Hallo Michl,
wir haben die identische Situation. Der Hinweis vom Hausdoc ist zwar grundsätzlich richtig, vernachlässigt aber die Zeitkonstanten der Regelung. Die Überhitzung durch Sonneneinstrahlung entsteht ja innerhalb von 15 min, die Wärmepumpe kriegt dies durch eine geringere Wärmeabgabe Heizwasser -> Estrich aber erst so nach ca 6 h mit (die Rücklauftemperatur steigt an, das Haus "nimmt keine Wärme ab").
Zur Sinnhaftigkeit der Regelung von "Fremdeinflüßen" (Kamin, Sonne):
Wenn du eine "ganz normale" Einzelraumregelung verbaut hast, dann sollte diese den Stellantrieb der betroffenen Räume direkt schließen. Den Effekt des kurzfristig überhitzten Estrichs und weiterer Wärmeabgabe hast du natürlich trotzdem.
Wenn die anderen Räume auch immer knapp am Energiebedarf gefahren werden, geht die Wärmepumpe dann relativ schnell aus (steigendes Heizwasservolumen --> schnellerer Anstieg der Rücklauftemperatur, Abschalten der Wp) . Gleiches kannst du auch durch eine Vitotrol 300 Fernbedienung erreichen (diese bietet eine Raumtemperaturaufschaltung an).
Beide Varianten lösen dein Problem aber nicht wirklich, dafür müsstest du jetzt die Zeitkonstanten berücksichtigen und z.B. 6h _vor_ der Sonneneinstrahlung anfangen die Heizung herunterzufahren. Ich hab das mal versucht über Proplanta-Wetter zu realisieren, die Treffergenauigkeit lag bei ca. 75%. Damit bekommt man dann einen relativ "glatten" Temperaturverlauf hin, jedoch zerhageln einem die verbleibenden 25% Fehlversuche den Spaß daran schnell (dort hat man dann immer noch "zu warm" bzw. häufig auch "zu kalt" - letzteres inbesondere verbunden mit großem Gemecker der Ehefrau ;)).
Bitte auch berücksichtigen, dass die Raumthermostat-Aufschaltung nur einen einzelnen Raum im Haus beachtet, z.B. das nordseitig liegende Bad wird dann unkontrolliert kalt - erhöht den WAF nicht wirklich
😉Gute Literatur findest du noch hier:
http://www.bosy-online.de/Einstellen_der_Heizkurve.htm
