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Modulierender Betrieb bei Vitocal 200-S AWB-E-AC 201.D16

Unsere neue Wärmepumpe schaltet sich ungefähr jede Stunde ein. Über eine längere Zeit hinweg verbraucht sie ca. 800 Watt pro Stunde. Warum taktet die Wärmepumpe, konsumiert innerhalb von 15 Minuten ungefähr 2,4 kWh und schaltet sich dann wieder aus? Die Wärmepumpe könnte doch die Leistung drosseln und durchgehend laufen.

1 AKZEPTIERTE LÖSUNG

Akzeptierte Lösungen

 


@Ranso  schrieb:
  • Warum verlaufen die Kennlinien zwischen  -7,5 Grad und 2,5 Grad mit negativer Steigung, d.h. warum gibt es die Knickpunkte überhaupt?

Ich versuch's mal: Der Bereich zwischen den beiden "Knicken" ist der Bereich, in dem sich die WP "am wohlsten fühlt": Mit kühler werdenden Temperaturen steigert sie einfach ihre Leistung bis zu ihrer maximalen Leistung. Die maximal mögliche Leistung ist der Grund für den Knick (hier im Beispiel bei bei -7,5 °C). Aufgrund der kühler werdenden Temperaturen weiter abnehmenden Leistungszahl COC knicken die Leistungskennlinien bei Werten unter -7,5 °C ab hin zu kleineren Wärmeleistungswerten, je kälter es wird. Die WP läuft mit maximaler elektrischer Leistung, aber wegen der sinkenden COC verlaufen die Leistungskennlinien am oberen Rand des grau dargestellte Wärmeleistungsbereiches der Wärmepumpe.

An der anderen Grenze, hier +2,5 °C, wirkt sich die minimale elektrische Leistung, mit der die WP laufen kann, aus und führt zu dem anderen Knick. Obwohl die WP mit ihrer minimalen elektrischen Leistung läuft, steigt die Wärmeleistung mit steigenden Temperaturen, weil mit den steigenden Temperaturen auch der COC-Wert steigt. Deshalb kann die WP in der Zeit mit Übergangstemperaturen auch nicht komplett durchlaufen, weil sie ja mindestens mit ihrer elektrischen Mindestleistung läuft und aufgrund des höheren COC bei diesen Temperaturen mehr Wärme erzeugt wird, als das Haus dauerhaft abnehmen kann.


Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C08; Inbetriebnahme: 20.12.2021

Lösung in ursprünglichem Beitrag anzeigen

28 ANTWORTEN 28

Schaltet sich die WP wirklich erst nach 15 Minuten oder schon eher wieder aus (3 bis 6 Minuten nach dem Start)?

Auf jeden Fall produziert die D16 nach dem Start so viel Wärme (die von der Haus-Heizungsanlage nicht in ausreichendem Maße "wegtransportiert" werden kann), dass nach einer relativ kurzen Zeit die obere Abschaltgrenze der Vorlauftemperatur erreicht wird. Bei den jetzt wärmeren Temperaturen ist es aber normal, dass die WP nicht durchläuft, selbst wenn sie nach den obligatorischen 3 Minuten 100%-Volllast auf die für die D16 minimal mögliche Leistung heruntermoduliert. Aber "Abschalten nach 15 Minuten" ist eigentlich zu schnell.

Ist die Heizlast des Hauses wirklich so hoch (z.B. schlecht gedämmtes Haus, große Räume mit viel zu beheizender Fläche, Radiatorheizkörper statt Fußbodenheizung), dass eine D16 notwendig war oder ist die WP für dieses Gebäude überdimensioniert?

Es gibt hier einige Threads, in denen Tipps gegeben werden, wie mal das Takten reduzieren kann, also die Laufzeit der WP verlängern kann. => Also suchen und lesen ...

Vielleicht hat auch @Flo_Schneider von Viessmann noch den einen oder anderen Tipp für Dich.


Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C08; Inbetriebnahme: 20.12.2021

Hallo PeterF60,

 

die Wärmepumpe (WP) schaltet sich meistens stündlich zur vollen Uhrzeit ein. Laut PV-Anlagenüberwachung bezieht die WP meistens eine Leistung von ca. 2 kW, einige wenige Leistungsspitzen liegen bei ca. 5 kW. Zwischen den Zyklen läuft die WP ca. 30 Minuten (das war in meinem ersten Beitrag oben falsch angegeben, sorry).

