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Vitovalor PT2 produziert weniger Strom

Ich habe seit Februar 2020 eine Brennstoffzelle von Viessmann Vitovalor PT2 F11T. Seit der Inbetriebnahme hat die Brennstoffzelle immer den Höchstwert von 755 kWh an Strom produziert, wie es auch in der Beschreibung der Heizungsanlage dargelegt wird. Seit ca. 2 Wochen produziert die Brennstoffzelle weniger Strom. Meist liegen die Werte zwischen 690 und 729 kWh. Die vollen 755 kWh werden nur noch selten erreicht. Woran kann das liegen? Ich habe an der Heizung nichts verstellt. Im Winter läuft die Heizung und das Warmwasser ja auch den ganzen Tag. Bei einer Nachfrage in der Vicare App hat Viessmann mir auf meine Frage hin geantwortet, dass es auch an der Gasqualität liegen könne. Ich kann fast nicht glauben, dass die Gasqualität so unterschiedlich sein kann, da ich ab und an ja auch den Höchstwert von 755 kWh erreiche. Über Antworten würde ich mich sehr freuen.  

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Akzeptierte Lösungen

Hallo Michi1954,

seit dem 08.12.2020 hat Dir niemand geantwortet, deshalb will ich versuchen, Dir eine Antwort zu geben.

 

Zuerst muss ich etwas richtigstellen. Die Einheit für Leistung ist kW. Die Einheit für die elektr. Arbeit ist kWh.

Deine genannten Werte beziehen sich auf die abgegebene Leistung der Brennstoffzelle.

 

Wie man aus verschiedenen Unterlagen zur PT2 entnehmen kann, ist diese Leistung von versch. Faktoren abhängig.

 

Die elektrische Leistung wird durch die Gasbeschaffenheit und die geodätische Höhe beeinflusst. Zusätzlich reduziert sich die elektrische Leistung durch eine zeitabhängige Abnahme des elektrischen Wirkungsgrads
der Brennstoffzelle.
Vitovalor PT2 wird mit konstanter Wärmebelastung (Gasinput) und konstantem Gesamtwirkungsgrad betrieben. Dadurch ändert sich das Verhältnis von elektrischer Leistung zu thermischer Leistung über die Lebensdauer. Da die gesamte Leistung konstant bleibt, nimmt die elektrische Leistung über die Lebensdauer ab und die

thermische Leistung nimmt zu.

 

Die elektrische Leistung von 750 W bezieht sich auf den Wert bei Inbetriebnahme. Dieser Wert wurde gemäß EN 50465 unter folgenden Bedingungen ermittelt:
■ Erdgas H (G20) mit Hi = 34,02 MJ/m3
■ Netzversorgung 230 V/50 Hz
■ Rücklauftemperatur 30 °C ±2 K
■ Umgebungstemperatur im Aufstellraum 20 °C ±2 K
■ Luftdruck 1013,5 mbar (101,35 kPa)
■ Erdgasdruck 20 mbar (2 kPa)
Hinweis
Abweichende Betriebsbedingungen können zu einer Leistungserhöhung oder Leistungsreduzierung führen.

 

Meine ist nun 2,5 Jahre alt und die Leistung meiner PT2 schwank ebenfalls in dem von Dir genannten Bereich. Die Nennleistung von 750 W sehe ich nur noch ca. 1 bis 2 h unmittelbar nach dem Hochlauf. Mit zunehmender Laufzeit nimmt sie meistens kontinuierlich bis auf 650 W ab, was sicherlich auch mit der Rücklauftemperatur zusammenhängt.

 

Mehr kann ich Dir dazu nicht sagen, ist jedenfalls besser als nichts. 😉

 

Gruß

Loule

Lösung in ursprünglichem Beitrag anzeigen

Hallo Michie1954,

 

sorry für die verspätete Antwort. In einigen Beiträgen habe ich unsere aktuelle Reaktionszeit klar stellen müssen, die zudem durch meine 3-wöchige Abwesenheit zusätzlich beeinträchtigt wurde. Loule hat es vorweg auf den Punkt gebracht, wo ich nicht viel ergänzen muss.

 

Die elektrische Leistung der Brennstoffzelle wird neben der Gasbeschaffenheit und der geodätischen Höhe zusätzlich durch den Effekt der Degradation beeinflusst. Die Degradation beschreibt die zeitabhängige Abnahme der elektrischen Wirkungsgrads einer Brennstoffzelle aufgrund unumkehrbare, chemischer Vorgänge innerhalb der Brennstoffzelle. Über die Lebensdauer des Geräts ändert sich das Verhältnis von elektrischer Leistung zu thermischer Leistung, d.h. die elektrische Leistung nimmt ab und gleichzeitig die thermische Leistung zu. Die Degradation verläuft nicht grundsätzlich linear, erfahrungsgemäß wird der Verlust der elektrischen Leistung zu Beginn etwas höher sein als im weiteren Verlauf der Betriebszeit des Geräts.

