abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Anzeigen  nur  | Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Vitocal 200s heizt nicht nach Ende Nachtabsenkung

Hallo Viessmann-Community,

zunächst die Eckdaten meiner Heizung und ihrer Konfiguration:
- Fußbodenheizung
- Vitocal 200s AWB-E-AC 201.D08
- Vitocell 100W 46Liter im Rücklauf der FBH
- Vitocell 100W 300 Liter für Brauchwasser
- SN Heizung 7571445 701293108 (mit Vitoconnect verbunden)

- Heizkurve Niveau -2K, Steigung 0,4
- Zeiten Warmwasserbereitung (44°C) jeden Tag 14:30 Uhr bis 16:30 Uhr
- Heizzeit Wochentags 12:50 Uhr bis 21:30 Uhr, Sa+So 09:00 Uhr bis 22:00 Uhr
- Absenkung in den Zeiten dazwischen
- Raumtemperatur soll 19°C  /  red. Raumtemperatur soll 16°C

 

Zur Erklärung der gewählten Zeiten:
Wir sind bisher nur zu zweit und der Inhalt des Brauchwasserspeichers reicht uns beiden zum Duschen und über den Tag, wenn er einmalig aufgeheizt wird. Das Aufheizen habe ich deshalb in die Tageszeit mit der höchsten Außentemperatur gelegt.
Wochentags sind wir beide arbeiten, deshalb genügt es uns, wenn die Absenkung am frühen Nachmittag beendet wird, bis wir nach Hause kommen ist die Raumtemperatur erreicht und das Wiederaufheizen nach den Absenkung wird auch zu Zeiten mit relativ hoher Außentemperatur gemacht.

 

Und jetzt zu meinem eigentlichen Problem:
Ich würde erwarten, daß nach Ende der Absenkung, mit Beginn der Heizzeit einigermaßen sofort die Wärmepumpe anspringt und beginnt den Fußboden aufzuheizen. Das tut sie aber nicht. Ich hatte schon mehrfach das Gefühl, daß es morgens für die gewählten Einstellungen viel zu lange kalt ist, hatte aber erst jetzt die Gelegenheit das Verhalten einmal genau zu beobachten.
Laut Logbuch ist die Heizung gestern (So) Abend mit Ende der Heizzeit und der Meldung "Ausschalthysterese erreicht" in den Absenkbetrieb gegangen. So weit ok.
Heute morgen war der Boden dann bis auf VL=RL ca. 20°C abgekühlt. Bis heute Mittag 12:45 Uhr auf 19°C. Um 12:50 Uhr hat die Heizung auf ihrem Display korrekt von Mond zu Sonne gewechselt.
In der Anlagenübersicht wurde dann die Soll-VL-Temp mit 26°C angezeigt, Ist-VL mit 19°C. (Außentemperatur ca. 10°C) Aber der Wärmepumpe sprang nicht an.

Die Wärmepumpe ist erst um 14:30 Uhr zur Brauchwassererwärmung gestartet. Am Ende der Brauchwassererwärmung hat die Heizung von WW auf Heizen umgestellt und hat begonnen das Haus aufzuheizen. Effektiv war das dann etwa um 15:15 Uhr. Die 100 Minuten Heizzeit vor der Brauchwassererwärmung sind ungenutzt verstrichen.

So ganz im Sinne des Erfindes kann das ja nicht sein. Gibt es einen Ansatz zur Fehlersuche?

Wenn ich noch nützliche Informationen liefern kann, mache ich das gerne.

Viele Grüße
Johannes

 

12 ANTWORTEN 12

Eigentlich sollte man bei Wärmepumpen gänzlichst auf Schaltzeiten verzichten, da dadurch letztlich der Stromverbrauch gesteigert wird. ( in der verkürzten Heizzeit sind höhere Temperaturen notwendig - dadurch höherer Kältemitteldruck, dadurch höhere Stromaufnahme Verdichter)
Laß mal die Anlage (testweise) einige Tage durchlaufen. Anschließend kannst du die Kennlinie noch anpassen. Ich nehm schwer an, daß man die noch senken könnte.

