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Optimierung des Gasverbrauch für WW, Einfluss von Parameter 1098.5 und 1098.4 auf den angezeigten Gasverbrauch

Guten Morgen Zusammen


ich bin dabei den Gasverbrauch meiner Heizung zu verstehen und zu optimieren.

Wir haben seit ca. 2 Jahren eine VITODENS 200-W in Verbindung mit einer Fußbodenheizung und einem 160 L Boiler für die WW-Bereistellung. Wir bewohnen mit derzeit 3 Personen (bis Okt. 2021 noch 4 Personen) das freistehende EFH (Bj. 2000) und nutzen ca. 155 m² der Wohnfläche. Unser EFH wurde damals nach dem Niedrigenergiestandard ausgelegt und gebaut, wodurch ein Heizenergiebedarf von ca. 55 kWh/m² ermittelt wurde.

Damit ergibt sich theoretisch ein Jahres-Heizenergiebedarf von 155 m² * 55 kWh/m² = 8525 kWh.

In den vergangenen Jahren habe ich den Gasverbrauch über die Gasrechnung beobachtet und verglichen. Eine Aufsplittung des Energiebedarfs zwischen Heizen und WW war demnach nicht möglich. Mit Verwendung der ViCare-App sieht das jetzt anders aus. Für 2021 werden mir folgende Gasverbrauchsmengen angezeigt:

 

Heizen 833 m³ Gas (66%)

Warmwasser 418 m³ Gas (33%)

Gesamt 1251 m³ Gas

 

Laut meiner letzten Gasabrechnung liegt der Gas-Brennwert bei 11,555 kWh/m³ und die Zustandszahl bei 0,9645. Mit diesen Werten ergibt sich rückwirkend folgender Energieverbrauch für 2021:

 

Heizen 833 m³ * 11,555 kWh/m³ * 0,9645 = 9284 kWh

Warmwasser 418 m³ * 11,555 kWh/m³ * 0,9645 = 4658 kWh

Gesamt 1251 m³ * 11,555 kWh/m³ * 0,9645 = 1394 kWh

 

Nun ergeben sich für mich aus dem obigen Sachverhalt folgende Fragen:

 

1. Energiebedarf WW

33 % der Gasmenge wird für die WW-Erwärmung verwendet. Die 4658 kWh / Jahr scheinen mir absolut gesehen sehr hoch zu sein. Oder wie sind so die Werte in vergleichbaren Installationen?

Anmerkung:

Die Zirkulationspumpe wird nur gelegentlich bei Bedarf (2-3 mal am Tag per Taster an der Zapfstelle) für 5 Min eingeschaltet. 2 Personen duschen morgens die dritte Person Abends. Die Badewanne wird nicht genutzt. Die max. Boilertemperatur ist auf 50 Grad eingestellt. Die Hysterese ist über Parameter 1085.0 auf 5 K eingestellt. d. h. Ab 45 Grad Boilertemperatur wird das WW wieder aufgeheizt. Das führt dazu das der Boiler über den Tag verteilt 2 mal aufgeheizt wird (Ich habe zur Ermittlung die Brennermodulationswerte der Therme kontinuierlich mit dem ioBroker und der Viessmann-API aufgezeichnet). Temperaturverläufe siehe anhängende Datei.

 

Zudem halte ich die Boilertemperatur in der Datenbank fest und kann den Temperaturverlauf grafisch Grafana darstellen. Darin gibt es zwischen den Aufheizphasen Abschnitte (über mehrere Stunden) mit einem dT/dt von -0,5 °/h und andere Abschnitte mit -1,7 °/h. -0,5 °/h scheint mit dem Wärmeverlust des Boiler zu passen, jedoch die -1,7 °/h machen mich stutzig. Ebenfalls zeichne ich die Kesseltemperatur auf. Dort ist auffällig das diese nach der Heizphase generell abfällt nach einigen Stunden jedoch wieder auf bis zu 50 Grad ansteigt und dann wieder leicht abfällt. Das wiederholt sich mehrere male.

Kann es sein das sich der Boiler durch Schwerkraft über den Kesselkreislauf entlädt?


2. Auswirkungen von Parameter 1098.4 und 1098.5

In der Therme waren bis heute per Default als Brennwert (1098.5) der Wert 10 kWh/m³ und als Gaszustandszahl (1098.4) der Wert 1 eingetragen.

Laut meiner letzten Gasabrechnung liegt der Gas-Brennwert bei 11,555 kWh/m³ und die Zustandszahl bei 0,9645. Diese Werte habe ich nun in die Parameter 1098.5 und 1098.4 eingetragen. Wie wird sich diese Änderung nun in der Verbrauchsanzeige der App auswirken?

Wird der Verbrauch in m³ direkt gemessen oder wird die Energie in kWh gemessen und dann in m³ umgerechnet. Bei letztem würden sich dann ja die neuen Parameterwerte bemerkbar machen, bei der direkten Messung in m³ nicht.

Werden die alten angezeigten Verbrauchswerte ggf. umgerechnet?

Wenn der Verbrauch in m³ direkt gemessen wird, wozu werden dann die beiden oben benannten Parameter verwendet.

 

Mit Freundlichen Grüßen

Andreas

Aufzeichnung Temperaturverlauf 23.09.22.JPG
2 ANTWORTEN 2

"Kann es sein dass sich der Boiler durch Schwerkraft über den Kesselkreislauf entlädt?"

Ja! Das Dreiwegeventil hat Ruhestellung Warmwasserbereitung. Dann stellt sich, wenn der Boiler tiefer ist als die Therme (Normalfall) Schwerkraftumwälzung ein.
Ich habe dazu schon einiges geschrieben.
Viessmann ignoriert das Problem und wälzt die Verantwortung auf den Heizungsbauer ab: Der soll einen Rückflußverhinderer einbauen.
Ich habe leider auch eine Vitodens 200 und habe bei Schwerkraftumwälzung ebenfalls Abkühlraten von 1,5K/h gemessen.
Selbst 0,5K/h sind zuviel. Der Speicher Vitocell 100-W CVAA (160L) ist mit einem Warmhalteverlust von 48,3W angegeben. D.h. erlaubt sind dann 0,258K/h,
und das bei einer Temperaturdifferenz von 45K, es müsste also noch weniger sein.
Für 3 Personen werden pro Tag etwa 120L warmes Wasser veranschlagt. Wird das Wasser von 10°C (Lieferzustand) auf 50°C erwämt, sind das 5,57kWh/Tag
gleich 2034kWh pro Jahr, der Rest ist Verlust.

Hallo BerndS

 

vielen dank für deine Rückmeldung, das bestätigt meinen Verdacht mit dem Dreiwegeventil.

Ich habe seit gestern meine Heizung einschalten müssen und seit dem sind die Wellenförmigen Temperaturverläufe im Kesselkreislauf aus dem Diagramm verschwunden.

Evtl. reicht das gelegentliche Heizen (andere Stellung des Dreiwegeventil) aus um die Schwerkraftzirkulation zu unterbrechen, oder bleibt es bei aktiviertem Heizbetrieb in der Stellung heizen stehen?

Ich werde mir nun über die nächsten Tage und Wochen den Gasverbrauch für Warmwasser anschauen und sehen ob sich der mit Heizungsbetrieb verringert.

 

Gruß

Andreas

Heizung2.JPG
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