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Hilfe: Vitondens 200 hoher Verbrauch - was stimmt an den Einstellungen etc. nicht?

Hallo zusammen,

ich habe in diesem Jahr in zwei Gebäuden die Heizungen erneuern lassen sowie die Fenster und Haustüren. Die Uw Werte der Fenster in beiden Gebäuden haben sich von ca. 3,0 auf 0,78 verbessert.

Folgende bauliche Situation:

Haus 1:
kleineres Einfamilienhaus mit ca. 90 qm Wohnfläche
Anwohner: 2 Personen
BJ 1995
U Wert Außenwand ca. 0,65
Dach mit Zwischensparrendämmung
Heizung bisher: 15 kW Gas Niedertemperatur mit separat beheiztem Warmwasserspeicher von 1995
Heizkörper Typ 22
Jahresverbrauch bisher: ca. 16.000 kWh Gas (vor Fenster- und Heizungsmodernisierung)

Haus 2:
3-Familienhaus mit ca. 210 qm Wohnfläche
Anwohner: 6 Personen
BJ 1982
U-Wert Außenwand: ca. 0,67
Dach mit Zwischensparrendämmung
Heizung bisher: 30 kW Öl Niedertemperatur von 2003
Heizkörper Typ 11
Jahresverbrauch bisher: ca. 30.000 kWh Öl bzw. 3000 l (vor Fenster- und Heizungsmodernisierung)

Verbaut wurde nun in beiden Gebäuden eine Viessmann Vitodens 200. Im Haus 1 mit 11 kW, im Haus 2 mit 22 kW. Im Haus 2 mit hydraulischer Weiche. Außerdem in beiden Gebäuden neue Warmwasserspeicher Energieeffizienzklasse A.
Anwohner sind in in beiden Gebäuden gleich geblieben.

Aktueller Verbrauch Haus 1:
Wenn ich mir die aktuellen Verbräuche ansehe, so liegt in der letzten Woche (Temperaturen zwischen 0 - 10 Grad) der Verbrauch im Haus 1 bei ca. 0,5 m3 für Warmwasser und ca. 3,0 m3 für Heizung, also ca. 3,5 m3 pro Tag bzw. ca. 36,86 kWh am Tag (Brennwert 11,50 / Zustandszahl 0,9159).

Grob hochgerechnet wären das bei 190 Heiztagen ca. 7.000 kWh + ca. 900 kWh Warmwasser für die restlichen 175 Tage, also ca. 7.900 kWh (statt bisher 16.000 kWh).

Aktueller Verbrauch Haus 2:
Im Haus 2 liegt in der letzten Woche (Temperaturen zwischen 0 - 10 Grad) der Verbrauch bei ca. 2,5 m3 für Warmwasser und ca. 17 m3 für Heizung, also ca. 19,5 m3 pro Tag bzw. ca. 219,62 kWh am Tag (Brennwert 11,60 / Zustandszahl 0,9709).

Grob hochgerechnet wären das bei 190 Heiztagen ca. 41.727,80 kWh + ca. 4.928,00 kWh Warmwasser für die restlichen 175 Tage, also ca. 46.655,80 kWh (statt bisher 30.000 kWh).

Bisher war das Verhältnis der beiden Gebäude 16.000 kWh : 30.000 kWh und jetzt wäre es plötzlich 7.900 kWh : 46.655 kWh ?

Bzw. das eine verbessert sich deutlich und das andere ist plötzlich deutlich schlechter - da muss doch irgendetwas nicht stimmen ?

Folgende Einstellungen wurden bei beiden Gebäuden vorgenommen (der Rest ist Standard):

- Heizkurve Haus 1: 1,2 Niveau -4
- Heizkurve Haus 2: 1,0 Niveau +3
- Raumtemperatur: 20 Grad
- Warmwassertemperatur 55 Grad

