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Differenz zwischen Heizwert Gas und Leistung des Brenners

Hallo,

folgende Situation: ich betreibe eine Vitodens 222-w von etwa 2009. Leistung 19kW. Im Heizbetrieb moduliert sie recht zügig auf 16% der Leistung herunter und läuft dann gleichmäßig über eine ganze Zeit (30 - 60 Minuten bei Temperaturen draußen um 0 Grad). Um die Heizung online zu überwachen, lese ich über die optische Schnittstelle die Daten aus, so z.B. die aktuelle Brennerleistung. Ich kann in den Zahlen sehen, dass der Brenner bei einer Stunde Laufzeit tatsächlich zu 99% der Zeit bei exakt 16% der Maximalleistung läuft. Nur ab und zu tauchen auch mal kurz 19% auf, das kann man also vernachlässigen.

 

Wenn ich das erstmal in Joule und dann kWh umrechnen sind das in einer Stunde:

 

3600 s x 16% x 19.000 W = 10.944.000 Ws (Joule)

 

In kWh: 3,04

 

In der Zeit laufen über die Gasuhr ca. 0,72 m³ Gas. Laut Angaben vom Versorger beträgt der Heizwert etwa 11,4 kWh/m³, also sind das bei 0,72 m³ dann ca. 8,21 kWh.

 

Das ist nun ziemlich weit entfernt von den berechneten 3,04 kWh, die der Brenner (angeblich) verbraucht.

 

Nun meine Fragen:

* Ist meine Heizung so furchtbar ineffizient?

* Sind die Angaben aus der Schnittstelle Mist?

* Verkauft mir mein Versorger "gepanschtes" Gas?

 

Hat vielleicht jemand auch schon solche oder ähnliche Werte gemessen?

 

Unser EFH ist von 2000 und eher durchschnittlich gedämmt. Für 143m² kommen wir im Jahr auf etwa 800-1000m³ Gas inkl. WW für 2 1/2 Personen. So arg schlecht ist das ja nicht.

 

Wo ist der Fehler?

5 ANTWORTEN 5

Die günstigen Jahresverbrauchswerte sind wohl auf die FB Heizung zurückzuführen. Da sind die Vorlauftemperaturen entsprechend niedrig. 😀

 

Ich habe nur Radiatoren im Haus Bj. 1996 und komme aktuell auf 60% Modulation bei -6 Grad AT. Die Vicare App der Vitodens 200-W zeigt mir aber den Gasverbrauch pro Tag in m³ für WW und HZ an. Was ich damit sagen will ist, dass die ViCare App auch Gasverbrauchsdaten bereitstellt. Dies sollte über die Schnittstelle auch möglich sein, oder? Dann braucht man nicht diesen unsicheren prozentualen Leistungsmodulationswert, wo man nicht weiß, woraus dieser abgeleitet ist.

Hi, danke für Deine Antwort.

Ich habe nochmal die Adressen der Schnittstelle durchforstet. Leider gibt es dort keine direkten Angaben zum Gasverbrauch. Habe aber beim Suchen etwas dazu gefunden, dass man im "Energiecockpit" der Heizung Brennwert und Z-Zahl des Gases eingeben sollte, um relativ genaue Gasverbrauchswerte zu erhalten. Heißt für mich, dass auch die offizielle App die Gasmengenwerte errechnet. Ich schau mal, ob die Abweichung zwischen meiner errechneten Gasmenge und den Angaben der Gasuhr ein konstanter Faktor ist. Wenn ja, dann gebe ich mich damit zufrieden.

 

Fußbodenheizung haben wir übrigens nicht. Nur normale Heizkörper. Bei den aktuellen -5 bis -10 Grad draußen läuft der Brenner bei 16% ca. 1/3 der Zeit (22:00-7:00 ganz aus, 7:00 - 22:00 etwa 50% der Zeit). Das wären dann ja nur 1000 Watt im Schnitt. Damit würde man die ganze Bude nie im Leben warm halten können. Ich vermute daher, dass der Brenner tatsächlich nicht mit 16% von 19kW (also etwa 3 kW) läuft, sondern tatsächlich mit etwa dem 2,8-fachen, also gut 8 kW.

 

Komischerweise braucht der Gaszähler bei 16% etwa 5 Sekunden für 1 Liter Gas, beim Start unter Volllast nur 1 Sekunde. Wenn dann aber 16% tatsächlich 8kW entsprechen, dann würde der Vito also bei Volllast das 5-fache, also 40 kW durchpusten. Was aber überhaupt nicht zu den Angaben auf dem Typenschild passt.

 

Oder die Kiste hat nur gut 40% Wirkungsgrad.

 

Alles sehr merkwürdig...

