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Warmwasser: Nachtabsenkung, Legionellen-Automatik

Liebe Community,

 

ich habe schon versucht, im Forum Antworten auf unsere Fragen zu finden, bin aber nicht so richtig fündig geworden. Daher versuche ich es einmal direkt:

 

In unserem EFH läuft seit 09/2020 eine Vitocrossal 300 (19 kW) mit 200 l  Warmwasserspeicher Vitocell 100-V und Vitoconnect OPTO2. Wir sind 5 Personen, die zwei Erwachsenen duschen 2-3 mal die Woche und versuchen aus ökologische Gründen auch sonst nicht unnötig Wasser (und Gas) zu verschwenden.

 

Aktuelle Einstellungen: 

- Warmwassertemperatur Sollwert: 50 Grad

- Zeitprogramm Warmwasser: 6:00-22:00 Uhr

 

Zu den Fragen (sorry, es sind zwei unterschiedliche Bereiche):

 

1. Unser Installateur erwähnte, dass die Heizung eine Legionellen-Automatik hätte und ab und an das Warmwasser auf 70 Grad erhitzt würde. Ich habe nun die Gebrauchsanweisung schon mehrmals durchgelesen und im Internet gesucht, aber zu dieser Automatik nichts finden können. Hat die Anlage eine solche Automatik? 

 

2. Wenn nicht, wie kann ich eine derartige Automatik manuell einstellen bzw. simulieren? Ich habe im Forum einen Hinweis auf Codes gesehen ("58"). Können wir das selbst anwenden oder geht das nur durch den Installateur?

 

3. Warmwasser-Zeiten: Eingestellt ist von 6-22 Uhr, nachts dann Pause. Die Temperatur sinkt über Nacht von um die 50 Grad auf ca. 43 Grad ab.

a) Macht es Sinn, die Einstellung durchlaufen zu lassen, also 0:00 Uhr - 24:00 Uhr, damit die Anlage morgens nicht so viele Grad wieder hochheizen muss und dafür viel Energie verbraucht wird?

b) Oder wäre es im anderen Extrem sogar vorteilhaft, die Warmwasserbereitstellung nur abends 3-4 Stunden laufen zu lassen, weil das dauerhafte Aufheizen von wenigen Graden in der Summe mehr Energie verbraucht, als ein Mal richtig wieder aufzuheizen? Wir sind tagsüber nicht zu Hause und duschen meist abends. Oder handeln wir uns über die langen Auskühlzeiten des Kessels Probleme mit Legionellen, anderen Verunreinigungen etc. ein.

 

4. Was ist eine ideale Warmwasser-Solltemperatur (hinsichtlich Gas-Verbrauch, Hygiene, Langlebigkeit des Speichers) : 50 -55-60 Grad? Bei der Einstellung auf 50 Grad zeigt mir die App eine Warmwasser-Temperatur von manchmal nur um die 48/49 Grad an. Am Wasserhahn gemessen ist das dann ebenfalls so. Wenn ich also wirklich dauerhaft mindestens 50 Grad erreichen will, scheine ich bei der Einstellung etwas höher gehen zu müssen?

 

5. Was löst eigentlich das erneute Aufheizen des Warmwassers aus? Eine Temperatur, die eine bestimmte Gradzahl (welche?) unterhalb der Solltemperatur liegt?

 

 

Sorry, das ist alles noch neu und aus unserem Installateur ist leider nicht viel hilfreiches heraus zu bekommen.

 

Danke für Eure Antworten!!!

 

 

 

 

 

5 ANTWORTEN 5

Hallo Sola,

 

ja über Code 58 kann die Solltemperatur für die "Zusatzfunktion für Trinkwassererwärmung“ festgelegt werden.

Max 60 Grad. Der Punkt ist in der 2. Codier Ebene.

 

Siehe Anleitung

https://www.viessmann.com/vires/product_documents/5683844VSA00005_1.PDF

 

Der Zeitpunkt wird durch Hinzufügen eines 4. WW Zeit Programms ausgewählt.

Z.B. Samstag vor dem Badetag o.ä.

 

Wenn niemand zu Hause ist, muss der Speicher auch nicht auf Temperatur gehalten werden.

 

Es gibt inzwischen auch Untersuchung, dass so ein Anti-Legionellen Programm  zu Resistenzen führen kann.

Bei 5 Personen und 200l Volumen ist der Durchsatz eigentlich so hoch dass kaum ein Gefahr ausgeht.

Wenn man sich unsicher ist kann man am Anfang alle halbe Jahr einen Test machen und einschicken und dann vielleicht jährlich.

 

Gerade das Aufheizen in Richtung 60 Grad erhöht den Kalkansatz am Wärmetauscher deutlich.

 

VG 

 

Hallo qwert089,

 

danke für die schnelle Rückmeldung und den Link!

