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Vitodens 300 W Störung Feuerungsautomat F4

Guten Tag,
ich bin gerade bei meiner 80-jährigen Mutter, habe eine Nacht in einem Zimmer bei 15 Grad verbracht und bin entsprechend frustriert. Meine Mutter lebt seit mehr als drei Wochen in diesem Zustand, nach über einem Jahr an Reparaturversuchen von insgesamt drei Fachbetrieben, die angeblich auch alle mit der Firma Viessmann telefoniert haben.

Meine Eltern haben vor etwas über zehn Jahren ein Vitodens 300-W Gas-Brennwertgerät und einen Vitocell 100-W Speicher-Wassererwärmer aus emailliertem Stahl von einem Harzer Fachbetrieb installieren lassen. Dies auch, weil Viessmann im Verwandtenkreis als bodenständiges und grundsolides Mittelstandsunternehmen mit zuverlässigen Produkten galt.

Der Wasserspeicher ist inzwischen undicht und rostig, und muss auf jeden Fall ausgetauscht werden. Leider ist das Leck nicht im Deckel, sondern im Kesssel, und die Oberseite sieht wirklich verheerend aus.

IMG_2574.JPG

Das Brennwertgerät selbst fing im April 2019 an, wiederholt mit Störungsmeldung auszufallen, trotz vierteljähriger durchgängiger Wartung bis dahin. Es wurden dann die Zündionisationselektroden getauscht, die Brennerdichtung getauscht, der Gasfließdruck gemessen und ein Revisionsbogen getauscht. Danach ging die Anlage störungsfrei wieder in den Betrieb ... so lange, bis der Servicetechniker wieder weg war. Dann gingen die Ausfälle weiter.

Zehn Tage später wurden das Zündgerät und die Speicherdichtung erneuert. Wieder ging die Anlage in Betrieb, aber nur so lange, bis der Service wieder weg war.

Meine Mutter hat sich dann daran gewöhnt, die Anlage alle paar Tage zu resetten, irgendwann wurde es einmal pro Tag, dann mehrmals pro Tag. Inzwischen waren wie gesagt drei Fachbetriebe im Haus, alle haben angeblich mit der Firma Viessmann telefoniert, keiner wusste eine Lösung. Die Heizung läuft nun nach Reset nur noch etwa zwei, drei Minuten, davon werden ca. 2 - 3 Sekunden Gas gezogen, aber irgend ein Ventil schaltet gleich wieder ab. Dann brummt irgend eine Pumpe, eventuell erfolgt nochmal eine Zündung, aber spätestens beim dritten Versuch blinkt die Störungslampe. Der Fehlerspeicher sagt:

Feuerungsautomat

I   F4

IMG_2579.JPG

Ich kann mir die ganze Sache nur so erklären: Entweder die Harzer Fachbetriebe haben uns hier richtig verladen, oder Viessmann baut halt Geräte, die kurz nach Erreichen der Zehnjahresfrist unreparierbar kaputtgehen. Morgen kommt jedenfalls jemand, der den ganzen Kram rausreisst, und dann kommt eine neue Heizung rein - aber ganz bestimmt nie mehr eine von Viessmann!

Grüße, H. Frischat

5 ANTWORTEN 5

Wenn ich das Bild des WW-Speichers betrachte, fällt mir als erstes auf, dass die Schutzanode nichtangeschlossen ist. Somit ist der Schutz durch die Opferanode unwirksam.

Der Fehler F4 kann viele Ursachen haben. Sowohl Komponenten des Brenners wie Zündung, Gaskombiregler, Flammenüberwachung aber auch die Gasversorgung (Druckminderer, Gasuhr).

Aber auch der Feuerungsautomat kann ursächlich sein. War denn der Werkskundendienst schon einmal vor Ort?

Ich bin seit 27 Jahren im Heizungskundendienst tätig und habe neben Viessmann noch die meisten Herteller von Heizungsanlagen kennengelernt. Überall treten Fehler auf.

