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vitocal 333-G BWT 331.C12 - Heizkurve und Regelung verstehen

Hallo community,

 

bei mir wurde kürzlich eine Vitocal 333-G BWT 331.C12 im saniertem Altbau installiert.

 

Zum besseren Verständnis der Anlage - insbesondere, wenn der Wärmebedarf im Haus unterhalb der unteren Modulationsgrenze des Geräts liegt - würde ich gerne folgende Punkte verstehen (ich hab da auch nach längerer Recherche keine sicheren Antworten gefunden):

  1. Wie genau berechnet sich die Heizkurve in Abhängigkeit der Steigung, Niveau, gewünschte RT und Außentemperatur?
    Es gibt da ja schon diverse Threads in denen das gefragt, bzw. auch beantwortet wurde (allem voran https://community.viessmann.de/t5/Gas/Mathematische-Formel-fuer-Vorlauftemperatur-aus-den-vier/td-p/...), allerdings scheint das bei mir vorne und hinten nicht zu passen (Formel gilt nur für Gasthermen!?).
  2. Was ist Regelgröße der Anlage? Hab mir von meinem HB sagen lassen (bzw. auch gelesen), dass die Anlage Rücklaufgeregelt ist.
    Was ist dann die Führungsgröße bzw. wie berechnet die sich aus der Heizkurve? Geht man von einer festen Spreizung aus und zieht die einfach von der Heizkurve ab?
    Anmerkung: Ich gehe davon aus, dass "die Heizkurve" (die man bspw. in der Oberfläche der Anlage oder der ViCare App angezeigt bekommt) die Vorlauftemperatur darstellt - das scheint bei mir am ehesten zu passen.
  3. Wie entscheidet das Gerät, wann bzw. wie es Taktet (wenn die benötigte Heizleistung unterhalb der unteren Modulaktionsgrenze)?
    Wie groß sind die Grenzwerte zum Ab- bzw. wieder Anschalten (Hysterese) und vor allem: Worauf beziehen die sich: Vorlauf, Rücklauf, beides?
    Mir schient so, als hinge das bei meiner Anlage eher am Vorlauf, was aber nicht so richtig zur Regelung über den Rücklauf passt? Die ganzen Angaben in den Vitotronic Manuals zu den Kodierungen etc. sind da m.E. nicht so wirklich aufschlussreich...

 

Danke für eure Antworten!

pasdVn

 

 

11 ANTWORTEN 11

Servus @pasdVn 

aus meiner Sicht kann man sich den resultierenden Wert der Heizkurve bei Wärmepumpen so berechnen:

T_Vorlauf= Raumtemperatur_soll + (Raumtemperatur_soll - gemittelte_Außentemperatur)*Steigung_Heizkurve + Offset_Heizkurve

 

Dass die von dir verlinkte Heizkurvenberechnung bei den Wärmepumpen keine Anwendung findet ist schon daran ersichtlich, dass ein quadratischer Anteil vorliegt, den es bei den mir bekannten Wärmepumpen nicht gibt. bzw. dass es Geraden sind, die eine konstante Steigung haben.

 

Man muss nur aufpassen, weil der Wert der Außentemperatur der WP teils über mehrere Stunden gefiltert wird und daher nachläuft.

Hallo @Wärmepumpm_Toni ,

 

Danke für deine Antwort. Das die Formel, die du für die Heizkurve angibst, die grundlegende Idee der Heizkurve ist,ist mir klar. Allerdings passt das leider vorne und hinten nicht bei meiner Anlage. Wenn man sich allein schon die grafische Darstellung der Heizkurve im Menü bzw, der ViCare App anschaut, sieht man, das die Steigung zu höheren Temperaturen abfällt, also definitiv nicht linear ist.

 

Richtig Sinn macht das für mich auch alles nicht - bei klassischen Heizkörpern, deren Heizleistung selbst überproportional zunimmt mit steigenden Temperaturen (HK Exponent > 1) ist das nachvollziehbar, aber bei einer Flächenheizung/FBH (was ja wahrscheinlich der häufigste Einsatzzweck für eine WP ist), hat man ja im Prinzip einen rein linearen Zusammenhang zwischen Vorlauf und Heizleistung (bei konstantem Volumenstrom).

 

Nach meiner Erfahrung ist die Darstellung der Heizkurve linear. Wenn allerdings eine Vorlauftemperaturbegrenzung eingestellt ist, steigt die Kurve zu höheren Vorlauftemperaturen hin nicht mehr linear an, sondern.wird begrenzt.

mlz

Nein, linear ist die ganz sicher nicht. Das bekommt man recht schnell raus, wenn man in der ViCare App mal ein bisschen an Neigung und Niveau "herumspielt". Die Kurve flacht nach hinten ab (also auch unterhalb der Vorlauftemperaturbegrenzung, bzw. wenn diese gar nicht erreicht wird/sehr hoch eingestellt wird).

 

Schade, ich dachte, dass sich zu diesem Thema mal "ein offizieller" äußern könnte... Das sollte ja jetzt nicht unbedingt schützenswertes IP sein, oder!?

Jetzt habe ich einmal etwas herumgespielt. Die Kurven verlaufen bei mir, sieht man einmal  von Rundungen bei der Berechnung ab, linear. Die Begrenzung war bei mir, vorübergehend, auf 65 Grad eingestellt.

