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Vitocal 222G B06 -> Pumpenleistung zu hoch

Hallo zusammen,

kurz zu meinem Problem. Ich bin registrierter Benutzer einer Viessmann-Anlage. 

Unsere Anlage weist mittlerweile 4931 Verdichterstarts bei 575 Betriebsstunden auf. Die Heizung wurde erst im September eingeschaltet. Die Takthäufigkeit ist extrem hoch. Der Verdichter schaltet sich laut Logbuch alle 15 Minuten ein und läuft 3 Minuten. Pro Tag sind es 60-80 Verdichterstarts. Heute war ein Anlagentechniker für Wärmepumpenanlagen bei uns (Wärmepumpendoktor), um die Pumpe und Einstellungen zu begutachten/überprüfen.
Nach Messung der Durchflüsse in den einzelnen Heizkreisen stellte sich heraus, dass im Obergeschoss selbst bei geschlossenem Überströmventil (ÜV auf 7, alle Heizkreise waren voll geöffnet) ca. 320l/h durch die Heizkreise fließen und 500l/h durch das ÜV. Das darf nicht sein. Diese Menge aufgeheiztes Wasser fließt ungenutzt zurück zur Anlage.
Im Erdgeschoss sind die Durchflussmengen in Ordnung und betragen aktuell ca. 520l/h.
Ein Überströmventil sollte nur öffnen, damit der Mindestdurchfluss gewährleistet ist und das ist bei 840l/h ( 520l/h EG und 320l/h OG) der Fall. Die Anlage benötigt 600l/h an Mindestvolumen laut Datenblatt. Unsere Heizkreise sind immer voll geöffnet. Eine Regulierung findet nur über die Heizkurve, nicht über die ERR statt. 
Nun die Frage: Wieso werden immer noch 500l/h aufgeheiztes Wasser durch das ÜV geleitet? Muss hier nicht bei Inbetriebnahme die Leistung der Sekundärpumpe gedrosselt und an den tatsächlichen Bedarf des Hauses (830l/h laut hydraulischem Abgleich) angepasst werden? Die Anlage scheint immer noch standardmäßig auf 100 zu laufen.  Im April soll ein Viessmann-Techniker zur Wartung der Anlage vorbeikommen. Kann man das einstellen, um den Druck runter zu regulieren und den Durchfluss durch das ÜV zu stoppen? 
 
Gruß
 
Thomas Brych
10 ANTWORTEN 10

Hallo Thomas,

 

die eingebaute Pumpe hat eine max Förderhöhe von ca. 650 mbar

 

Wenn dein Überströmventil auf 700 mbar stehen würde, würde auch bei 100% Pumpen Drehzahl nichts mehr durch das Überströmventil fließen - außer das Ventil ist defekt.

 

VG Michael 

 

 

qwert089_0-1642450511560.png

 

Hallo Michael,

 

Das hatte der Techniker auch als Möglichkeit in Betracht gezogen -> ÜV defekt. 

Er hat es mit hochspezialisiertem Equipment gemessen. Am Rücklauf im Heizkreisverteiler OG zeigte das Messgerät 800l/h Stunde an. Dann hat er jeden einzelnen Heizkreis gemessen und kam summiert auf 320l/h. Gemessen wurde an dem Rohr wo die Isolierung aufgeschnitten ist. Siehe Foto.

20220117_215741.jpg

Hallo Thomas,

 

sehr gut, dann hattes du jemand mit einem Ultraschall Durchflussmesser da. 

 

An de kurzen Rohrstück des Überströmventils konnte er die Messköpfe vermutlich nicht anbringen. 

 

Wenn das Überströmventil auf 700 mbar steht und  hier nicht noch eine 2. Booster Pumpe läuft die wesentlich mehr Förderhöhe erzeugt als die in der Vitocal, bleibt als einzig sinnvolle Erklärung: 

Überströmventils schließt nicht, weil  Fremdkörper auf der Dichtfläche, Feder gebrochen, oder ...??

 

Wenn du eine Schraubenzieher/Kochlöffel als Stethoskop benutzt und am Ventilgehäuse lauscht, ändert sich das Fließ-Geräusch wenn du an der Skala drehst?

