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Erfahrungsaustausch Vitocaldens 222-F im Altbau (Bj. 1978)

Hallo zusammen,

 

wir sind auf der Suche nach Hausbesitzern, die Erfahrung mit Wärmepumpe/Hybridsystem mit Gas im "Altbau" haben. Ist eine Wärmepumpe generell für ein Haus mit Bj. 1978 geeignet? Infos zu unserem Haus stehen am Ende. 

 

Unser Problem ist, dass die Heizungsanlage aktuell einen sehr hohen Vorlauf von 48-50 Grad (!) hat, wir aber in den Räumen nicht über 20 Grad Raumtemperatur kommen. Das hat zur Folge, dass die Räume nicht wirklich warm sind, wir aber einen enormen Stromverbrauch (für 4-5 Wochen 2.500kWh) haben und das Außengerät der Wärmepumpe fast 20h pro Tag läuft. Der Volumenstrom an den Heizkreisverteilern ist überall ganz offen (2,5 - 3 l/min) und die Oberflächentemperatur des Fußboden ist nicht mehr als 22 bis 23 Grad. Die komplette Installation der Heizung ist durch den Installateur geschehen. Die Heizkurve mit Niveau und Neigung hänge ich unten als Bild an. 

 

Das einzige was durch den Installateur versucht wurde, ist die Neigung und Niveau nach oben zu drehen - was lediglich zu mehr Stromkosten, aber nicht zu wärmeren Räumen geführt hat. 

 

Wir sind durch den Austausch der Heizung davon ausgegangen, Kosten beim Heizen zu sparen. Jetzt haben wir "kalte" Räumen und enorme Stromkosten. Das wir durch die ungedämmte Fassade und das Baujahr nicht von einem Niedrigenergiehaus ausgehen können, ist uns klar. Aber selbst, wenn der Stromverbrauch gerechtfertigt ist, sollten doch wenigstens die Räume warm werden - gerade bei dem hohen Vorlauf.

 

Wir haben ein Haus (Bj. 1978) saniert und dabei die Heizungsanlage durch eine Viessmann Vitocaldens 222-F Typ HAWB 222.A29 Luftwärmepumpe in Verbindung mit einem Gasbrenner ersetzt, sowie im ganzen Haus (ca. 140 qm Wohnfläche) Fußbodenheizung verlegt. Die Fußbodenheizung ist nicht in Estrich gelegt, sondern als Trockensystem Aufbau (Roth ClimaComfort) und als Rohr haben wir Uponor MLCP Red 14 x 1 6 mm. Auf das Trockensystem haben wir 25mm Fermacell Trockenestrich und einen normalen Klick-Vinyl Oberbelag (für 
Warmwasser-Fußbodenheizung ausgelegt).

Die Außenfassade des Hauses ist nicht gedämmt, wir haben aber eine recht dicke Wandstärke mit 36cm (24er Hohlblockstein). Bei der Außenwand kommen wir in etwa auf einen U-Wert von 0,65. Die Fenster wurden ebenfalls durch dreifach-verglaste Fenster ausgetauscht.

 

Vorab vielen Dank für jeden Rat oder Tipp.

 

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12 ANTWORTEN 12

Hallo hsch09,

 

trotz eines Vorlaufs von fast 50 °C kommen nur 22 - 23 °C an der Fußbodenoberfläche an?

 

Viele Grüße
Flo

Gegen die Verwendung einer WP im Altbau, mit den genannten Informationen, spricht eigentlich nichts.

Wo wurden die 50 Grad Vorlauf gemessen? Wurde schon einmal die Vorlauf-Temperatur direkt im Heizkreisverteiler  der Fußbodenheizung gemessen?

mlz

Vielen Dank für Eure Antworten.

 

Die 48 bis 50 °C Vorlauf zeigt die Vitocaldens über die ViCare-App, sowie am analogen Manometer an der Mischerpumpe an. Von der Mischerpumpe geht es an die beiden Heizkreisverteiler (je einer im EG und einer im OG). Als es in den vergangenen Wochen kalt war und wir diese hohen Vorlauftemperaturen hatten, kamen am Heizkreisverteiler EG mehr als 10 °C weniger an und im OG nochmal ein paar Grad weniger. Die genauen Werte hatte ich mir leider nicht notiert, aber der Unterschied war recht hoch. 