 

Wir haben ein recht gut gedämmtes Haus mit normalen Heizkörpern. Der Ölverbrauch lag bisher bei ca. 1500 Liter / Jahr (bei ca. 260 qm Wohnfläche für 2 Wohnungen).

 

 

 

 

Hallo Ranso,

Wieso wurde Dir das größtmögliche Modell D16 eingebaut, wenn Dein bisheriger Ölverbrauch in Deinem offensichtlich wirklich sehr gut gedämmten Haus nur bei 1500 Liter/Jahr lag?

( @Flo_Schneider und @Guennie: Wieder so ein Fall von Überdimensionierung?)

Wenn die WP bei den jetzigen Übergangstemperaturen 30 Minuten durchläuft, bevor sie wieder abschaltet, ist das vor allem in Anbetracht der großen Leistung der D16 (theoretisch kleinstmögliche elektrische Leistungsaufnahme: ca. 1,3 kW, bei Dir wie Du schreibst meist 2 kW) eigentlich ganz gut. Wenn die WP richtig dimensioniert ist, sollte sie bei Temperaturen von bis zu 2°C eigentlich mit entsprechend automatisch heruntergeregelter Dauerleistung durchlaufen. Aber diese "kleinstmögliche" elektrische Leistung liegt bei der D16 eben bei 1,3 bis 2 kW, bzw. die kleinstmögliche Wärmeleistung bei 5,2 bis 6,4 kW. Da könnte es sein, dass die WP erst bei noch kälteren Außentemperaturen durchlaufen kann.


Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C08; Inbetriebnahme: 20.12.2021

Hallo,

 

dazu die ersten Punkte......

 

zur Heizlast:

bei 1500L Heizöl sprechen wir von einer Heizlast von etwa 6kW.

 

zur dazu passenden WP Leistung:

mit EVU Sperre : 6 kW

ohne EVU Sperre : 5 kW

 

Zur WP Type:

welche Typenbezeichnung ist am Außengerät drauf ?

 

lg

Guennie

Hallo @Guennie und @PeterF60 ,

 

vielen Dank für Eure Beiträge.  Wo kann ich die Daten finden, von denen ihr in Euren Beiträgen schreibt? Konkret interessiert mich folgendes:

  • In welchem Leistungsbereich arbeitet die Wärmepumpe (minimale und maximale Aufnahmeleistung an Strom in kW)?
  • Mit welchem Faktor lässt sich die Energieaufnahme (Strom) multiplizieren, um die Energieabgabe (Wärme) in kW zu erhalten.
  • Was bedeutet Modulation? Arbeitet die WP in diskreten Leistungsstufen oder kontinuierlich im gesamten Leistungsaufnahmebereich (Strom)? Auffällig ist, dass die WP oft genau zur vollen Stunde einschaltet. Danach hängt die Stromaufnahme davon ab, wie kalt es draußen ist.

 

In Google "vitocal 200-s awb-e-ac 201.d16 datenblatt" eingegeben.

Dann unter "Viessmann AT" auf den Link "VITOCAL 200-S" geklickt.

In dem pdf-File auf Seite 7:

PeterF60_0-1681743554396.png

Die theoretisch minimale elektrische Leistung ergibt sich, wenn man die kleinste Wärmeleistung durch die dazugehörige Leistungszahl teilt.

Bitte schreib mal die Typenbezeichnung auf dem Außengerät, wie Guennie schon gefragt hat. Außerdem sind auf dem Typenschild auf dem Außengerät wahrscheinlich auch Angaben zur elektrischen Leistungsaufnahme zu finden.

Ach so: Statt "Modulation" könnte man auch "stufenlose automatische Steuerung der Leistung, um die Vorlauftemperatur entsprechend der eingestellten Heizkurve und dem AT-Messwert zu erreichen und zu halten" schreiben.


Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C08; Inbetriebnahme: 20.12.2021

@Ranso 

.....da es hier anscheinend "ganz von Vorne" mit den Grundlagen los geht, anbei ein Dokument von mir, welches Dich mal auf einen Basis-Wissensstand eines WP Heizungssystem bringt. 😉

 

lg

Guennie

@Guennie @PeterF60 

 

danke für Eure Beiträge - insbesondere das Tutorial "Grundprinzip einer Wärmepumpenheizung". Auf dem Typenschild am Außengerät steht "VITOCAL 200-S". Außerdem konnte ich dem Aufkleber folgendes entnehmen:

  • Elektr. Leistungsaufnahme (nominal, A7/W35): 2,04 kW
  • Elektr. Leistungsaufnahme max. 5,15 kW
  • Wärmeleistung (nominal A7/W35): 6,4 - 14,7 kW
  • ... (A2/W35): 5,2 - 11,2 kW

Unter Nominalleistung versteht man meines Wissens die Geräteleistung bei einem vorgegebenen Betriebspunkt. Ist dieser Wert als Minimalwert zu verstehen? Kann man diesen Wert über die Absenkung der Kennline verringern?

Mit diesen Werten ist es wirklich eine .D16, und somit bei Dir um vieles zu groß ausgelegt.

Was das bedeutet, werde ich Dir morgen etwas genauer zusammenstellen.

lg

Guennie

Hallo Ranso,

wie Guennie schon schrieb, ist Deine WP leider stark überdimensioniert (Er hat da sehr fundiertes Wissen, ich nur "mehr so eine Ahnung".). Deshalb taktet sie auch öfter als eine richtig dimensionierte (Guennie schrieb ja: 5 bis 6 kW) WP takten würde.

Leider passiert es immer wieder, dass uns Kunden, die wir uns auf die Expertise der Heizungsbauer verlassen, zu große WPs eingebaut werden (Auch bei mir hatte mein HB erst eine wesentlich leistungsstärkere WP angeboten, irgendwie haben wir uns dann aber glücklicherweise doch auf ein kleineres Modell geeinigt.).

Überdimensionierte WPs

  1. kosten in der Anschaffung mehr,
  2. haben wesentlich höhere Betriebskosten und
  3. durch die vielen Verdichterstarts einen wesentlich größeren kritischen Verschleiß.

Und? Wer bezahlt das alles?

Ich vermute, Guennie wird Dir das morgen noch viel besser vermitteln.

Nun aber noch schnell zu Deinen 2 Fragen: Ja, die Nominalwerte sind für bestimmte charakteristische Betriebspunkte und unter Laborbedingungen ermittelt. Damit eignen sie sich als Vergleichswerte mit anderen ebenfalls unter diesen speziellen Bedingungen ermittelten Werten. Die praktisch erreichbaren Werte hängen von zahlreichen Faktoren ab und sind immer mehr oder weniger schlechter, insbesondere die sogenannte Leistungszahl, also das Verhältnis zwischen der erzeugten Wärmeenergie [kWh] und dem dafür benötigten Strom [auch kWh].

Mit "Kennlinie" meinst Du sicherlich die "Heizkurve". Ja, die ist so ein Faktor. Auf der einen Seite möchte man ja einen bestimmten Wärmekomfort (Heizung und Warmwasser), mit WP heizen heißt ja nicht, auf Komfort zu verzichten. Trotzdem möchte man aber die notwendige Wärmeenergie sparsam erzeugen, deshalb probiert man, die Heizkurve so niedrig wie nötig einzustellen und z.B. auch die Heizzeiten zu optimieren (z.B. bei wärmeren Tagesaußentemperaturen heizt die WP energetisch günstiger als bei kühleren Nachttemperaturen).


Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C08; Inbetriebnahme: 20.12.2021

Guten Morgen,

 

Anbei nun die Grafiken, wie Deine WP aktuell arbeitet, und wie sie arbeiten sollte.

 

  • Die D16 ist hoffnungslos überdimensioniert.

Das ist daran erkennbar das die WP bis ca.  -6,5°C hinunter Takten wird, und der Bivalenzpunkt bei unter -20°C liegt.

 

  • Die D6 würde eine Spur zu klein sein.

Das ist daran erkennbar das die WP bereits ab ca.  +4,5°C das Takten beenden würde, und der Bivalenzpunkt bei ca.  -8°C liegen würde.

 

  • Die D8 würde bei Dir die optimale WP Leistung sein.

Das ist daran erkennbar das die WP ab ca. +3°C das Takten beenden würde, und der Bivalenzpunkt bei ca.  -11,5°C liegen würde.

