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Installateur hat den Heizungsbetrieb umgestellt - ergeben diese Umstellungen einen Sinn?

Hallo liebe Leute,

 

Ausgangsdaten sind eine Vitocal250-AH und ein 3-Schichten Speichersystem in einer DHH. Kreis 1 = Fußbodenheizung, Kreis 2 = Radiator, Kreis 3 = WW. 

 

Die bisherige Einstellung für den gesamten Winter war:

WW: 6:00-21:00 (55 Grad)

Kreis 1: 6:00-19:00

Kreis 2: 6:00-19:00 (wird vom WW mit erwärmt)

WW-Erwärmung via Eco-Modus.

 

Heute war der Heizungsinstallateuer vor Ort und hat die Einstellungen wie folgt verändert:

 

WW: 0:00-23:59 (55 Grad)

Kreis 1: 6:00-19:00

Kreis 2: 0:00-23:59

WW-Erwärmung via Comfort.

 

Der einzige Nachteil der unserer ursprünglichen Einstellung war, dass ein Duschen am frühen Morgen nicht ratsam war, da das WW nicht ausreichend warm war. 

 

Der Installateur meinte nun, dass die veränderte Einstellung aus irgendeinem Grund besser sei. Ich habe seine sehr technisch Erklärung allerdings als Laie nicht wirklich verstanden. Das einzige, was ich jetzt schon in der PV-App erkennen kann, ist ein deutlich gestiegener Strombedarf.

Übersehe ich etwas? Was könnte der Grund sein, warum die veränderte Einstellung "besser" sein könnte? Habt ihr eine Idee?

23 ANTWORTEN 23

Bist du sicher,. dass Kreis 1 die FBH ist ? Denn hier wäre eine Zeitschaltung Nonsens. Eine FBH ist viel zu träge.

Bei Radiatoren kann eine Zeitschaltung schon eher funktinionieren. Die Heizkörper selbst schlucken nicht allzuviel Wärme.

Und Warmwasser bei einer Wärmepumpe würde ich vor allem am Tag bereiten lassen. Rund um die Uhr stellt zwar sicher, dass immer WW vorhanden ist, aber ob das auch effizient läuft?

Und wie ist das gemeint:,,Kreis 2: 6:00-19:00 (wird vom WW mit erwärmt),,?

Hallo, danke dir für die Nachfrage. Meine Angaben waren nicht ganz vollständig, wie ich beim 2. Lesen gemerkt habe: 6-19.00 = 21 Grad (im Raum) und 19.00-6.00 = 18 Grad (im Raum). Die FBH wird nur etwas kälter betrieben aber nicht ganz abgestellt.

 

WW rund um die Uhr: Die Begründung lautete, dass dadurch die Speicherschicht für die Radiator-Heizung mit "gewärmt" werde und die WP morgens nicht bei kaltem Radiator-Wasser starten müsste. In der Tat war heute morgen die Speicherschicht für den Radiator wärmer als zuvor. 

 

Ich frage mich halt, warum man eine WP hat, wenn der größte Teil der Erhitzung dann stromintensiv über den Heizstab erfolgt? 

Kann es sein, dass dein Warmwasser im Durchlaufverfahren im Puffer bereitet wird ? Oder hast einen separaten WW-Speicher ?

Ja, das kann sein. Es gibt einen Pufferspeicher. Ich habe die Screenshots - aktuelle Daten - mal angehängt. 

Bildschirmfoto 2024-01-30 um 16.57.11.png

Bildschirmfoto 2024-01-30 um 16.57.52.png

Es scheint einen separaten WW- Speicher zu geben. Der Puffer hat ja nur knapp 30 grad,WW aber über 50.  Die FBH zeitweise in der temp. zu begrenzen,macht keinen Sinn.  Ganz  im Gegensatz zu Radiatoren

Das bedeutet, dass die Einstellung eigentlich genau umgekehrt sein müsste? FBH durchgängig auf normale Raumwärme und Radiator nachts kühler einstellen?

Genau.

 Ausserdem würde ich die WW- Temp.auf mind.50 Grad absenken .