- 497.0 Betriebsart Zirkulationspumpe : 4 (statt 0)
- 497.1 Trinkwasserzirkulationspumpe bei Hygienefunktion: 1 (statt 0)
- 497.2 Trinkwasserzirkulationspumpe bei Trinkwassererwärmung: 1 (statt 0)
- 497.3 Anzahl Zyklen Zirkulationspumpe: 1 (statt 5)
- 596.0 Begrenzung maximale Heizleistung : 50 (statt 100)
- 597.0 Begrenzung der max. Wärmeleistung bei Trinkwassererwärmung: 60 (statt 100)
- 1085.0 Speicherbeheizung Einschaltzeitpunkt Sollwert: 80 (statt 25)
- 1087.0 Max. Zeitdauer trinkwassererwärmung: 120 (statt 240)
- 1100.2 Solldrehzahl der Primärkreispumpe bei Heizbetrieb: 70 (statt --)
- 1101.2 Solldrehzahl der Primärkreispumpe bei Trinkwassererwärmung: 75 (statt --)
- 1102.0 Min. Drehzahl der Heizkreispumpe: 40
- 1102.1 Max. Drehzahl der Heizkreispumpe: 75
- 1139.0 Außentemeraturgrenze für Aufhebung des reduzierten Raumtemperatur Sollwerts: - 7 (statt Standard-5)
- 1192.1 Maximalbegrenzung Vorlauftemperatur Heizkreis: 65 (statt 74)
- 1395.1 Heizgrenze Sparfunktion Außentemperatur Heizkreis 1: 21 (statt 25)
- 1503.0 Minimale Heizleistung: 7 (statt ---)

Die restlichen Einstellungen sind die werksseitigen.

Gerätestatus:
Haus 1: 298 Brennerbetriebsstunden / 2731 Brennerstars (Inbetriebsnahme Anfang Oktober 23)
Haus 2: 935 Brennerbetriebsstunden / 1791 Brennerstarts (Inbetriebnahme Ende August 23)

Auffälligkeiten:

1. die Mieter in Haus 2 berichteten mir, dass die Heizkörper recht warm / heiß sind wenn sie laufen
2. gerade hat es ziemlich genau 0 Grad. Laut Heizkurve also im Haus 2 eine Vorlauftemperatur von ca. 46 Grad. Im Gerätestatus steht aber eine Vorlauftemperatur des Wärmeerzeugers / Wassertemperatur des Vorlaufs von 57,3 Grad.
Unter Vorlauftemperatur hydraulische Weiche steht allerdings 43,5 Grad und unter Heizkreis 1 Vorlauftemperatur steht auch 43 Grad.

Zum Vergleich: Im Haus 1 steht eine Vorlauftemperatur des Wärmeerzeugers / Wassertemperatur des Vorlaufs von 47,8 Grad und unter Heizkreis 1 Vorlauftemperatur steht 48,4 Grad. Eine hydraulische Weiche gibt es dort nicht.

Mir kommt es im Haus 2 so vor, als wären die Heizkörper sehr heiß, obwohl die Heizkurve dies nicht vorsieht.

Fragen:


Was läuft hier falsch? Ich würde ausschließen, dass die Mieter so viel mehr heizen.

Sind irgendwelche Einstellungen falsch oder kann es sein, dass ein Sensor oder die hydraulische Weiche defekt ist etc.

Vielen Dank.

8 ANTWORTEN 8

Eine so umfangreiche Beschreibung bei einer Thread-Eröffnung sieht man selten.

 

Meine Anmerkungen:

Grundsätzlich ist es immer günstig, insbesondere bei Brennwertgeräten, mit möglichst niedrigen Vorlauftemperaturen zu fahren, weil damit der Brennwerteffekt besser ausgenutzt wird, das Heizgerät also effizienter arbeitet.

 

 Wenn selbst die Bewohner des Hauses 2 finden, dass die Vorlauftemperatur etwas zu hoch ist, dann dreh halt entweder die Neigung oder das Niveau etwas runter. In der Bedienungsanleitung ist unter dem Kapitel "Heizkennlinie einstellen" auf der S. 30 beschrieben, was du da am besten wie verstellst.

Vermutlich wird aber im Haus 2 eine etwas höhere Vorlauftemperatur benötigt, wegen den kleinen Heizkörpern, Stichwort Typ "11". Sind da wirklich nur 11er verbaut?

