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Wärmeverlust im Technikraum / Vitocell 120-E / Stromverbrauch

Haben Probleme mit sehr hohem Stromverbrauch der Wärmepumpe verbunden mit hohen Temperaturen im Heizraum.
Wohnen seit Oktober 2021 in unserem Neubau und haben seit Oktober ca. 9.000kWh allein für die Wärmepumpe benötigt (2 Erwachsene und ein Kind). Die Temperaturen im Technikraum sind von Anfang an sehr hoch gewesen, sie betragen rund um die Uhr ca. 29°-30°C. Als wir dies gegenüber unserem Installateur reklamiert haben hieß es, dass würde an unserem sehr kleinen Technikraum liegen. Alle Rohre wären gut isoliert, die Anlage sei in Ordnung. Durch den jetzt festgestellten sehr hohen Strombedarf bezweifle ich allerdings dass alles in Ordnung ist.
Zur Technik:
Vitotrans 353 PZSA
Vitocell 120-E SVW 600L
Vitocall 200-A AWO-E-AC 201.A16
Der Technikraum hat eine Grundfläche von 5,23m².
Die Wohnfläche beträgt 203,4m² wobei ca. 65m² nur auf 12°C "geheizt" wurden da die Räume derzeit nicht genutzt werden.
Der Pufferbehälter strahlt merklich Wärme ab, die Isolierung scheint aber in Ordnung zu sein, zumindest ist sie vorhanden, das habe ich soeben überprüft. Sind solch hohe Umgebungstemperaturen im Technikraum normal?

45 ANTWORTEN 45

Ja so ist es, und kommen damit absolut problemlos durch

Ich werde dir morgen, mal die Grundsätze von einer WP-Heizung etwas zusammenschreiben, wie das Funktioniert u.s.w. damit etwas Licht in die Sache kommt……Das große Problem momentan noch, viele Heizungsbauer glauben, das eine WP genauso zu handhaben ist, wie die alten Heizsysteme, ist aber vollkommen falsch….wenn sich die älteren HBs nicht mehr ehtsprechend Nachschlulen, und das ganze nur Einbauen, dann wirds problematisch…..

Ich fang heute gleich noch - ganz von vorne an………

 

Die bisherigen Heizsysteme, erzeugten Wärme fürs Haus, indem Stoffe (Öl, Gas, Holz, etc..) verbrannt wurden, mit der Berbrennungswärme wurde Wasser erhizt, u.s.w. den Rest kennen wir…….

 

Bei einer Wärmepumpenheizung ist das völlig anders. Hier wird mit Hilfe von Strom der Umgebung außerhalb des Hauses (aus der Luft, der Erde…..) Wärme entzogen, ins Hausinnere geleitet, und dort wieder abgegeben. (Ganz grob umrissen….wie das die WP dann im Detail macht, ist zig-fach im Internet erklärt). Wie Gut die WP das macht, spiegelt sich in der JAZ wieder. Die JAZ sagt nichts anderes aus, als mit wieviel kWh Strom, vieviel kWh Heizenergie von außerhalb ins Hausinnere übertragen wird.

 

Beispiel: ein normaler Heizstab hat eine JAZ von 1 : Bedeutet 1 kWh Strom liefert eine Wärmeenergie von 1 kWh. Wird eine WP zb. mit einer JAZ von 3,3 betrieben, bedeutet dies, das mit 1 kWh Strom 3,3 kWh Wärmeenergie ins Haus übertragen hat…..

 

 

Durch diesen eklatanten Unterschied der Heizsysteme, ist auch die Art und Weise des Heizvorganges vollkommen anders. Im Gegensatz zu den alten Heizsystemen, ist die Wärmepumpe so zu betreiben, das die WP nur jene Energie, die das Haus zb. im Winter ständig (24/7) abgibt (Durch Wände, Fenster, Türen etc.) ständig nachliefert. 

Das Bedeutet, das z.b. eine Luft-WP, wenn diese richtig ans Haus angepasst wurde, ab ca. +3 Grad Außentemperatur auf geringster Leistung (Inverterbetrieb) 24/7 im Dauerbetrieb durchlaufen sollte. (Über +3 Grad bringt die WP auf geringster Leistung zuviel Energie ins Haus - hier Taktet die WP somit) Sinken die Temperaturen weiter, wird in einem bestimmten Verhältnis zur AT die WP-Leistung immer weiter erhöht.

