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Grundsätzliche Überlegungen zur PV/Speicher/ WP Kombination

Hallo,

 

Anbei mal meine "Gedanken" bezüglich was nützt das Ganze "Smart Grid", Sollwererhöhung u.s.w letztendlich "in der Realität".......bin schon auf die Reaktionen gespannt.....=;-)

 

Wie ich hier schon öfters die Idee, der "WP-Leistungsbegrenzung" gelesen habe :

Eine Leistungsbegrenzung der WP würde meiner Meinung nach regelungstechnisch überhaupt keinen Sinn machen, denn die WP sollte ohnehin vom Grundprinzip her so konfiguriert/ausgelegt sein, dass diese nur jene Energie ins Haus nachliefert die aktuell von Haus auch verbraucht wird - nicht mehr und nicht weniger.....


Einzige Ausnahme währe die WW-Bereitung - hier sollte mit der max. sinnvoll möglichen WP Energie geladen werden, damit die WW-Beladung möglichst rach abgeschlossen wird, und die Hausbeheizung weitergeht. Gäbe zwar noch eine andere Ausnahme, kann man machen, die erfordert aber einiges an regeltechnischen Aufwand, und ist für den "Standardbetrieb/Konfiguration" eigentlich nicht vorgesehen, deshalb blende ich das hier mal aus...........

 

folgende mögliche Szenarien gibt es im Standard:

Du hast aktuell einen größeren PV-Überschuss als die WP benötigt, (bzw. PV Leistung ist gleich der benötigten WP-Leistung): hier kann die WP ohnehin die Leistung ziehen, die sie aktuell benötigt, (wird durch die interne WP-Regelung automatisch durchgeführt)

 

Du hast aktuell einen kleineren PV-Überschuss, als die WP benötigen würde:
wenn Du nun die WP-Leistung kleiner fahren würdest, als die WP eigentlich ins Haus liefern sollte, wird Dir das Haus zwangsläufig abkühlen, da das Haus mehr an Wärme verliert, als die WP dann nachliefern würde.
bei der WW-Bereitung: je wärmer Das Wasser im Puffer bei der Beladung wird - je höher ist das Temperatur Delta zwischen WW und Außentemperatur - und je höher wird die benötigte Leistung der WP.
Wenn Du nun die WP Leistung begrenzen würdest, kann es passieren, das das WW nicht mehr bis zum eingestellten Sollwert erwärmen kann, deswegen ständig weiter versucht versucht das WW auf Soll-Temp zu bringen - und somit nicht mehr zurück auf den Heizungsbetrieb schalten würde.

 

Mein Ansatz:
Das ganze "Smart Grid", "WW-Sollwerterhöhung bei PV-Überschuss", u.s.w. was es da noch alles so gibt, ist zwar "Nett", der große "Burner" ist das alles nur am WW nicht. Von der Logik her  - nüchtern betrachtet, und durchgerechnet - kann das auch gar nicht anders sein.


Hier ein kleines Rechenbeispiel - ich habe mir zb. eine 8,5kWp PV mit einem 21 kW Batteriespeicher gebaut, regelungs- und messtechnisch in die Haustechnik integriert, somit sind das Ergebnisse aus der Praxis - und somit echte gemessene Werte, mit folgender Konstellation:

Die WW Beladung des 300L Puffer erfolgt so, das bei 42 Grad die WP startet und auf 55 Grad hochheizt - egal wann - egal ob PV-Leistung vorhanden ist oder nicht - ist PV zufällig gerade Leistung da, wird diese genommen, ist die PV Leistung zu wenig, kommt der fehlende Rest aus dem Batteriespeicher.

 

Die WP benötigt gerade mal ca. 10-11 kWh elektrische Energie für die WW-Bereitung, und das pro Woche - entspricht nur ca. 1,6 kWh/Tag ! (reine elektrische Energie - gerechnet ohne PV oder Batteriestrom)

 

Die 8,5kWp PV erzeugt im Sommer eine tägliche PV Leistung im Schnitt von ca. 27kWh

Wenn man das jetzt ins Verhältnis setzt: - Sommerbetrieb: 27*7 = 189 kWh PV Ertrag pro Woche, davon werden gerade mal 11 kWh pro Woche für die WW-Bereitung benötigt - das sind nicht einmal 6% des PV-Ertrages, für die WW-Bereitung.

 

94% des PV-Ertrages kann somit gar nicht - Smart Grid etc. hin oder her - in den WW-Puffer geladen werden. Was soll da also noch eine "PV-Strom Optimierung" (nur WW-Bereitung bei PV-Überschuss) großes bringen.......

Dieses Rechenbeispiel aus meinen Anlagendaten, kann nun jeder für sich mal - als Basis zur Berechnung der jeweils eigenen individuellen Konstellation entsprechend umlegen, und dann zu überlegen, ob sich ein notwendiger Aufwand überhaupt je rückrechnet......