 

Was bedeutet nun diese Überdimensionierung:

 

Wie bereits bereits von @Peter erwähnt:

  • unnötige Anschaffungskosten
  • unnötiger Energieverbrauch
  • unnötiger Verdichterverschleiß (unnötige Reparaturkosten)

dazu kommt zusätzlich folgendes:

Ab der D09 muss eine Splitt-Anlage nach aktuellen Vorschriften einer jährlichen Überprüfung unterzogen werden. (Dichtheitsprüfung)

Derzeit findet eine Überarbeitung der EU F-Gase Verordnung statt, wo es durchaus möglich sein könnte, das bei Anlagen die eine so große R410A Füllung beinhalten, zukünftig die Vorschriften wesentlich verschärft werden. (Umweltschutz). Ist zwar noch nicht fix, aber möglicher Weise dürfen solche Anlagen nächstes/übernächstes Jahr nicht einmal mehr neu in Verkehr gebracht werden.......( siehe entsprechende Medien bezüglich der geplanten neuen EU F-Gase Verordnung )

 

Ich würde an Deiner Stelle umgehend Deinen HB kontaktieren, das er im Zuge der Gewährleistung wegen Fehlplanung diese Anlage richtig stellt.

Sollte er sich "Querlegen" - eine ganz einfache Frage: auf welcher Grundlage hat der HB die WP Leistung festgelegt ?

Der HB ist nämlich gesetzlich verpflichtet, vor so einem Einbau eine Heizlastberechnung durchzuführen, und diese Berechnung soll/muss er Dir vorlegen (können).

Kann er das nicht, würde ich im klar machen, das Du das Ganze somit sehr einfach auch einem Sachverständigen bzw. Fachanwalt übergeben kannst. Die entstehenden Zusatzkosten, wird er dann zusätzlich zu tragen haben.....

 

lg

Guennie

Ranso.jpg

@Ranso 

Oh je, das hättest Du nicht gedacht, was? Du bist hier im Forum leider nicht der Einzige, dem so eine stark überdimensionierte WP eingebaut wurde. Hier mal zur "Illustration" ein ganz ähnlicher Fall (und davon gibt es noch viele mehr): Wärmepumpe überdimensioniert??? - Viessmann Community (viessmann-community.com)

(Wenn Du noch mehr solche Beispiele anschauen willst, gib einfach "überdimensioniert" als Suchwort ein.)

Wie ich erwartet hatte, hat Guennie Dich mit seinem Beitrag oben mit allen notwendigen Informationen ausgestattet, um gegen den Einbau der stark überdimensionierten WP vorzugehen.

Übrigens hatte ich bei meiner Aufzählung der Nachteile einer überdimensionierten WP vergessen, den Ärger, den man damit und mit den verantwortlichen Personen hat, auch mit aufzuschreiben.

Du solltest das Übel bei der Wurzel packen und auf eine Wandlung der WP z.B. in eine D08/C08 bestehen. Wenn der HB nicht von sich aus der Wandlung zustimmt, dann hilft der Fachanwalt. Der ist solchen Ärger gewohnt. Es ist ja sein Job.


Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C08; Inbetriebnahme: 20.12.2021

Hallo Ihr beide @PeterF60 @Guennie ,

 

aus dem Bericht des Energieberaters, den wir vor der Entscheidung für eine Wärmepumpe beauftragt haben, kann ich folgende Daten entnehmen:

 

  • Wärmebedarf Heizung: 26900 kWh / Jahr
  • Bedarf Warmwasser: 3700 kWh / Jahr

Der Energieberater kommt also summarisch auf 30000 kWh / Jahr. Als ich ihn fragte, wie er sich die Differenz erklären kann, führte er diese Differenz auf die persönlichen Gewohnheiten zurück. Die Energieberatung war öffentlich gefördert (80 % der Kosten). Außerdem ergibt sich damit eine weitere Förderung in Höhe von 5 % der Kosten für den Heizungsaustausch.

 

Helfen Euch diese Daten weiter? Wir heizen übrigens im Winter etwas mit Holz zu (Grundofen im Wohnbereich). Der Energieberater hat die Wärmeleistung mit 4400 kWh abgeschätzt.