 

Die temporär auftretende hohe Vorlauftemperatur der Therme im Haus 2 dürfte eine Momentaufnahme gewesen sein. Kurz nach der Brauchwasserwärmung steht dann da dieser hohe Wert. Wenn die Therme auf Heizbetrieb geht, sollte der Wert wieder abfallen.

 

Eine Brauchwassertemperatur von 55°C kostet natürlich, weil sie hohe Stillstandsverluste erzeugt. Aber wegen der Legionellenangst trauen sich die Leute nicht, den Wert herabzusetzen. In Mehrfamilienhäusern geht's kaum anders. Ich kann hier auch keine Empfehlungen aussprechen, die den Vorgaben des Gesetzgebers wiedersprechen. Ich kann aber in meinem eigenen Haus machen, was ich für richtig halte. Und da läuft die Brauchwassererzeugung seit mehr als 30 Jahren bei 45°C Brauchwassertemepratur. Ich möchte das jetzt aber nicht weiter ausführen. Das ist ein Thema ohne Ende.

 

Ich weiß nicht, wie das Zirkulationsprogramm eingestellt ist. Es nützt der beste Brauchwasserspeicher nichts, wenn die Zirkulationspumpe das Brauchwasser z.B. auch nachts noch im Kreis bewegt und damit herunterkühlt. Das Einverständnis der Bewohner vorausgesetzt, könnte man die Zirkulationspumpe nur bis z.B. 23.00 Uhr laufen lassen und dann erst morgens wieder einschalten.

Es ist auch möglich, dass die Zirkulation in Form der sogenannten Schwerkraftzirkulation bei abgeschalteter Zirkulationspumpe weiterläuft und sogar nachts den Brauchwasserspeicher herunterkühlt.

 

Die Brauchwasserwärmung kann man ebenfalls um z.B. spätestens 23.00 Uhr beenden. Das nächtliche Aufheizen um z.B. 2.00 Uhr erzeugt anschließend, wegen der höheren Temperatur im Brauchwasserspeicher unnötige Verluste. Die Brauchwassererwärmung sollte morgens 20 bis 30 min vor dem Heizbeginn starten.

 

Bie Begrenzung der Heizleistung (Parameter 596.0) bei 50% bringt nichts, außer etwaige Probleme im Heizbetrieb, weil dann evtl. die Therme zu lange braucht, um die Heizkörper auf Temperatur zu bringen. Sparen wirst du mit der Einstellung nichts bis ganz wenig.

 

22 KW-Kessel  - das dürfte ein Verschreiber sein. Das sollte ein 19- oder 25 kW-Kessel sein.

 

Der Wert 80 im Paramater 1085.0 ergibt bei einem Brauchwassersollwert von 55°C eine Schwankung der Brauchwassertemperatur von 47 bis 57°C. Kann man machen. Allerdings wird dann etwas viel Zeit benötigt, um das Brauchwasser wieder auf Temperatur zu bringen, wenn es auf unter 47°C abgekühlt ist. Da könnte dann noch der Einstellwert von 60% im Parameter 597.0 das Problem verschärfen. Ich würde diesen Wert zumindest im Winter auf mindestens 80% stellen, um eine schnellere Aufheizung zu unterstützen.

 

Die Pumpensteuerung müsste bei beiden Häusern unterschiedlich sein:

Im Haus 1 steuern die Parameter 1102.0 und 1102.1 die Drehzahl der Pumpe. Die Werte 40% und 75% erscheinen mir zu gering. Das kann Probleme bei der Versorgung der Heizkörper mit Volumenstrom ergeben. Andererseits, wenn der Volumenstrom ausreicht, weil da ja die Sparfüchse wohnen, wär's OK.

 

Beim Haus 2 steuert der Parameter 1100.2 die Pumpendrehzahl, da eine hydraulische Weiche vorhanden ist. Dann müsste es auch eine weitere Umwälzpumpe geben. Das ist dann die Pumpe, die das Heizwasser zu den Heizkörpern fördert. Da sollte ma auch mal die Drehzahl kontrollieren. Ich hoffe, dass da kein Mischer eingebaut wurde.

 

Die Therme im Haus 1 taktet sich zu Tode (leichte Übertreibung, um klar zu machen, worum es geht) 

Wenn die Sparfüchse im Haus 1 die Thermostate kaum aufdrehen und bei der Therme die Mindestleistung von 2,5 kW unterschritten wird, muss die Therme takten, also in den Ein-/Aus-Betrieb übergehen, was ihr natürlich nicht so gut tut.