Bei einer LWP macht es meiner Meinung nach schon Sinn abzusenken, besonders, wenn man den Beginn der Heizzeit in die wärmsten Stunden des Tages verlegen kann. Senke ich nicht ab, hätte ich nachts bei den kleinsten Außentemperaturen die größte Heizleistung.
Ist aber durchaus etwas, was ich gerne mal teste.

Im Moment ist meine Frage aber: Warum heizt meine Heizung nicht, wenn der Ist-VL 7°C unter dem Soll-VL liegt?

Bei der LWP macht dass Sinn. Man kann viel mehr Verdampfungsenergie (COP steigt um 7% pro Grad extra) aufnehmen, wenn es wärmer ist. Außerdem steigert die WP die Heißgasstemperatur nicht über das Maas, welches sie sonst zum Heizen verwenden würde. Weiter verhindert diese Einstellung, dass die LWP sich irgendwann auf 20-30% runter moduliert und im fast Leerlaufmodus vor sich hin werkelt. (Auch keine Effizienz - zu viel Verluste).

Aber zu der eigentlichen Frage: Die WP arbeitet korrekt. Bei -7 Grad delta arbeitet noch die PI-Regelung. Da kann es sein, dass der Regler erst 2h später der Meinung ist, jetzt los zu legen. Man kann das schneller bekommen. Das ist aber Experteneinstellung. (muss der Viessmann-Techniker einstellen).
Soweit ich weiß, Schaltet die WP aber bei einem delta von -10Grad (hebelt die PI-Regelung aus) sofort an. Dies kann man erreichen wenn du am Anfang des Zeitprogramms die 3. Stufe verwendest und eine viertel bis halbe Stunde eine höhere Temperatur vorgibst. Wenn Sie läuft dann läuft sie erst mal. 😉

Jetzt muß ich für mich ein bisschen Vokabeln sortieren: Ist die PI-Regelung das, was sich hinter dem Integral mit dem Schwellwert 730E (interne Hydraulik) verbirgt?
Der Wert 730E ist bei mir auf 300 gestellt. D.h. nach 300min*K müsste die Wärmepumpe einschalten. Bei 7K Abweichung wäre das nach ca. 43 Minuten. Komischer Weise wird der Wert des Integrals "WP für HK" nie größer als 100.

7K Abweichung sind für eine Fußbodenheizung ja Welten. Welcher Wert bestimmt denn diese Einschalthysterese?

Vielleicht hat es damit zu tun: Im Logbuch findet sich immer mal wieder der Eintrag "Primär-/Sekundärtemperatur außerhalb Einsatzgrenzen". Das kommt mir bei der aktuellen Witterung erstmal komisch vor. Im Handbuch konnte ich aber keinen Hinweis darauf finden, was die Einsatzgrenzen sind.

Außerdem komisch: Das "Problem" tritt nur gelegentlich auf. Sowohl gestern als auch heute hat sich der Verdichter vorbildlich ca. 2 Minuten nach Beginn der Heizzeit eingeschaltet.

Kann vllt. jemand aus dem Viessmann-Team ein bisschen Licht ins Dunkel bringen?

Ich glaub ich habe dein Problem: Wenn du 19*c Vorlauf hast bist du unter der Einsatzgrenze für den Sekundärkreis, wenn du mit einer Abtauung rechnen musst (Aufgrund der AT). Versuche mal deine Fußbodenheizung nicht ganz so kalt werden zu lassen.

Danke!
Das macht Sinn. Und erklärt auch, warum die WW-Bereitung immer sofort funktioniert (da ist der VL ja schon zu Beginn irgendwo >30°C).

Das bedeutet aber auch, daß die WP eine Raum-Soll-Temp. von 15°C oder 16°C bei meiner Heizkurve gar nicht kann. Welcher Wert bestimmt denn diese Einsatzgrenze? Ich würde der WP da gerne versuchsweise mal 1°C bis 2°C mehr Spielraum geben.

Und ein Sparsamer Betrieb für den Winterurlaub funktioniert dann ja gar nicht, oder?
Dafür hätte ich die WW-Soll-Temp auf 10°C gesenkt und die Raum-Soll-Temp dauerhaft auf 15°C. Das würde aber mit der Einschränkung bei der Einsatzgrenze bedeuten, daß die WP sich im Zeifelsfall niemals einschaltet?

