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WP Betrieb mit Überschuss aus der PV Anlage - Hier ein Beispiel zur Betriebswirtschaft.

Seit 5 Jahren heize ich ein 45 Jahre altes 153 m² Haus mit Öl in einer Vitoladens 300-C. Ich bin sehr zufrieden. Mein derzeitiger Ölverbrauch beträgt ca. 1.450 L für Heizung und Warmwasser. Im Tank schwappt Öl, das ich zusammen gerechnet für 79 ct/L gekauft habe und das noch bis Mitte 2025 reicht. Das macht dann wohl ca. 1.150 € p.a., also weniger als 100 € im Monat, egal welche Kapriolen Herr Habeck bis 2025 noch machen wird.

Auf dem Dach ist eine 13 Jahre alte 8,6 kWp PVA, ohne Akku natürlich, den gab's damals noch gar nicht. Die Anlage arbeitet von Anfang an als Teileinspeiser, d.h. ich rechne Eigenstrom und Nettoeinspeisung getrennt ab. Die Anlage erzeugt im 13 Jahre Schnitt 8,7 MWh p.a., der Eigenstrom macht nur ein schmales 1 MWh p.a. aus. Ich hätte also 7,7 MWh Überschuss zur Verfügung für z.B. eine WP. Heute speise ich die 7,7 MWh p.a. ins Netz ein.

Kommen wir zum betriebswirtschaftlichen Kern der Sache:

Die Einspeisung wird mir mit 34,04 ct/kWh vergütet. Auch der Eigenstromverbrauch wird mir noch bezahlt mit 17,65 ct/kWh. Betreibe ich jetzt mit diesem Überschuss zumindest teilweise eine WP entfallen mir also die 34,04 ct/kWh Einspeisevergütung, aber ich erhalte ja immer noch die 17,65 ct/kWh Eigenstromvergütung. Trotzdem, 34,04 - 17,65 = 16,4 sind das 16,4 ct/kWh weniger bei Betrieb der WP, als wenn ich den Strom einspeise. Der Eigenstrom für die WP "kostet" mich also quasi 16,4 ct/kWh. Bei einem COP von 3 wären das nur noch 5,5 ct/kWh Wärmeleistung. Beim Öl liegt zwischen Wärmeleistung und Brennwert ein Faktor von ca. 10, d.h. 1 L Öl bringen etwa 10 kW Wärmeleistung. Bei 0,79 ct/L macht das also 7,9 ct/kWh Wärmeleistung. Mit der WP spare ich also 2,4 ct/kWh Wärmeleistung.

Mein PV Überschuss fällt natürlich zu großen Teilen zu Zeiten an, in denen ich gar nicht heizen will, oder wenn ich heizen will ist nicht genug Überschuss da. Ins Blaue hinein geraten könnte ich mich wahrscheinlich schon glücklich schätzen, wenn ich 1/4 meines Überschusses, das wären 7,7 / 4 = 1,9 MWh p.a. Strommenge die für die WP nutzbar wären und die eine Wärmemenge von 1,9 x 3 = 5,7 MWh Wärmeleistung ins System brächten. Mein gesamter Wärmebedarf ist offensichtlich 1.450 L x 10 = 14.500 kWh = 14,5 MWh Wärmeleistung p.a.5,7 / 14,5 = 40% Ölersparnis. 1.150 € Ölkosten p.a. x 40% = 460 € p.a. Ölkostenersparnis. Aber da gehen ja noch die Stromkosten der WP ab: 1,9 MWh p.a. = 1.900 kWh p.a. x 16,4 ct/kWh = 312 €. Unterm Strich spart die WP also 460 - 312 = 148 € pro Jahr.

Dieser Ersparnis müssen natürlich die Anschaffungskosten der WP gegengerechnet werden.

Ich fürchte, die Anschaffung der WP ist unter diesen Randbedingungen nur etwas für Schildkröten als Heizungsbetreiber, die sollen, so hört man bis zu 300 Jahre alt werden.

Aber in 8 Jahren schon winkt neues Glück, da läuft meine heutige Vergütungsregelung für die PVA aus und das Ganze muss mit völlig neuen Zahlen wieder durchgerechnet werden.

 

1 ANTWORT 1

Größtenteils Zustimmung. Was die Politik uns das verkaufen will, geht nie auf. Bin mal gespannt, wann die Stromnetze kollabieren oder der Strompreis explodiert.

 

Klugscheißmodus😉: Es muss 

 

hier 2,4 ct/kWh Wärmeleistung nur Wärme heißen. Leistung wird in kW angegeben.

und hier

wäre korrekt

"1 L Öl bringt etwa 10 kWh Wärme"

Gruß
Heizing
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