Ein zu geringer Pumpenförderstrom kann auch zum Takten führen, wenn nämlich die Pumpe die Leistung des Brenners nicht mehr zu den Heizkörpern schaffen kann, weil der Volumenstrom zu gering ist (siehe oben).

 

Mit Hilfe des Parameters 1606.4 kannst du das Takten zwar nicht abstellen, aber die Frequenz etwas absenken. Stell mal den Voreinstellwert 500 (=50 K*min) auf z.B. 1000 (=100 K*min) oder 2000 (=200 K*min). 

 

Der Parameter 1395.1 steht auf 20°C. Das ist aus meiner Sicht zu hoch. Ich würde den auf 16 oder 17°C stellen. 

 

Wenn die Vitodense an ein WLAN angebunden werden können, könntest du mit Hilfe von ViCare auf dem Handy die Vitodense kostenlos beobachten und steuern. Ein Zugriff auf die Parameter des Service-Menüs geht allerdings nicht.

 

Hallo MacVito,

 

vielen Dank für Deine umfangreiche und gute Antwort. Das werde ich mir alles anschauen bzw. ausprobieren.

 

Es ist tatsächlich ein Verschreiber --- es handelt sich um die 25 kW Version. Deshalb habe ich übrigens auch die Begrenzung der Heizleistung (Parameter 596.0) auf 50% vorgenommen. Ich dachte, dass die Heizung dann erstmal mit 12,5 kW startet und dann runtermoduliert. So wollte ich häufiges Takten vermeiden. Denn die 25 kW habe ich nur vorsichtshalber genommen. Zudem war die 19 kW Version nicht lieferbar.

 

Das Warmwasser würde ich auch am liebsten auf 45 Grad laufen lassen. Das würde beim 300 l Speicher locker reichen. Aber dann brauche ich 1 x wöchentlich das Legionellenprogramm. Dabei stört mich dann allerdings, dass auf fast 75 Grad hochgeheizt wird. Das finde ich total übertrieben. Schade dass sie nicht "nur" auf gut 60 Grad hochheizt.

 

Die ViCare App finde ich recht gut. Ohne die App wäre mir der aktuell utopisch hohe Verbrauch wahrscheinlich erst bei der ersten Abrechnung aufgefallen.

 

Noch ein paar Ergänzungen:

- es gibt nur einen Heizkreis

- es sind EG (75 qm, 5 Heizkörper), OG (75 qm, 5 Heizkörper) und DG (60 qm, 4 Heizkörper)

- Typ 12 Heizkörper (nicht Typ 11)

- Heizzeiten sind von 05:30 Uhr - 21.00 Uhr
- Reduziert (17 Grad statt 20 Grad) von 21:00 Uhr - 05.30 Uhr. 

- Warmwasser Zirkulation von 05:00 - 22:00 Uhr (2 x pro Stunde für 5 Minuten) und während der Wassererwärmung

- Warmwasser ebenfalls von 05:00 - 22:00 Uhr

 

Zurück zum Problem:

 

Gestern bei 0 Grad hat zB der Wärmeerzeuger eine Vorlauftemperatur von 54,4 Grad. Die hydraulische Weiche angeblich nur 36,9 Grad und der Heizkreis angeblich nur 36,2 Grad. Obwohl die Heizkörper heiß sind. Das war +/- ein paar Grad den ganzen Tag so auch wenn vorher kein Warmwasser erwärmt wurde. Als ob die Heizung nie die erforderliche Temperatur laut Heizkurve erreichen würde (gestern wären das z.B. ca. 47 Grad). Gefühlt läuft die Heizung durch. Im Gegensatz dazu ist z.B. die Vorlauftemperatur (Wärmeerzeuger) beim anderen Haus 1 gestern bei 48,1 Grad und die vom Heizkreis 1 bei 48,4 Grad. Dort passt es also.

 

Anbei zwei Bilder von der Heizung (eines vor der Isolierung und eines nach der Isolierung).

