Hallo in die Runde,
vor etwa 4 Wochen ist uns aufgefallen, dass die Warmwassertemperatur kauf mehr über 40 Grad Celsius erreicht. Während der warmen Jahreszeit kein Problem, vom potentiellen Legionellenbefall mal abgesehen.
Die beauftragte Fachfirma, die auch seit Jahren die Wartung unserer Heizungsanlage übernimmt, war zeitnah zur Stelle und diagnostizierte einen möglichen Wackelkontakt auf der Platine. Die Heizung lief wieder und die Warmwassertemperatur erreichte wieder die eingestellten 60 Grad C. Einige Stunden später fiel die Temperatur wieder auf 40 Grad C. zurück. Die Rechnung kam mit dem Vermerk, "bei wiederholtem Ausfall sollte die Platine SA104-A10 getauscht werden". Das Angebot zum Austausch der Platine liegt vor und nach Rücksprache mit der Fa. Viessmann durch den Fachbetrieb sollte also nicht nur die Platine sondern auch die Regelung VBC141-C00.002 und ein Codierstecker 23F4:0101/23F4:02E1ausgetauscht werden; in Summe ca. 1.600 Euro.
Ich war jetzt entsprechend motiviert und machte mich mal auf die Suche nach einer möglichen Ursache des Problems. Mittlerweile wurde die Betriebsart von "Warmwasser" auf "Heizung und Warmwasser" umgestellt. Die Heizung wurde gar nicht warm, die Warmwassertemperatur wie zuvor bei lediglich 36 - 40 Grad C.
An einer Stelle in diesem oder einem anderen Forum habe ich den Hinweis auf mögliche Überhitzung der Platine aufgeschnappt. Ich demontierte also die Abdeckung der Anlage und die darunter liegende Abdeckung der Platine. Ich positionierte einen Ventilator über der Platine und freue mich über das Ergebnis: Die Heizung läuft und Warmwasser steigt auf 60 Grad C.
An anderer Stelle habe ich Hinweise auf die Adresse 38 auf Codierebene 2 gelesen. Nun, dort wechseln sich die Werte "33" und "0" regelmäßig ab. Wenn also die Umgebungsluft der Platine zu warm wird - von einer Platine, montiert auf einem Brenner sollte genau das nicht erwartet werden - dann wechselt der Wert auf Adresse 38 auf "33" und nach Abkühlung wieder auf "0". Bei eingeschaltetem Ventilator bleibt der Wert auf "0" und die Heizungsanlage verrichtet ihren Dienst.
Wie sind denn die Erfahrungen der hier vertretenen Spezialisten? Sollte die Platine, die altersbedingt ggfs. unter Hitzewallungen leidet, ausgetauscht werden? Gibt es diese Platine auch einzeln oder nur in Verbindung mit der ca. 900 Euro teuren Regelung (s.o.) und auf welchen Fehler ist dieser Austausch zurückzuführen? Liegt hier ggfs. ein konstruktionsbedingter Mangel in Platine und/oder Steuerung vor, der eine kulante Abwicklung über Viessmann direkt möglich machen würde? Könnte ggfs. die Ursache der offensichtlichen Überhitzung anders/kostengünstiger beseitigt werden und damit den Austausch der Platine erübrigen?
Die Anlage ist übrigens seit 10 Jahren in Betrieb: Die zuvor über (nahezu störungsfreie ) 25 Jahre betriebene Ölheizung der Fa. Viessmann wurde seinerzeit gegen eine Brennwertölheizung ausgetauscht. Der Umweltgedanke geringerer Ölverbräuche wird jedoch dann konterkariert, wenn nicht auch dem Aspekt der Nachhaltigkeit Rechnung getragen wird. Platine und Steuerung sollten ausgetauscht werden, weil es nach Auskunft des hier in Remscheid beauftragten Fachbetriebes diese Platine nur gemeinsam mit der Steuerung von Fa. Viessmann gibt.
Auch wenn Adresse 38 auf Wert 33 steht und damit einen Fehler auf der Platine signalisiert, resultiert doch der Fehler eindeutig durch Überhitzung. Denn der Wert stellt sich selbständig auf 0 zurück, nachdem hier Kühlung eingetreten ist. Oder anders formuliert: Heizung läuft nachdem Ventilator für Kühlung sorgt!
Danke vorab für alle hilfreichen Hinweise und Hilfestellungen und bereits jetzt ein schönes Wochenende.
Kai-Uwe Wilke
