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Funktionsweise integrierte Umwälzpumpe

Hallo zusammen,

 

ich habe seit November 2023 eine neue Gasheizung Vitodens 300-W. Jetzt versuche ich das Gerät zu verstehen und dann optimal auf mein Heizsystem einzustellen.

 

Hinter dem Heizgerät ist im Vorlauf ein Verteiler mit 3 einzelnen Heizkreisen (Keller = 1 Heizkörper, EG =3 HK, OG = 4 HK), jeder Heizkreis jeweils 1 Einrohrsystem. Doppelhaushäfte, Bj. 1990, 2 Geschosse, alles Standard-Heizkörper, keine Fußbodenheizung. Mit der alten und der neuen Heizung habe ich eine Vorlauftemperatur von ca. 70°.

Leider heizen meine Heizkörper ggü. früher nur ziemlich langsam auf.

Ich habe zuerst Heizkennlinie und andere Parameter verändert - leider erfolglos.

 

Jetzt befasse ich mich mit der Pumpe und habe versucht, die Pumpenleistung zu erhöhen. Ganz grob gesagt: je mehr die Pumpe pumpt, umso schneller heizen meine Heizkörper - aber leider noch nicht hinreichend.

Wenn meine Heizung das Warmwasser erhitzt (Warmwasserspeicher Vitocell 100-V), zeigt sie einen Volumenstrom von 1.400 l/h an. Bei Heizbetrieb erhalte ich aktuell nur ca. 380 l/h.

Daher habe ich versucht, die Pumpenleistung zu erhöhen.

Die Umstellung des Parameters 1432.2 "Betriebsweise der Primärkreispumpe" von 0 (konstanter Differenzdruck) auf 20 (ansteigender Differenzdruck 20 mbar) hat eine Erhöhung um 100 l/h gebracht.

Die Umstellung des Parameters 1432.1 "Restförderhöhenregelung der Primärkreispumpe" von 0 (außentemperaturabhängige Steuerung) auf 255 (konstante Restförderhöhe max. 255 mbar) erbrachte ebenfalls 100 l/h.

In der Montage- und Serviceanleitung zur Vitodens 300-W S. 48 ist eine Abbildung mit Förderhöhen bis zu 700 mbar zu sehen, die einen erhöhten Volumenstrom ermöglichen. Wie kann man diese einstellen?

Alle anderen Einstellungen min./max./Soll-Pumpendrehzahl haben keine Auswirkung auf Volumenstrom.

 

Generell wüsste ich gerne, wie die Pumpe funktioniert.

Es ist teilweise von Differenzdruck die Rede: welche Drücke werden hier miteinander verglichen und was passiert dann? Kann man die anzeigen lassen (Display / App / Vitosoft)?

Sind die Unterschiede Vorlauf- und Rücklauftemperatur relevant? Falls ja, wo sehe ich die Rücklauftemperatur?

Welchen Einfluss hat die Außentemperatur? Welchen Einfluss hat ein Innenraumfühler?

Welchen Einfluss hat die Heizkennlinie?

Ich habe gelesen, dass die Algorithmen "hochgeheim" sind - aber die einzelnen Einflüsse sollten doch soweit publiziert werden, dass der Bediener die Heizung optimal für seinen Bedarf einstellen kann.

 

Ich wäre dankbar (möglicherweise andere Nutzer auch), wenn mir jemand die Zusammenhänge erklären könnte. Vielen Dank.

11 ANTWORTEN 11

Bitte die nachfolgenden Fragen beantworten:

1.) welche Nennleistung in kW hat das Gerät?

2.) wie ist die Seriennummer - steht oben auf dem Deckel, neben dem Abgasrohr? 

3.) wieviel qm werden beheizt?

4.) Heizkörperheizung!

5.) versorgt die interne Pumpe des Vitodens direkt die Heizkörper?

6.) gibt es eine hydr. Weiche, Mischer, externe Umwälzpumpe(n)?

7.) witterungsgeführte Vorlauftemperaturregelung ist vorhanden!

8.) gibt es Pufferspeicher?

 

 

Eine Vorlauftemperatur von 70°C bei einer geschätzten Außentemepratur von derzeit ca. 5 bis 10°C ist viel zu hoch. Das zeigt, dass die Heizkennlinie zu hoch eingestellt ist.

Wie sind Neigung, Niveau und Raumtemperatur-Sollwert des Normalprogramms eingestellt?

