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Richtiges Heizverhalten für Anfänger

Hallo zusammen,

 

ich weiß, dass man nicht heizen und gleichzeitig lange lüften soll. Aber dann hörts auch schon auf mit meinem Wissen zu diesem Thema. Tendenziell bin ich eher jemand, der mal kurz den Heizkörper voll aufdreht, anstatt ihn den ganzen Tag auf konstanter Temperatur durchlaufen zu lassen - ohne eine Ahnung, ob das nun besser oder schlechter ist.

 

Beschreibung:

Wir haben jetzt ganz neu eine Vitocell 100-W bekommen. Nun kann man die Heizphasen pro Tag ja auch recht komfortabel über das Kommunikationsmodul einstellen. Aktuell haben wir noch an der Hälfte unserer Heizkörper digitale Thermostate von Fritz mit einer Zeitsteuerrung.

 

Frage:

Angenommen konstantes heizen ist besser als mal kurz voll aufdrehen, können wir uns dann die digitalen Thermostate in Zukunft sparen und die Heizphasen über die Anlage steuern? Also z.B. in 3 Räumen den Heizkörper einfach dauerhaft aufgedreht lassen? Und der wird eben nur dann warm, wenn es eine aktive Heizphase in der Anlage gibt?

 

Ich hoffe, dass ist einigermaßen verständlich und ich freue mich über Aufklärung!

 

Beste Grüße

1 AKZEPTIERTE LÖSUNG

Akzeptierte Lösungen

Ein Vitocell-100 ist ein Warmwasserspeicher und keine Gasheizung. Was fuer eine Heizung wird denn verwendet?

Grundsaetzlich gilt, insbesondere fuer Gasbrennwertkessel, dass man moeglichst den ganzen Tag durchheizt als an/aus/an/aus. Wenn die Heizung den ganzen Tag laeuft, kann sie eine sehr viel niedrigere Vorlauftemperatur verwenden, was deutlich sparsamer ist. Wenn man nur die Heizung mal kurz voll aufdreht und die Raeume dabei warm werden sollen, muss der Heizkoerper ja wirklich heiss werden und die Heizung entsprechend z.B. 50-60 Grad heisses Wasser bereiten. Das ist sehr ineffizient.  Besser ist es, wenn die Heizung den ganzen Tag z.B. nur 35-40 Grad warmes Wasser bereitstellt.

D.h. man stellt mit normalen Thermostaten (keine digitalen etc.) einfach die Raumtemperatur ein, z.B. auf Stufe 3 (das sind so ca. 22 Grad). Die machen dann zu, sobald es im Raum warm genug ist und wieder auf, wenn es abkuehlt.

Der Heizkessel sollte nun nur so warmes Wasser bereiten, wie es noetig ist, denn je niedriger, desto sparsamer. Dazu gibt's die Neigungskurve, die man einstellen kann. Das ist hier erklaert: https://www.viessmann.de/de/wissen/anleitungen-und-tipps/heizkurve-einstellen.html

 

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4 ANTWORTEN 4

Ein Vitocell-100 ist ein Warmwasserspeicher und keine Gasheizung. Was fuer eine Heizung wird denn verwendet?

Grundsaetzlich gilt, insbesondere fuer Gasbrennwertkessel, dass man moeglichst den ganzen Tag durchheizt als an/aus/an/aus. Wenn die Heizung den ganzen Tag laeuft, kann sie eine sehr viel niedrigere Vorlauftemperatur verwenden, was deutlich sparsamer ist. Wenn man nur die Heizung mal kurz voll aufdreht und die Raeume dabei warm werden sollen, muss der Heizkoerper ja wirklich heiss werden und die Heizung entsprechend z.B. 50-60 Grad heisses Wasser bereiten. Das ist sehr ineffizient.  Besser ist es, wenn die Heizung den ganzen Tag z.B. nur 35-40 Grad warmes Wasser bereitstellt.

D.h. man stellt mit normalen Thermostaten (keine digitalen etc.) einfach die Raumtemperatur ein, z.B. auf Stufe 3 (das sind so ca. 22 Grad). Die machen dann zu, sobald es im Raum warm genug ist und wieder auf, wenn es abkuehlt.

Der Heizkessel sollte nun nur so warmes Wasser bereiten, wie es noetig ist, denn je niedriger, desto sparsamer. Dazu gibt's die Neigungskurve, die man einstellen kann. Das ist hier erklaert: https://www.viessmann.de/de/wissen/anleitungen-und-tipps/heizkurve-einstellen.html

 

Hallo Frank,

 

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort - sieht ganz so aus, als sollte ich mein Heizverhalten schleunigst überdenken. 😉 Den Link werde ich mir heute Abend ausführlicher ansehen, aber ich verstehe vom Prinzip her, was Du sagst.

 

Eine letzte Frage dazu:

Ich habe im Bad ein digitales Thermostat. Eigentlich nur, weil ich es in den kälteren Monaten sehr gerne mag, morgens in ein warmes Bad zu kommen. Da handelt es sich aber lediglich um einen Zeitraum von 30-max. 60 Minuten. Den restlichen Tag über brauche ich dort keine warme Heizung. In so einem Fall macht ein digitales Thermostat dann schon noch Sinn, oder?

 

Und bzgl. Heizung habe ich diesmal hoffentlich das richtige Schild entdeckt. Es müsste eine Vitodens 200-W sein.

 

Beste Grüße

Ja, eine Vitodens 200 ist eine Gasbrennwertheizung, und fuer die gilt auf jeden Fall "je niedriger die Vorlauftemperatur, desto sinnvoller".

 

Wenn man in einem Raum tatsaechlich nur kurzzeitig, z.B. morgens, Heizwaerme braucht, macht das schon Sinn, ja. Vorausgesetzt, der Vorlauf ist hoch genug, um den Raum (der dann ja den Rest des Tages auskuehlt) in der kurzen Aufheizphase morgens warm zu kriegen.

Das ist das Problem mit den niedrigen (=sparsamen) Vorlauftemperaturen. Damit bekommt man einen Raum nicht mal eben so schnell warm. Hast Du einen Heizkoerper, der 50 Grad warm ist, klappt das super. Bei 35 Grad braucht der dann vielleicht 2 Stunden, bis es warm ist. Da kann es dann sein, das es sinnvoller ist den Raum nicht ganz auskuehlen zu lassen. D.h. der Thermostat im Bad steht im Normalfall auf 20 Grad, damit das Bad nicht zu sehr auskuehlt, und morgens dann (vermutlich ab 1-2 Stunden vor Nutzung) auf 23.

 

Man muss sich mit niedrigen Vorlauftemperaturen leider von einigen gewohnten "Komfortfunktionen" wie "schnelles Aufheizen" oder "Kleidung mal rasch auf dem HK trocken" verabschieden. Aber man gewoehnt sich dran, und der Einspareffekt ist es wert.

Wenn dein Haus einigermaßen gut gedämmt ist, macht ein konstant gehaltene Temperatur über den ganzen Tag und eine geringe Nachtabsenkung (ca. 2°C ) bei Brennwertgeräten mit niedriger Heizkurve auf jeden Fall Sinn.

 

Im Bad würde ich in deinem Fall eine Grundtemperatur von etwa 20°C mit dem Heizkörper halten und für den kurzen Zeitraum mit einen Infrarotheizkörper die kurzfristige Erwärmung durchführen.

Grüße Franz 

 

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