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Nachtabsenkung und Thermostat

Wenn ich am Heizkessel die Nachtabsenkung einstelle (z.B. auf 14 Grad), die Heizkörper aber auf Stellung 3 (ca. 20 Grad) belasse (1), würde die Heizung die ganze Nacht durchlaufen, weil die Thermostate nie die eingestellte Temperatur erreichen und deshalb offen bleiben. Es entsteht also kein "Staudruck", der den Kessel "runterfahren" würde.

Würde ich die Heizkörperthermostate auf "Mond" stellen, schließen sie sich bei 14 Grad und die Heizung fährt runter. Es wäre aber sehr umständlich, das an allen Heizkörpern zu tun. Und morgens wieder hochzustellen. Sinn einer zentralen Nachtabsenkung (eben auch in größeren Wohnanlagen) ist ja die zentrale Regelung.

Die Temperatur im Beispiel (1) in den Räumen sinkt also tatsächlich, aber auf Kosten einer durchlaufenden Heizung. Ist das dann noch (ökonomisch) sinnvoll?

Vielen Dank!

Paule

13 ANTWORTEN 13

Hallo,

ich würde die Nachttemperatur auf 3°C stellen, dann wird nur nachts bei Frost geheizt. Das ist am sparsamsten (Pumpe aus, keine Bereitschaftsverluste) Keine Angst: die Temperatur sinkt nicht auf 3°C ab 😉

Gruß

Heizing

Gruß
Heizing

Vielen Dank! Ausschalten der Heizung mit Frostschutz ist sicherlich keine Alternative im täglichen Tag-Nacht-Betrieb. Wir wissen doch, dass das Aufheizen am Morgen (inkl. Erwärmen der abgekühlten Wände) erhebliche Energie verlangt. Da ist eine so tiefe Absenkung (insbes. im Altbau) sicherlich nicht sonderlich sparsam.
Paule.

Nein, das mit dem Aufheizen stimmt eben gerade nicht.

s. hier.
https://www.viessmann-community.com/t5/Experten-fragen/Nachtwanderung-oder-nicht-Vitola200/qaq-p/743...
Lies auch den Link dort.

Und ein Staudruck, der den Kessel runterfährt gibt es nicht. Die Pumpe kann bei einem höheren Widerstand runtergefahren werden. Wenn du nachts durchheizen willst, könnte man auch die Nachtabsenkung in der Pumpe aktivieren (je nach Baujahr möglich) Dann wird bei einer Reduzierung der Kesseltemp. auch die Drehzahl der Pumpe reduziert.

Gruß

Heizing

Gruß
Heizing

Danke! Leider sind die Aussagen so verschieden, dass es keine klare Lösung gibt. Mal heißt es, nicht mehr als 5 Grad absenken, mal, nicht unter 17 Grad absenken, mal, dass eine zu tiefe Absenkung keinen Vorteil bringt gegenüber dem Durchlaufen lassen. Scheint alles eher eine Glaubensfrage zu sein. Denn Nachprüfbares wird nicht angegeben (verlinkt).
Ich war früher auch für die Nachtabsenkung. Bis mir mal jemand sagte, wir wüssten doch alle, das beim Autofahren die sparsamste Art ist, mit gleichmäßigem Tempo (~Leistung) zu fahren. Stop-and-Go oder Stadtverkehr erhöht den Verbrauch enorm. D a s können wir alle selbst nachvollziehen.

Paule.

"Scheint alles eher eine Glaubensfrage zu sein. Denn Nachprüfbares wird nicht angegeben (verlinkt)."

Grundsätzlich lässt sich durch eine Absenkung Energie sparen. Wie viel das ist, hängt von den individuellen Rahmenbedingungen ab; insbesondere natürlich von der Art der Heizung / Heizflächen und von der energetischen Qualität des Hauses bzw. der Wohnung. Je schlechter (!) diese ist, desto höher können die Einsparungen sein. Das ist in Versuchen / Modellrechnungen plausibel ermittelt worden. Das Dumme ist nur, dass diese in der Regel nur eingeschränkt auf das eigene Haus übertragbar sind. Man muss es daher mühsam ausprobieren, also Verbräuche ermitteln, Temperaturen messen, protokollieren usw..

