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Vitodens 222 rasselt (zwischen den Brennvorgängen)

Moin liebe Viessmann Community,

ich bin neu und auf Empfehlung hergekommen, da hier immer toll und freundlich geholfen wird. Mit meiner Frau habe ich Mitte 2023 ein Haus gekauft, in dem sich eine Viessmann Vitodens 222 finden lässt. Hier die vermutlich relevante Nummer: 7173428300264108. Betriebsdruck knapp 1,6 bar in einem zweigeschossigen EFH, bei dem die Heizung im EG steht. Wir nutzen die Gastherme für's Heizen und Warmwasser. Im Zuge der Sanierung haben wir im gesamten Haus die Heizkörper tauschen lassen und bislang auch keine größeren Probleme. 

 

Das Problem: Seit einer Woche rasselt die Heizung (s. Video im Anhang) mit undefinierbarem Ursprung in der Anlage. Drehe ich einen der Heizkörper im Haus weiter auf, bspw. Ventil auf 5, hört das Rasseln auf. Stelle ich die Heizung nur auf Warmwasser und den Heizbetrieb aus, hört das Rasseln auf. Abseits dessen rumpelt und klackt die Heizung in den ersten Sekunden des Brennprozesses. Der damalige Fachmann hat der Heizung kein besonderes Problem attestiert.

Da ich, ganz offen und ehrlich, einmal das Wasser selbst abgelassen und nachgefüllt habe (mit abgeschalteter Heizung) habe ich etwas Sorge, dass ich irgendwas vertüdelt habe. Habt ihr eine Idee? Eine Störung oder ein Fehlercode wird im Display nicht angezeigt, soweit ich es sehen kann.

Für Hilfe und Ideen danke ich schon jetzt tausendfach, da mich das Geräusch und der Gedanke, dass die Heizung einen Knacks hat, maximal verrückt machen :D.

Liebe Grüße

15 ANTWORTEN 15

Gute Problembeschreibung!

 

Das Problem scheint aber nicht ganz einfacher Natur zu sein.

 

Von der Geräuschkulisse her zu urteilen, hört sich das für mich wie ein im Luft- oder Abgasstrom befindliches loses Stück Blech an.

 

Das passt aber nicht zu der Beobachtung, dass sich die Geräuschkulisse ändert, wenn du einen Thermostaten ganz aufdrehst.

 

Bist du sicher, dass das Geräusch vom Kessel und nicht von einem defekten Thermostatventil irgendeines Heizkörpers kommt?

 

Mein Vorschlag zunächst: Geräusch noch genauer lokalisieren und feststellen unter genau welchen Bedingungen es auftritt:

- Bei laufendem Gebläse? Das Gebläse läuft bereits vor dem Zünden des Brenners.

- Bei laufender Pumpe? Die Pumpe läuft meistens durch, auch wenn der Brenner aus ist.

- Wenn du das Heizwasser abgelassen hast, dann ist natürlich die Frage, ob du nach dem Auffüllen gründlich an allen Heizkörpern entlüftet hast.

- Wenn du mal versuchsweise die Pumpendrehzahl ändern willst, um zu testen, ob sich das Geräusch dann ändert, könnte ich das morgen früh hier mit dir zusammen machen.

Moin MacVito,

danke für die umfangreiche Antwort, freue mich mega. Das Geräusch kommt definitiv aus der Heizungsanlage und nicht von einem defekten Thermostat an einem Heizkörper.Wenn ich in den Hauswirtschaftsraum gehe, wo die Heizung steht, ist das Geräusch dort 100% eindeutig zu verorten. Es ist dabei egal, welches Heizkörperventil ich auf- bzw. zudrehe.

 

Zu deinen Punkten: Das Geräusch tritt quasi nahezu immer auf, außer wenn die Heizung brennt. So scheint es mir zumindest. Zur Entlüftung habe ich in meiner Anfrage natürlich nichts geschrieben, habe aber "eigentlich" gründlich von oben nach unten entlüftet. Alle Heizkörperventile aufgedreht und sauber entlüftet, bis nur noch Wasser kam. Womöglich habe ich hier was verdödelt?

