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Temperatur Brauchwasserkreislauf erhöhen, Vorbeugung Legionellenbefall

Heizungsanlage Viessmann, Typ Vitola 200 VB 2, Baujahr 2002, Nennwärmeleistung: 27 KW; Brenner: Viessmann VEK/VEM I /2002; Heißwassertemperatur auf ca. 75 °Grad erhöhen

Guten Morgen,

zur Vorbeugung gegen Legionellenbefall möchten wir zeitweise die Heißwasser-Temperatur auf ca. 70-75 °C temporär erhöhen. Der Bereich der Temperaturregelung geht jedoch nur bis 60 °C. Wie kann zeitweise die Heißwasser-Temperatur auf 70-75° eingestellt werden? Kann diese Temperatureinstellung auch von dem Hausbesitzer eingestellt werden, wenn ja, wie wird dieses konkret gemacht, oder ist hierzu nur der Heizungsfachbetrieb befugt? Nach meiner Information ist die Erhöhung der Heißwasser -Temperatur bei neueren Steuerungen bereits als Standardfunktion vorhanden. Kann diese Funktion bei einer älteren Steuerung nachgerüstet werden?

Gerne erwarte ich hierzu eine Antwort eines Experten.

Vielen Dank im Voraus und freundliche Grüße

HS 

 

8 ANTWORTEN 8

Legionellen haben nichts mit Temperatur zu tun , sondern mit Stagnation.   Und auch da ist der Legionellenherd nicht der Speicher sondern Brauseschläusche  und Anschlussschläuche von Armaturen.

Sofern du alle Zapfstellen regelmäßig nutzt besteht im Einfamilienhausbereich keine Gefahr von Legionellen

Wenn du thermisch desinfizieren mußt  müssest unmittelbar nach dem Aufheizen alle (!) Warmwasserzapfstellen wenigstens für 15 Minuten gespült werden. Dazu ist eine Wärmeerzeugerleistung über 50 KW notwendig.

 

Dein Gedanke ist also vollkommen überflüssig.

 

Danke für den Beitrag. Meine Frage wurde nicht beantwortet
Frage: wie kann ich selbst die Heisswasser Temperatur temporär auf ca. 70 -75 Grad Celsius einstellen.
Ich freue mich auf eine Antwort, danke.

Der Trinkwassertemperatur-Sollwert ist zwischen 10 und 60 °C einstellbar. Über Codieradresse „56“ kann der Sollwertbereich bis auf 95 ºC erweitert werden. Ob eine Temperatur bis 95°C möglich ist hängt jedoch vom Kesselcodierstecker ab. Dieser gibt die Grenze für die maximale Temperatur vor.

Über die Codieradresse 58 stellst du dann ein, welcher zusätzlich Sollwert gefahren werden soll. Wann diese Temperatur gefahren werden soll, stellst du über die vierte Schaltzeit für die Warmwasserbereitung ein.

Einstiegt in die Codierebene 2 ist auf Seite 71 im Link erklärt. https://webapps.viessmann.com/vibooks/api-internal/file/resources/technical_documents/DE/de/VSA/5851...

Grüße °pa
Viele Grüße
Patrick vom Customer-Care-Team

Hallo Hausdoc,

 

vielen Dank für diese und auch weitere Deine Antworten zu ähnlichen Themen. 

 

An anderer Stelle hast Du geschrieben, dass die Warmwassertemperatur trotzdem mind. 50 Grad betragen soll. Was stellt man denn sinnvollerweise an der Therme ein - 51 Grad? Wenn ich das richtig verstehe, ist jedes Grad bares Geld wert...Mir würden ohne die Keim-Thematik auch 40 Grad reichen.

 

Danke Dir!

Hallo rocco999, 

 

er hat 50 kW und nicht 50 Grad geschrieben. Er möchte damit sagen, dass du von der Leistung her eine viel größere Anlage benötigst, um eine thermische Desinfektion durchzuführen. 

 

Viele Grüße
Patrick vom Customer-Care-Team

Hallo Patrick,

 

danke für Deine Antwort - es gibt mehrere Beiträge und Antworten von Dir und Hausdoc zu diesem Thema in diesem Forum. In einem davon hatte Hausdoc 50 Grad ins Spiel gebraucht - in der Bedienungsanleitung zu meiner Vitodens 200 finde ich ebenfalls 50 Grad als "default" Wert, die temporäre Temeraturanhebung ist per default deaktiviert (wird von einigen hier empfohlen). 

Ich finde das alles immer noch sehr verwirrend  - man kann technisch alles mögliche einstellen, was ist aber für ein EFH die Empfehlung? Wenn die Temperatur egal ist und man sowieso nicht thermisch desinfiziert, würde ich 45 Grad einstellen und gegen Keime das Wasser öfter laufen lassen.

 

Welche Einstellung würdest Du empfehlen?

 

Beste Grüße,

Dimitri

Wir stellen so ziemlich alle Anlagen auf ca. 55°C WW-Temperatur ein. Zum Einen liegt die Temperatur unter dem kritischen Wert von 60°C (ab hier ist erhöhter Kalkausfall zu verzeichnen), zum Anderen liegen 55°C in einem Bereich, wo sich Legionellen so gut wie gar nicht vermehren. Vorrausgesetzt, dass der Speicherinhalt auf den zu erwartenden Verbrauch abgestimmt ist.

Die Untersuchung des Brauchwassers von Zeit zu Zeit ergaben bisher keinerlei Legionellenbefall des Speichers, wohl aber in Armaturen, Brauseköpfen und Perlatoren. Und hier ausnahmslos Entnahmestellen, welche selten genutzt wurden. Über die Gründe für die seltene Nutzung muss ich hier nix schreiben. Nur soviel, dass man ab und an zum Kopfschütteln neigt.

Bei dem Thema Legionellen gehen die Meinungen der Fachleute auseinander, zumindest was das Thema "Legionellenschaltung" betrifft. Für Einfamilienhäuser gib es nach meinem Kenntnisstand auch keine gesetzlichen Vorschriften. Wie Franky bin auch ich der Meinung, dass die Gefahr nicht im Speicher, sondern an den Entnahmestellen entsteht, die selten genutzt werden. Solange regelmäßig frisches Wasser nachströmt habe ich keine Bedenken. 

Weitere Infos findest du hier >> https://heizung.de/heizung/wissen/legionellen-im-leitungswasser-verhindern/

Viele Grüße
Patrick vom Customer-Care-Team
Top-Lösungsautoren