 

Die Leistungsminderung deiner Brennstoffzelle liegt im normalen Rahmen.

 

Beste Grüße Robin

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3 ANTWORTEN 3

Hallo Michi1954,

seit dem 08.12.2020 hat Dir niemand geantwortet, deshalb will ich versuchen, Dir eine Antwort zu geben.

 

Zuerst muss ich etwas richtigstellen. Die Einheit für Leistung ist kW. Die Einheit für die elektr. Arbeit ist kWh.

Deine genannten Werte beziehen sich auf die abgegebene Leistung der Brennstoffzelle.

 

Wie man aus verschiedenen Unterlagen zur PT2 entnehmen kann, ist diese Leistung von versch. Faktoren abhängig.

 

Die elektrische Leistung wird durch die Gasbeschaffenheit und die geodätische Höhe beeinflusst. Zusätzlich reduziert sich die elektrische Leistung durch eine zeitabhängige Abnahme des elektrischen Wirkungsgrads
der Brennstoffzelle.
Vitovalor PT2 wird mit konstanter Wärmebelastung (Gasinput) und konstantem Gesamtwirkungsgrad betrieben. Dadurch ändert sich das Verhältnis von elektrischer Leistung zu thermischer Leistung über die Lebensdauer. Da die gesamte Leistung konstant bleibt, nimmt die elektrische Leistung über die Lebensdauer ab und die

thermische Leistung nimmt zu.

 

Die elektrische Leistung von 750 W bezieht sich auf den Wert bei Inbetriebnahme. Dieser Wert wurde gemäß EN 50465 unter folgenden Bedingungen ermittelt:
■ Erdgas H (G20) mit Hi = 34,02 MJ/m3
■ Netzversorgung 230 V/50 Hz
■ Rücklauftemperatur 30 °C ±2 K
■ Umgebungstemperatur im Aufstellraum 20 °C ±2 K
■ Luftdruck 1013,5 mbar (101,35 kPa)
■ Erdgasdruck 20 mbar (2 kPa)
Hinweis
Abweichende Betriebsbedingungen können zu einer Leistungserhöhung oder Leistungsreduzierung führen.

 

Meine ist nun 2,5 Jahre alt und die Leistung meiner PT2 schwank ebenfalls in dem von Dir genannten Bereich. Die Nennleistung von 750 W sehe ich nur noch ca. 1 bis 2 h unmittelbar nach dem Hochlauf. Mit zunehmender Laufzeit nimmt sie meistens kontinuierlich bis auf 650 W ab, was sicherlich auch mit der Rücklauftemperatur zusammenhängt.

 

Mehr kann ich Dir dazu nicht sagen, ist jedenfalls besser als nichts. 😉

 

Gruß

Loule

Hallo Loule,
danke für die ausführliche Antwort. Das ist viel mehr als nichts und beruhigt mich enorm! Ich hatte schon Angst, meine Brennstoffzelle wäre defekt.
Gruß
Michael

Hallo Michie1954,

 

sorry für die verspätete Antwort. In einigen Beiträgen habe ich unsere aktuelle Reaktionszeit klar stellen müssen, die zudem durch meine 3-wöchige Abwesenheit zusätzlich beeinträchtigt wurde. Loule hat es vorweg auf den Punkt gebracht, wo ich nicht viel ergänzen muss.

 

Die elektrische Leistung der Brennstoffzelle wird neben der Gasbeschaffenheit und der geodätischen Höhe zusätzlich durch den Effekt der Degradation beeinflusst. Die Degradation beschreibt die zeitabhängige Abnahme der elektrischen Wirkungsgrads einer Brennstoffzelle aufgrund unumkehrbare, chemischer Vorgänge innerhalb der Brennstoffzelle. Über die Lebensdauer des Geräts ändert sich das Verhältnis von elektrischer Leistung zu thermischer Leistung, d.h. die elektrische Leistung nimmt ab und gleichzeitig die thermische Leistung zu. Die Degradation verläuft nicht grundsätzlich linear, erfahrungsgemäß wird der Verlust der elektrischen Leistung zu Beginn etwas höher sein als im weiteren Verlauf der Betriebszeit des Geräts.

 

Die Leistungsminderung deiner Brennstoffzelle liegt im normalen Rahmen.

 

Beste Grüße Robin

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