Auf dem Bild 2 mit der Isolierung sieht man auch das Kommunikationsmodul. Dabei handelt es sich um die "Viessmann Erweiterung EM-P1 - zum Anschluss eines externen Heizkreises ohne Mischer Z017411".

 

Außerdem ist die hydraulische Weiche von Flamco inkl. Luft - und Schlammabscheider HW100 verbaut (https://flamco.aalberts-hfc.com/de/catalog/warmeverteilung/komplettsysteme-bis-100-kw-m-line/meiflow...).

 

Jetzt habe ich die Anleitung von Flamco für die hydraulische Weiche gefunden. Man kann sie hier finden:

https://flamco.aalberts-hfc.com/media/files/manuals/Hydraulische_Weiche.pdf

 

Wenn ich das ganze nun mit der baulichen Situation vergleiche (siehe Bilder), dann sieht es doch so aus, als wäre die hydraulische Weiche falsch herum verbaut (??). Sie müsste doch eigentlich verbaut sein wie auf Seite 5, 2.1 Abbildung Nr. 2.

Der Temperatursensor der Weiche ist aktuell rechts im Rücklauf.

Die Weiche müsste doch um 180 Grad gedreht sein, damit der Sensor im Vorlauf (links) sitzt ??

 

Kann das sein und welche Auswirkungen hätte das?

 

Ob ein Mischer verbaut ist, weiß ich nicht. Vielleicht kann man das auf den Bildern erkennen. Auf der Rechnung steht allerdings "COSMO 2.0 Pumpengruppe DN 32 ungemischt ohne Pumpe".

 

Unabhängig davon frage ich mich allerdings auch, ob wirklich eine hydraulische Weiche hätte verbaut werden müssen. Denn nach Recherche in den letzten Tagen scheinen die hydraulischen Weichen nicht sonderlich gut bei Brennwertgeräten zu sein.

 

Und ich lasse doch keine Heizung modernisieren, Fenster modernisieren, Dach dämmen etc., damit man es dann wegen ggf. unnötiger Bauteile zunichte macht. Beispiel: wenn ich durch die Fenstermodernisierung 10 % einspare und die hydraulische Weiche vernichtet 10 %, dann ist das natürlich suboptimal 😉

 

Vielen Dank schonmal.

 

Bild 1 (vor Isolierung)Bild 1 (vor Isolierung)Bild 2 (nach Isolierung)Bild 2 (nach Isolierung)

Hallo MacVito,

 

habe vorhin schon ausführlich geschrieben. Leider ist der Beitrag weg, deshalb nun nochmal....

 

Vielen Dank für Deine ausführliche und gute Antwort. Ich werde das alles berücksichtigen / ausprobieren.

 

Eine Entwicklung hat sich zwischenzeitlich ergeben:

 

Ich füge am Ende der Antwort zwei Bilder ein (Bild 1 = Heizung vor Isolierung, Bild 2 = Heizung nach Isolierung).

 

Kann es sein, dass bei der Installation die hydraulische Weiche falsch herum montiert wurde ???

Denn wenn ich mir die nachfolgende Montageanleitung für die Weiche inkl. Luft- und Schlammabscheider HW100 (Flamco: Flamco hydraulische Weiche HW 100 ) ansehe sowie die Heizungsanlage auf den Bildern, dann sieht es doch so aus, als ob der Vorlauf-Temperaturfühler der Weiche am Rücklauf sitzt. Der Rücklauf ist die rechte Leitung.

 

Montageanleitung: Montageanleitung Flamco HW100  

 

Die Weiche hätte doch wie auf Seite 5, 2.1 Abbildung Nr. 2 der Montageanleitung abgebildet eingebaut werden müssen. Dann ist das Entlüftungsventil links bzw. der Ablaufstutzen rechts. Also genau um 180 Grad gedreht.

 

Kann es sein, dass die Heizung nun den Rücklauf als Vorlauftemperatur nimmt, da der Temperaturfühler nun ggf. am Rücklauf statt am Vorlauf sitzt und welche Folgen hätte dieser Fehler?