 

Ich möchte Euch gerne noch folgende weiteren Fragen stellen:

  • Warum verlaufen die Kennlinien zwischen  -7,5 Grad und 2,5 Grad mit negativer Steigung, d.h. warum gibt es die Knickpunkte überhaupt?
  • Welchen Sinn ergibt die hydraulische Optimierung, die bei uns noch gemacht werden soll? Wir haben normale Heizkörper in den Räumen. Wir drehen nur die Heizkörper auf, die wir tatsächlich brauchen. Somit fließt das Heizungswasser auch nur in die zu beheizenden Räume.

Wir waren nicht auf eine Marke fixiert. Der beauftragte Heizungsbauer war der einzige, der nach dem aktuellen Ölverbrauch gefragt hat. Er hat ungefähr so gerechnet:

  • 1700 Liter Öl = 17000 kWh
  • Holz = 4000 kWh
  • Ansatz: 19000 kWh für die WP
  • 2000 Betriebsstunden  --> 9,5 kW

Wie der "Energieberater" bei Deinem gut isolierten Haus auf einen Wärmeenergiebedarf von insgesamt 30 MWh gekommen ist, ist nicht nachvollziehbar. Das was Dein HB gerechnet hat, schon eher. Irgendwie ist er aber nicht von Deinen oben angegebenen 1.500 Litern Öl ausgegangen, sondern von 1.700 Litern/Jahr. Das ist schon mal ein Plus von 13%. 1 Liter Öl hat einen Heizwert von 9,8 kWh (OK, rund 10 kWh). Eine Ölheizung hat einen Wirkungsgrad von 80 bis 90%, OK, ich nehme 90%.

Und nun rechne ich mal mit den Zahlen, die Dein Heizungsbauer genommen hat:

Also 1.700 Liter Öl haben für das Haus 17.000 kWh * 90%, also 15.300 kWh Heizenergie bereitgestellt (Die restliche Wärmeenergie ging durch den Schornstein.). OK, nehmen wir die 2000 Betriebsstunden, dann ergibt das eine maximal erforderliche Gebäudeheizlast von 7,65 kW. Laut Viessmann-"Auslegung bei typischer Anlagenkonfiguration" soll die "Heizleistung der Wärmepumpe auf ca. 75 bis 85% der max. erforderlichen Gebäude-Heizlast gemäß EN 12831" ausgelegt werden, also ca. 80% * 7,65 kW = 6,12 kW. Und damit sind wir ziemlich genau bei dem Wert, den auch Guennie schon oben geschrieben hatte.

Wenn wir jetzt noch genau die Zahlen nehmen, mit denen Deine HB gerechnet hat, also noch 2000 kWh Aufschlag für den Holzofen, dann sind das genau die Zahlen, die Dein HB hatte. Mit den 19 MWh statt den 17 MWh gerechnet würde sich eine Heizungsgröße von 6,84 kW, also ungefähr eine D08-WP ergeben. Statt dessen hat Dir Dein HB aber die leistungsstärkste WP, eine D16 eingebaut. 


Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C08; Inbetriebnahme: 20.12.2021

In unserer Familie reichen uns 20°C in den Wohnräumen aus. Im Arbeitszimmer habe ich es am liebsten bei 18-19°C. Möglicherweise hätten es andere Menschen gern wärmer. So ähnlich war die Argumentation des Energieberaters. Letzterer arbeite Checklisten ab (Art der Fenster, Art des Mauerwerks, Anzahl Dachfenster, Anzahl und Größe der Heizkörper usw. usw.).

 

Die Wärmepumpe schaltet fast immer zur vollen Stunde ein. Die Außentemperaturen schwanken ja und ich habe den Verdacht, dass der Hersteller eine Zeitsteuerung eingebaut hat. Mit meinen Worten ungefähr so: "Schaue zur vollen Uhrzeit nach, ob der untere Schwellwert unterschritten wurde. Nehme die aktuelle Außentemperatur und lasse die WP laufen, bis der obere Schwellwert erreicht ist". Es gibt volle Stunden, an denen die WP nicht läuft.

 

Auch wenn unser Haus anscheinend wenig Energie verliert, schaltet der Wärmeerzeuger bei Schwellwerten ein- bzw. aus. Damit müsste man doch die Taktung durch eine größere Spreizung der beiden Werte verlängern können. Ein längeres Durchlaufen der WP kann (nach meinen Kenntnissen der Geometrie) nur passieren, wenn sich Wärmeverlust und Wärmeerzeugung  ungefähr die Waage halten. Nur dann wird weder der obere noch der untere Schwellwert erreicht. Stimmt diese Überlegung?