Wie stark nun diese Leistungserhöhung abhängig von der Außentemperatur ausfällt, wird über die Heizkurve eingestellt (Die beiden Werte Niveau und Steigung). Ab einem bestimmten Punkt - dem Bivalenzpunkt - kann die Luftwärmepumpe keine Ausreichende Energie mehr aus der Umgebungsluft entziehen, um genügend Wärmeenergie ins Haus zu bringen. Hier werden dann zusätzliche Elektroheizregister zugeschalten, die die noch fehlende Energie zuliefern. Dies passiert, je nach Auslegung bei ungefähr - 13 Grad C., kann auch erst bei -17 Grad C liegen…….ist aus den jeweiligen Datenblätter der Wärmepumpen herauszulesen………

 

Auch diese Erklärung ist fürs erste sehr vereinfacht dargestellt, nur um mal das Heizungsprinzip der Wärmepumpe zu veranschaulichen…….Wie die Zusammenhänge etwas in den tieferen Details aussehen, dazu später……..

 

Bitte um Info, ob dies bisher verständlich ist, oder ob es dazu fragen gibt.

 

 

Hallo Guennie,
erstmal Danke für die ausführliche Erklärung, soweit verstanden.
Was mir neu war/ist ist der Umstand dass bei +3°C die WP bereits 24/7 durchlaufen sollte. Meinst du damit dass auch die Außeneinheit ab dieser Temperatur 24/7 Luft ansaugt und Wärme entzieht? Das war mir so nicht bekannt/bewusst. Ich dachte nicht dass es sinnvoll ist wenn die WP pausenlos durchläuft.
Wie nennt man den Temperturwert ab dem die WP elektrisch zuheizt? Nach was muss ich da in den Datenblättern schauen?

Hier ein paar Bilder von unserer WP bzw. von allen Elementen innerhalb des Hauses.
Die Verrohrrung am Pufferbehälter ist schwierig zu erkennen, ist es hilfreich wenn ich da mal das Verrohrungsschema abzeichne?

Hallo,

das ist der Bivalenzpunkt.

 

Anbei mal vorab das Dokument, wo ich derzeit dabei bin eine umfassende - möglichst auf für den Laien verständliche Zusammenfassung zu schreiben. Ist noch bei weitem nicht fertig, entwickelt sich aber laufend weiter......dauert aber noch - also nicht wundern, wenn noch einiges fehlt....aber für denjenigen, der schon etwas mitlesen möchte, schon mal ein gewisser Anfang....... =;-)

Auf den Aufnahmen ist schon alles notwendige schön ersichtlich…….schaut soweit sehr gut aus……gut isoliert…..abzeichnen ist nicht notwendig, dürfte nach dem Hydraulikschema das ich im pdf verwende installiert sein…….ich sehe, Du hast eine Mischergruppe für die FBH: falls ich das wo überlesen habe: wieviele Stockwerke/ Heizkreisverteiler hängen hier nachgeschalten dran ?

3 Stockwerke mit je einem Verteiler lock. 

Sind in den Verteilern die jeweiligen Abgänge getrennt regelbar ausgeführt, oder einmal fix über die Durchflussmengenregler fix eingestellt ?

Du hast angangs geschrieben, das bestimmte Räume mit nur 12 Grad betrieben werden, wie hast das hinbekommen ?

Ich meinte vorhin, sind die Abgänge in den Heizkreisverteilen mit Stellantrieb versehen, ie über Raumthermostate gesteuert werden ?

Getrennt regelbar, jeder Raum hat ein Thermostat  welches mind. ein Ventil im Verteiler ansteuert. Bei großen Räumen sind es bis zu ich glaube 3 Ventile.

In einigen Kellerräumen habe ich die Solltemperatur auf 16°C gesenkt da wir es dort momentan nicht wärmer brauchen. 

ok, verstehe, dann ist mir klar, wie das Ganze regelt, schreibe etwas zusammen, wie du hier am besten die beste VL finden kannst.

Hallo Mäx,

 

habe eben erst diesen Beitrag hier entdeckt - exakt das selbe Setup habe ich bei mir auch. 

Auch ich habe immer noch die Vermutung zu viel Energie (durch falsche Auslegung / Einstellung) zu verbrauchen.

 

Hier gibt es den entsprechenden Beitrag dazu:

https://www.viessmann-community.com/t5/Waermepumpe-Hybridsysteme/Anlagenauslegung-mit-Vitocell-120-e...

 

Kurz zusammengefasst:

- Bei mir war das Umschaltventil durch den "Fachbetrieb" falsch eingebaut, somit wurde immer der gesamte Kombispeicher auf Warmwassertemperatur beheizt

- Hohe Verluste im Kombispeicher bei Heizbetrieb (Wärme aus dem oberen Bereich für WW "verpufft" im Heizkreis 

- Durch natürliche Konvektion und fehlenden Schwerkraftbremsen entsteht eine Strömung aus dem Warmwasserspeicher durch die WP --> Energieverlust

 

Selbst aktuell beim Betrieb nur für Warmwasser benötigen wir ca. 5-6 kWh am Tag bei 160l Warmwasserverbrauch. 