 

mlz
Screenshot_20240307-081246_ViCare.jpg
Screenshot_20240307-081153_ViCare.jpg

Hallo. 
Suche dir mal Parameter 7318 raus. 
3 wäre Vorlauf und 1 Rücklauf. 
Dann hättest du schon mal die Sache. 
dein Problem verstehe ich aber noch nicht. Ist es zu warm/kalt oder taktet sie zu oft?

Hmm - na aussehen tut's vielleicht so in der Darstellung, aber rechne mal nach (erster Screenshot als Beispiel):

  • von 20° auf 10° AT hast du 8K Hub
  • von 10° auf 0° AT hast du 7K Hub
  • von 0° auf -10° hast du 6K Hub
  • von -10° auf -20° hast du 6K Hub
  • von -20° auf -30° hast du 8K Hub

Ich wüsste zumindest nicht wie ich auf diese Werte kommen soll. Wenn ich von einer "Lehrbuchkurve" ausgehe, hätte ich bei deinen Einstellung immer 7K Hub auf 10°C....

Das ist interessant. Der Wert steht bei mir auf 3.

Doofe Nebenfrage: Woher bekomme ich denn mal ne vernüftige Aufschlüsselung dieser ganzen Kodieradressen? Mein Eindruck ist, das selbst in "Serviceanleitung Für die Fachkraft", die man mit der Anlage ausgehändigt bekommt, nur ein Bruchteil der Kodierungen drin stehen. Viele die dort "dokumentiert" sind gibt es dann im Gegenzug in der Anlage aber gar nicht. Mein Gefühl ist auch (wenn mal ein bisschen googelt), dass die Adressen scheinbar je nach Anlage verschieden belegt sind (bei Anlage A ist 1234 "Hü" und bei Anlage B "Hot"). ISt das ne Strategie von Viessmann?

 

Ansonsten zur Frage:

Ja, also Hintergrund ist, dass die Anlage, die mir verkauft wurde eigentlich viel zu groß ist (der Klassiker halt; Heizi sagt "dass passt schon ungefähr"; und als dann sicher war, dass sie zu groß ist hätte man neu bestellen können und wieder ein dreiviertel Jahr warten können...). Die Heizleistung, die die Anlage bei minimaler Verdichterleitsung (20%) bei mir abgibt, braucht das Haus ungefähr bei 1-2°C AT, d.h. darüber müsste sie eigentlich ab und an mal ne Pause machen. Tut sie aber praktisch nicht sondern läuft und läuft und läuft und in der Bude wird es immer wärmer (ERR alle offen).

Deshalb würde ich gerne nachvollziehen welchen Sollwert die Heizung denn bei einer bestimmten AT hat, worauf der sich (VL, RL) bezieht und wie/wo den irgendwelche Hysteresen/Grenzwerte liegen etc.

Parallel hab ich auch noch das (hier auch schon oft beschriebene/diskutierte) Problem, dass die Wärmepumpe sich nach einer Pause (WW Aufbereitung, ansonsten macht sie ja keine Pause) gerne mal "Tod" -Taktet (also 3 Minuten laufen, dann 10min aus, dann wieder das Gleiche). Problem ist vermutlich/sicher, dass die WP nach dem Start erst einmal 2-3minuten mit reichlich 50% Verdichterleistung läuft. Dann geht die VL-Temp natürlich durch die Decke und reißt vermutlich irgend eine Abschalthysterese (macht ja dann auch Sinn, wenn sie tatsächlich VL-gesteuert ist...).

Ok, das klingt nach dem gleichen Problem wie bei mir. Habe diegleiche Anlage und war damals überhaupt froh dass man in unseren Neubau rechtzeitig eine Heizung bekam. 

also die Hysteresewerte jetzt zu verändern bringt nichts. Das denke ich wird dein Problem bei milden Außentemperaturen sein. 
um das zu machen musst erstmal auf Rücklauf umstellen. 
Aber bevor du das machst - welche Art der Heizung hast du - Heizkörper? Mit/ohne Puffer?

 

Achso und das mit der Heizkurve in der App sind ohne Kommastellen. Bei mir sieht das auch wellig aus. 

crxdelsol_0-1709878014630.png

 

Ist eine FBH bei mir (Flachsystem mit 10mm Rohr) mit 2 Badheizkörpern und noch einem "richtigem" Heizkörper im Keller/Treppenhaus. Ohne Puffer, bzw. nur diesem 46l Serienpuffer, der von Viessmann in den Anlagenschemen empfohlen wird (Vitocell 100 oder sowas).

Umstellen auf Rücklaufregelung werden ich wohl (erst einmal) nicht selber machen - der Kundendienst/Techniker kommt ohnehin noch einmal. Werden den "kompetenten" Herren dann aber mal sachte darauf hinweisen ;-).

 

Wie funktioniert dass dann generell mit der Rücklaufregelung? Bezieht sich die Heizkurve die man angibt (bspw. dein Screenshot) dann auf die Rücklauftemperatur? Bei deinem geposteten Beispiele hättest du bei 0°AT quasi einen Vorlauf von 30°+ der Spreizung die sich bei deinem System halt einstellt...

Bei der Heizkurve ist das etwas mit rechnen verbunden, die wandert dabei nicht mit. Es sind 5K niedriger für den Rücklauf soll(statt Vorlauf Soll). Bei niedriger Modulation habe ich eine Spreizung von knapp 2Grad. Hysterese sind bei mir -0,5 zu +0,8

also sind bei 0 Grad AT etwa 24,5Grad Rücklauf wo er einschaltet  und 26 Grad Rücklauf (28 Grad Vorlauf) wo er abschaltet. 

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