Betriebsarten einer Brennstoffzelle und deren Auswirkungen auf den Betrieb

[JWMBW]

Ich bin Besitzer einer Brennstoffzelle PT19.

Ab und zu besteht die Notwendigkeit die Brennstoffzelle temporär stillzulegen (zB. Kaminkehrer-Einsatz oder Stromabschaltung). Im Betriebshandbuch sind die Betriebsarten

- Wartungsmodus EIN

- Energiemanager AUS

- Ökolgisch

- Ökonomisch

nur rudimentär beschrieben.

Zudem ist die Wirkung und die Voraussetzung für solche Betriebsmodi (zB. muss bei dem Start der Brennstoffzelle sicher gestellt sein, dass diese mindest 2 Stunden in Betrieb bleiben kann und die dabei entstehende Wärme - ohne Überhitzung zu riskieren -  in den Wärmepufferspeicher  gepackt werden kann) doch für den optimierten Betrieb (oder wie oben erwähnt für den Abschaltbetrieb) sehr interessant. In einer Zeit, wo das Thema Energie-Haushalt fundamentale Wertigkeit erhalten hat, gibt es sicherlich vielfach Interesse an solcher Information.

Meine Frage an alle bzw insbesondere an kundige Viessmann-Mitarbeiter: Gibt es dazu Informationen (die tiefer gehen als "nur" das Betriebshandbuch), die man über die Viessmann-Community hier an interessierte Betreiber von PTx Anlagen verteilen könnte?

Besten Dank im Voraus

Jürgen Weiß

[Patrick_Zarges]

Hallo Jürgen Weiß,

zu den Betriebsarten gibt es eigentlich nicht viel mehr zu sagen. 

„Ökologisch“: 
Der optimale Startzeitpunkt der Brennstoffzelle wird anhand spezifischer Emissionsfaktoren ermittelt, um möglichst niedrige CO2 - Emissionen zu erreichen.

„Ökonomisch“: 
Der optimale Startzeitpunkt der Brennstoffzelle wird über parametrierte Werte für Strombezugspreis, Einspeisevergütung und Gaspreis bestimmt. Ohne installierten Stromzähler bezieht sich der Energiemanager auf ein hinterlegtes Standard-Lastprofil, da der spezifische Stromverbrauch nicht bekannt ist. Dadurch wird Strom möglichst dann erzeugt, wenn Eigenbedarf besteht. Die Laufzeiten der Brennstoffzelle werden in Zeiträume mit hohem Stromverbrauch verschoben. Dadurch erhöht sich die Eigenverbrauchsrate. 

Entscheiden ist noch, dass die Parameter eingestellt werden: 

 

[JWMBW]

Vielen Dank für die Antwort insbesondere zum Thema "Ökonomisch". Der Eintrag der Parameter ist soweit erfolgt, wenngleich es bei den 3  (von 5) Parametern, die mit den aktuellen Preisen zusammenhängen, schon ein sehr "dynamische Umfeld" ist. Da könnte aman täglich ändern.

Mein neuester Ansatz ist, dazu die von der Regierungs-Ampel zugesagten Preisdeckel zu verwenden. Besser als die Standard-Werte allemal.

"Trotzdem" würden mich noch die Nebenbedingungen interessieren, die das Betriebsverhalten der PT2 beeinflussen, zB:

Aus einer anderen Frage im Forum (Vitavalor PT2 Brennstioffzelle geht an) kopiert:

Sobald die Temperaturen im Brauchwasserspeicher eine Mindestlaufzeit der BSZ von 2 h ermöglicht, wird sie eingeschaltet. Dies geschieht in der Regel bei der beobachteten oberen Temperatur von ca. 45 °C und einer unteren Temperatur von unter 40 °C.

Gibt es noch weitere Nebenbedingungen, die zum Start bzw. Stop der Brennstoffzelle führen können und die reine ökumenische Betriebsart ausser Kraft setzen?

Besten Dank im Voraus für die Antwort

Jürgen Weiß

[Patrick_Zarges]

Es zählt immer die Mindestlaufzeit von zwei Stunden als Startbedingung. 
Für den Stop der Zelle führt die maximale Betriebszeit oder eine Rücklauftemperatur an der Brennstoffzelle von über 50 Grad aufrund zu geringer Wärmeabnahme.