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Wärmemanagement Hybridsystem

Seit ein paar Monaten ist mein neues Heizsystem in Betrieb:
"Vitocaldens 222-F HAWB-M 222.A29" mit Regelung "Vitotronic 200, Typ WO1"

Nachdem es im November erstmals etwas kälter wurde, ist für mich der Vergleich der Verbrauchsdaten zum November des Vorjahres interessant. An jedem Monatsersten lese ich nämlich Gas- und Stromzähler ab, und das ergab folgende Werte:
November 2021: 307 m³ Gas, 245 kWh Strom
November 2022: 20 m³ Gas, 917 kWh Strom

Demnach ist also alles hauptsächlich über Strom gelaufen. Als die Werkstechniker von Viessmann die Wärmepumpe in Betrieb genommen haben, sind folgende Werte unter "Wärmemanagemnet" eingetragen worden:
Regelstrategie: ökonomisch
Energiepreis Strom: 35 ct/kWh (für alle 3 Varianten)
Brennstoffpreis: 15 ct/kWh
Tarifzeiten Strom: Montag - Sonntag
Zählerstand Gas: keine Einträge

Ob das so in Ordnung ist? Ich weiß nämlich z.B. nicht, was in diesen Einstellungen unter "Zählerstand Gas" eingetragen werden soll. Die beiden Felder sind leer.

 

Heute waren die Außentemperaturen erstmals etwas niedriger, und da fiel uns in der Wohnung eine ungewöhnliche Lautstärke des Außengerätes auf. Bei 4°C Außentemperatur und leichtem Nieselregen waren die seitlichen Lüftungsgitter total vereist, und sogar am Boden vor dem Gerät zeigte sich Reifbelag.

Da ich mir keinen Rat wusste, habe ich nun versuchsweise den Strompreis von 35 auf 50 ct/kWh erhöht in der Hoffnung, dass die Wärmepumpe nun weniger läuft und stattdessen mehr Gasbetrieb mit entsprechender Schonung der Wärmepumpe erfolgt. Dazu die Frage: lässt sich ein festes Verhältnis im Betrieb von Gasheizkessel und Wärmepumpe einstellen (z.B. 60% Wärmepumpe und 40% Heizkessel)? Oder sollte ich das Verhältnis von Gas- zu Strompreis anpassen? Oder soll ich mich komplett darauf verlassen, dass (hoffentlich) regelmäßig eine Abtauung erfolgt? Wie gesagt, das Geräusch bei Vereisung war schon etwas beunruhigend.

Viele Grüße
Wolfgang

1 AKZEPTIERTE LÖSUNG

Akzeptierte Lösungen

@Masterb2k  schrieb:

Für nachgewiesene Installationen von WP im Jahr 22 gibt es Spnderregeln für die Verbrauchsberechnung.


Besten Dank für diese tröstliche Info! Da muss ich mal im Internet nach suchen.

Viele Grüße

Wolfgang

Lösung in ursprünglichem Beitrag anzeigen

18 ANTWORTEN 18

Hallo,

eine Einstellung welches Gerät wann in Betrieb geht ist auch über die Einstellung des Bivalenzpunktes möglich.

Mfg


@KD-Buschmann  schrieb:

... eine Einstellung welches Gerät wann in Betrieb geht ist auch über die Einstellung des Bivalenzpunktes möglich.


Danke für diesen Tipp! Nur habe ich diesen Punkt in meinem Menue zum Wärmemanagement nicht gefunden.

MfG

Wolfgang

Die Anlage hat 2 Betriebsmodus.

Das eine ist der Ökonomische Betrieb, das andere der Ökologische.

Ist die Anlage im Ökologischen Betrieb,  regelt die Anlage nach den mir unerklärlichen Primäreneegiefaktoren, im Ökonomischen nach den eingestellten Energiepreisen.

Der Zählerstand Gas ist irrelevant,  damit kann die Anlage intern ihre Verbräuche verifizieren.

Lass die Anlage einfach mal etwas laufen, auch vereist, das erkennt die recht bald und schaltet in das Abtauprogramm.

Dass sich im Ausblasbereich der Anlage Reif/Eis bilden kann, steht in der Planungsanleitung.

 

Einziger Punkt, den ich nicht nachvollziehen kann ist das Geräusch - auf welche Vorlauftemperatur sollte die Anlage denn hoch?

 

Für die festen Bivalenzpunkte müssen die Temperaturen eingetragen werden und die Regelungsstrategie unter 7BE1(??) geändert werden.

