Hallo,
wir haben seit einigen Jahren eine Heizungsanlage Vitocrossal 300, die mit der ViCare-App gesteuert wird. Nach kleineren Startschwierigkeiten sind wir nun aber mit der Heizung zufrieden, finden die Bedienung mit zwei Heizkreisen allerdings nicht sehr bedienerfreundlich (siehe unten). Im Zuge eines gesteigerten Energiebewusstseins versuchen wir nun die Einstellung unserer Heizung zu optimieren und haben die folgenden Fragen:
1. Zwei Heizkreisläufe "Kessel" und "Heizkörper"
Obwohl wir nur ein normales EFH haben, haben wir zwei Heizkreise "Kessel" und "Heizkörper". Bei der Installation wurde uns gesagt, dass zwei Heizkreise notwendig seien und wir immer beide Heizkreise anpassen sollen. Die Logik dahinter bleibt uns bis heute verschlossen.
a) Kann man das mit den zwei Heizkreisen abstellen und hätte das evtl. schon bei der Installation gemacht werden können?
b) Wir verstehen es so, dass die Heizleistung über die Parameter Außentemperatur, Niveau, Neigung und in der ViCare-App angewählte Raumtemperatur (z.B. 20 Grad) gesteuert wird. Muss die gewünschte Raumtemperatur, Neigung und Niveau dabei wirklich in beiden Heizkreisen gleich angesteuert werden? Was passiert, wenn die Einstellungen nicht übereinstimmen oder evtl. die Betriebszeiten nicht synchron sind?
2. Einstellungen Heizkurve
Uns ist klar, dass die optimale Heizkurve, abhängig von Isolation, beheizter Wohnfläche und Wärmebedürfnis, für jedes Haus anders aussieht. Hier arbeiten wir noch, um die optimale Einstellung zu finden. Unser Haus aus 1974 hat eine beheizte Fläche von knapp 300 qm und wird mit Heizkörpern (keine Fußbodenheizung) beheizt. Allerdings wurde das Haus in den vergangenen Jahren sehr aufwändig isoliert (neues gut isoliertes Dach, fast nur 3-fach-verglaste Fenster, Außenwände mit 20 cm Isolierung und tlw. Kellerdecke isoliert). Wir haben derzeit folgende Einstellungen (bei Kessel und Heizkörper): Neigung 0,0 und Niveau 0,7.. Ist dies als Startpunkt für eine Feineinstellung empfehlenswert oder gibt es hier andere Erfahrungswerte?
3. Legionellenschutz und Warmwassertemperatur
Derzeit ist unsere Heizung auf eine Warmwassertemperatur von 60 Grad eingestellt, die von 6.00 Uhr bis 21.00 Uhr vorgehalten wird. Wir hatten nun in der Zeitung gelesen, dass gewöhnlich eine Temperatur von 45 Grad für Duschen etc. völlig ausreicht und zum Legionellenschutz die Wassertemperatur täglich für eine Stunde auf 60 Grad erhöht werden soll. Angemerkt sei noch, dass wir eine Solaranlage mit Heizungsunterstützung haben und damit unser Wasserspeicher (Schichtenspeicher) 1000 Liter fasst.
a) Ist die Aussage "45 Grad ausreichend, einmal täglich 60 Grad für eine Stunde" richtig?
b) Wie kann ich unterschiedliche Temperaturen an einem Tag mit der ViCare App einstellen oder gibt es in der Steuerung ein Legionellenschutzprogramm, dass automatisch gelegentlich die Temperatur hochfährt?
c) Sollte es genügen, wenn wir z.B. nur einmal im Monat die Temperatur auf 60 Grad anheben und ansonsten die Wassertemperatur bei 45 Grad belassen.
d) Im Sommer, wenn die Solaranlage einspeist, senken wir die Wassertemperatur auf 30 Grad ab. Dadurch erreichen wir eine höhere Effektivität der Solaranlage, da insbesondere in der Übergangszeit, die Gasheizung nicht die Wassertemperatur anhebt und die Solaranlage erst später einspeist. Wir haben allerdings dennoch durch die Solaranlage zumeist im Kessel eine Temperatur von 60 - 90 Grad (je nach Witterung). Dies gilt auch dann, wenn es mal zwei, drei Tage bewölkt ist. Wir haben festgestellt, dass wir mit dieser Einstellung eigentlich immer sehr warmes Wasser haben bei einem Gasverbrauch, der in der Nähe von "0" über die Sommermonate liegt. Gibt es hier unter Legionellenschutzgesichtspunkten Bedenken?
e) Falls man über die Wintermonate die Warmwassertemperatur auf 45 Grad mit gelegentlicher Erhöhung auf 60 Grad einstellen kann, ist dies wirtschaftlicher als die Wassertemperatur bei 60 Grad zu belassen? Oder verlang ein Abkühlen und Aufheizen eine höhere Energiemenge als ein Halten der Temperatur auf Niveau 60 Grad?
Sorry für die vielen Fragen, aber wir möchten den Energieverbrauch möglichst niedrig halten. Zum einen spart dies Kosten, ein geringerer Gasverbrauch ist aber auch ein (kleiner) Beitrag zum Umweltschutz und zur Vermeidung einer Gasmangellage.
Viele Grüße
Der Unwissende