Besteht bei 50 Grad und niedriger nicht eine Legionellen-Gefahr?

Zu dem anderen Punkt: Das war es, was mich so stutzig gemacht hatte; dass die Radiator-Heizung nicht abgesenkt werden soll. Ich werde mal die Einstellung des Installateurs für 2 Tage beibehalten und dann die Einstellungen in der Weise umdrehen, wie du es geschrieben hattest. Mal schauen, welchen Einfluss das auf die Wärmeverteilung und v.a. den Stromverbrauch haben wird.

Es kommt drauf an,wie gross der Speicher ist. Legionellen sind in erster Linie ein Stagnationsproblem. Da du eine Wärmepumpe hast,dürfte der Speicher nicht allzugross sein. Soll heissen,der Inhalt wird sicherlich in 24 h ersetzt ? 

Bin mir nicht sicher. Der Gesamtspeicher für beide Heizkreise und WW zusammen beträgt 810l.

Gibts irgendwie ein Angebot? Also etwas ,woraus ersichtlich ist,welchen Speicher du hast ? Seriennummer ?

Jap. 

 

Hygienespeicher Typ KH-FS 825
m. 1 WT, FriWasta

Eine Frischwasserstation ? Da passen aber die Temps.des Puffers gar nicht dazu.

Oh man. Steigt man als Laie erst einmal tiefer in die Materie ein, ergeben sich immer neue Fragen. Ich habe gerade mal das hier gegoogelt. So wie ich dich verstehe, liegt die Temp im Pufferspeicher eigentlich viel zu niedrig für den Wärmetauscher der Frischwasserstation? https://www.heizung.de/ratgeber/diverses/frischwasserstation-fuer-warmes-trinkwasser.html 

Eben. Genau das meinte ich.Merkwürdigerweise zeigt die App aber eine WW- temp. Von über 50 Grad. Hast eventuell einen Anschlussplan? Hydraulikschema ?

Nein, leider nicht. Ich versuche, mir als Heizungs-Laie die Logik der Anschlüsse quasi aus den Daten abzuleiten.

Du kannst auch ein,zwei bilder von der Anlage machen. Ebentuell sehen wir da was.

Hab vielen Dank für deine Hilfe und die dafür benötigte Zeit! Ich tausche mal die Zeiteinstellungen wie beschrieben. Fotos von meinem Keller würde ich ungern ins Netz laden. 

Sieht der so schlimm aus?:-))

Hallo Franky

 

Bitte ein bisschen weiter denken. Legionellen sind nicht nur im Warmwasserspeicher ein Problem,

sondern auch in den Leitungen. Wenn Du im Warmwasserspeicher nur 50 Grad hast, dann kommt

beim Wasserhahn nur noch 45 Grad oder weniger an, abhängig von der Länge der Leitung und der

Umgebungstemperatur. Das ist dann genau das Klima, das die Legionellen mögen.

 

Deshalb empfiehlt das Bundes-Gesundheitsamt eine WW-Temperatur von 60 Grad im Warmwasser-

Speicher. Bei Zentralheizungen in grösseren Wohnanlagen ist das - soweit ich weiss - sogar Pflicht

und wird kontrolliert. Und das mit gutem Grund.

 

Es wundert mich immer wieder, wie in diesem Bereich mit Halbwissen herumgeschwätzt wird.

 

Wenn es ein Speicher mit FriWa ist, sind die Empfehlungen nicht anwendbar, da sich diese auf eine direkte Speicherung des Trink-WW beziehen. Maßgeblich wäre dann eher, dass eine Legionellenbelastung unwahrscheinlich ist bzw. ausgeschlossen werden kann, solange der Leitungsinhalt < 3 L (von FriWa Ausgang bis entfernteste Zapfstelle) beträgt. 

Die 3L Regel sagt nur aus, dass keine zwingende Prüfpflicht besteht, wenn die 3L unterschritten werden.