Laut Datenblatt dürfte der Vitocell-120E einen Speicherinhalt in der Trinkwasserzone von 350l haben.

Unsere WP heizt den Speicher 2-3x am Tag hoch. Irgendwo muss also noch einiges an Energie verloren gehen.

 

 

Eine Frage noch vorab:

Hast du derzeit (Sommer) den Betriebsmodus auf "Nur Warmwasser" eingestellt oder ist auch der Heizmodus noch aktiv?

 

 

Gruß,

Daniel

Hallo Daniel,

ich habe seit Mai nur die WW-Bereitung aktiv, keine Heizung mehr.

Und trotzdem habe ich nicht nur hohe Energiebedarfe sondern auch immer noch sehr hohe Temperaturen im Technikraum. Das ist wie in der Sauna...

 

Wie oft der Speicher gefüllt wird sieht man wohl nur úber die App, richtig?

Warte diesbezüglich immer noch auf die Connect-Box, 4 Monate Lieferzeit hieß es zuletzt.

 

Von 

Max

Hallo Guennie,

nochmals vielen Dank für dein Dokument, soweit habe ich alles verstanden. Was mir wirklich neu war ist, dass die WP bei +3°C bereits 24/7 durchlaufen sollte. Ich habe seit der Installation nix an den Einstellungen geändert, lediglich die WW-Zeiten angepasst sowie die WW-Temperatur. Die Heizkurve ist somit noch von meinem HB eingestellt worden. Leider erreiche ich diesen gerade nicht - Handwerkerferien und nur Notfälle werden bearbeitet.

Was bedeuten die beiden Werte der Heizkurve?

 

Gruß Max 

Okay, komisch ist, dass laut deiner Aufzeichnung in KW22 (119,1kWh) und KW23 (56,7kWh) in der Energiebilanz für das Heizen aufgeführt ist.

 

Die Connect Box hilft, hiermit kannst du dir alle möglichen Temperaturen aufzeichnen. Das macht die Analyse einfacher.

Du könntest aber innerhalb von 24h mal die Anzahl der Verdichterstarts überprüfen. Die kann man im Menü auslesen (müsste schauen wo).

Hallo,

Anbei das Update meiner Dokumentation - hier ist auch bereits das Thema bezüglich der Heizkurveneinstellung drinnen......

 

lg

Guennie

Hallo Max,

 

bist du mit deinen Thema weitergekommen?

Hallo,
das Problem wurde vom Viessmann-Werkskundendienst gefunden und behoben.
Das Ventil (Kugelhahn) welches elektrisch angesteuert wird und regelt welche Zonen im Pufferspeicher von der WP aufgeheizt werden war zwar angeschlossen, allerdings an der falschen Stelle so dass sich der Motor nie bewegt hat und stets nur die Warmwasserzone, also der obere Teil des Pufferspeichers, aufgeheizt wurde.
Der Installateur hat das Ventil fälschlicher Weise an der Steuerung des Pufferspeichers angeschlossen und nicht an der Steuerung der WP.
Seit dies im März 2023 geändert wurde haben wir im Schnitt ca. 60% niedrigere Stromkosten und die Raumtemperatur im Technikraum ist 10° niedriger.
Es wäre so einfach gewesen....

Hallo,

 

….und schon wieder eine Anlage gewesen, wo das Problem vom 3-Wege Ventil im Puffer RL gekommen ist, und an den Verbrauchsdaten sieht man jetzt auch wieder einmal, was passiert, wenn hier dieses Ventil nicht passt……😔.

 

Ich hab mir jetzt den Thread nochmal vom Beginn her angesehen…….eigentlich war schon auf den von mäx hochgeladenen Fotos, bei genauer Betrachtung zu sehen gewesen, das hier was mit dem Ventil nicht stimmt……habe hier aber damals nicht gleich weiter in die Tiefe nachgehakt, und dieses Ventil gleich mal zur Sicherheit zu testen, sondern dies leider „hinten angestellt“ da die Beschreibung des ursprünglichen Problems eigentlich nicht auf das Ventil gedeutet hat, also bei der Suche leider „falsch abgebogen“……

 

Da es sich aber mittlerweile herausgestellt hat, das es ungewöhnlich oft an diesem Ventil liegt, das hier was nicht passt, habe ich dieses Jahr irgendwann begonnen, sobald jemand einen Kombispeicher in Verwendung hat, bei Problemen - egal wie sich diese Zeigen, gleich mal dieses Ventil zur Sicherheit anzusehen, zu testen ob das richtig arbeitet…..😉

 

….jedenfalls Super zu hören, das jetzt alles funktioniert……..

 

lg

Guennie