 

Das mit dem Ändern der Pumpendrehzahl wäre super hilfreich, schätze ich. Ich habe versucht aus dem Manual schlau zu werden in der Sache, bin es aber nicht geworden :D. Wenn wir die Drehzahl der Pumpe anpassen könnten, wäre das super. Wie machen wir das am besten? Danke schon Mal für deinen Rat.

Ich schlage morgen früh, ab 9.00 Uhr vor. Melde dich dann wieder.

 

Versorgt die Pumpe des Vitodens die Heizkörper direkt, oder liegt da noch eine externe Umwälzpumpe dazwischen?

 

Zitat jonasrdt:

"Das Geräusch tritt quasi nahezu immer auf, außer wenn die Heizung brennt. "

Was meinst du damit? Kannst du das genauer beschreiben?

09:00 Uhr passt super. Ich schreibe dir dann eine private Nachricht.

 

Soweit ich es sehe, versorgt die Pumpe direkt. Es gibt außerhalb nur noch einen großen runden weißen Kessel, der unter der Decke hängt. 

Mit "wenn die Heizung brennt" meinte ich, dass wenn die Heizung anspringt und Gas zieht, also m.E.n. auch verbrennt, das Geräusch eben nicht kommt. Das ist bspw. dann der Fall, wenn ich in der Küche heißes Wasser oder aber die Heizkörper aufdrehe. 

Die Pumpendrehzahl sollte in der Codierebene 2 über die Codieradressen 044 (Min-Drehzahl) und 045 (Max-Drehzahl) veränderbar sein, wenn die interne Pumpe des Vitodens die Heizkörper direkt versorgt.

Laut Montage- und Serviceanleitung des Vitodens WS2 liegen die Voreinstellungen bei:

044:020 (Min-Drehzahl, aktueller Wert 20%)

045:065 (Max-Drehzahl, aktueller Wert 65%)

 

Die Werte könnten aber auch vom Heizungsbauer bei der Inbetriebnahme auf einen anderen Wert gesetzt worden sein. Notier dir auf alle Fälle die aktuellen Werte, bevor du die Werte dann geringfügig erhöhst. 

Teile mir bitte die aktuellen Werte mit.

Hinweis: Zu niedrige Werte können wegen des dann geringeren Volumenstroms die sichere Wärmeübertragung gefährden.

 

Achte darauf, ob sich nach der Verstellung der Pumpendrehzahl auch das Laufgeräusch der Pumpe verändert und ob es Auswirkungen auf das Rasseln hat.

 

 

Um die Änderung des Pumpenlaufgeräusch besser hören zu können, empfiehlt es sich den Frontdeckel des Vitodens abzunehmen. Vielleicht lässt sich auf diese Weise auch das Rasseln besser lokalisieren.

 

Nochmal ganz genau:

"Mit "wenn die Heizung brennt" meinte ich, dass wenn die Heizung anspringt und Gas zieht, also m.E.n. auch verbrennt,"

 

Heißt das, wenn der Brenner arbeitet, also Gas verbrannt wird, dann ist das rasselnde Geräusch weg, oder bedeutet es, wenn der Brenner Gas verbrennt geht das rasselnde Geräusch möglicherweise im lauteren Brennergeräusch unter?

 

Also die Frage lautet: Ist das rasselnde Geräusch tatsächlich weg, wenn der Brenner Gas verbrennt?

Kannst du das eindeutig mit Ja oder Nein beantworten?

 

 

Der runde weiße "Kessel" an der Decke dürfte das Membranausdehnungsgefäß (MAG) sein, das die Aufgabe hat, den Druck im Heizkreis auf einem einigermaßen konstanten Wert zu halten. Wenn die 1,6 bar konstant anliegen, dürfte das MAG in Ordnung sein.

Da sollte irgendwo die Nenngröße draufstehen, z.B. 25 l, 35 l oder 50 l.

Ablesen der Werte ergab:

  • 044:030
  • 044:065

Sollte also innerhalb der Norm sein. Was ich aus der Anleitung nicht ablesen konnte war, wie ich die Werte verändere. Habe kein try&error gemacht, um nichts zu verstellen.