Diese Stop-and-Go-Analogie greift bei modernen, modulierenden Heizgeräten nicht mehr wirklich. Diese Geräte können - abhängig natürlich vom Wärmebedarf und nur in gewissen Grenzen - die Leistung runterfahren und auch mit niedriger Vorlauftemperatur konstant durchlaufen. Alte Geräte mit hoher Mindest-Leistung (> Wärmebedarf) oder ganz ohne Modulation takten dann natürlich (etwas) mehr als außerhalb der Absenkung.


Danke! Ich glaube, ich muss doch einen Eigenversuch durchführen. Da bei einer Hausheizung der kurzzeitige Gas- oder Ölverbrauch nicht ersichtlich ist, werde ich mal einen Raum nur elektrisch heizen. Da kann ich sowohl den Thermostaten zeitabhängig einstellen als auch den täglichen Energieverbrauch direkt ablesen.
Paule.

Das ist IMO keine zielführende Methode, weil jetzt neben der zeitlichen noch eine räumliche Einschränkung der Beheizung vorliegt. Nicht abgesenkte Räume werden den betroffenen Raum mitheizen und es werden nicht die Wärmeverluste wie bei einer 'Gesamtabsenkung' eintreten.
Bei einer Gasheizung (keine Ahnung, wie das bei Öl ist) kann man am Gaszähler ziemlich genau ablesen, ob und wie viel gespart wurde. Ist halt nur mühsam...

Es ist bei einer wissenschaftlichen Herangehensweise absolut unstreitig, dass die Nachtabschaltung was bringt. Du kannst das nicht mit dem Auto vergleichen, es gibt bei einer Heizungsanlage keine Bremse die Energie "vernichtet" und auch keinen Luftwiderstand, der bei höherer Geschwindigkeit exponentiell wächst.

Schau dir mal den U-Wert an, der hat als Einheit W/m²K, das heißt, die Wärmeverluste in W hängen von der Fläche und der Temperaturdifferenz zur Außentemperatur ab. D.h. je geringer die Temperaturdifferenz wird (d.h. je niedriger die Innentemp. wird), desto weniger Wärme geht verloren.

Gruß

Heizing
Gruß
Heizing

@KarlZei
Ich wohne in einer Gegend, wo die Durchschnittstemperatur in den Wintermonaten (Nov - Apr) minus 10 Grad beträgt. Im Winter halte ich das Haus durch Zentralheizung frostfrei und nur im Wohnbereich durch Kachelofen warm. Der Testraum hat zwei Außenwände und wird garantiert nicht durch benachbarte Räume aufgeheizt. Insofern gleichbleibende Bedingungen. Da sollte ein Unterschied zwischen Durchheizen und Nachtabschaltung erkennbar sein.

@Heizing
Jeder Vergleich hinkt. Und der U-Wert als entscheideneds Kriterium ist nicht unumstritten. Wie wäre die "wissenschaftliche Herangehensweise"? Gibt es einen Link?

Paule

Der U-Wert als entscheidendes Kriterium soll umstritten sein? Wo? Bei Konrad Fischer? auf Esoterikseiten?

Der Wärmeverlust eines Gebäudes setzt sich nun mal aus dem

Transmissionswärmeverlust
https://de.wikipedia.org/wiki/Transmissionswärmeverlust
und den Lüftungswärmeverlust zusammen. Den kannst du aber praktisch nicht beeinflussen.
Gruß
Heizing

Der u-Wert wird unter (idealen) Laborbedingungen erstellt und kann allenfalls für prinzipielle Vergleiche verschiednener Materialien herhalten. Die Laborbedingungen kommen in der Praxis nicht vor. Es gibt (fast) keine absolut trockenen Wände. Mit jedem Prozent Feuchrtgkeit ändert sich der u-Wert - u.s.w.
Das nur kurz. Ich möchte hier keine Diskussion über den u-Wert anstoßen. Wissenschaft ist immer das, was man dafür hält. Mir geht es hier nur um Sinn oder weniger Sinn der Nachtabsenkung.

Paule

Ich hab dir den U-Wert nur deshalb genannt, damit du siehst, dass da die Temperaturdifferenz zu außen mit eingeht. Je größer, desto höher der Wärmeverlust. Ob das jetzt die Wärmeleitfähigkeit des Baustoffs ein paar % mehr oder weniger sind ändert doch an diesem Prinzip nichts. Versuch doch einfach mal die Nachtabschaltung.
Gruß
Heizing

Ich werde es dem nächst versuchen, wenn´s richtig kalt ist ...
Paule
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