 

Um einiges mehr mehr bringt, es im Winter, z.b. am Nachmittag zb. bei PV-Überschuss mit etwas mehr VT zb. die FBH zu "überladen" (Estrich als Kachelofen), um eventuell ohne WP "durch die Nacht zu kommen, und die WP in dieser Zeit komplett abzuschalten, oder aus Frostschutz / Taktungs gründen an der min. Leistung durch die Nacht zu fahren. Macht die WP dann auch von selber, da ja die Raumtemperatur, bzw. Speichertemperatur dafür "warm" genug ist. 

Ist zwar "sehr begrenzt" auch mit WP-Bordmittel möglich, z.b. mit der Heizwasserpufferanhebung, bzw. der Raumtemperaturanhebung bei PV Überschuss usw. Die WP-Boardmittel sind dafür aber eher sehr einfach auf "es Geht - aber Optimal sieht anders aus" ausgelegt...... 

Möchte man eine "optimale PV-Nutzung" im Heizungssystem bleibt derzeit leider nichts anderes übrig, als sich diese Regelung selber zu "basteln", ist Hardware und Softwaretechnisch ein ziemlicher Aufwand, aber wenn es funktioniert, dann hat man eine optimale Nutzung der PV-Energie - und braucht in die WP-Leistungsregelung (Leistungsreduzierung etc.) nicht eingreifen......Warum die WP-Hersteller solche verbesserten Regelungen noch nicht in deren Software implementiert haben, ist für mich nicht nachvollziehbar......Entsprechende "Messsignale" sind ja auch jetzt bereits problemlos über den BUS problemlos integrierbar, somit scheitert es letztendlich nur an den entsprechenden Software-Bausteinen in der WP-Regelung.

 

lg

Guennie

 

3 ANTWORTEN 3

Hallo Guennie,

 

danke für die Zusammenfassung deiner Erfahrungen und Gedankengänge. 

 

Viele Grüße
Flo

Update:

Mittlerweile habe ich noch ein kleines „Zusatzleckerli“ dazu implementiert, was den Batteriespeicher vor etwaige sinnlose Strombewegungen Entladen/Laden schützt: ich „schau“ mir sozusagen am Abend die Temperatur im WW Puffer an, ob die aktuelle Temperatur noch genügt, das 2 Personen am Morgen des Folgetages noch duschen können. Wenn dem so ist „Verzögere“ ich dei WW Beladung so lange, bis an der PV genügend Überschussenergie vorhanden ist, damit das Haus bereits auf 0 Energie ist,  die WP das WW über die PV beladen kann, und zusätzlich noch etwas ünerschuss bereits in den Batteriepuffer geladen werden kann…..Das bringt zwar energietechnisch keinen Vorteil, verhindert aber das die WP nicht zufällig das WW um 7:00 morgens aus dem Batteriespeicher beladen wird, wenn 2-3 Std später ohnehin genug PV Energie direkt zur Verfügung steht. Spart Ladezyklen am PV Akku…..

 

lg

Guennie

Hallo,

ich möchte die gedanklichen Ansätze von Guennie unterstreichen, wobei für mich gilt "Regelung selber zu basteln" ist nicht so mein Ding. Also beschränke ich mich auf die Mittel, die die WP ohne zusätzliche Komponenten a la "SmartGrid usw." zur Verfügung stellt (Temperatur-Zeit-Steuerung sowie einige Parameter teilweise ziemlich tief in den Einstellungen, Stichwort "Codierebenen 1 und 2").

Ich habe leider nur eine ziemlich kleine PV-Anlage von reichlich 4 kWp auf einem 45°-Ost-West-Dach. Trotzdem hilft die auch jetzt im Februar schon spürbar, insbesondere wenn's doch mal sonnig ist, bei der Strombereitstellung für die WP. Da die PV-Leistung so klein ist, steuere ich die WP über die bordeigene Temperatur-Zeitsteuerung so, dass in den Stunden mit hoher allgemeiner Sonnenwahrscheinlichkeit (also unabhängig vom tatsächlichen augenblicklichen Wetter) die WP etwas mehr arbeitet, und in der anderen Zeit ein bisschen weniger oder gar nicht, falls es nicht zu kalt ist. Auf die Art wird der PV-Strom in der Winterzeit nahezu zu 100% direkt verbraucht und in dieser Zeit so gut wie nichts zu sooooo kleinem Entgelt eingespeist.

Das WW heize ich am Nachmittag in den Stunden auf, in denen üblicherweise auch noch die höchsten Tagestemperaturen sind. Leider kühlt das WW bei mir aber so schnell ab (1 bis 2 K pro Stunde; dazu gibt es hier ja auch einige Threads), dass ich morgens vor dem Duschen die WW-Bereitung immer noch mal etwas laufen lassen muss.

Natürlich hätte Viessmann hier viel mehr Möglichkeiten, durch verbesserte Steuerung seinen Kunden noch viele weitere Energiekosten einzusparen. Bleibt zu hoffen, dass sich da noch etwas tun wird.


Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C08; Inbetriebnahme: 20.12.2021
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