 

Der Weg von der Mischerpumpe bis zum Heizkreisverteiler EG sind etwa 5m. Vom EG zum OG sind es etwa 3m.

 

Die Oberflächentemperatur auf dem Fußboden von 22 bis 23 °C, bei 48 bis 50 °C habe ich mit einem (hochwertigen) Infrarot-Thermometer gemessen.

 

Ich hoffe das beantwortet Eure Fragen - Vielen Dank nochmal!

 

 

Viele Grüße

Was ist es für ein Mischer? Divicon? Wie ist die Mischerpumpe eingestellt? Ich tippe hier auf ein Problem mit dem Mischer. Die in ViCare angezeigte Vorlaufttemperatur für den Heizkreis ist die Solltemperatur, nicht die gemessene Temperatur. Die für den Wärmeerzeuger angezeigte Vorlauftemperatur ist die gemessene am Wärmeerzeuger, nicht die nach dem Mischer.

Wenn z.B. die Mischerpumpe nicht laufen sollte, sind auch die am Mischer angezeigten Temperaturen  nicht korrekt, da auch eine Wärmeleitung durch die Rohre vorhanden ist. Könnten Sie ein Foto des Mischers inklusive der analogen Thermometer zur Verfügung stellen?

Und noch eine Frage :-). Werden die 2,5 - 3 l/min Durchfluss der einzelnen Heizkreise an den Durchflussmessern am Heizkreisverteiler angezeigt?

mlz

Genau, Mischer und Heizkreisverteiler sind von Divicon.

Danke für die Erläuterungen 🙂

 

ja, die Durchflussmengen werden an den Durchflussmessern der einzelnen Heizkreise an beiden Heizkreisverteilern angezeigt - Topmeter.

 

So sieht unsere Mischerpumpe aus. Heute morgen hat das Manometer für den Vorlauf der Fußbodenheizung in etwa 40 Grad angezeigt, bei 7 Grad Außentemperatur. Das die Mischerpumpe läuft erkenne ich an der grünen LED - die eigentlich immer an ist.

hsch09_0-1706255052989.jpeg

 

 

Viele Grüße 

 

Da hätte ich auch ein Foto von meinem Mischer der Fussbodenheizung nehmen können ;-). Es ist ein Divicon.

 

Zwei Dinge fallen mir hier auf.

1. Die Vorlauftemperatur beträgt 40 Grad. Oben links im Bild erkennt man auch einen Anlege-Temperaturwächter (wahrscheinlich Viessmann 7425493), d.h der Mischer hat einen Maximaltemperaturbegrenzer. Dies sollte bei einer Fussbodenheizung auch immer der Fall sein. Es bringt also nichts die Vorlauftemperatur auf über 40 Grad einzustellen. Das treibt nur die Energiekosten in die Höhe. Der Mischer begrenzt diese wieder auf 40 Grad. Je höher der gewünschte Vorlauf umso schlechter wird der Wirkungsgrad der WP und sie taktet öfter.

2. Die Rücklauftemperatur beträgt etwa 38-39 Grad (rechtes Thermometer). Die Differenz zwischen Vorlauf und Rücklauf ist sehr gering. Den Effekt habe ich bei mir nur, wenn nur einer von meinen 15 Heizkreisen der Fussbodenheizung auf ist. In der Regel ist es bei mir eine Differenz von 3-5 Grad bei allen geöffneten Heizkreisen. Hier spielen dann auch Faktoren wie Aussentemperatur, Lüftung, Ende der Nachtabsenkung, usw. eine Rolle.

Die an die Räume abgegebene Wärmemenge berechnet sich aus der Differenz Vor-/Rücklauf und dem Durchfluss. Bei nur 1-2 Grad Differenz ist es nicht viel... Der Durchfluss ist nicht bekannt.