 

 

Neben dem Parameter 1432.1 (Restförderhöhenregelung) bestimmen die Parameter 1102.0 (Min-Drehzahl) und 1102.1 (Max-Drehzahl) die Drehzahl und damit den Förderstrom der internen Pumpe.

Stell mal den Parameter 1102.0 auf 80% und den 1102.1 auf 100%. Dann sollte der Förderstrom sofort spürbar ansteigen.

 

Der Parameter 1432.1 steht standardmäßig auf ca. 120 - 130 mbar. Es kann aber sein, dass wegen des (schlechten) Einrohrsystems 250 mbar erforderlich sind.

 

Bei der Restförderhöhenregelung wird die Druckdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf am Ausgang des Vitodens geregelt.

 

Die Soll-Pumpendrehzahl (Parameter 1100.2) hat nur Einfluss auf den Förderstrom, wenn eine hydr. Weiche oder ein Pufferspeicher vorhanden sind, sonst nicht.

 

Die Vor- und Rücklauftemperaturen sind irrelevant in Bezug auf die Drehzahl und den Förderstrom der Pumpe. 

 

Es gibt geheime Parameter. Das besondere daran ist, dass sie geheim sind(😁) und nur bestimmte Viessmann-Mitarbeiter sie kennen (und natürlich nicht bekannt geben). Verstellbar sind die für den Normal-Sterblichen auch nicht.

@Newbie0815  Ich habe gelesen, dass die Algorithmen "hochgeheim" sind - aber die einzelnen Einflüsse sollten doch soweit publiziert werden, dass der Bediener die Heizung optimal für seinen Bedarf einstellen kann.

 

Hast du keine Unterlagen zur Anlage bekommen? Wenn nein, dann hier runterladen. In der Montage- und Service-Anleitung findest du die (meisten) Informationen zur Einstellung der oben genannten Parameter.

 

Bei meiner 300-W (auch Einrohr, nur HK, ohne Raumeinfluss) steht der Parameter 1432.1 auf 140 (mbar), 1432.2 auf 15 (mbar), 1102.1 auf 60 (%) und 1102 auf 80 (%). Damit erreiche ich im Standard-Heizbetrieb einen Volumenstrom im Bereich von etwas über 600 Liter/h. Vielleicht hilft dir das zunächst mal etwas weiter.

 

Und dass die 'Heizkörper ggü. früher nur ziemlich langsam aufheizen' ist bei einer thermisch gut eingestellten Therme eigentlich kein schlechtes Zeichen 😉.

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Hier meine Antworten auf die Fragen:

1) 19 kW

2) SerNr kenne ich, gebe ich über Internet nicht bekannt - ich habe Angst vor Hackern

3) 150 qm

4) ??

5) ja

6) nein, gar nichts

7) ja, Außenfühler vorhanden und angeschlossen

😎 nein

Heizkennlinie 1/ 25, Raumtemperatur 22° - Variationen haben keine Änderung VolStrom bewirkt

1102.0 und .1 habe ich von 45/70 (Inbetriebnahme) bis aktuell 70/95 schrittweise hochgefahren - keine Änderung am Volumenstrom

 

Habe ich das richtig verstanden, dass nur die Parameter 1432.1 sowie 1102.0 und .1 den Förderstrom bestimmen und keine weiteren Werte (Außen-/Innentemperatur etc.) bzw. Parameter?

 

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Ich habe eine Montage- und Serviceanleitung bekomenn, Version 3/2023.

Unter dem angegebenen Link ist die Version 1/2024 verlinkt. Diese ist nun komplett anders aufgebaut. Ich werde sie mal lesen, ob ich neue Erkenntnisse gewinnen kann.

Die Parameter sind bei mir noch höher eingestellt: 250, 20, 70, 95 -> VolStrom 380.

 

Ich habe ein Problem mit der Aussage, dass langsam aufheizende Heizkörper "kein schlechtes Zeichen" sind.

 

Ich habe z. B. ein Gästezimmer (15 qm), das selten genutzt wird. Dann ist dort die Temperatur 16-17°. Wenn nun mal meine Einkel kommen und dort spielen wollen, hätte ich gerne 21-22°. Also gehe ich rein und drehe die Heizkörper auf. Dann möchte ich aber keine 2-3 Stunden warten, bis es warm ist. Mein Anspruch ist, dass ich in 30 min eine Temperaturerhöhung fühle, und nach 60 min die Zieltemperatur ungefähr erreicht ist. So war das bei meiner alten Heizung auch.