 

Als wir vor einigen Tagen mal 2°C draußen hatten, ist die WP ca. 40 Minuten durchgelaufen (--> wenn meine Vermutung mit der Stundentaktung überhaupt stimmt).

 

Was denkst Du über folgende Fragen:

  • Warum verlaufen die Kennlinien zwischen  -7,5 Grad und 2,5 Grad mit negativer Steigung, d.h. warum gibt es die Knickpunkte überhaupt?
  • Welchen Sinn ergibt die hydraulische Optimierung, die bei uns noch gemacht werden soll? Wir haben normale Heizkörper in den Räumen. Wir drehen nur die Heizkörper auf, die wir tatsächlich brauchen. Somit fließt das Heizungswasser auch nur in die zu beheizenden Räume.

Hallo,

 

Mit dem "Energieberater" hast ja echt......ich spar mir das jetzt lieber.......

Energieberater vs HB:

Ein Energieberater ist nur ein Berater, nicht mehr und nicht weniger. Der kann Dir das blaue oder grüne vom Himmel erzählen, vollkommen egal, er hat für seine "Beratung" Null Verantwortung/Verpflichtung/Haftung oder sonst was.......Wer hier also aus Kostengründen auf solche Leute zugreift, der braucht sich meiner Meinung dann nicht über solche Ergebnisse "wundern".

 

Ich hab das Ganze Thema mal zum Verantwortlichen bei unserem Energiesparverband (Dachgesellschaft wo diese Berater so drinnen sind) geschrieben: Da waren fragen bezüglich Schulungen, Fachkompetenz, im Bereich Wärmepumpen, Grundwissensvermittlung u.s.w. drinnen, das es hier einiges "Nachholbedarf" gibt, wie die das sehen wollte ich wissen.......

 

Was soll ich sagen, ich habe nicht die geringste Antwort darauf erhalten......das ist meiner Meinung nach ein Verein, wo die Leute Kohle verdienen, und dabei Null Verantwortung haben........und der Dumme ist dann der Endkunde.

 

Beim HB sieht das vollkommen anders aus:

Das ist ein Meisterbetrieb mit entsprechender Konzession, der kann sich solche Sachen nicht "leisten", denn der steht gegenüber dem Kunden voll in der Verantwortung und Haftung. Aber selbst hier gibt es jene die wirklich gut sind, und andere denen würde ich nie im Leben ein WP planen, bzw. einbauen lassen.......

 

soweit mal zu dem Thema.....

 

Der nächste Punkt  - die Radiatoren:

Eine WP Heizung "lebt" von der Wasserströmung durch die WP. Wenn diese Strömung einen mindestwert unterschreitet, kann der Verdichter seine Energie nicht mehr sauber abgeben, und würde somit überhitzen.

Die WP hat zum Selbstschutz einen sogenannten Paddelschalter eingebaut, der sobald die Mindestströmung unterschritten wird die WP abschaltet. (Störungsmeldung in der Meldungshistory ). 

Die D16 benötigt zb. eine Mindestströmung von 1400L/h. Wenn Du nun Heizkörper einfach abdrehst, wird mit jedem abgedrehten Heizkörper der Volumenstrom kleiner. Irgendwann ist der Volumenstrom so klein, bis das entweder die WP auf Störung geht, oder wenn Du zb. ein Überströmventil / Serienpuffer hast, wird dieses Ventil öffnen, und schließt vereinfacht gesagt WP VL und RL kurz (Energieverluste). Die Wassertemperatur steigt schlagartig an, die WP schaltet ab.

 

Ein WP System fährt man komplett anders als zb. eine Gasheizung (siehe mein pdf).

Hier sollten am besten alle Heizkörperventile immer komplett geöffnet bleiben.

Über die Ventileinsätze wird der hydraulische Abgleich durchgeführt, wobei bei komplett geöffneten Heizkörperventilen die Ventileinsätze nur so weit geschlossen werden, das alle Räume die gleiche Temperatur haben.

Ist es nun in allen Räumen zu warm, dann wird über die Heizkurve (Niveau) die VL Temperatur etwas gesenkt.

Ist es nun in allen Räumen zu kalt, dann wird über die Heizkurve (Niveau) die VL Temperatur etwas erhöht.

