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Häufige Verdichterstarts in Übergangszeit

Hallo Zusammen,

 

ich bin seit kurzem im Besitz eines neuen Hauses (160qm, 9kWh/m²) mit Vitocal222-S (AWBT-E-AC 221.C08), Fußbodenheizung und Einzelraumregelung. Im Heizkreislauf ist eine Vitocell 100-w svp sowie ein Überströhmventil was aktuell auf max (500mbar) steht. Heizzeitplan ist 24h/Tag. Ich weiß aktuell noch nicht ob ein hydraulischer Abgleich bei Inbetriebnahme schon vorgenommen wurde.

So wie ich es versteh gibt die Einzelraumregelung eigentlich kein Sinn da man über die Heizkurve regelt und eine Fußbodenheizung ein selbstregulierendes System ist, korrekt?

Daher habe ich aktuell alle Kreise offen (Thermostate auf max) um zu schauen ob die Heizkurve für uns passt.
Jetzt sind folgende Fragen aufgekommen:

1) Wenn alle Heizkreise offen sind sollte die Heizung ja eigentlich (je nach Außentemperatur) immer mit angepasster Leistung laufen, oder? Aktuell sehe ich das Phänomen dass der Verdichter alle 15min für 5 min startet. Das passiert nur wenn es außen etwas milder ist (~7-10°C).
Hier ein Beispiel:

david19giga_0-1618127599052.png

Gelegentlich macht sie das auch wenn es kälter ist. Man sieht dass sie nach 22 Uhr dann einfach normal läuft:

david19giga_1-1618127696441.png


Ist das normal? Woran kann es liegen dass der Verdichter so oft gestartet wird?

2) Wenn man keine ERR verwenden sollte, wie realisiert man dass es im Bad schön warm ist aber z.B. der Technikraum nicht auch voll beheizt wird?



Disclaimer: Ich hatte bis jetzt keine großartigen Berührungspunkte mit Heizungstechnik, alles Wissen hab ich mir die letzten Wochen angelesen.

2 ANTWORTEN 2

Hallo David,

 

Die 9kWh/m² dürften der Stromverbrauch sein.

Das multipliziere ich mit COP 4 . Das sind etwa 6000 kWh thermischer Wärmebedarf.

Man kann das mit einer Faustformel grob in die max Heizleistung bei der tiefsten Außentemperatur umrechnen.

Das gibt etwas zwischen 4,5 und 5 kW

Die Heizlast ist eine Gerade zwischen der tiefsten Außentemperatur z.B. - 14 Grad und der Heizgrenze z.B. 16 Grad.

D.h bei deinem 2. Bild bei 2 Grad Außentemperatur lag die Heizlast bei ca 50%. also ca 2,5 kW.

Eine modulierende WP hat eine untere Modulationsgrenze (im Datenblatt gelb markiert).

 

Sobald es wärmer als ca. 5 Grad AT wird, kann die 221.C08 nicht mehr weit genug zurück regeln und sobald der Estrich erwärmt ist, schaltet sie ab.

 

Workaround z.b. von Mitte März bis November nicht 24h heizen, sondern Nachts eine längere Pause programmieren. Dafür das Niveau der Heizkurve leicht hoch. Dann bekommt die Wärmepumpe die Leistung besser weg.

 

>>wie realisiert man dass es im Bad schön warm ist aber z.B. der Technikraum nicht auch voll beheizt wird?

am Flowmeter für das Bad mehr Durchfluss geben, wenn das nicht reicht die Nachbarräume des Bads weiter aufdrehen und wärmer machen.

Für den Technikraum den Durchfluss etwas reduzieren.

 

VG Michael

 

221.c08.PNG

Hallo David,

das Problem mit der hohen Schalthäufigkeit besteht bei Vielen, wie Du bei der Suche im Forum sicher schon festgestellt hast. Dass Du die ERR zumindest im Wohn-Essbereich ganz aufmachen musst hast Du schon richtig erkannt. Im Schlafzimmer und den Nebenräumen habe ich z.B. die ERR im festem Bypass in Funktion.

Da will ich keine +22 °C haben.

Der Fußbodenaufbau mit dem Estrich stellt den Wärmespeicher im System dar. Damit die Wärme da hinkommt, muss das Heizwasser in der notwendigen Menge umgewälzt werden.

Jetzt kommt bei höheren Umgebungstemperaturen das Problem dass die WP viel mehr Heizleistung erzeugt als benötigt wird.

Aus Deiner Aufzeichnung ist ersichtlich, dass die Vorlauftemperatur durch die erzeugte Wärme unmittelbar im ersten Anstieg über den Ausschaltpunkt ansteigt. Der Verdichter läuft dann zwangsweise 3 Minuten und schaltet dann ab. Danach folgt eine Wiedereinschaltsperre für 10 Minuten. Dann beginnt das Spiel von Neuem.

An der kaum steigenden Rücklauftemperatur sieht man, dass so gut wie keine Wärme im Fußboden ankommt.

Das kannst Du so nicht lassen.

Kann die Wasser-Umlaufmenge noch gesteigert werden?

Mit welcher Drehzahl läuft die Pumpe in der Startphase?

Prüfe die Auslegung der Fußbodenheizung. Welcher Strang hat den größten Druckabfall?

Auf den müsste der hydraulische Abgleich erfolgt sein.

Auf welche Wassermenge [m³/h] wurde ausgelegt? 

Wenn da nichts mehr geht würde ich den Parameter der Einschalthysterese des Verdichters um 1 K vergrößern.

Zu aller letzt kann man noch wie schon vorgeschlagen Heizpausen programmieren. Damit vergrößert man auch den Temperaturabstand zum Ausschaltpunkt.

Meiner Meinung nach wäre hier noch etwas mehr Intelligenz in der WP-Steuerung gefragt, damit das System ohne Klimmzüge durch den Anwender zum Laufen kommt.

P.S. Zum warmen Bad

Meine Meinung: So richtig glücklich wird man hier nur mit einer elektrischen Zusatzheizung z.B. IR-Heizplatten

Wie ist das Bad in Deiner Auslegung der Fußbodenheizung gerechnet?

 

Gruß

KaSi21

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