 


@Masterb2k  schrieb:

Der Zählerstand Gas ist irrelevant,  damit kann die Anlage intern ihre Verbräuche verifizieren.

Lass die Anlage einfach mal etwas laufen, auch vereist, das erkennt die recht bald und schaltet in das Abtauprogramm.

Dass sich im Ausblasbereich der Anlage Reif/Eis bilden kann, steht in der Planungsanleitung.


Danke für deine Hilfe! Ich war über das Eis erschrocken und werde es nun mal so laufen lassen.

 


@Masterb2k  schrieb:

Einziger Punkt, den ich nicht nachvollziehen kann ist das Geräusch - auf welche Vorlauftemperatur sollte die Anlage denn hoch?


Nach den Zahlen in der Kennlinie hätten es bei +4° C etwa 48° C sein sollen.

 


@Masterb2k  schrieb:

Für die festen Bivalenzpunkte müssen die Temperaturen eingetragen werden und die Regelungsstrategie unter 7BE1(??) geändert werden.


Diese Einstellmöglichkeiten finde ich in meinem erweiterten Menue gar nicht.

Auch 2 andere Dinge sind mir unklar. Im Zeitprogramm Warmwasser gibt es die Einstellungen "normal", "oben" und "Temp2". Was ist damit gemeint? Ich habe es auf "normal". Bezieht sich das vielleicht auf den 200l-Pufferspeicher (Vitocell 100-E)?

 

Und was ist wohl bei den Strompreiseinstellungen mit "normal", "niedrig", "hoch" gemeint? Es steht auf "normal".

 

Viele Grüße

Wolfgang

 

 

Hi,

 

war ich zu Anfang auch, aber kurz darauf hat sich die Anlage dann abgetaut - was nicht weniger seltsam aussah im ersten Moment.

 

bei 4°AT und 48°VL muss die Anlage aber schon ganz ordentlich ackern, ohne die Werte genau zu kennen, würde ich vermuten, dass die Anlage da ohnehin bald den Brenner zur Unterstützung nimmt, da der COP sinkt und das zuheizen mit Gas günstiger ist.

Um die Folgenden Einstellungen zu erreichen musst du ins Servicemenü, dann Codierebene 1 und dort "Brennwertmodul" auswählen dann mit hoch und runter den Wert suchen.

Wichtig dazu sind Folgende Parameter:

7B02: Freigabetemperatur unter der Gas-Brenner zum Heizen freigegeben ist. 1 entspricht 0,1°C also Wert 10 = 1°C  AT

7B0E: mit diesem Parameter kannst du das gewünschte Verhalten herbeiführen.

0: Oberhalb 7B02 nur WP, darunter NUR Gas

1: Bivalent-Parallel: Oberhalb 7B02 nur WP, darunter Gas und WP unter Betrachtung von COP und Energiepreise ggf. Parallel oder auch nur WP. Bei Temperaturen unter 7B0F  nur noch Gas.

 

7B0F: Abschalttemperatur WP bei bivalent Parallelem Betrieb.

 

Der Pufferspeicher hat eigene Betriebsmodi, da macht es in meinen Augen Sinn den auf "oben" zu stellen, normal macht da aber auch was es soll.

Trinkwasser kannst du 2 Temperaturen einstellen 

Normal: Standardwert (bei mir der Tagessollwert, der nicht unterschritten werden soll)

Temp2: zweiter Einstellbarer Wert (bei mir der Aufheizwert morgens)

Oben: müsste ich selbst nachschauen

 

Die Strompreise sind für den Fall, dass du einen WP-Stromtarif mir gesondertem Zähler hast, der Hoch und Niedertarif kennt. Dies muss man dann auch per Zeitprogramm einstellen.

Hast du nur einen Tarif den ganzen Tag, brauchst du kein Zeitprogramm einstellen, aber den Wert für alle Tarofe eintragen, kleiner Bug in der Anlagensoftware, sonst kommt die Fehlermeldung: Wärmemanagement E8

20221203_123632.jpg

Hier mal kurz ein aktuelles Bild bei 4°C 

20221203_125037.jpg

 kurz danach beim Abtauen


@Masterb2k  schrieb:

Um die Folgenden Einstellungen zu erreichen musst du ins Servicemenü, dann Codierebene 1 und dort "Brennwertmodul" auswählen dann mit hoch und runter den Wert suchen.

Wichtig dazu sind Folgende Parameter:

7B02: Freigabetemperatur unter der Gas-Brenner zum Heizen freigegeben ist. 1 entspricht 0,1°C also Wert 10 = 1°C  AT .....


