Hallo, schön zu hören, das Dir die Anleitung weiterhilft......😀. zum Punkt 1.: Wenn Du wissen möchtest, wie Dein Speicher wirklich aufgebaut ist, und wie die bei Dir verbaute Type funktioniert, dazu müsste man die genaue Typenbezeichnung wissen, da "Vitocell V-100" ein Überbegriff einer ganzen Serie ist, in der es unterschiedliche Varianten gibt. die WW-Hysterese beim Schichtspeicher: in der WP Regelung der Vitocal 200S gibt es Parameter mit der Du einstellen kannst, wie der WW-Speicher geladen werden soll. 1) Du hast irgendwo im oberen Drittel Deines Speichers einen Temperatursensor verbaut, der die aktuelle Wassertemperatur im Speicher erfasst. 2) Beheizt die WP den Speicher, erfolgt das beim Standardspeicher im Räumlich gesehen unteren Teil des Speichers. Das Wasser Steigt durch die bei der Erwärmung entstehende Dichteänderung des Wassers im Speicher auf - ist ein physikalischer Effekt. Im Speicher schichtet sich das Wasser so ein, das sich oben immer das heißeste Wasser befindet, und unten im Speicher das kältere Wasser....(ist komplett gleich wie in einem See, wo oben immer das Warme und unten immer das kalte Wasser ist) 3) Erreicht das Wasser im Bereich des Fühlers die eingestellte Abschalttemperatur, so wird die Beheizung beendet. Dabei kann die Temperatur im Speicher nun so aussehen: ganz oben : 53°C am Sensor : 50°C in der Mitte: 45°C ganz unten: 30°C 4) Entnimmst Du nun Warmwasser, (zb. zum Duschen) geschieht das von ganz oben aus dem Speicher (53°C). Durch die Entnahme von oben läuft kaltes Leitungswasser von unten nach. Die Temperatur im Speicher ändert sich zb. folgendermaßen: ganz oben : 50°C am Sensor : 47°C in der Mitte: 42°C ganz unten: 27°C das geht nun so lange weiter, bist der Sensor den eingestellten Hysterese Wert unterschreitet: Beispiel: Sollwert 50°C und Hysterese 5K Die Beheizung beginnt, sobald am Sensor 45°C unterschritten werden. Das kann bedeuten, das obwohl noch immer - oben im Speicher genug Wasser zum Duschen wäre, (zb. 48°C) bereits nachgeheizt wird, da am Sensor bereits 45°C unterschritten werden. Dies ist wichtig zu wissen, denn dieser "Effekt" kann genutzt werden, um zb. in den Sommermonaten, Strom zu sparen. Ich hab das bei mir folgendermaßen gemacht (Bei uns im Haus wird nur geduscht - keine Badewanne): ich habe mal den Sollwert sehr weit runtergestellt, damit die WP auf keinen Fall das WW nachheizt. Dann habe ich tagsüber normal WW entnommen --> die Temperatur im Speicher ist immer weiter gesunken. Am Abend habe ich dann beim duschen folgenden Versuch unternommen: Anfangs noch mit zugemischtem Kaltwasser so geduscht, das die Temperatur angenehm war, und dabei die Temperatur im Speicher beobachtet. Irgendwann wurde das Wasser kälter.......Jetzt begann ich den Mischer immer weiter in Richtung WW zu stellen.....ab einem gewissen Zeitpunkt war der Mischer voll auf WW Stellung, und das Duschwasser wurde langsam zu kalt zum duschen. Genau bei diesem Punkt habe ich mir die aktuelle WW Temperatur am Temperatursensor am Speicher notiert. Das Duschen wurde erst zu kalt, als am Sensor 37°C anstanden. (Über dem Sensor war es ja noch immer wärmer). Um eine Gewisse Reserve (eventuelle Schwankungen) auszugleichen, habe ich bei mir den Nachheizzeitpunkt so gewählt, das erst nachgeheizt wird, wenn am Sensor 40°C unterschritten werden. (der untere Punkt war gefunden =;-)) Jetzt ging ich dran, den optimalen oberen (Sollwert) Punkt zu finden, was deinen Punkt 2 beantworten wird: Da ja die PV nicht immer Strom liefert schaute ich mir an, wie lange ich mit den 300L WW ohne PV durchkomme, wenn ich zb. den Sollwert nur auf 45°C (und die