkreis von Bruchsal (PLZ 76646) nennen der noch Kapazitäten frei hat (bitte nicht kaputt lachen 🙂

Danke Euch

Dirk

5 ANTWORTEN 5

Hallo mey_di,

 

die Kombination mit einer Wärmepumpe sollte in jedem Fall funktionieren. Damit du vorher schon einmal abschätzen kannst, welche Vorlauftemperaturen benötigt werden, kannst du auch die Heizkennlinieneinstellung optimieren. 

 

Um die optimale Einstellung der Heizkennlinie zu finden, benötigt es etwas Zeit. Normalerweise solltest du die ideale Einstellung nach einer Heizsaison gefunden haben. Am besten gehst du dabei wie folgt vor.


Stell die Raumthermostate in allen Räumen, in denen du es immer warm haben willst (Küche, Bad, Wohnzimmer, ...) auf die höchstmögliche Stufe. Die anderen Räume, wie zum Beispiel das Schlafzimmer, stellst du auf die gewünschte niedrigere Temperatur ein. Anschließend musst du die Raum-Soll-Temperatur an der Regelung auf die Temperatur einstellen, die du dir für den Wohnbereich wünscht. Jetzt nimmst du entsprechend der Temperaturen in den zu beheizenden Räumen nur noch an der Kennlinie Änderungen vor. Dadurch, dass du die Raumthermostate voll aufgedreht hast, bemerkst du die notwendigen Änderungen sofort. Die Neigung und das Niveau änderst du bitte entsprechend der Tipps unter dem nachfolgenden Link.


https://www.viessmann-community.com/t5/Innovations-Blog/Das-Viessmann-Heiztechniklexikon-H-wie-Heizk...

 

Ansonsten benötigst du in jedem Fall einen neuen Warmwasserspeicher, wenn die Wärmepumpe auch Warmwasser mit machen soll. Ein passendes Installationsschema kann dir dein Fachbetrieb für deine Anlage raussuchen und dir ein entsprechendes Angebot unterbreiten. Unter dem nachfolgenden Link findest du Fachpartner in deiner Nähe.

 

https://www.viessmann.de/de/services/partner-vor-ort.html

 

Viele Grüße
Flo

Vielen Dank für die gute Anleitung, um mit Veränderung der Heizkurve vorab zu prüfen, ob eine reduzierte Vorlauftemperatur mit den bestehenden Heizkörpern passt.

Eine generelle Frage hätte ich allerdings noch. Welche Leistung (ggf. konkrete Typenangabe) sollte denn die Wärmepumpe haben, wenn ich mit den bestehenden Heizkörpern bei z. B. 55 Grad Vorlauftemperatur die Anlage fahre?

Vielen Dank schon mal und liebe Grüße

Bitte hab Verständnis dafür, dass ich dir hier in der Community keine Empfehlung für eine Leistungsgröße zu deiner Anlage gebe. Die Berechnung dafür nimmt dein planender und ausführender Fachbetrieb vor. 

 

Viele Grüße
Flo

Ok das verstehe ich. Ich werde daher den Heizungsbauer um eine Heizlastermittlung nach EN 12831 bitten und hoffen, dass er mich nicht an einen Energieberater verweist.

 

Zu dem von Dir beschriebenen Prozedere mit dem Test der Vorlauftemperatur habe ich doch noch eine Unsicherheit. Habe ich das richtig verstanden, dass die Thermostate immer ganz geöffnet bleiben? Wenn somit die Räume ausreichend erwärmt werden, brauche ich aber dennoch eine höhere Vorlauftemperatur, weil ich im realen Fall ja die Thermostate auf Stufe 3 zurückdrehe, oder?

LG

mey_di


@mey_di  schrieb:

 

 

Zu dem von Dir beschriebenen Prozedere mit dem Test der Vorlauftemperatur habe ich doch noch eine Unsicherheit. Habe ich das richtig verstanden, dass die Thermostate immer ganz geöffnet bleiben? Wenn somit die Räume ausreichend erwärmt werden, brauche ich aber dennoch eine höhere Vorlauftemperatur, weil ich im realen Fall ja die Thermostate auf Stufe 3 zurückdrehe, oder?

LG

mey_di


Wenn bei der Heizung ein ordentlicher hydraulischer Abgleich gemacht wurde, ist am Heizkörper des wärmsten Raumes kein Thermostatkopf nötig. Die Therme bringt nur soviel, dass der Raum seine Wohlfühltemperatur erreicht. Soll es in anderen Räumen nicht so warm sein, werden diese HK mit einem Thermostatkopf versehen.

Umgekehrt heisst das, muss ich im wärmsten Raum den Thermostat tatsächlich runterdrehen, ist die Therme zu hoch eingestellt. Und bringt somit eine grössere Wärmemenge als nötig.

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