@MaRa "- FBH: U.S.H. teilte mir mit, dass die FBH ein Rücklauftemperaturbegrenzer enthält." Schön. Die Frage war aber, ob in deiner Anlage ein Maximaltemperaturbegrenzer für die VORlauftemperatur der FBH vorhanden ist. Wenn nicht, dann hast du in den letzten Jahren auf Risiko gelebt: wenn das alte Heizgerät aus irgend einem Grund (z.B. fehlerhaftes Umschaltventil oder defekte Steuerung usw.) eine für die FBH viel zu hohe Vorlauftemperatur geliefert hat oder hätte, dann war oder wäre diese VL mangels Maximaltemperaturbegrenzer in die FBH gelangt. Also: Wenn kein Maximaltemperaturbegrenzer für die FBH vorhanden ist, dann gehört dieser SOWIESO nachgerüstet - das hat mit dem neuen Heizgerät nichts zu tun. "- Kennlinie: bei -4°C Außentemp Neigung 0,7 Niveau 8 = 43°C VL, ein Brennerstart bei 15 Betriebsstunden, gemessene Raumtemp. 22°C". Welche Raumtemperatur wird gewünscht, welche Soll-Raumtemperatur ist eingestellt, und waren beim Test die Thermostatventile ganz offen? Wenn die Thermostatventile "nur" auf Wunschtemperatur stehen, kann man es nicht merken, falls es mit der eingestellten Heizkennlinie zu warm wird. Bei Soll-Raumtemperatur 22 ergäbe sich mit deinen Angaben eine Soll-VL von ca. 49, und das ist entgegen deiner Behauptung nicht eine niedrige VL, sondern eine ziemlich hohe. Mit elektronischen Thermostatventilen und einer vermutlich immer noch zu hohen Heizkennlinie bist du auf dem besten Weg, die Anlage zu einem ungünstigeren Betrieb zu bringen. Dass das Gerät jetzt lange nicht taktet ist schon mal gut; bei geringerem Volumenstrom (z.B. wegen geschlossener Thermostatventile) und niedrigerem Wärmebedarf (z.B. bei höheren Aussentemperaturen) dürfte sich das ändern - und dann hilft nur die ausreichend grosse Brennerhysterese, das Gerät vor allzu starkem Takten zu bewahren. Noch einmal zum Verständnis: Die Soll-VL ergibt sich aus Heizkennlinie und Aussentemperatur. Die max.VL aus C6 ist eine Begrenzung der Soll-VL gegen oben. Bei deiner Anlage mit nur dem Kesselkreis entspricht die Soll-VL der Soll-Kesseltemperatur. Die Regelung versucht, die Ist-Kesseltemperatur möglichst genau gemäss berechneter Soll-Kesseltemperatur zu liefern. Bei zu geringem Wärmebedarf (min.Leistung zu gross) oder bei Brennerstart (mit vorgegebener hoher Startleistung) kann die Ist-Kesseltemperatur innerhalb der Brennerhysterese höher oder niedriger sein als die Soll-Kesseltemperatur. Die Soll- und Ist-Kesseltemperatur kannst du in der Diagnose abfragen. Geräte mit grossem Kesselinhalt (z.B. Öl- oder Gasheizungen mit einstufigem Brenner) können mit kleiner Brennerhysterese betrieben werden (z.B. +2/-2), weil der grosse Kesselinhalt starkes Takten verhindert. Auch bei solchen Geräten kann aber häufig eine grössere Brennerhysterese eingestellt werden, damit die Brennerlaufzeit vergrössert wird und der Brenner weniger häufig starten muss (schont Gerät und Umwelt und spart etwas Energie). Geräte mit geringem Kesselinhalt (Wandgeräte wie deins) benötigen eine grössere Brennerhysterese, damit das Gerät normalerweise und auch bei sehr geringem Wärmebedarf, wenn sogar die min.Leistung zu gross ist, mit nicht allzu kurzen Brennerlaufzeiten läuft. Eine zu kleine Brennerhysterese kann dazu führen, dass das Gerät bei geringem Wärmebedarf aufgrund der nötigen grossen Startleitung nicht richtig zum Laufen kommt und dann auch nicht richtig heizen kann. Die Begrenzung der VL mit C6 funktioniert wie sie soll, sie begrenzt die Soll-VL auf den eingestellten Wert. Das kannst du ausprobieren, indem du bei hoher Heizkurve C6 immer weiter absenkst und die Soll-VL in der Diagnose kontrollierst: die Soll-VL (bei dir Soll-Kesseltemperatur) wird nicht über den in C6 eingestellten Wert gehen. Die Ist-Kesseltemperatur dagegen bewegt sich bei Bedarf innerhalb der Brennerhysterese um die berechnete Soll-Kesseltemperatur. (Die Begrenzung, die dir vorschwebt, wäre eigentlich die Begrenzung der max.Kesseltemperatur. Angesichts deiner Betriebsweise und der immer noch sehr hohen Heizkurve gäbe das aber ein Debakel. Stelle dir einfach eine Soll-VL von 49 Grad und eine max.Kesseltemperatur von 45 Grad vor: der Brenner will immer wieder starten und wird durch die max.Kesseltemperatur gleich wieder ausgeschaltet: das Gerät kommt vor lauter Takten nicht mehr zum Heizen). Zusammenfassung 1) Maximaltemperaturbegrenzer für die FBH sowieso nachrüsten, sofern noch nicht vorhanden. 2) Heizkennlinie sowieso so niedrig einstellen wie möglich und nur so hoch wie nötig; damit wird das Gerät allgemein mit niedrigerer Soll-VL laufen und zudem häufiger und länger mit Ist-Kesseltemperatur = Soll-Kesseltemperatur laufen können und die Brennerhysterese nicht ausnutzen müssen. 3) Wenn das Schwanken der Ist-VL wirklich stört (?), dann einen Mischer nachrüsten. Punkte 1 und 2 bleiben unverändert.
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