 

VG Michael 

 

 

Hallo Michael,

 

Gemessen wurde laut Protokoll mit einem Industriemessgerät Flexim Fluxus F601 per nichtinvasiver Ultraschallmessung. Genau, er konnte die Messköpfe am ÜV nicht anbringen. Für die Fließgeräusche im HV benötige ich kein Stethoskop. Die höre ich wenn ich einfach nur den Schrank öffne. Wenn ich das ÜV Richtung 0 drehe, dann werden sie leiser, auf 7 am lautesten. Bei Übergabe der Anlage war das ÜV auf 0 und die Durchflüsse waren gemäß hydr. Abgleich auf insgesamt 830l/h (EG und OG) eingestellt. Als ich dann das ÜV im ersten Schritt auf 3 gedreht habe, gingen ALLE Flowmeter hoch und dir Fliesgeräusche wurden lauter. Dann habe ich über den Rücklauf die Flowmeter wieder auf den hydr. Abgleich korrigiert. Ich hatte zu der Zeit ca. 30 Takte am Tag. Dann habe ich das ÜV auf 7 weitergedreht und die Flowmeter gingen wieder alle hoch, also habe ich wieder gemäß hydr. Abgleich korrigiert, so dass ich wieder auf 830l/h komme. Die Fließgeräusche wurden noch lauter. Und seitdem taktet die Anlage 60-80 Mal am Tag. Es ist also schlimmer geworden, obwohl überall geschrieben wird, dass es dadurch besser wird. Ich weiß auch nicht mehr weiter.

Alle 15Minuten ist die Einschalthysterese erreicht. Dann kommt die Anforderung an den Verdichter. Nach 3 Minuten schaltet er sich wieder aus. Manchmal steht da "Ausschalthysterese erreicht", aber meistens "Leistung auf Null". Dann kommt die eingestellte 10 Minuten Pause und das Spiel geht von vorne los. 

Gestern habe ich den Durchfluss im OG deutlich erhöht, so dass die Hysterese nicht alle 15min sondern ca. alle 18-20min erreicht wird. Der Verdichter läuft aber trotzdem nur 3 Minuten und es steht jetzt quasi immer "Leistung auf Null" als Ausschaltgrund.

Solltemperatur ist bei mir 22Grad, mit 0,3 und  -5 Niveau.

Die Temperaturen im Haus passen auch größtenteils. Vielleicht mal hier und da 0,2 - 0,4 Grad mehr oder weniger, aber für uns ok. Die Anlage scheint die Wärme einfach nicht los zu werden. Kurioserweise scheinen die Takte mehr zu werden, je kälter es draußen wird. Eigentlich dachte ich dass die Anlage dann weniger taktet?

Hallo Thomas,

 

Warum ist der  WP Doktor  dann wieder abgezogen und hat nicht weitergemacht?

 

Kannst du auf dem Überströmventil einen Hersteller erkennen?

Ist  das WATTS ?

 

>>also habe ich wieder gemäß hydr. Abgleich korrigiert, so dass ich wieder auf 830l/h komme.

WAS hast genau du  korrigiert? hast du die Anlage vielleicht wieder künstlich gedrosselt ?

 

Hast du eine Tabelle mit Zimmer, Länge der Heizkreise, Durchfluss, 

so wie hier?

Wenn möglich mit Länge der Rohre. Dann kann man über den Volumen/m ausrechnen wie lange das Wasser durch die Kreise benötigt.

https://www.viessmann-community.com/t5/Waermepumpe-Hybridsysteme/Stromverbrauch-Vitocal-222-60kwH-pr...

 

VG Michael

 

 

Keine Ahnung....er hat gesagt mein Parkett im EG und Laminat im OG ist ungünstig und mein Haus sehr gut gedämmt. Das erschwert die Wärmeabnahme. Dann hat er die Durchflüsse mit den Ergebnissen gemessen und auch festgestellt dass die VL und RL Temperatur an den Heizkreisen sehr geringen Unterschied hat. Also die Spreizung ist kaum vorhanden. Halt nur Hysterese und Pausenzeiten einstellen, aber das ist halt in der Codierebene 2, was ich ja offiziell nicht darf. Und dass das ÜV am Besten ausgebaut werden soll. 