Hysterese auf 5K) stelle. Somit Nachheizen ab 40°C und abschalten bei 45°C. Mit dieser Beheizung komme ich im Sommer einen Tag locker durch. Der nächste Test, war, den Sollwert hoch auf 55°C setzen. Hier komme ich dann 2 Tage ohne Nachheizen durch. Das hat den Vorteil das ich erstens 50% der Verdichter Starts im Sommer einspare, und zweitens den Energieverbrauch, der bei jedem Aufheizen der Kreisläufe notwendig ist ebenfalls um 50% reduzieren konnte. Ich habe hier im Forum diesbezüglich bereits einen eigenen Eintrag geschrieben. Das Problem ist, das hierbei der Sollwert - je nach Bedarf entsprechend verschoben werden muss. Dazu wird dann zb. Smart Grid verwendet. Hat jedoch den Nachteil, das dieses dann bei jedem PV Überschuss - im Sommer täglich "anspringt", obwohl es eigentlich nicht notwendig wäre, da man ja locker 2 Tage ohne nachheizen auskommt. (Den Strom den ich so einspare verkaufe ich lieber dem Energieversorger, als diesen durch unnötiges aufheizen zu verbraten) Da die WP Regelung das selber "On Board" nicht unbedingt optimal kann, habe ich mir das Ganze selber programmiert, und steuere diesbezüglich über KNX die WP "von außen" - genau auf Punkt so wie ich es wirklich benötige, und nicht nach dem "Gießkannenprinzip - PV Strom da --> Vollgas aufheizen". Das ist nur das WW Thema - hat man eine FBH kann man so auch sehr nette "Spielereien" dazu programmieren, was massiv WP Takte verringert, und Energie spart. 3) Das Argument "Das Bringt alles nix": Meine Anlage: 8kW PV mit 21 kW Speicher 8kW LWP - Einbau Oktober 21 Das Verdichterlaufzeit / Taktverhältnis 24.02.23 (Aktuelleres habe ich leider nicht, da beim letzten Softwareupdate von VM die Daten in der Regelung gelöscht wurden): 1653 Std. Verdichterlaufzeit bei 235 Takte im Sommer ein Takt alle 2 Tage für die WW Bereitung komplette Stromkosten am Haus seit 1.2.23 : einen kostentechnischen Überschuss von € 251.- Im Haus habe ich einen PV Eigenverbrauchsanteil von aktuell 81% 4) Die Heizkurve solltest Du unbedingt an die tatsächlichen Gegebenheiten, und Beobachtungen anpassen. Die können das gar nicht "fertig eingestellt" haben, da sie Eure Gewohnheiten nicht kennen. Von der Firma kann maximal eine Voreinstellung gemacht worden sein. So eine Optimierung kann locker eine komplette Heizperiode in Anspruch nehmen, bis das Ganze perfekt angepasst ist. Jetzt wären wir beim nächsten Punkt, den es zu überprüfen gilt - die eingebaute WP-Leistung. Man glaubt echt nicht, was hier alles an "Abenteuerlichsten Auslegungen" der Fachfirmen vorhanden sind. Hier im Forum ist diesbezüglich eine große Anzahl von Berichten, vorhanden, wo diese Thematik behandelt wird Kurzfassung davon: Das eine WP wirklich Energieeffizient arbeitet, muss die WP-Leistung genau auf die Heizlast des Hauses ausgelegt sein. Ist die WP zu klein wird das Haus nicht warm genug - eigentlich logisch. Wenn die WP jedoch zu groß ausgelegt wurde, dann "Taktet" sich diese im wahrsten Sinne des Wortes "zu Tode". Verdichterstarts ohne Ende, unnötiger Energieverbrauch, und baldiger Verdichterverschleiß ( hohe unnötige Reparaturkosten) sind die Folgen. Hast Du einen gut gedämmten Neubau mit FBH sind die Raumthermostate (ERR) vollkommen Sinnlos. Sehr wichtig ist auch den hydraulischen Abgleich zu kontrollieren, der ist zwar eigentlich von den Fachfirmen verpflichtend durchzuführen, aber......naja.....da sag ich jetzt lieber nix dazu, was man hier so alles mitbekommt........ .....so das war jetzt wieder eine menge "Text zum Nachlesen", ich hoffe es hilft wieder ein Stückchen weiter....... lg Guennie
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