Liebes Viessmann Experten-Team,

ich fasse nochmal zusammen: Meine Vitocal200s startet den Verdichter nicht, wenn der Sekundär-Rücklauf unter ca. 20°C liegt. Die Vermutung ist, daß es daran liegt, daß sie Steuerung der Meinung ist, daß dann im Falle eine Abtauung nicht genüg Energie aus dem Sekundärkeis entzogen werden könnte.
Im Servicehandbuch steht aber, daß die Abtauung bis 15°C im Sekundärkreis funktioniert.

Wie kann ich diesen Schwellwert codieren?

Viele Grüße

Hallo Vitocal200s,

ob hier ein Fehlverhalten vorliegt und ggf. Codierungen verändert werden müssen, muss ein Servicetechniker vor Ort beurteilen. Alle hierfür in Frage kommenden Codieradressen befinden sich in der Expertenebene und sind nur für Heizungsfachbetriebe und Servicetechniker zugänglich. Bitte beauftrage zur genauen Abklärung über deinen Fachbetrieb einen Servicetechniker.

Beste Grüße, °ch

Ich würde das Thema gerne nochmal hervorkramen:
Unsere Servicetechniker sie das Verhalten inzwischen angeguckt und hält es auch für einen Fehler:
Sobald VL/RL unter 20°C sinken (also schon ab exakt 19,9°C) startet der Verdichter nicht. Und das auch bei Außentemperaturen von 14°C, wenn also nicht damit zu rechnen ist, dass abgetaut werden muss. Das führt bei den aktuell milden Temperaturen in unserem Neubau, dass ich es entweder die Soll-Temperaturen hochstellen kann und es zu warm habe, oder die Heizung garnicht läuft.

Leider konnte auch unser Heizungsbetrieb nichts daran ändern, die einzige Idee war die Temperatursensoren mit einem Offset zu versehen, sodass der Heizung ein höherer Wert vorgegaukelt wird. Das habe ich abgelehnt, weil es nicht im Sinne des Erfindes sein kann.

Deshalb nochmal meine Frage:
Gibt es einen Parameter, der die Mindest-VL-oder-RL-Temperatur für das Einschaltet den Verdichters vorgibt? Wenn ja, welcher ist es?
Dann könnte ich mit dieser Info wenigstens an unserern Heizungsbetrieb herantreten.

Danke & Grüße
Johannes

Hallo Vitocal200s,

der Verdichter deiner Vitocal 200-S kann bei Außentemperaturen von weniger als 12°C nur gestartet werden, wenn die Rücklauftemperatur größer als 20°C ist. Bei Außentemperaturen größer 12°C liegt die minimale Rücklauftemperatur bei 12°C.

Eine Reduzierung der Mindestrücklauftemperatur ist nicht vorgesehen, da es dadurch bei ungünstigen Betriebsbedingungen in der Abtauphase zu Schäden am Gerät kommen kann.

Gesteuert wird deine Wärmepumpe im Übrigen über die Vorlauftemperatur. Ist diese um mehr als die Hysterese von 2K unterhalb des berechneten Vorlauf-Sollwertes, wird der Verdichter eingeschaltet.

Viele Grüße °fl

Hier noch ein spätes Update:

Ich habe in der Zwischenzeit wegen eines anderen Fehlers ein Softwareupdate bekommen. Damit scheint sich auch etwas an der Steuerung der Einschaltung geändert zu haben. Dieses Problem tirtt seitdem nämlich nicht mehr auf.

Auch ein paar andere Verhaltensweisen der Anlage sind jetzt schlauer geworden.

 

Da ist es echt schade, dass es keinen vernünftigen Weg gibt Updates auf die Anlagen zu bekommen.

 

Viele Grüße

Johannes

Hallo Johannes, 

 

Updates sind bei deinem Gerät nur möglich, indem die Reglerleiterplatte vor Ort geflasht oder ausgetauscht wird. Das Vornehmen eines Update vor Ort durch flashen ist nur durch einen unserer Servicetechniker möglich.

 

Viele Grüße
Flo

Top-Lösungsautoren