 

Zu meiner Anmerkung mit dem Brenner und dem Gas: Das war Bull**bleep**, sorry. Ich habe es eben noch Mal beobachtet und folgende Feststellung gemacht:

  • Wird warmes Wasser gezogen, bspw. durch Dusche o.ä., wird regulär Gas verbrannt und durch die Komfort Funktion à la Durchlauferhitzer dauerhaft aufbereitet. Das Geräusch tritt nicht auf.
  • Hört das Aufheizen des Wassers, auch des Wassers im Kessel auf, tritt das Geräusch wieder auf
  • Beim Aufheizen vibriert das Manometer der Heizung stark
  • Neben dem Manometer in dem Bedienelement der Heizung ist noch eines an einem kleinen Heizkörper im selben Raum montiert. Wenn der Brenner arbeitet, bspw. wg. des warmen Wassers, steigt der Druck auf ca. 1,5bar. Sobald der Brenner nicht mehr arbeitet, fällt der Druck auf 1bar ab. Das Geräusch kommt wieder.

Ich habe ein Bild der Einstellungen an dem Kombi-Instrument angehängt. Das Bild wurde aufgenommen, als gerade warmes Wasser durch die Heizung aufbereitet wurde. An Einstellungen haben wir seit Kauf nichts geändert.

 

Die Druckveränderung und vor allem der Druckunterschied (Bedienelement ca. 1,4-1,6bar; Manometer am Heizkörper zwischen 1bar und 1,5bar) muten sehr sonderbar an. Noch Mal zum Entlüften, womöglich habe ich mich einfach irre blöd angestellt. Alle Heizkörperventile aufdrehen -> von oben nach unten entlüften bis keine Luft mehr aus den Heizkörpern kommt -> Alle Heizkörperventile auf gewünschte Stellung bringen. Oder?

 

Danke erneut.

 

 

IMG_9250.jpg

Die Druckschwankungen im Heizkreis deuten auf ein defektes Membranausdehnungsgefäß (MAG) hin. Wann wurde das eingebaut bzw. gewechselt? Steht da ein Baujahr drauf?

 

Der fehlende Druck könnte auch die Ursache für die Laufgeräusche der Pumpe sein, die sich dann im Rohrsystem ausbreiten.

 

Ich würde mal den Druck im Heizkreis minimal erhöhen. Du müsstest also etwas Frischwasser über den Befüllschlauch in den Heizkreis zulaufen lassen und dabei darauf achten, dass der Druck nicht zu hoch ansteigt.

Wenn ich es richtig verstanden habe, dann liegt der Druck im Heizkreis bei laufendem Brenner bei ca. 1,5 bar. Während der Brenner läuft, würde ich den Druck dann mal auf 1,8 bar erhöhen. Wenn der Brenner ausgeht, dürfte der Druck dann auf z.B. 1,2 bis 1,3 bar abfallen. Möglicherweise reicht dieser Druck für einen geräuschlosen Betrieb der Pumpe. 

 

Ich glaube, mit einem möglichen Fehler beim Entlüften hat das Problem, dass du hast, nichts zu tun.

 

Für mich deutet im Moment alles auf ein defektes MAG hin. Ist die Luft auf der Gasseite entwichen, hat das MAG keine Funktion mehr. Vielleicht ist auch noch eine gewisse Restmenge an Gas vorhanden.

Musstest du in letzter Zeit gelegentlich Wasser in den Heizkreis nachfüllen?

Ich schätze, dass das MAG mit der Gastherme gemeinsam 2003 verbaut wurde. Auf dem Gefäß selbst steht leider kein Datum.

 

Deine Einschätzung scheint sich auch als richtig herauszustellen. Ich habe den Druck auf ca. 1,8bar erhöht, so dass er jetzt aktuell bei ca. 1,3bar liegt, wenn die Heizung nicht aktiv arbeitet. Bislang alles geräuschlos. 

 

In der Tat habe ich in letzter Zeit einmal Wasser nachgefüllt, nachdem der Druck etwas abgefallen ist. Ich Dussel habe mir in dem Moment aber natürlich noch nichts dabei gedacht.