 

Ich fasse mal zusammen, was ich verstanden habe: Wenn alle Leitungen kontinuierlich genutzt werden (Waschbecken etc.) und alle 2-3 Tage auch mal ein wenig mehr (z. B. beim Duschen), dann ist der Wasseraustausch insgesamt groß genug. Ob das Wasser im Speicher dann über längere Stunden 45 Grad oder 55 Grad hat, ist für das Legionellenwachstum unerheblich, weil die Populationen länger brauchen, um zu wachsen. Habe ich das richtig verstanden?

 

Ist das Kalkproblem bei höheren Temperaturen (60 Grad) auch bei sehr weichem Wasser relevant?

 

Ich muss leider die Anfängerfrage nochmal stellen, weil es mich wirklich interessiert: Was löst das Wiederaufheizen des Wassers aus? Eine bestimmte Gradzahlabweichung des Wassers im Speicher oder genügend Austausch ("warmes Wasser weg = neu aufheizen")? Oder beides? 

 

Danke 🙂

 

Sola

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hallo Sola,

 

ja soweit richtig verstanden. 

Bei 55 Grad wird das Wachstum schon wieder geringer sein als bei 45 Grad.

Verglichen mit Corona R Wert vielleicht 45 Grad  R=2 und 55 Grad R=1,3 (Werte nur exemplarisch)

Es ist immer entscheiden wie lange man die Vermehrung "laufen lässt" und das  Wasser nicht benutzt.

 

Vom 55 Grad warmen Wasser braucht man zum Duschen potentiell weniger als vom 40 Grad Wasser, weil noch kaltes dazu gemischt werden muss. Es wird also länger stehen als bei 40 Grad.

 

Sammelt sich bei dir im Teekocher Kalk?

 

 

Wenn die Temperaturabweichung auf Höhe des Sensor mehr als 2,5K vom Sollwert wird nachgeheizt.

 

VG 

 

Hallo qwert089,

 

danke für Deine Antworten!

 

Ich habe ein bisschen herumprobiert und beobachtet. Ich halte die Erkenntnisse mal fest, falls es hilfreich für andere sein könnte.

 

  • Solltemperatur Warmwasser: Ich habe mich nun für einen Sollwert von 53 Grad entschieden. Das scheint mir eine ganz gute "Mittelweglösung" zwischen 50 und 55 Grad zu sein. Die Temperatur pendelt dann zwischen ca. 55,6 Grad (direkt nach dem Aufwärmen) und 51 Grad (nach etwa 3 Stunden im Speicher, bevor wieder aufgewärmt wird). So kommt die Temperatur den 60 Grad nicht zu nahe (Kalkansatz), fällt aber auch nicht regelmäßig unter 50 Grad (außer, wenn wir wirklich mal alle baden und dann erst wieder WW nachgeladen werden muss, was ja aber für den Wasseraustausch gut ist).

Die 2-3 Grad Unterschied machen tatsächlich einen Unterschied: Gegenüber einem Soll von 55 Grad ist deutlich spürbar, dass das Wasser direkt nach dem Aufladen nicht so heiß ist, dass man sich aus versehen die Finger verbrennt (und nicht so viel kaltes Wasser beigemischt werden muss, wie Du oben schon sagtest). Gegenüber einem Soll von 50 Grad ist auch dann genug  WW vorhanden, wenn mal 2 von uns gleichzeitig duschen.

 

 

  •  24h durchlaufen lassen vs. nachts absenken: Wenn die Warmwasseraufbereitung nachts ausgeschaltet ist, kühlt das WW auf etwa 10 Grad unter Sollwert ab. Das Aufheizen auf Soll dauert morgens statt ca. 10 Minuten ca. 30 Minuten. Der Mehrverbrauch für 24h Durchlaufenlassen lag an den Testtagen bei ca. 0,6 m3 pro Nacht. 

 

Zu Deiner Frage: Kalk im Wasserkocher haben wir nur, wenn wir ihn länger benutzen, ohne ihn zu reinigen. Dann bilden sich auf dem Edelstahlboden ein paar weiße Flecken, die sich aber mit einem Spritzer Essig und einfachem Ausschwenken (ohne mechanische Einwirkung) wieder entfernen lassen. Keine harten Krusten oder schwimmenden Kalkbrocken, wie ich das aus anderen Regionen kenne.

 

Viele Grüße

Sola

Hallo Sola,

 

dann wird sich vermutlich auch nicht so viel Kalk an dem Rohrwendeltauscher im WW Speicher anlegen.

 

Nach 2 Jahren sollte der Speicher sowieso das 1. mal inspiziert werden.

Dann kannst du dir den Kalkbelag vom Monteur zeigen lassen und gegebenenfalls noch etwas an den Einstellungen ändern.

 

VG Michael

 

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