 

Gestern hat zB der Wärmeerzeuger eine Vorlauftemperatur von 54,4 Grad angezeigt. Die hydraulische Weiche angeblich nur 36,9 Grad und der Heizkreis angeblich nur 36,2 Grad. Obwohl die Heizkörper heiß waren. Es war vorher auch keine Warmwasserbereitung.

Als ob die Heizung nie die erforderliche Temperatur laut Heizkurve erreichen würde (gestern wären das z.B. ca. 47 Grad gewesen). Gefühlt läuft die Heizung durch. Wenn dem so wäre, hätte die Heizung wahrscheinlich in den letzten Wochen noch deutlich mehr verbraucht, wenn ich die Heizleistung nicht auf 50 % begrenzt hätte.

 

Im Gegensatz dazu ist z.B. die Vorlauftemperatur (Wärmeerzeuger) beim anderen Haus 1 gestern bei 48,1 Grad und die vom Heizkreis 1 bei 48,4 Grad. Dort passt es also zusammen.

 

Außerdem noch ein paar ergänzende Angaben:

- 1 Heizkreis

- Heizkörper Typ 12 (nicht 11)

- Wohnflächen: EG 75 qm mit 5 Heizkörpern, OG 75 qm mit 5 Heizkörpern, DG 60 qm mit 4 Heizkörpern

- Heizzeiten sind von 05:30 Uhr - 21.00 Uhr

- Reduziert (17 Grad statt 20 Grad) von 21:00 Uhr - 05.30 Uhr. 

- Warmwasser von 05:00 Uhr - 22:00 Uhr

- Warmwasserzirkulation nur während der Warmwasserzeit und 2 x pro Stunde für 5 Minuten sowie während der Warmwasserbereitung.

- Viessmann Erweiterung EM-P1 - zum Anschluss eines externen Heizkreises ohne Mischer Z017411

 

Ob ein Mischer verbaut ist, weiß ich nicht, aber man sieht es vielleicht auf dem Bild. In der Rechnung steht "COSMO 2.0 Pumpengruppe DN 32 ungemischt ohne Pumpe"

 

Ich frage mich auch, ob es diese hydraulische Weiche überhaupt gebraucht hätte?

Denn ich habe heute gelesen, dass diese problematisch mit Brennwertgeräten sind. Und dann tauscht man zB für teures Geld die Fenster aus, spart sich z.B. 10 % und am Ende kostet die Weiche z.B. 10 % durch Energieverluste.

 

Die vi care App verwende ich bereits regelmäßig bzw. beobachte die Werte. Zum Glück, sonst wäre mir der aktuell utopisch hohe Verbrauch im Haus 2 erst bei der nächsten Abrechnung aufgefallen 😉

 

Achso ... und die Heizleistung habe ich auf 50 % begrenzt, da es sich um ein 25 kW Gerät handelt (19 kW wäre besser gewesen, war aber nicht verfügbar). Ich dachte, dass sie weniger taktet, wenn sie nur mit 12,5 kW startet und dann runtermoduliert.

 

Das Warmwasser würde ich auch lieber auf 45 Grad laufen lassen, was bei dem 300 l Speicher (6 Personen) ausreichend wäre. Aber dann müsste ich 1 x pro Woche das Legionellenprogramm laufen lassen und dieses heizt leider auf deutlich über 75 Grad, obwohl meines Erachtens gut 60 Grad locker reichen würden und sinnvoller wären.

 

Vielen Dank schonmal.

 

Bild 1 (vor Isolierung)Bild 1 (vor Isolierung)Bild 2 (nach Isolierung)Bild 2 (nach Isolierung)

 

Ob bei dir ein Mischer verbaut ist, kann ich nicht mit Sicherheit bestätigen bzw. ausschließen. Du müsstest die (rechten) grauen Wärmedämmschalen abnehmen. Falls ein Mischer vorhanden ist, dann sitzt er unterhalb(!) der Umwälzpumpe. Von dieser Umwälzpumpe schaut nur das Schaltfeld mit Anzeige aus der Wärmedämmung heraus. Ich sehe gerade, dass im Angebot da irgendwas von "ungemischt" steht, also ohne Mischer.

Die hydr. Weiche ist hydraulisch richtig angeschlossen, sofern(!) das linke Rohr was nach oben führt, der Heizungsvorlauf und das rechte Rohr der Heizungsrücklauf ist. Wenn es umgekehrt wäre, wäre es falsch.