 

Da ich den Tausch des MAG vermutlich nicht selbst hinbekäme, muss ich wohl die Firma aus dem Nachbardorf bemühen. Ich werde berichten. Sollte es das sein, markiere ich deine Lösung natürlich als akzeptierte, damit andere die ein vergleichbares Problem haben womöglich schneller zur Lösung kommen. Tausend Dank bis hierhin schon Mal! 🙂 

 

Da das MAG aus dem Jahr 2003 ist, ist es eigentlich schon überfällig. 

 

Wenn das MAG über ein Absperr-/Entleerungsventil angeschlossen ist und das Original-MAG noch erhältlich ist, dann könntest du den Wechsel auch selbst versuchen. Ich will dich nicht dazu überreden. Du musst das selbst einschätzen.

Wenn keine Entleerung möglich ist  - die Heizungsbauer machen da gelegentlich völlig falsche Installationen  - dann kommt der normale Heimwerker ganz schnell an seine Grenzen, besonders dann, wenn das Original-MAG nicht mehr erhältlich ist.

Außerdem, bitte dran denken: Ist dein 35 l MAG mit Wasser vollgelaufen, weil das Gas vollständig entwichen ist, dann hängen da über 35 kg an der Decke.

 

Im Zweifelsfall würde ich dir dazu raten, dass zeitnah vom Heizungsbauer machen zu lassen.

 

Ich rate davon ab, am MAG irgendwelche weiteren Überprüfungen oder Nachüllversuche zu unternehmen. Das kostet nur unnötig Geld. Bei einem 20 Jahre alten und nicht mehr voll funktionsfähigem MAG ist Auswecheln angesagt.

Dann komplettiert sich doch das Bild, klasse! genau das MAG gibt es natürlich nicht mehr, aber ich denke das aktuelle Produktäquivalent des gleichen Herstellers gefunden zu haben: https://reflex-winkelmann.com/de/produkte/7208501 Bild des aktuellen Aufbaus anbei Auch sieht es so aus, als sei dort ein Absperrtventil und die Möglichkeit des Ablassens gegeben. Klingt also an sich ohne weiteres machbar.

  1. Absperren des Ventils
  2. Über Schlauch leerlaufen lassen
  3. Demontieren des alten MAGs
  4. Montieren des neuen MAGs
  5. Öffnen des Ventils

Das Ganze vermutlich bei ausgeschalteter Heizung, korrekt?

IMG_9257 2-1.jpg
IMG_9256.jpg

Ja, die Heizung muss ausgeschaltet werden, weil sonst zu hohe Druckschwankungen während des Heizbetriebs auftreten könnten. 

Wenn es dein MAG mit dem exakt gleichen hydr. Anschluss und den gleichen Halterungen noch gibt, sollte der Austausch machbar sein. 

Da auch die Absperrung vorhanden zu sein scheint, brauchst du das Heizwasser nicht ablassen.

 

Klingt gut, ich werde gleich Mal die Gewinde prüfen. Bei einem Video vom Hersteller wurde gezeigt, dass man prüfen kann, ob Wasser aus dem Ventil austritt. Habe dort Mal mit einem kleinen Schraubendreher vorsichtig draufgedrückt und es entwich primär Luft und nur etwas Feuchtigkeit. Ich werde mein abschließendes Ergebnis hier teilen. Dir schon einmal tausend Dank!

P.S.: Das Geräusch ist, trotz Erhöhung des Drucks, auch wieder da 😞

Tja, möglicherweise sind da doch zwei Probleme vorhanden.

Nach etwas längerer Ruhe hatten wir gestern jemanden zum allg. Service da. Dabei wurde sichtbar, dass die Windungen es Wärmetauscher teilweise stark korridiert waren. Sogar so sehr, dass dort Wasser austritt und auf die Brennkuppel (nennt man das so?) tropft und verdampft. Das erklärt den Druckverlust in jedem Fall. Vermutung des Fachmanns war, dass aufgrund des wechselnden Drucks die Ausgleichsbehälter das Geräusch abgeben.

Soweit ich es sehe, könnte dieser Wärmetauscher passen: https://www.loebbeshop.de/viessmann/ersatzteil/waermetauscher-fuer-vitodens-200w-222f-242f-7826460/ oder? Der Fachmann will mir das Ersatzteil für 2,5k verkaufen, was ein ziemliche stolzer Preis ist imho.

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