Vielen Dank für deine Mühe und Geduld! Nach dieser ausführlichen und sehr hilfreichen Anleitung kommen ja ganz neue Abenteuer auf mich zu (Codierung usw.) 😉 Deshalb werde ich vorsichtshalber mal mit weiteren Maßnahmen bis nächste Woche warten, damit notfalls mein Heizungsinstallateur erreichbar wäre. Der ist aber leider total überlastet, da meine Gegend sehr unter der Unwetterkatastrophe nebst Überflutung vom Juli letzten Jahres gelitten hat und nun die üblichen Winterprobleme anstehen. So ist deine Hilfe hier für mich besonders wertvoll. Bis dahin werde ich das Verhalten des Systems weiter beobachten und protokollieren, um verlässlichere Daten zu haben.

Viele Grüße

Wolfgang

 

Danke für diese Fotos, denn sie sind dann doch sehr beruhigend für mich.

Viele Grüße

Wolfgang

Dank der Hilfe insbesondere von "Masterb2k" habe ich mich nun näher mit dem Thema Bivalenzpunkt befasst und festgestellt, dass dieser für meine ober formulierte Frage nicht die gewünschte Lösung bietet. Die Wärmepumpe deckt ja bis zum Bivalenzpunkt allein die gesamte Heizlast ab, und erst bei Unterschreitung dieser Außentemperatur kommt dann der Gasbrenner zum Zuge.

Ich möchte aber wie oben beschrieben etwas anderes: ich würde gerne ein bestimmtes Verhältnis im Betrieb von Gasheizkessel zu Wärmepumpe einstellen (z.B. 60% Wärmepumpe und 40% Heizkessel). Der Grund liegt darin, dass die Wärmepumpe mechanisch belastete Verschleißteile enthält (Verdichter, Ventilatoren usw.) und zudem nach außen hin Lärm macht, während der Gasbrenner praktisch verschleißfrei ist. Indem die Wärmepumpe unabhängig von der jeweiligen Außentemperatur etwas seltener laufen würde und stattdessen auch mal der Gasbrenner, sollte das doch weniger Verschleiß an der Wärmepumpe erzeugen. Dafür wäre es dann etwas teurer, was aber vielleicht durch ersparte Reparaturen teilweise wieder herein käme.

MfG
Wolfgang

Du hast bei der Vitocaldens222-F einen ich nenne es mal "gleitenden Bivalenzpunkt, wenn du die bivalent-parallele Betriebsweise auswählst.

Das ist ja in gewisser Weise der Clou an dieser Anlage.

Mit deinem Vorhaben, ist die Betriebsweise weder Ökönomisch, noch Ökologisch, sondern manuell.

Geht auch, nimmt der ganzen Hexerei aber ihre Magie.

Du kannst die Bivalenzpunkt so setzen, dass du z.B von oben kommen bis 5°AT nur WP hast, unter 5° WP und Brenner Bivalent-Parallel  und z.B. unter 0° nur Gas.

Als Beispiel, wie du es einstellst liegt bei dir.

Wie gesagt, das nimmt der Anlage die gesamte Magie.

Den wenigsten Verschleiß an der WP hast du, wenn die Heizkurve auf das Haus angepasst ist, die Anlage hydraulisch abgeglichen ist und die WP mehr oder minder unter 5°C einfach komplett durchläuft.

 

 


@Masterb2k  schrieb:

Den wenigsten Verschleiß an der WP hast du, wenn die Heizkurve auf das Haus angepasst ist, die Anlage hydraulisch abgeglichen ist und die WP mehr oder minder unter 5°C einfach komplett durchläuft.


Besten Dank für die erneute Hilfe. Das Problem liegt eigentlich darin, dass sich in meinem 30 Jahre alten Haus im Erdgeschoss eine Fußbodenheizung plus Plattenheizkörper befinden und im Obergeschoss nur Plattenheizkörper. Dies war seinerzeit so ausgelegt worden, dass die thermisch träge Fußbodenheizung eine Art Grundtemperierung liefert und die bei Sonneneinstrahlung schneller reagierenden konventionellen Heizkörper den Rest beisteuern. Für die Räume im Obergeschoss ist also eine relativ hohe Vorlauftemperatur erforderlich mit der Folge, das die nun vorhandene Wärmepumpe bei den derzeitigen Temperaturen andauernd an ihrer Leistungsgrenze arbeitet. Damit verbunden ist dann eine relativ hohe Lautstärke des Außensystems, welches sogar störend im Wohnzimmer zu hören ist.