 

Zur Sicherstellung der Gebrauchstauglichkeit von Entnahmearmaturen gilt nach der DIN 1988-200 die Anforderung, dass bei einem bestimmungsgemäßen Betrieb maximal 30 s nach dem vollen Öffnen einer Entnahmestelle die Temperatur des Kaltwassers 25 °C nicht übersteigen darf und die Temperatur des warmen Trinkwassers mindestens 55 °C erreicht haben muss (30-Sekunden-Regel).

 

Wie will man an der Entnahmestelle 55 Grad erreichen, wenn der Warmwasserspeicher nur auf 50 Grad erhitzt wird?

 

Man spricht hier auch nicht von "Legionellenbelastung ausgeschlossen", sondern von als gering einzuschätzendem Risiko.

 

Meine Ansicht: Den Legionellen sind diese Paragraphen wurscht.

 

Seit dem vermehrten Einsatz von WPs und dem Versuch, Energie zu sparen, sind die Legionellen-Fälle stark  angestiegen. Das Risiko muss jeder selbst einschätzen.

 

Ach schön, das HTD;)

Aber auch dort findet sich eher Verweis auf einen Speicherwasserbehälter - und da ist es m.E. auch völlig unstrittig. Entweder min 55°C oder (erhöhtes) Risiko. Letzten Endes dienen all die Maßnahmen "nur" dazu, die Keimbelastung zu reduzieren. Legionellen hören bei 55°C nur auf sich zu vermehren. Wenn ich schon einen Befall im System habe, reichen die auch nicht aus. Sowohl das DVGW AB als auch DIN gehen halt von Speicherung aus. Ansonsten gibt es durchaus auch noch einige andere Gremien die dabei mitmischen wollen (bspw. VDI ). Die 3-Literregel dürfte sogar noch etwas weiter einschränkend erdacht worden sein:

Wenn eine Zirkulationsleitung vorhanden ist, darf das maximale nicht zirkulierte Volumen 3 L nicht übersteigen. Und damit ergibt sich auch die parallele zur 30s-DIN-Aussage

 

Generell bleiben mir effektiv nur 2 von 3 (Nahrung, Zeit, Umgebungsbedingungen) Parametern übrig, um die generelle Keimbelastung auf ein nicht pathologisches Niveau abzusenken.

Also entweder der Vermehrungsstopp (>55 °C) oder die Zeit (3-Liter bzw. 30 Sek.-->letztenendes sind es zwei Parameter, die das gleiche bezwecken: vollständiger Volumenaustausch der Leitung).

Da in älteren Installation bspw. aufgrund der Verlötung nicht auszuschließen war/ist, dass sich Toträume und/oder Stagnationszonen (Korrosionsablagerungen waren auch ein gutes Versteck) bilden, ist es daher auch ratsam neben dem angestrebten Volumenaustausch (Gürtel) auch die Temperatur anzuheben (Hosenträger). Sollte sich in einer Stichleitung bereits eine Keimbelastung gefunden haben, so wurden einzelne Keime bei anliegendem Fließverhalten gerne daraus mitgerissen und waren dann in der genutzten Versorgungsleitung. Damit sich dann diese nicht weiter vermehren, waren (bzw. sind) die 55°C sehr hilfreich.

 

In Neuinstallationen sind hingegen die möglichen Toträume bereits reduziert, weshalb dann auch der vollständige Leitungsaustausch ausreichend ist (Kleinanlagen! und ohne Speicherwasser). Dann lässt sich auch sehr gut nur mit Gürtel leben;)

 

Bzgl. der gestiegenen Fällen: es kann auch sein, dass einfach nur die Dunkelziffer größer geworden ist aufgrund eines wachsenden (begrüßenswert!) Problembewusstseins und weil die Leute vielleicht auch einfach häufiger zum Arzt gehen. Oder keine ordentliche Auslegung der TW-Installation mehr vorgenommen wird - oder Stagnationsbereiche aufgrund 1 Bad im "Osten" und 1 Gästeklo im "Westen" wieder zunehmen....oder, oder, oder. Von einer gestiegenen bekanntgewordenen Fallzahl jedoch auf einen Wärmeerzeuger rückzuschließen, ist damit nicht nachvollziehbar Begründbar. Wenn die Studienlage genau das sagen sollte, nehm ich gerne alles zurück;)

 

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