 

Ich habe ja ein Dokument über einen Hydraulischen Abgleich. Da steht drin wieviel Durchfluss für jeden Raum erforderlich ist, z.B. Wohnzimmer 1,6l/min und Diele 1,1l/min. Alle Räume summiert ergibt das Dokument 830l/h. Diese Werte hat der HB über den Rücklauf mit so einem kleinen Vierkantschlüssel an den Ventilen eingestellt. Dadurch hat sich die Anzeige an den Flowmetern im Vorlauf hoch und runter bewegt. Also die Flowmeter zeigten diese Werte, wenn die ERR auf waren. Das ÜV stand hierbei auf 0. So wurde mir die Anlage übergeben.

 

Dann habe ich die Stellantriebe abgenommen und das ÜV zugemacht (auf 7 gedreht). Nach dem Zudrehen gingen diese Anzeigen (das rote Plättchen in dem Wasser) an den Flowmetern direkt alle nach oben. Also waren es dann nicht mehr die 1,6l/min, sondern beispielsweise 1,9l/min an dem Flowmeter. Dann habe ich mit dem Vierkantschlüssel an dem Rücklaufventil gedreht (also runtergedreht) bis es wieder 1,6l/min am Flowmeter im Vorlauf angezeigt hat. Und das dann halt für alle Räume. Damit die Werte wieder dem entsprechen was in der Berechnung zum Hydraulischen Abgleich drinsteht. Damit weiterhin die 830l/min gegeben sind. In dem momentanen Zustand (830l/h liegen diese blauen Kappen an den Ventilen einfach nur leicht auf). War das falsch?

 

Ein paar Dokumente habe ich. Kann ich gerne hier heute Abend reinstellen. Die Heizlastberechnung/Leitungslänge habe ich bereits angefordert. Wird mir zugeschickt.

20220117_175110.jpg

Ach ja, genau, es ist ein Watts USV16l

Hallo Thomas,

 

>> War das falsch?

ich hätte dann eher die Pumpendrehzahl zurück genommen. 

So "vernichtest" du ja unnötig die Pumpenenergie.

 

 

Das blöde Ventil scheint auch in Stellung 7 etwas durchzulassen

qwert089_0-1642520910000.png

 

Die Länge der Kreise wäre interessant.

Wenn das Rohr innen ca 10mm hat, haben 100m Rohr einen Inhalt von ca 7,5 l

bei 2l/min wäre das Wasser dann in 3,75 Min einmal durch.

Das sollte man wenn möglich auf einander abstimmen.

 

VG Michael

 

 

Hallo Michael,

 

Genau darum ging es mir ja ursprünglich in dem Post. Reduzierung der Pumpenleistung. Ich habe momentan einen Gesamtdurchfluss von 1300l/h und davon gehen 450 durch das ÜV. Was wäre denn wenn das ÜV wirklich zu wäre und nur die geöffneten 850 verfügbar wären?  Würde die Pumpe dann automatisch runterregulieren? Eher nicht denke ich. Oder würde sie weiterhin mit den 1300 Druck ausüben, weil der Parameter weiter auf 100 steht?  Wie ist da die Funktionsweise?Wieviel l/h ist denn Parametereinstellung 100 offiziell?  Sie hat einen Mindestvolumenstrom von 600. 

Hallo Thomas,

 

ja ich bin bei dir. Die Drehzahl sollte runter  und das Überströmventil auf 7

qwert089_0-1642536500758.png

 

Mach das Schrittweise. erst 80 % dann weiter in 10er  Schritten nach unten.

Nach jeder Änderung würde ich die Flowmeter wieder auf die berechneten  Werte bringen.

Wenn du an einen Schritt angekommen bis, wo du einen Kreis nicht mehr auf den Sollvolumenstrom bekommst, würde ich wieder 5% nach oben gehen.

 

VG Michael