Ich würde daher am liebsten die Leistung der Wärmepumpe unabhängig von Bivalenzpunkt, Außentemperatur und ähnlichen Dingen permanent auf z.B. 70 % reduzieren. Dies würde bei höheren Außentemperaturen für die Wärmepumpe ausreichen, und bei niedrigen würde dann gleichzeitig der Gasbrenner mitlaufen. Zur Zeit ist es mehr ein entweder-oder-System.
MfG
Wolfgang

Nachtrag zum Bivalenzpunkt. Was mich dabei u.a. irritiert, ist die Bemerkung in der Serviceanleitung unter 7B02/Voraussetzungen: "Die Wärmepumpe und/oder andere Wärmequellen können die vorliegende Wärmeanforderung nicht allein erfüllen."

Wenn ich also die Wärmepumpe z.B. unterhalb von 2°C abschalten möchte, könnte sie aber doch eigentlich die Wärmeanforderung erfüllen?

Und unter7B0E heißt es:

"Hinweis zu Einstellwert „0“ und „1“"
Um den Heizwasser-Pufferspeicher nicht über den
Rücklauf des externen Wärmeerzeugers zu beheizen,
den Rücklauf des Heizkreises über ein 3-Wege-
Umschaltventil direkt in den externen Wärmeerzeuger
führen."

Solch ein Ventil habe ich aber wohl nicht.

Gruß

Wolfgang

 

Naja, 7B02: wenn du mit Ökonomischer Betriebsweise unter dieser Temperatur bist, und die WP den Bedarf nicht mehr Ökonomisch erfüllen kann, wird der Brenner hinzugenommen, hier geht es nicht rein ums Physikalisch machbare.

Du gibst ihr die Grenzen ja vor, viel wichtiger ist aber die Ausschalttemperatur der WP, als die Einschalttemp des Gasbrenners.

7B0E: das ist alles in der Vitocaldens222-F integriert.


@Masterb2k  schrieb:

7B0E: das ist alles in der Vitocaldens222-F integriert.


Vielen Dank für diese Info! Das ist ja beruhigend. Insgesamt scheint es mir nun so, dass sich über die Einstellungen zum Bivalenzpunkt nur festlegen lässt, ab wann das System in Abhängigkeit von der Außentemperatur eine Umschaltung vornimmt. Dass hingegen unabhängig von der Außentemperatur stets der Gasbrenner einen prozentualen Antiel zuliefert, scheint nicht realisierbar zu sein.

 

Eine Anmerkung am Rande: bei den geplanten Entlastungen für Gas- und Strompreise sollen für deren Deckelung jeweils 80% des betreffenden Vorjahresverbrauchs maßgeblich sein. Da meine Hybridanlage erst im Juli installiert worden ist, dürfte das in meinem Falle allerdings anstatt zu einer Entlastung zu einer ganz erheblichen finanziellen Mehrbelastung führen. Denn nach meinen bisher vorliegenden Zählerstandsdaten kann ich für 2023 mit einem mindesten doppelt so hohen Stromverbrauch bei nur noch sehr geringem Gasverbrauch rechnen. Und dieser Mehrverbrauch an Strom wird dann zu Höchstpreisen kalkuliert. Mögliche Abhilfe: im Wärmemanagement den Strompreis auf 5 € setzen, denn dann wird das auf "ökonomisch" eingestellte System wie meine alte Anlage nur mit Gas heizen 😉

MfG

Wolfgang

 

Für nachgewiesene Installationen von WP im Jahr 22 gibt es Spnderregeln für die Verbrauchsberechnung.


@Masterb2k  schrieb:

Für nachgewiesene Installationen von WP im Jahr 22 gibt es Spnderregeln für die Verbrauchsberechnung.


Besten Dank für diese tröstliche Info! Da muss ich mal im Internet nach suchen.

Viele Grüße

Wolfgang


@Masterb2k  schrieb:

Für nachgewiesene Installationen von WP im Jahr 22 gibt es Spnderregeln für die Verbrauchsberechnung.


Hallo @Masterb2k 

 

da ich auch betroffen bin: wie, wann und wem gegenüber muss ich diese Installation in 2022 nachweisen? Ich nehme mal an, gegenüber meinem Stromversorger, denke ich. Formlos weiß der das auch schon, muss ich noch mehr unternehmen? Benachrichtigt bzw. gefragt wird man ja wohl eher nicht ...

 

Danke für die Hilfe,

 

Gruß Michael

Die WP muss beim Netzbetreiber gemeldet sein, das weiß ich als Voraussetzung. 

Alles andere muss ich leider passen.