 

Vielleicht bin ich in meinem Heizverhalten "altmodisch". Wenn niemand im Raum ist, wird die Heizung abgedreht (16°). Wenn ich rein gehe, wird sie aufgedreht. Ich möchte nicht alle Räume heizen, nur weil ich da evtl. mal reingehen könnte. Ich möchte mir auch keinen Plan machen müssen, wann ich wo rein gehe, um dann 2-3 h vorher dort die Heizung einzuschalten.

Ich weiß, dass die Welt bei einer Fußbodenheizung anders aussieht - aber ich habe ja keine Fußbodenheizung.

 

Mein Grundgedanke ist der: Wenn die Pumpe wenig pumpt, fließt das Wasser langsam. Es geht oben in die Heizkörper rein und "rieselt" langsam nach unten, gibt Wärme ab und kühlt dabei ab. Wenn ich das Wasser nun schneller durchpumpe, wird das heiße Wasser mit Kraft in den Heizkörpern nach unten gedrückt und kann somit viel mehr Wärme abgeben.

Zitat Newbie0815: "Heizkennlinie 1/ 25, Raumtemperatur 22° - Variationen haben keine Änderung VolStrom bewirkt"

Was bedeutet Heizkennlinie 1/25?

Für die Einschätzung der Heizkennlinie werden neben dem Raumtemperatur-Sollwert noch die Neigung und das Niveau der Heizkennlinie benötigt.

 

 Zitat Newbie0815: "Habe ich das richtig verstanden, dass nur die Parameter 1432.1 sowie 1102.0 und .1 den Förderstrom bestimmen und keine weiteren Werte (Außen-/Innentemperatur etc.) bzw. Parameter?"

Wenn die Pumpe mit Restförderrhöhenregelung arbeitet (Parameter 1432.1 > 0), dann legen in geringem Maße der Parameter 1432.2 und ansonsten die Parameter 1102.0 und 1102.1 den Förderstrom der Pumpe fest. Einstellempfehlungen für einen höheren Pumpenförderstrom hatte ich schon gegeben.

Ich gehe davon aus, dass auch genügend Heizkörperthermostate geöffnet sind.

Wenn der Parameter 1432.1 (Restförderhöhe) auf 250 mbar steht, der Parameter 1102.0 (Min-Drehzahl) auf 80%, der Parameter 1102.1 (Max-Drehzahl) auf 100% und genügend Heizkörperthermostate (zum Testen am besten voll) geöffnet sind, dann sollte ein deutlich höherer Volumenstrom zustandekommen, als der Volumenstrom, den du beobachtest.

 

Die Außentemperatur nimmt über die Parameter 1102.0 und 1102.1 Einfluss auf den Volumenstrom!

Die Innentemperatur kann auch Einfluss auf den Volumenstrom nehmen. Mit ansteigender Rauminnentemperatur drosseln die Heizkörperthermostate den Volumenstrom stärker.

Zur Frage Heizkennlinie: ich habe Neigung 1, Niveau 25 eingestellt.

Ich habe die Werte wie angegeben auf 250 mbar, 80% und 100% eingestellt und alle Heizkörper aufgedreht - gleicher Volumenstrom wie bisher.

Alle Heizkörper zugedreht - gleicher Volumenstrom.

 

Ich bin der gleichen Auffassung wie Sie: "... dann sollte ein deutlich höherer Volumenstrom zustande kommen."

Die Frage ist nur: "Wie schaffe ich das?"

 

Ich habe nach wie vor noch den Grundgedanken: höhere Pumpenleistung - mehr & schnellere Leistung am Heizkörper.

Ich habe alle mir sinnvoll erscheinenden Parameter verändert (und natürlich wieder zurückgestellt auf Auslieferzustand), und nur die Parameter 1432.1 und 1432.2 haben den Volumenstrom erhöht.

Die Restförderhöhe 1432.1 kann auf max. 255 mbar eingestellt werden. Gemäß Montage- und Serviceanleitung Vitodens 300-W Version 1/2024 S. 54 kann die Pumpe Förderhöhen sogar bis 700 mbar. Doch wie kann ich über 250 einstellen? Oder gibt es da eine Möglichkeit, die nur dem Installateur vorbehalten ist - wäre auch ok für mich.