Bei der Weiche müssen die Vor- und Rückläufe jeweils gegenüber bzw- übereinander stehen, ansonsten entsteht in der Weiche im Betrieb eine sich gegenseitige beeinflussende Querströmung.

Was Vorlauf und was Rücklauf ist, lässt sich durch Finger  auflegen - nicht zu lange draufhalten:-)  - ganz schnell herausfinden. Im stationären Heizbetrieb ist der Vorlauf immer etwas wärmer als der Rücklauf.

 

Der Temperatursensor der Weiche muss in der Tat auf der Vorlaufseite die Temperatur abgreifen. Ob er das bei dir macht, ist nicht zweifelsfrei zu sehen, weil die Kabelführung in der Weiche wegen der schwarzen Wärmedämmschalen nicht zu verfolgen ist.   

 

Es dürfte kein Mischer vorhanden sein, weil oben steht "EM-P1 - zum Anschluss eines externen Heizkreises ohne Mischer Z017411". 

Einen Mischer erkennt man an seiner mechanischen Schaltzustandsanzeige ("Kuhschwanz"), die sich je nach Anforderung bewegt. Ich glaube nicht, dass bei dir ein Mischer verbaut ist, kann es aber nicht sicher ausschließen. Er macht bei Heizkörpern keinen Sinn.

 

 

Zitat: "Achso ... und die Heizleistung habe ich auf 50 % begrenzt, da es sich um ein 25 kW Gerät handelt (19 kW wäre besser gewesen, war aber nicht verfügbar). Ich dachte, dass sie weniger taktet, wenn sie nur mit 12,5 kW startet und dann runtermoduliert."

Bei den vier neuen Vitodensen der kleinen 200er Reihe dürfte die Effizienz auf der Hydraulikseite in etwa gleich (gut) sein. Alle neuen Vitodense der 200er Reihe können bis 2,5 kW heruntermodulieren, egal ob 11 kW, 19 kW, 25 kW oder 32 kW. Die elektrischen Anschlusswerte(!) sind aber unterschiedlich. Ob aber die 4 Leistungsklassen bei einer definierten kleinen Leistung, z. B. 5 kW, nicht auch die gleichen elektrischen Leistungen aufnehmen (wenn bei allen vier Geräten exakt 5 kW umgesetzt werden!), weiß niemand, außer Viessmann. Die technischen Dokumentationen, die der Endkunde bekommen kann, geben das meines Wissens nicht her. Falls doch, dann bitte gleich die Quelle hier einstellen!

 

Die Begrenzung auf 50% Heizleistung macht keinen Sinn. Die Modulationsfähigkeit wird dadurch nicht beeinflusst. Es kann dir aber passieren, dass sich irgendwann die Bewohner des Hauses mit der Feststellung melden, es werde nicht warm genug. Ich würde die Heizleistung zumindest im Winter auf eher 80% stellen. Allerdings ist darauf zu achten, dass auch die Solldrehzahl der Pumpe, Parameter 1100.2, ausreichend hoch eingestellt ist.

(Leider weiß man bei den 200er Vitodensen nie, welcher Volumenstrom fließt, weil sie im Gegensatz zu den 300ern keinen Volumenstromsensor haben.)  

 

Ob dein 25 kW Vitodens die Heizkörper mit seiner eigenen internen Pumpe hätte versorgen können, wirst du nicht mehr herausfinden. Wenn das ganz sicher im Vorfeld mit "Ja" zu beantworten gewesen wäre, dann hätte man sich die hydr. Weiche und auch die externe Umwälzpumpe sparen können. 

Dein Heizungsbauer hat sich auf die sichere Seite gelegt, und stellt mit der starken externen Pumpe sicher, dass alle Heizkörper immer mit ausreichend warmem Heizwasser versorgt werden. Natürlich arbeiten zwei Pumpen gegenüber einer Pumpe mit insgesamt schlechterem Gesamtwirkungsgrad.

Ich kann aber die Entscheidung deines HB nachvollziehen.

... nochmals Danke....