Man kann alles reparieren. Die Frage ist nur, ob es nach 20 Jahren oder bei einem bestimmten Schadensbild ökonomisch sinnvoll ist.

Dem Hersteller den schwarzen Peter zuzuschieben ist zwar einfach, aber nicht gerecht.

MfG

W.F.

Hallo W.F.,
danke für Ihre Antwort. Dem möchte ich entgegnen:
1. Richtig, der Kontakt zur Schutzanode ist wegkorrodiert. Dafür muss allerdings bereits Feuchtigkeit in dieser Styroporkuppel gewesen sein. Wo kam die her, wenn nicht vom Kessel?
2. Die Heizung ist keine 20 Jahre alt, sondern wurde 2009 eingebaut. Diese Probleme begannen 2019, also nach zehn Jahren.
3. Nein, der Werkskundendienst war nicht vor Ort. Das wäre sicherlich das Sinnvollste gewesen. Ich weiss nichts davon, dass einer der hier ansässigen Fachbetriebe meine Mutter auf diese Möglichkeit aufmerksam gemacht hätte. Auf der Webseite von Viessmann finde ich diesen Werkskundendienst auch nicht.

Überall steht nur "Wählen Sie einfach das gewünschte Themengebiet aus, zu dem Sie eine kostenfreie Fachberatung wünschen und geben Ihre Kontaktdaten an. Wir melden uns in Kürze bei Ihnen und vermitteln Sie an einen qualifizierten Fachpartner vor Ort! " Das heisst für mich, wir werden dann ja doch wieder zu den lokalen Unternehmen weitergeleitet.

4. Ich habe nicht einfach dem Hersteller den Schwarzen Peter zugeschoben. Wenn Sie meinen Anfangspost gelesen haben, dann wird Ihnen der folgende Satz aufgefallen sein: "*Entweder* die Harzer Fachbetriebe haben uns hier richtig verladen, *oder* Viessmann ...". Das war eine ernstgemeinte Einschränkung.



Trotzdem danke für Ihre Antwort. MfG H. Frischat

Zur Info: Der Werkskundendienst kann nicht von dir bestellt werden. Dieser kann nur von der jeweiligen Firma aktiviert werden.

Danke, Franky, für die Info!

Hallo Hannes_F,

den entstandenen Ärger kann ich verstehen. Wenn die Meldung F4 auftritt bedeutet dies, dass das Flammensignal während der Sicherheitszeit nicht vorhanden war. Das kann selbstverständlich mehrere Ursachen haben. Die Wahrscheinlichste betrifft hierbei die Verschleißteile wie zum Beispiel Elektroden.

Ansonsten kann es ein nicht ausreichender Gasdruck sein. Dieser wurde laut deinem ersten Post bereits überprüft. Weißt du noch wie hoch der Ruhe- und der Fließdruck war?

Dann kann die Meldung auch durch Abgasrezirkulation ausgelöst werden. Das bedeutet, dass das Abgassystem an einer Stelle nicht mehr dicht ist und sich so über die Zuluft Abgase ansaugt. Das kann zum Beispiel durch eine Ringspaltmessung überprüft werden. Hierbei muss je Meter Abgasweg mindestens 3 Minuten lang gemessen werden. Ein Abgasbogen gilt dabei als ein halber Meter.

Wenn das Zündgerät einen Defekt hat, dann bleibt der Zündfunke aus und es kommt zu keiner Flammenbildung. Dasselbe passiert auch, wenn der Gaskombiregler nicht öffnet. Einen vorhandenen Zündfunken kann man beim Start eigentlich ganz gut hören und wenn der Gasruhedruck beim Start abfällt, öffnet auch der Gaskombiregler.

Ist die Flammenbildung da, der Gasdruck sowie die Ringspaltmessung in Ordnung und die Elektroden neu, dann kann es noch der Feuerungsautomat selbst sein. Dieser ist in der Regelung integriert.

Viele Grüße
Flo
Top-Lösungsautoren