Ich denke mittlerweile, dass der zu niedrige Volumenstrom von deinem Einrohrsystem herrühren dürfte. Zumal die Pumpe des Vitodens beim Brauchwasserbetrieb den Maximalwert von ca. 1400 l/h schafft. Das geschieht allerdings bei einem sehr niedrigen Differenzdruck, von geschätzt unter 100 mbar.

 

Beim Heizen mit aktivierter Restförderhöhenregelung, eingestellt auf ca. 255 mbar (mehr geht nicht), kommt dann nur noch ein Volumenstrom von 100 l/h zustande. Bei üblichen Zweirohrsystemen liegen die Werte der Restförderhöhenregelung bei z.B. 120 oder 130 mbar Differenzdruck. Das reicht in der Regel, um alle Heizkörper eines Ein- oder Zweifamilienhauses mit ausreichendem Volumenstrom zu versorgen.

 

Welche Rolle dein Einrohrsystem spielt, hast du noch nicht untersucht.

Ich könnte mir vorstellen, das da die Krux liegt. Möglicherweise sind die Ventile, die die Einzelversorgung der Heizkörper regeln, falsch eingestellt, wordurch insgesamt ein zu hoher Druck benötigt wird, um das Heizwasser durch das Einrohrsystem zu pumpen. 

 

Den einzigen Versuch, der mir noch einfällt, um unabhängig vom Einrohrsystem den Förderstrom zu erhöhen, ist die Restförderhöhenregelung komplett abzuschalten und nur noch außentemperaturgesteuert die Pumpe zu betrieben. Dazu stellst du denParameter 1432.1 auf 0. Dann gibt es keine Restförderhöhenregelung mehr! Achte dann auf den Druck, der am Pumpenausgang zustande kommt und auf den Volumenstrom.

 

Mittlerweile vermute ich, dass dein Einrohrsystem, bzw. evtl. dessen Falscheinstellung das Problem des zu niedrigen Volumenstroms verursacht.

Irgendetwas passt da überhaupt nicht: die 300-W benötigt für den modulierenden Standard Heizbetrieb laut Datenblatt einen Volumenstrom > 210 l/h, darunter gibt es nur noch Taktbetrieb und bei < 30 l/h schaltet der Brenner ab. Und wie weiter oben schon geschrieben, bei meinem Einrohrsystem aus dem Jahre 1990 (insgesamt 12 HK in Keller, EG und 1. OG) komme ich ohne Klimmzüge auf einen Volumenstrom im Bereich von 630 l/h mit den oben genannten Einstellungen. Es wäre vielleicht nicht falsch, etwas systematischer vorzugehen und nicht immer gleich auf die Maximal-Einstellungen (z.B. 255 mbar oder Heizkurve Neigung 1/Niveau 25) zurückzugreifen 😉.

Wie soll ich auf den Druck, der am Pumpenausgang zustande kommt, achten? Ich finde dazu keine Anzeige.

Ich finde es eine sehr gute Idee, systematisch vorzugehen.

Meine Systematik war die:

An den Heizkörpern und den Rohren habe ich nichts geändert, aber die Heizung habe ich ausgetauscht.

Also prüfe ich erstmal, ob an der Heizung alle Parameter richtig eingestellt sind.

Und wenn da alles in Ordnung ist, stelle ich den Rest in Frage.

In der Bedienungsanleitung steht, dass man die Pumpe auf bis zu 700 mbar einstellen - aber leider nicht wie.

Die Firma Viessmann hat ihren Service anscheinend outgesourct an die Community. Auch wenn es hier sehr engagierte Leute gibt, die anderen helfen wollen (wofür ich mich ausdrücklich bedanke), kann das aber nicht die Fachleute ersetzen.

Ich hätte es sehr begrüßt, wenn sich hier mal ein Viessmann-Ingenieur melden würde, der die Pumpe und ihre Steuerung kennt.

@Newbie0815 Wie soll ich auf den Druck, der am Pumpenausgang zustande kommt, achten? Ich finde dazu keine Anzeige.

 

Dazu brauchts keine Anzeige, sondern nur das Pumpendiagramm im Datenblatt bzw. in der Montage- und Serviceanleitung. Du kennst den Volumenstrom und die eingestellte Förderleistung (10% bis 100%) und wenn du mit diesen beiden Werten ins Diagramm gehst, kannst du dort die Restförderhöhe der Pumpe ablesen.

 

Nachtrag:

Hier und hier findest du noch Beiträge zum Thema Restförderhöhe/Volumenstrom. Sind zwar schon etwas älter, aber immer noch aktuell.

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