 

Ich sehe das mit der hydraulischen Weiche (Vorlauf vs. Rücklauf) anders. Dazu habe ich nochmals in Bildern genauer die Situation dargestellt. Siehe nachfolgende Bilder.

 

Im Haus ist der Vorlauf definitiv links, also die linke Leitung. Diese habe ich mit einem roten Pfeil gekennzeichnet:

 

20230901_172208_Kopie - Kopie.jpg

 

 

Gelb markiert ist der Vorlauffühler nach der Beschreibung des Weichenherstellers. Der Vorlauffühler sitzt also meines Erachtens auf der rechten Seite, also am Rücklauf. Dies ergibt sich aus aus den nachfolgenden Bildern des Herstellers. Ich habe jeweils ein Anmerkungsfeld im Bild eingefügt:

 

 

Bauteile der Weiche + Lage des VorlauffühlersBauteile der Weiche + Lage des Vorlauffühlers

 

 

 

Erforderlicher hydraulischer Anschluss der WeicheErforderlicher hydraulischer Anschluss der Weiche

 

Somit würde ich zu dem Schluss kommen, dass die Weiche falsch angeschlossen ist und durch die Lage des Vorlauffühlers am Rücklauf geht die Heizung ständig davon aus, dass niedrigere Vorlauftemperaturen vorherrschen, da sie den Rücklauf misst und nicht den Vorlauf.

 

Oder sehe ich das falsch?

 

 

Ich denke, du siehst das richtig.

Wenn der Temperaturfühler rechts da sitzt, wo der weiße Punkt ist, dann ist der Fühler auf der falschen Seite, weil bei euch links der Vorlauf und rechts der Rücklauf ist.

 

Da muss wohl der Heizungsbauer nochmal ran. Das Wasser muss vermutlich nicht komplett abgelassen werden, weil beidseitig Absperrventile vorhanden sind. 

 

Alles klar danke. Das würde auch die unterschiedlichen Temperaturen erklären und dass die Heizung gefühlt ständig durchläuft.

 

Kann die Heizung davon Schaden genommen haben?

 

PS: ein Absperrventil habe ich nicht gesehen. Die beiden roten Hähne / Abzweigungen oben am Vor-/ Rücklauf habe ich hinmachen lassen, falls ich im Kellerbereich irgendwann mal Heizkörper benötige.

Ich sehe keinen Grund, dass der Vitodens duch den falschen Einbau der Weiche Schaden genommen haben könnte. Unnötig hohe Vorlauftemperatur sind, solange sie sich im normalen Bereich bewegen, nicht schädlich.

 

Schädlich sind eher Temperaturschocks, speziell am Wärmetauscher.

Kontrollier mal den Parameter 534.0. Um Geräteschäden zu vermeiden dürfen dort keine Nachlaufzeiten kleiner als 120 s eingestellt werden. Wenn du deinen Vitodensen was Gutes antun willst, dann stell diese Werte etwas höher, also z.B. im Winter 180 s. Im Sommer gehen auch 360 s, da es im Sommerbetrieb normalerweise egal ist, wie lange die Brauchwassererwärmung dauert.

 

Wenn zum Drehen der Weiche tatsächlich das ganze Heizwasser abgelassen werden muss, dann unbedingt dem Heizungsbauer im Vorfeld(!) sagen, dass er entkalktes Wasser einfüllen muss!!! Ich kann nicht sehen, ob eure Heizung mit einer Entkalkungsanlage für das Heizwasser(!) ausgerüstet ist. Das ist heute eigentlich Standard, wegen der Empfindlichkeit der neuen Gasbrennwertgeräte für Verkalkung. 

Natürlich musst du dich dazustellen, wenn das Heizwasser nach dem Tausch der Weiche wieder aufgefüllt wird. Die Jungs haben natürlich keine Lust, ihre Anlage zur Entkalkung zum Einsatz zu bringen. Mit einem Schlauch, direkt aus der Wasserversorgung geht das viel schneller und einfacher. Der Schaden fällt nicht sofort auf. 

Entscheidend ist der Kalkgehalt des Frischwassers. Liegt sehr weiches Wasser vor, also z.B. ein Kalkgehalt kleiner 5 dH, dann kann auf den Aufwand verzichtet werden.

 

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