Ist das Erledigt, kommt noch die Heizkurveneinstellung (Neigung)....u.s.w. ist alles genau im pdf beschrieben.

 

Sind vereinzelt Räume dabei, die nie benötigt werden, sollten auch dort die Heizungsventile nie komplett geschlossen werden, da ansonsten die WP Probleme bekommt (im schlimmsten Fall Störungen) im besten Fall erhöhtes Takten, da die WP ihre Energie nicht mehr "los wird". 

 

Und jetzt kommt das Problem der Überdimensionierung ins "Spiel":

Ein WP Verdichter muss - sobald er läuft immer eine Mindestleistung (Mindestdrehzahl) abgeben, da ihm ansonsten der Ölfilm im Verdichter abreißt (keine Schmierung), und das bedeutet Verschleiß.

Die Mindestleistung ist im im DB angegeben, und das ist bei deiner D16 WP ca. 5kW.

Das bedeutet, sobald der Verdichter startet, müssen 5kW Heizleistung irgendwo hin geliefert werden können.

Wenn dann zb. die hälfte Heizkörper geschlossen, und die andere hälfte eventuell nur halb offen sind......wo können dann die 5kW hin abgegeben werden ? In einen Heizungsspeicher - falls vorhanden. Wenn der aber nicht vorhanden ist, dann kommts zwangsläufig zum Problem.

 

Zum Vergleich dazu:

würde bei Dir eine D08 eingebaut sein, hätte die eine Mindestabgabeleistung von 2,8kW also ca. die Hälfte an Energie, die irgendwo hin muss.

 

zum Knick in den WP Leistungskurven bei ca. 2,5°C habe ich zwar eine Vermutung, wirklich wissen jedoch tu ich es nicht:

 

unter den 2,5°C AT sollte die WP auf der kleinsten Stufe im Dauerlauf sein, und je kälter es wird, erhöht der Verdichter dann seine Drehzahl  (Heizleistung) - bis die Heizleistung ihren Maximalwert am Bivalenzpunkt erreicht hat. (Steigende Kurve)

über 2,5 Grad taktet die WP zwar auf kleinster Leistungsstufe, aber je wärmer es wird, je höher wird der COP Wert, und somit der Wirkungsgrad der WP auch hier steigt somit die Heizleistung der WP an, obwohl sich die Verdichterleistung nicht ändert.

 

zur Erinnerung an mein pdf :

eine WP Heizung wo Wärmenergie mit Hilfe von Strom von Außen nach innen transportiert wird ist etwas vollkommen anderes als eine Gas / Öl / oder Holzheizung, wo Brennstoffe in Heizenergie umgewandelt werden, und ist somit auch vollkommen anders zu betreiben, wenn die WP wirtschaftlich arbeiten soll.

 

lg

Guennie

Hallo Ranso,

wenn Euch 18 bis 20 °C Innentemperatur reichen, wäre auch das eher ein Grund für eine leistungsschwächere WP. Wenn Du die Heizkurve etwas anhebst (z.B. so, dass die Innentemperaturen 19 bis 22 °C sind, würde die WP auch jedes mal in geringem Maße etwas länger laufen, aber es würde natürlich auch ein bisschen mehr Strom kosten. Auch die Erhöhung der Spreizung zwischen unterem und oberem Schaltwert der Vorlauftemperatur würde zu geringfügig längeren Laufzeiten führen. Aber das sind alles nur "Krücken", um das eigentliche Problem, die stark überdimensionierte WP, etwas zu umgehen. Es gibt noch einige andere solcher "Krücken", über die man hier im Forum auch nachlesen kann, z.B. die zusätzliche Anschaffung eines Pufferspeichers (der aber auch die Effektivität der WP generell etwas reduziert und den Du nicht anschaffen müsstest, wenn die WP richtig dimensioniert wäre). Diese ganzen "Auswegskrücken", reduzieren die Auswirkungen des Problems etwas, lösen es aber nicht.


@Ranso  schrieb:
  • Welchen Sinn ergibt die hydraulische Optimierung, die bei uns noch gemacht werden soll? Wir haben normale Heizkörper in den Räumen. Wir drehen nur die Heizkörper auf, die wir tatsächlich brauchen. Somit fließt das Heizungswasser auch nur in die zu beheizenden Räume.