Welche Temperaturen sollen denn in den Räumen erreicht werden und werden diese erreicht?

Man darf auch nicht, gerade in einem gut gedämmten Haus, annehmen, dass der Fussboden merklich "warm" ist.

So ist dieser bei mir in der Regel nur 1-2 Grad wärmer als die gewünschte Raumtemperatur. Aktuell bei mir zwischen 22,3 und 24 Grad, bei gewünschten Temperaturen von 21 Grad im Wohnzimmer und 22 Grad im Bad.

 

mlz

Ich kann dir zwar nicht sagen was bei euch nicht stimmt, würde mich aber aufgrund meiner eigenen Erfahrungen so weit aus dem Fenster lehenen zu sagen, dass etwas nicht stimmt.

 

Wir haben nämlich bei uns eine ganz ähnliche Situation

  • 222-F mit dem A29 Außengerät
  • Einfamilienhaus (Doppelhaushälfte)
  • Baujahr 1978
  • Wohnfläche 165 m²
  • Komplett Fußbodenheizung (allerdings im Estrich)
  • Neue Fenster (2-fach Vgl.)
  • Altbau(115m²) 1978 verklinkert mit 2cm Styropor/Anbau(50m²) 20cm Dämmung

Die maximale Vorlauftemperatur hat der Heizungsbauer mir auf 40°C eingestellt. Meine Heizkurve ist aktuell bei Niveau 0 und Steigung 0,6. In zwei Räumen (Badezimmer mit sehr wenig Fläche am Fußboden) komme ich damit zwar nur auf 18-19°C. In den Anderen Räumen aber auf 21-23°C.

 

Wenn deine Räume also selbst mit 50°C Vorlauf nicht warm werden ist das merkwürdig.

 

W

@ml_2: Zu deinem ersten Punkt teile ich die Einschätzung. Wir haben in 4 von 8 Räumen nur 16 Grad eingestellt, weil noch ungenutzte Kinderzimmer/Schlafzimmer. Lediglich Küche/Wohnzimmer und zwei Bäder sollen auf 21 Grad geheizt werden. Aber um das zu erreichen, ist der Energieverbrauch einfach nur extrem.

Beim zweiten Punkt kann es auch gut sein, dass zum Zeitpunkt des Fotos nicht alle Heizkreise offen waren.

Unser Haus ist nicht gedämmt, deswegen gehe ich auch von höheren Oberflächentemperaturen aus, die wir nicht erreichen.

 

@Stoker Auch dir danke für deine Einschätzung. Den Eindruck haben wir leider auch, aber alles reden und Bitten, hat bisher nichts geholfen. Wenn ich deine Heizkurve so sehe, könnte man denken, wir haben ein 40 Jahre älteres Haus als du.

 

Vielen Dank euch beiden für euer Engagement, die interessanten Infos und für eure Einschätzungen sowie das Teilen eurer Erfahrungen. Was ihr schreibt, deckt sich und bestätigt unsere Vermutung.

 

Viele Grüße

Hi @Stoker

dürfte ich dich eventuell nach deinem durchschnittlichen Stromverbrauch für die Wintermonate fragen?

Das wir in knapp 4-5 Wochen Ende 2023 gut 2.500kWh verbraucht haben, macht mich noch etwas ratlos - den Verbrauch kann ich leider gar nicht einschätzen.

 

Vielen Dank vorab und viele Grüße

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 Hilft dir das?

Ja sehr sogar - Danke. Wir sind bei 2/3 mehr Verbrauch als du, bei einem ähnlichen Haus und wir haben nur 4/8 Räumen überhaupt beheizt.

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Vielleicht noch als Ergänzung:

Ich habe die 75m² im EG und das 50m² Kinderzimmer, sowie das Hauptbad immer auf molligen 22°C, die anderen Räume bei 21°C. 

Außerdem läuft der Gasbrenner wirklich selten, also im Regelfall bei der Warmwasserbereitung.

 

Anbei noch Mal das Verhältnis zwischen Brenner und Wärmepumpen Betriebsstunden. Das muss man bei so einem Hybridsystem ja auch immer mit vergleichen...

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