Ich hatte gerade mal geschaut, wie das bei meiner neuen Therme 200-W B2HF aussieht, die im Januar eingebaut wurde  (abgelesen bei -7 Grad AT):

Thermische Leistung: 8,3 kW

Modulation: 77%

VL 46 Grad

Mein Gaszähler zieht dabei ganz grob gemessen 15l Gas in 60 Sekunden. Allerdings hat mein Gas nur einen Heizwert von 10,2 kW/m³. Die manuell ermittelten Gaszählerwerte ergeben ca. 9,2 kWh und da habe ich bestimmt nicht gut gemessen. Daher vertraue ich der Thermischen Leistung von 8,3 kW, die der Kessel anzeigt. Dies würde auch zu deinem beispielhaften Gasverbrauch passen (8,2 kW).

 

Mein Modulationswert wäre bei 100% ca. bei 11 kW. Das passt alles, da bei mir nur ein 11 kW Kessel verbaut wurde.

Ich denke, dass du dich auf den Modulationswert nicht verlassen kannst. Aber deine Therme ist trotzdem effizient. Ich glaube nicht, dass meine neue Therme da besser ist.

Hallo, danke vielmals für's Nachschauen und Rechnen. Wieviel Gas verbrauchst Du aktuell (AT nachst bis unter -10 Grad, tagsüber fast 0 Grad, kaum Sonne, kein Wind) pro Tag? Wir haben bei gut 143m² Wohnraum etwa 110m² zu beheizen. Der Rest (HWR, Flur und Schlafzimmer) bleibt so kalt wie er ist. Mit nur wenig WW Nutzung kommen wir auf aktuell 5,9m³ Gas, also etwa 64kWh am Tag. Die letzten Winter mit den lauen Frühlingstemperaturen waren es oft deutlich unter 2,5m³.

 

Im Wohnzimmer wird's kaum 20 Grad (sonst früher eher 22-23). Arbeitszimmer 17 Grad.

 

Vorlauf ist bis unter 40 Grad abgesenkt. Weiter runter geht's nicht, sonst rebelliert die Regierung 😉

 

Für Zeiten mit starkem Frost über mehr als eine Woche habe ich von früher leider keine Vergleichszahlen mehr.

Ich kann gern meine Datenlage erklären. Wir sind dieses Jahr nach 26 Jahre Heizwerttechnik auf Hybrid, sprich Brennwert und WP umgestiegen. Jetzt bei diesen Temperaturen versuche ich auch die Gastherme zu optimieren, da nur diese unter 1 Grad läuft. Und ich bin froh, dass ich die Hybridvariante gewählt habe, da bei diesen tiefen Temperaturen die Luft-WP zwar funktioniert, aber sehr ineffizient arbeitet. Aber das ist ein anderes Thema.

Wir sind zwar auch sparsam aber lassen die Temperaturen auf 20,5 Grad im Haus. Dabei erwärmen wir von den ca. 147 qm WF auch nur ca. 115 qm. Zwei Räume im Keller von insgesamt 32 qm werden auf 17 Grad gehalten. Auch in der Nacht heizen wir mit minimalen Absenkungen. Das hat den Grund, dass ich einen Hygienespeicher mit 500l Heizungspuffer und 300l auf Temperatur halte, um die WP effizient laufen zu lassen.

Bei diesen Temperaturen, tagsüber bei -3 und nachts bis -9 Grad, liegt der Verbrauch  bei 9,6 m³ Heizen plus 1 m³ WW. Also insgesamt 10,6 m³. Das sind bei meiner Gassorte 108 kWh. Dabei habe ich die Gastherme noch nicht optimal eingestellt. Ich werde noch mehr als 1 m³ einsparen können.

Der Wärmemengenzähler zeigt mir 95 kWh an.

Bei Temperaturen um die 0 Grad komme ich mit ca. 80 kWh an Wärmemenge aus. Weniger würde gehen, wenn ich noch ein paar Sanierungsmaßnahmen am Haus vornehmen würde.

Insgesamt verbrauchen wir mehr als in deinem Fall durch zusätzliche Wohlfühlwärme 🙂

Deine Haustemperaturen werde ich bei meiner Regierung nicht genehmigt bekommen 😉

Früher hatte ich einen Verbrauch von 15.000 kWh bis 18.000 kWh Stunden an Gas mit der Heizwerttechnik, je nachdem, wie kalt der Winter war. Mit der Hybridheizung werden ich jetzt den Verbrauch auf ca. 6700 kWh bis maximal 7000 kWh für dieses Jahr senken können. Und das alles mit Radiatorenheizung und Wärmedämmung nach dem Standard von 1995. Das finde ich gar nicht so schlecht 🙂

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