Ganz wichtig (und Guennie hat das ja auch schon geschrieben): Um die WP halbwegs funktionieren zu lassen, musst Du die Art Deiner Temperaturregelung ändern. Die Thermostate an allen Heizkörpern in Räumen, die beheizt werden sollen, müssen komplett aufgemacht werden (Du könntest sie konsequenterweise sogar gleich komplett abmontieren.), damit der notwendige Volumenstrom realisiert werden kann. Die Raumtemperaturen werden "global für dein Haus" über die Heizkurve geregelt und lokal für die einzelnen Räume über den hydraulischen/thermischen Abgleich jedes Raumes, so wie es Guennie beschrieben hat, so dass es weder zur Überhitzung einzelner Räume noch zu zu kalten Räumen kommt.


Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C08; Inbetriebnahme: 20.12.2021

 


@Ranso  schrieb:
  • Warum verlaufen die Kennlinien zwischen  -7,5 Grad und 2,5 Grad mit negativer Steigung, d.h. warum gibt es die Knickpunkte überhaupt?

Ich versuch's mal: Der Bereich zwischen den beiden "Knicken" ist der Bereich, in dem sich die WP "am wohlsten fühlt": Mit kühler werdenden Temperaturen steigert sie einfach ihre Leistung bis zu ihrer maximalen Leistung. Die maximal mögliche Leistung ist der Grund für den Knick (hier im Beispiel bei bei -7,5 °C). Aufgrund der kühler werdenden Temperaturen weiter abnehmenden Leistungszahl COC knicken die Leistungskennlinien bei Werten unter -7,5 °C ab hin zu kleineren Wärmeleistungswerten, je kälter es wird. Die WP läuft mit maximaler elektrischer Leistung, aber wegen der sinkenden COC verlaufen die Leistungskennlinien am oberen Rand des grau dargestellte Wärmeleistungsbereiches der Wärmepumpe.

An der anderen Grenze, hier +2,5 °C, wirkt sich die minimale elektrische Leistung, mit der die WP laufen kann, aus und führt zu dem anderen Knick. Obwohl die WP mit ihrer minimalen elektrischen Leistung läuft, steigt die Wärmeleistung mit steigenden Temperaturen, weil mit den steigenden Temperaturen auch der COC-Wert steigt. Deshalb kann die WP in der Zeit mit Übergangstemperaturen auch nicht komplett durchlaufen, weil sie ja mindestens mit ihrer elektrischen Mindestleistung läuft und aufgrund des höheren COC bei diesen Temperaturen mehr Wärme erzeugt wird, als das Haus dauerhaft abnehmen kann.


Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C08; Inbetriebnahme: 20.12.2021

Genau so stelle ich mir das auch mit der Kurvenform vor......andere Erklärung habe ich bisher auch nicht gefunden.......

 

lg

Guennie

 

Dear Guennie,

I red that you have a Viessmann 250 and is a very quiet ( no noise in 1-2 meters)

I have a new Vitocall 200 S E ( R32) and ventilator is going on full speed 100% if heating in any time ( i have only floor heating). Expl. temperature inside 22, outside aproxx. 13, floor heating 27 cels., kompressor 22%, power 3,5 kw but ventilator 100% and noisy.

Is it correct? According what parameters ventilator moduliriet?
thank you!
pavel

Dear PaveK,

 

this topic is covered in this thread:

 

https://www.viessmann-community.com/t5/Waermepumpe-Hybridsysteme/Warum-sinkt-die-Luefterdrehzahl-der...

 

Regards,

Guennie

 

Dear Guennie,

thank you very much!

PaveK

Dear Guennie,

I am sorry to bother you, but it can be visible from foto that system is running right…( for example input and output ?)Kurve 0,3, onnly floor heating…., water cilculator running aproxx 75%, flow aproxx. 1450 l, ventilator mostly on 100% sometimes on 90%.

thank you very much!
PaveK

 

IMG_0936.jpeg

Hello,

I have a heat pump from the previous series, where you still had access to the parameters.

Judging by the photo, however, this is a heat pump of the completely new generation, with the new software concept.

 

Unfortunately, with this new software concept, you can hardly adjust anything yourself. You must therefore report this problem directly to your installer. He will then forward this issue to Viessmann's technical service.

 

As far as I know, there are still some teething problems in the software of the new heat pump series, so it may well be that you need a software update to solve this problem.

 

Regards,

Guennie